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Full text of "Li proverbe au vilain, die Sprichwörter des gemeinen Mannes : Altfranzösische Dichtung nach den bisher bekannten Handschriften"

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LI 

PROVERBE  AU  VILAIN 

DIE  SPRICHWÖRTER  DES  GEMEINEN  MANNES 
ALTFRANZÜSISCHE  DICHTUNG 

NACH 
DEN  BISHER  BEKANNTEN  HANDSCHRIFTEN 
HERAUSGEGEBEN 

VON 

ADOLF  TOBLER 


LEIPZIG 

VERLAG    VON    S.   HIRZEL 

1895. 


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Gaston  Paris 

in  herzlicher  Dankbarkeit  für  langjährige 
Freundschaft. 


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Einleitung. 


Die  hier  zum  erstenmal  unter  der  Überschrift  li  pro- 
verbe au  vilain'^)  vereinigten  Strophen,  280  an  der  Zahl, 
sind  folgenden  Handschriften  entnommen: 

F«  Nationalbibliothek  in  Paris,  Fonds  français  17  177 
(vormals  S.  Germain  658).  Die  Handschrift,  die  dem  Ende 
des  dreizehnten  Jahrhunderts  angehört  und,  wie  mir  Herr  Paul 
Meyer  freundlich  mitteilt,  zuerst  eine  Geschichte  des  Alter- 
tums, außerdem  eine  abgekürzte  Chronik  und  ein  Itinera- 
rium  für  das  heilige  Land  sowie  bisher  unbeachtete  Aus- 
züge aus  Philipps  von  Novara  ,Vier  Lebensaltern*  enthält, 
und  in  der  nach  Histoire  litter.  XXIII  243  auch  die 
Moralitez  des  philosophes  des  Alart  de  Cambrai  stehn, 
soll  demnächst  durch  den  genannten  Gelehrten  beschrieben 
werden.  Die  Sprichwörter,  die  uns  hier  angehn,  füllen 
Bl.  CCLXXVr^a  — CCLXXXIr<»a;  es  sind  ihrer  201.  Bei 
einem  leider  sehr  kurzen  Aufenthalt  in  Paris  habe  ich 
im  Jahr  1889  nur  die  ersten  64  Strophen  selbst  abschrei- 
ben können;  die  Kopie  der  übrigen  verdanke  ich  der 
Freundschaft  Carl  Wahlunds.  Angeführt  und  kurz  be- 
schrieben hatte  ich  die  Handschrift  bei  Leroux  de  Lincy, 
Livre  des  Proverbes  PS.  XC  gefunden. 

A  Arsenalbibliothek  in  Paris,  Mscr.  français  3142 
(früher  Beiles  Lettres  françaises  175).  Auch  dieser  Text 
ist  um  das  Ende  des  dreizehnten  Jahrhunderts  geschrieben. 
Wir  haben  von  dem  Buche,  auf  welches  Leroux  a.  a.  O. 
P  S.C  hinweist,  eine  genaue  Beschreibung  durch  FMichel 
in  der  Einleitung  seiner  Ausgabe  von  Jean  Bodels  Chanson 


')  In  Fa  lautet  die  Überschrift  Des  proverbes  au  villain,  in  F/9 
De  proverbes  et  du  vilain,  in  D  Les  proverbes  del  vilain;  die 
übrigen  Handschriften  gewähren  weder  zu  Anfang  noch  am  Ende 
eine   Rezcichnuni'  des  Werkes. 


VI 

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des  Saxons  S.  LII  ff.  Auf  den  Blättern  273a — 278e 
finden  sich  182  Strophen  der  Proverbes;  die  untere  Hälfte 
der  letzten  Spalte  und  das  ganze  folgende  Blatt  sind  frei 
gelassen;  der  Schreiber  scheint  gewußt  zu  haben,  daß 
er  nicht  alles  Vorhandene  gab.  In  oft  bewährter  An- 
hänglichkeit hat  Karl  Breul  1884  den  Text  für  mich  ab- 
geschrieben, Eugen  Braunholtz  die  Abschrift  mit  der  Vor- 
lage nochmals  verglichen. 

Fy  Nationalbibliothek  in  Paris,  Fonds  français  837 
(früher  7218).  Diese  Handschrift  ist  von  Paulin  Paris, 
les  Manuscrits  français  VI  404,  beschrieben.  Sie  ist  gleich- 
falls um  das  Ende  des  dreizehnten  Jahrhunderts  ausge- 
führt und  giebt  auf  Blatt  i64r''b — i65v^b  von  unserer 
Dichtung  36  Strophen,  von  einer  weiteren  bloß  die  erste 
Zeile,  indem  dahinter  mindestens  ein  Blatt  fehlt.  Irrtüm- 
lich bezeichnet  Leroux  a.  a.  O.  V  S.  XCIV,  wo  er  dieser 
Handschrift  erwähnt,  die  Proverbes  au  vilain  als  von  Cra- 
pelet  gedruckt.    Die  Abschrift  habe  ich  selbst  genommen. 

F^  Nationalbibliothek  in  Paris,  Fonds  français  191 52 
(vormals  S.  Germain  1239,  auch  Bibl.  roy.  1830).  Gleich- 
zeitig mit  den  vorher  aufgeführten  Niederschriften.  Die 
von  Leroux  P  S.  XCII  erwähnte  Handschrift  ist,  da  sie 
auch  den  Partonopeus  enthält,  von  Crapelet  in  seiner  Aus- 
gabe dieses  Romans  S.  27  ff.  der  Description  des  manu- 
scrits beschrieben.  Von  Blatt  73v^c — 77r*'a  finden  sich 
von  unserem  Gedichte  97  Strophen,  hinter  deren  letzter 
das  explicü  nicht  fehlt.  Die  Abschrift  der  ersten  49  ver- 
danke ich  der  Gefälligkeit  des  Herrn  Oberlehrer  Dr.  Bern- 
hard Schneider;  ich  habe  mich  selbst  durch  Nachver- 
gleichung  von  seiner  Sorgfalt  überzeugen  können  und  bei 
dieser  Gelegenheit  den  Rest  des  Textes  unter  Dach  gebracht. 

H  Königliche  Bibliothek  in  Berlin,  Hamilton-Samm- 
lung  257.  Gegen  Ende  des  dreizehnten  Jahrhunderts  ge- 
schrieben. Eine  Beschreibung  hat  davon  GRaynaud,  Ro- 
mania  XII  209  ff.  gegeben,  GEbeling  sie  in  manchen 
Einzelheiten  berichtigt  in  dem  mir  zum  31.  Januar  1895 
gewidmeten  Bande  S.  321  ff.  Auf  den  Blättern  53  V®  a — 
56v^b   liest   man   hier   72  Strophen   und   die   erste  Zeile 


VII 

einer  ferneren;  dahinter  hat  die  Handschrift  eine  große 
Zahl  von  Blättern  eingebüßt.  Die  Abschrift  habe  ich 
selbst  genommen.  Natürlich  war  dieser  Text  Leroux  un- 
bekannt geblieben. 

D  Bodleianische  Bibliothek  in  Oxford,  Digby  86. 
Ende  des  dreizehnten  Jahrhunderts.  Die  Handschrift  ist 
bekanntlich  von  EStengel  in  einem  besondern  Buche  be- 
schrieben (Halle  187 1),  von  dem  hier  S.  65  in  Betracht 
kommt.  Aus  ihr  hatte  schon  1842  FMichel  von  den  im 
ganzen  118  Strophen,  die  man  da  Bl.  143  r^b  —  149VO 
findet,  eine  ansehnliche  Zahl  für  Leroux'  Livre  des  pro- 
verbes 11^  376 — 385  ausgezogen.  Mein  Freund  ANapier 
hat  diesen  Auszug  oder,  genauer  gesagt,  den  der  zweiten 
Ausgabe  von  Leroux'  Buche,  der  die  nämlichen  Strophen, 
aber  nicht  ohne  mehrere  Fehler  bietet,  für  mich  mit  der 
Handschrift  verglichen  und  mich  mit  der  Kopie  der  von 
Michel   übergangenen    22  Strophen   freundlich    beschenkt. 

Die  Handschrift  vormals  S.Germain  1830  (jetzt  19577), 
von  der  Jubinal,  Œuvres  compl.  de  Rutebeuf  I^  132  Anm. 
und  Leroux  PS.  XCllI  angeben,  sie  enthalte  u.  a.  die 
Proverbes  au  vilain,  ist  ganz  andern  Inhaltes.  Das  Ver- 
sehn ist  wohl  dadurch  veranlaßt,  daß  die  Handschrift 
S.  Germain  1239  (mein  F^)  einmal  die  Nummer  Bibl.  roy. 
1830  getragen  hat;  s.  Johannes  Martins  Ausgabe  der  Pro- 
verbes au  conte  de  Bretaigne,  Erlangen  1892  S.  4.  Die 
Oxforder  Handschrift  Seid.  supr.  74,  von  der  Stengel  a. 
a.  O.  S.  66  spricht,  enthält  ein  von  dem  unsern  durchaus 
verschiedenes  Gedicht,  das  man  jetzt  in  der  Zeitschr.  f. 
franz.  Sprache  XIV  i,  154  lesen  kann.  Auch  von  der 
im  achtzehnten  Jahrhundert  angefertigten,  von  Leroux  V- 
S.  XCIII  erwähnten  Handschrift  der  Nationalbibliothek 
Suppl.  franc.  1941  (jetzt  151 11)  darf  abgesehn  werden, 
da  sie  auf  ihren  390  Oktavseiten  weiter  nichts  als  Ab- 
schriften von  der  Hand  des  1727  verstorbenen  Benedik- 
tiners Dom  Lobineau  aus  F^  enthält,  von  unserem  Ge- 
dichte übrigens  nur  etwa  zwanzig  Strophen,  sonst  einzig 
Sprichwörter  der  Strophenschlüsse  (gütige  Mitteilung  von 
JJeanjaquet).  Hienach  ist  zu  berichtigen,  was  bei  GNaetebus, 


VIII 

die  nicht -lyrischen  Strophenformen  des  Altfranzösischen, 
Leipzig  i8qi,  S.  158  über  die  Handschriften  von  LXVl  i 
gesagt  ist. 

Es  liegen  nun  die  Dinge  durchaus  nicht  so,  daß 
wir  ohne  weiteres  Fa  mit  201  Strophen  als  die  vollstän- 
dige, die  übrigen  Handschriften  in  der  Reihenfolge  A,  D, 
Fß,  H,  Fy  mit  ihren  182,  118,  97,  72,  36  Strophen  als 
solche  Niederschriften  anzusehn  hätten,  von  denen  die 
folgende  immer  noch  etwas  mehr  als  die  vorangehende 
von  dem  in  Fa  Enthaltenen  eingebüßt  hätte.  Halten  wir 
neben  die  längste  Fassung  F«  (201)  die  zweitlängste  A 
(182),  so  ergiebt  sich  die  Minderung  der  Strophenzahl 
um  19  vielmehr  daraus,  daß  von  den  Strophen  von  Fa 
volle  32  vermißt  werden,  dagegen  13  neue  hinzutreten, 
die  in  Fa  fehlen.  Der  Unterschied  im  Strophenbestande 
zwischen  Fa  (201)  und  D  (118)  kommt  so  zu  stände, 
daß  131  Strophen  fehlen,  dagegen  46  neue,  worunter 
zwei  zweimal,  begegnen.  Selbst  die  kürzeste  Niederschrift 
Fy  hat  unter  ihren  bloß  36  Strophen  immer  noch  9,  die 
der  längsten  abgehn,  darunter  zwei,  die  wir  überhaupt 
nur  in  F/  antreffen.  Alles  zusammengefaßt,  besitzen 
wir  280  Strophen,  aber  in  allen  sechs  Handschrif- 
ten   davon    nur    8    (2,  41,  73,  82,  86,  93,   102,   201). 

In  allen  mit  Ausnahme  von  Fy  10  Strophen  (18,  19, 
2^,  26,  30,  34,  36,  72,  99,  186);  in  allen  mit  Ausnahme 
von  H  8  Strophen  (6,  52,  122,  146,  148,  181,  194,  199); 
in  allen  außer  Fß  1  Strophe  (105);  von  Strophen,  die 
nur  D  fehlen,  giebt  es  bloß  i  (39);  nur  A  fehlen  2  Stro- 
phen (3,  126);  Strophen,  die  bloß  Fa  vermissen  ließe, 
treten  nicht  auf;  also  22  Strophen,  für  die  wir  5 
Hss.  haben,    aber  nicht  immer  dieselben. 

In  vier  Hss.  (nicht  in  F/H)  stehn  16  Strophen  (5, 
7,  8,  II,  13,  14,  25,  43,  49,  53,  71,  78,  96,  104,  136, 
178);  in  vier  Hss.  (nicht  in  FßFy)  stehn  3  Strophen  (29, 
31,  38);  in  vier  Hss.  (nicht  in  F/3H)  stehn  4  Strophen  (4, 
57,  87,  140);  in  vier  Hss.  stehn  (fehlen  nur  in  F/D) 
7  Strophen  (15,  20,  35,  50,  61,  191,  193);  es  fehlt  einzig 
HD    eine    Strophe    (47),    einzig  AH   eine    (161),    nur   F/A 


IX 

eine  (60),  nur  FaH  eine  (202);  für  34  Strophen  haben 
wir  also  je  4  Hss.,  bald  die,  bald  jene. 

In  drei  Hss.  sind  überliefert,  und  zwar  in  F«AH 
20  Strophen  (9,  16,  21,  27,  28,  32,  33^  44>  45>  4^,  55» 
58,  64,  81,  100,  106,  HO,  HI,  112,  117),  in  F«AD 
13  Strophen  (i,  12,  22,  37,  56,  70,  114,  118,  120,  124, 
139,  197,  198),  in  FaAFß  7  Strophen  (10,  24,  40,  91,  107, 
123,  134),  in  F/3HD  vier  Strophen  (220,  223,  226,  227), 
in  AF^D  drei  (205,  211,  212),  in  FaFßD  zwei  (160,  174), 
in  AF/D  zwei  (208,  213),  je  eine  in  F/F/îD  (217),  in 
FaAFy  (54),  FaFßFy  (170),  AF/F^  (203),  AHD  (204), 
zusammen  56   Strophen. 

In  zwei  Hss.  liegen  vor  und  zwar  in  F«A  69  Stro- 
phen (17,  42,  48,  51,  59,  62,  63,  65,  66,  67,  68,  69, 
74»  75»  76,  77»  79»  80,  83,  84,  85,  88,  89,  90,  92,  94, 
95»  97»  98,  loi,  103,  108,  109,  113,  115,  116,  119, 
121,  125,  135,  137,  138,  141,  142,  143,  144,  145,  147, 
149,  150,  151,  173,  175,  176,  177,  179,  180,  182,  183, 
184,  185,  187,  188,  189,  190,  192,  195,  196,  200),  in 
F«D  I  Strophe  (165),  in  AD  2  Strophen  (209,  210),  in 
F/D  2  Strophen  (215,  219),  in  Fßi>  4  Strophen  {221, 
222,  22^,  229),  in  F/3H  2  Strophen  (230,  231),  zusam- 
men  80  Strophen. 

Endlich  sind  viele  Strophen  in  nur  je  einer  Hs. 
zu  finden  und  zwar  in  Fa  23  Strophen  (127,  128,  129, 
130,  131,  132,  133,  152,  153,  154,  155,  156,  157,  158, 
159,  162,  163,  164,  166,  167,  168,  169,  171,  172),  in  A 
3  Strophen  (206,  207,  214),  in  Fy  2  Strophen  (216,  218), 
in  Fß  12  Strophen  (224,  228,  232  —  241),  in  H  13  Stro- 
phen (242 — 254),  in  D  26  Strophen  (255 — 280),  zusam- 
men 80  Strophen. 

Bei  diesem  Sachverhalt  kann  keine  der  sechs  Hand- 
schriften eine  der  andern  zu  ihrer  einzigen  Quelle  gehabt 
haben.  Aber  nicht  bloß  nach  der  Ausdehnung  des  in 
jeder  Gebotenen  unterscheiden  sie  sich  wesentlich  von- 
einander, sondern  außerdem 

I.  durch  die  Reihenfolge  der  ihnen  gemeinsamen 
Strophen,  welche  die  allermannigfaltigste  ist.  Nur  zwischen 


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Fa  und  A  besteht  eine  gewisse  Übereinstimmung  wenig- 
stens insofern,  als  die  Strophen,  die  in  F  a  die  Stellen 
7 — 55  einnehmen,  in  A  in  der  gleichen  Folge  auftreten, 
allerdings  hie  und  da  in  der  letztem  Hs.  eine  Strophe 
zwischen  sich  nehmend,  die  in  der  ersteren  fehlt  oder 
einen  andern  Platz  gefunden  hat.  Gleiches  gilt  von  den 
Reihen  in  Fa  62 — 92  und  in  A  128 — 164,  ferner  in  F« 
93 — 98  und  in  A  61 — 66,  weiter  in  F«  99 — 125  und  in 
A  95  — 123,  in  Fa  134 — 151  und  in  A  165 — 182,  endlich 
in  Fa  173  —  201  und  in  A  67  —  93.  Eine  gewisse  Ver- 
wandtschaft weisen  auch  Fß  und  H  unter  sich  auf:  die 
Strophen  10 — 15  und  19,  21,  22  von  H  treffen  wir  in 
gleicher  Folge,  jedoch  durch  dazwischen  tretende  getrennt, 
in  Fß,  und  die  Strophen,  die  in  ersterer  Handschrift  als 
4  und  5,  als  6  und  7,  als  2^  und  24,  als  25  und  26, 
als  27  und  28  nebeneinander  stehn,  sind  in  Fß  gleich- 
falls so  gepaart  als  7  und  8,  14  und  15,  65  und  66,  70 
und  7 I   zu  finden. 

2.  Bei  Gleichheit  der  Strophen  gehn  die  Handschrif- 
ten nicht  selten  bezüglich  der  an  den  Schluß  tretenden 
Sprichwörter  auseinander,  und  zwar  begegnen  Diver- 
genzen dieser  Art  auch  zwischen  Handschriften,  die  hin- 
sichtlich  der  Strophenfolge   sich    verwandt   gezeigt  haben. 

3.  Die  Handschriften  Fa  und  A  heben  mit  einer 
Strophe  (i)  an,  die  als  eine  Art  Widmung  wohl  gelten 
darf,  sich  übrigens  nur  noch  in  D,  und  dort  ins  Innere 
gerückt,  findet. 

Herr  Graf,  auf  eure  Huld 
Wart'  ich  ohn'  Ungeduld, 
Auf  eure  ganz  allein; 
Doch  nehm'  ich  mich  in  acht. 
Und  meide  mit  Bedacht 
Euch  lästig  je  zu  sein. 
Wer  das  Warten  versteht,  wartet  nicht  allzulange, 
sagt  der  Bauer. 

Ohne  Zweifel  ist  Frans  cuens,  wie  in  D  steht,  die 
richtige  Lesart,  nicht  Fra?is  cuers. 


XI 

Anders  sind  H  und  Fß  eingeleitet;  aber  vermutlich 
ist  die  hier  vorangestellte  Strophe,  die  neun  statt  sechs 
Zeilen  aufweist,  auch  nicht  auf  ein  Sprichwort  ausläuft 
wie  alle  übrigen,  nicht  ursprünglich: 

Wen  gute  Red'  ergetzt, 

Sprichwörter  wohlgesetzt, 

Der  komm'  und  halte  Ruh. 

Zu  lernen  ist  dabei 

Für  manchen  mancherlei, 

Wie  er  am  besten  thu. 

Der  Bauernweisheit  Lehr 

Zu  künden  ich  begehr. 

So  kommt  und  hört  mir  zu^). 

D  läßt  eine  Art  Vorwort  auch  nicht  vermissen  und 
schließt  die  Eingangsstrophe  (280)  angemessenerweise 
mit  einem  nicht  übel  gewählten  Sprichwort;  aber  die 
Strophe  selbst  hat  nicht  die  sonst  durchgeführte  Form 
aab  aab,  sondern  aa  bb  cc  und  wird  dadurch  mehr  als 
verdächtig: 

Manch  Bauernsprüchlein  wahr 
Bringt  man  euch   hiermit  dar. 
Das  drum  nicht  minder  frommt, 
Wenn  es  vom  Bauer  kommt. 
Ihm  hat  es  bessern  Sinn, 
Als  Narren  finden  drin. 
SM^  Wildbret  7ii7nmt  ein  kluger  Mann  auch 
Hammelfleisch, 
sagt  der  Bauer. 

*)  Qui  veut  öir  bons  dis, 

Proverbes  bien  asis, 
Or  m'escout,  si  orra. 
Il  porra,  ce  m'est  vis, 
Asés  aprendre  es  dis, 
Qui  bien  les  entendra. 
Li  dit  sont  dou  vilain 
Que  orrez  aparmain, 
Si  comcnccrai  ja. 

I  <<.  hcaiu  mos  H  3  Bons  prouerbes  bons  ris  F|9  3  Si  esc.  F|9  4  Si  p.  F|9 
■'   '-  MiToiz  parmain  V^     n  Si  romenceront  ia  F^. 


XII 
■»»»»)»»>»»>»»>^C«(««C«««CCC«C«(- 

Durch  das  Gedicht  hin  zerstreut  begegnen  in  ziem- 
lich großer  Zahl  Stellen,  wo  ein  Verfasser  über  sich  selbst 
Äußerungen  thut,  die  uns  zwar  seinen  Namen  nicht 
kennen  lehren,  aber  Aufschlüsse  über  sein  Thun,  seine 
Lebensstellung,  seinen  Aufenthalt  und  anderes  gewähren; 
daneben  weitere  Stellen,  die  wenigstens  auf  die  Zeit  der 
Abfassung  zu  schließen  erlauben.  Nicht  von  allen  ist  in 
gleichem  Maße  sicher,  daß  sie  dem  ursprünglichen  Be- 
stände einer  Dichtung  angehören,  die  zur  Interpolation 
mehr  als  andere  locken  mußte,  nicht  alle  treffen  wir  in 
den  nämlichen  oder  in  gleich  viel  Handschriften;  aber 
alles,  was  sich  von  der  angegebenen  Art  vorfindet,  ist  sehr 
wohl  als  Äußerung  einer  und  derselben  Person  denkbar; 
und  es  ist  schwer  zu  glauben,  daß  etwaige  spätere  Be- 
arbeiter Mitteilungen  über  ihre  eigene  Person,  sich  selbst 
mit  ,ich'  und  weiter  nichts  bezeichnend,  unter  die  eines 
andern  gemengt  hätten,  der  gleichfalls  in  erster  Person 
von  sich  gesprochen  hätte.  Prüfen  wir  diese  Äußerungen 
um  so  allmählich  eine  bestimmtere  Vorstellung  von  der 
Person  zu  gewinnen,  die  als  Urheber  wo  nicht  des  ganzen 
Werkes,  doch  des  größeren  Teils  dahinter  steht. 

(34)  Zwei  hab'  ich  angefangen: 
Ich  war  zur  Schul  gegangen, 
Doch  blieb  ich  nicht  dabei. 
Und  was  ich  jetzt  auch  schaffe. 
Ich  bin  nicht  Lai,  nicht  Pfaffe, 
Ich  bin  nicht  Pfaff,  nicht  Lai. 
Wer  zzvet  Hasen  jagt,  fängt  keinen, 
sagt  der  Bauer. 

Fünf  Handschriften.  Der  Verfasser  hat  die  Schule 
besucht,  ist  ihr  aber  untreu  geworden;  nun  weiß  er  nicht, 
ob  er  sich  dem  geistlichen  Stande  noch  zuzählen  darf 
oder  nicht. 

(78)  In  langem  Dienst  bei  Pfaffen 
Könnt'  ich  mir  nichts  erraffen. 
Nicht  Geld  und  nicht  Gewand. 


XIII 

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Ich  war'   ein  reicher  Mann, 
Hätt'  ich  von  Anfang  an 
Mich  Rittern  zugewandt. 
Wer  sich  rechtzeitig  vorsieht,  hat  später  nicht  das 
Nachsehen, 
sagt  der  Bauer. 

Vier  Handschriften.  Sein  Leben  unter  den  Gelehrten 
hat  ihm  wenig  greifbaren  Gewinn  gebracht.  Nützlicher 
wäre  ihm  gewesen  von  Anbeginn  die  ritterliche  Gesell- 
schaft aufzusuchen. 

(6i)  Am  Hof  werd'  ich  gehegt 
Aufs  beste  und  gepflegt; 
Doch  will's  wie  Haft  mir  scheinen, 
Doch  zieht  es  mich  hinaus; 
Ich  wollt',  ich  war  zu  Haus, 
Ich  wäre  bei  den  Meinen. 
Der  Hund  steht  aiif  vom  gemächlichen  Schlafen^ 
läuft  ins  Dorf  und  holt  sich  Prügel, 
sagt  der  Bauer. 

Vier  Handschriften.  So  gut  es  ihm  jetzt  bei  Hof 
ergeht,  doch  fühlt  er  sich  da  unfrei,  und  es  treibt  ihn 
ins  Land  hinauszuziehn  und  seine  alten  Freunde  wieder- 
zusehn. 

(54)  Lass'  ich  den  Hof  manchmal. 
Zieh  rund  ich  aus;  und  schmal 
Und  blaß  ich  wieder  kehre. 
Was  geh'  ich  Narr  auch  fort! 
Wo  fand'  ich  einen  Ort, 
Da  man  so  hold  mir  wäre? 
Ein  ThoTj  wem  Weizenbrot  nicht  fein  genug  tstj 
sagt  der  Bauer. 

Drei  Handschriften.  Wenn  er,  wie  bisweilen  geschieht, 
den  Hof  wohlgenährt  verläßt,  so  kommt  er  von  seinen 
Ausflügen  sicher  abgemagert  zurück.  Warum  auch  von  da 
weggehn,  wo  man  sich  seiner  am  freundlichsten  annimmt! 


XIV 
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(40)  Die  Augen  bringen  Kunde 
Ans  Herz  zu  jeder  Stunde 
Als  Boten  wohlbestallt. 
Sah  mich  mein  Graf  nicht  hier, 
Er  früge  nicht  nach  mir, 
Vergäße  mein  gar  bald. 
IVas  das  Auge  nicht  sieht,  thut  dem  Herzen  nicht  weh, 
sagt  der  Bauer. 

Drei  Handschriften.  Leicht  könnte  der  Graf  sein 
vergessen,  wenn  der  Dichter  nicht  im  Bereiche  seiner 
Augen  bliebe. 

(56)  Mir  ist  vor  Not  nicht  bange, 
Vor  Schaden  nicht,  solange 
Mein  Graf  mir  bleibt  gewogen. 
Ich  denke  nicht  •  an  morgen, 
Wenn  er  für  mich  will  sorgen. 
Wie  er  bisher  gepflogen. 

Ruhig  trinkt,  wem  sein  Bett  winkt, 
sagt  der  Bauer. 

Drei  Handschriften.  Solange  der  Graf  nicht  müde 
wird  als  gütiger  Gönner  sich  des  Dichters  anzunehmen, 
braucht  dieser  nicht  zu  sorgen. 

(97)  Ich  fahr  nach  allen  Winden 
Mein  spärlich  Brot  zu  finden; 
Doch  zieht  es  mich  nach  Flandern, 
Mein  Handwerk  da  zu  treiben; 
Dies  Land  giebt  Brot  mir;  bleiben 
Mag  ich  in  keinem  andern. 
Den  loh'  ich  mir,  der  mir  Liebes  erweist, 
sagt  der  Bauer. 

Zwei  Handschriften.  Der  Dichter  sucht  sein  Aus- 
kommen bald  hier  bald  da;  aber  zu  Flandern  steht  er 
in  eigentlichem  Dienstverhältnis;  dort  kann  er  am  leich- 
testen seinen  Unterhalt  finden. 


XV 

(70)  Vom  Bischof  hab'  ich  oft 
Erbeten  und  erhofft 
'ne  fette  Kaplanei; 
Allein  er  scheint  zu  denken, 
Daß  rätlicher  als  Schenken 
Doch  stets  Verkaufen  sei. 
Bei  leerer  Hand  leeres  Bitten, 
sagt  der  Bauer. 

Drei  Handschriften.  Wenn  er  etwa  von  einem  Bischof 
—  bleiben  wir  in  Flandern,  so  werden  wir  an  den  von 
Arras  oder  den  von  Tournai  denken  müssen  —  eine  kleine 
Pfründe  zu  erhalten  gehofft  hat,  so  ist  daraus  nichts  ge- 
worden; dergleichen  verkaufen  die  Herren  Prälaten  lieber, 
als  sie  es  verschenken. 

(179)  Brabanter  Söldnerhorden 

Ziehn  nach  Burgund  und  morden, 
Sengen  und  brennen  nieder. 
Doch  läßt  im  fremden  Land 
Der  Aug,  der  Fuß,  der  Hand; 
So  kommen  sie  uns  wieder. 
Von  so  hoch  so  tief  y 
sagt  der  Bauer. 

Zwei  Handschriften.  Brabanzonen  ziehn  nach  Burgund 
und  treiben  da  ihr  wildes  Gewerbe;  Edelleute  und  Kastel- 
lane müssen  durch  sie  das  Leben  lassen.    Aber  die  wüsten 
Gesellen  kommen  auch  arg  verstümmelt  wieder  heim.    Der 
Name  der  Brabançons  bezeichnet  im  zwölften  Jahrhundert 
Söldnerbanden   überhaupt,    ohne  Rücksicht  auf  ihre  Her- 
inft;    s.  Du    Gange    unter    Brabanciones  ;    Geraud,    Les 
utiers    au  XII*    siècle    in   Bibliothèque    de   l'École   des 
lartes,  I«  série,  T.  III,  1841;  ASchultz,  Höf.  Leben  II  ^ 
*3;    daß   das  Wort  auch  einfach  soviel  wie  ,gedungener 
«tschläger*   bedeutete,  sieht  man  aus  Crestiens  RCharr.  : 
''  V/  dut  cop   (daß  ich   ihn  nicht   sehn   und  daß   ich  nicht 
mit  ihm  reden  wollte)    ront   mort,   ce   me   sanhle;  Ne  Vont 


XVI 
-»»»»)>»»»>>»>»»»#««C«««««««<C«<- 

mort  autre  breibançon,  4219,  oder  aus  GCoinsy:  Des  bre- 
bençonsj  des  coteriaus  A  tant  ses  fils  (Gott)  por  li  vengier .  .  ; 
Cïl  coter eî,  cil  brebençon  Ce  sunt  deable,  161,  312;  /a 
n^i  avra  si  brebefiçofi  Qui  pris  ne  soit  a  ce  tournoi  (beim 
Turnier  zwischen  dem  Tode  und  dem  Menschen),  693, 
208;  s.  auch  in  unserm  Gedichte  Str.  214.  Hier  ist  wohl 
in  Erwägung  der  nachfolgenden  für  die  Datierung  wich- 
tigen Stellen  daran  zu  denken,  daß  1166  Guillaume  I, 
Graf  von  Chalon  s.  Saône  (in  Burgund!)  eine  Truppe 
Brabançons  sammelte  und  unter  seinem  Sohne  Guillaume 
gegen  Cluny  schickte,  dessen  Geistlichkeit  und  Bürger- 
schaft vergeblich  mit  Kreuz  und  Fahne,  Reliquien  und 
dem  Allerheiligsten  der  wilden  Horde  entgegenzogen.  Diese 
plünderte  und  erschlug  vielmehr  die  Wehrlosen.  Ludwig  VII 
zog  nun  gegen  den  Grafen,  nahm  Chalon  ein  und  ver- 
heerte die  Grafschaft  um  ihn  zu  züchtigen,  s.  Géraud  a. 
a.  O.  S.  131,  der  von  späterem  Auftreten  der  Brabanzonen 
in  Burgund  nichts  zu  melden  weiß,  Duchesne,  Historiae 
Franc,  script,  coet.  IV  417;  Plancher,  Histoire  génér.  et 
partie,  de  Bourgogne  I  355;  Petit,  Histoire  des  ducs  de 
Bourgogne  de  la  race  capét.  II  166.  Es  ist  seltsam,  daß 
Gualt.  Mapes,  de  nugis  curial.  Kap.  XXIX  von  den  Bre- 
beazones  als  von  einer  ketzerischen  Sekte  spricht. 

(84)  In  Hennegau  der  Graf 

Rein  abgebrannt  mich  traf; 
Nicht  wüßt'  ich  aus  noch  ein. 
Gesegnet  sei  das  Jahr! 
Was  ihm  ein  Bettel  war, 
Mir  schien's  ein  Schatz  zu  sein. 
Tagüher  fasten  ist  kein  Unglück^  wer  sich  abends 
satt  ißt, 
sagt  der  Bauer. 

Zwei  Handschriften.  Der  Graf  (von  Flandern)  hat 
den  von  allem  entblößten  Dichter  in  Hennegau  gefun- 
den und  mit  Wohlthaten  beglückt.  Erinnern  wir  uns,  daß 
Philipp  von  Flandern,  auf  den  alles  hinweist,  Bal- 
duin  V  von   Hennegau   zum   Schwager   hatte,    indem   des 


XVII 

ersteren  Schwester  Margarete  seit  1169  an  letzteren  ver- 
mählt war,  der  denn  auch  als  Balduin  VIII  jenes  Nach- 
folger in  Flandern  wurde.  Nachdem  Balduins  Tochter 
Isabella  mit  König  Philipp  August  11 80  vermählt  worden 
war,  stand  jener  freilich  dem  Grafen  von  Flandern  wie- 
derholt auf  des  Königs  Seite  als  Feind  gegenüber. 

Einige  weitere  Stellen  bringen  zu  dem,  was  die  bis- 
her betrachteten  ergaben,  Neues  nicht  hinzu.  Str.  i  (drei 
Hds.)  zeigt  nur  wieder,  daß  der  Graf  der  einzige  ist,  um 
dessen  Huld  der  Dichter  sich  bemüht,  und  daß  ihm  zu 
mißfallen  dieser  vor  allem  vermeidet;  Str.  153  giebt  aber- 
mals der  zuversichtlichen  Hoffnung  auf  des  Grafen  Güte 
Ausdruck  (eine  Hds.);  Str.  184  (zwei  Hds.)  heißt  es, 
seinem  guten  Herrn  die  eigene  üble  Lage  geheim  zu 
halten,  würde  soviel  heißen,  wie  den  eigenen  Schaden 
wollen;  Str.  162  (eine  Hds.)  beteuert  der  Dichter,  seine 
Ergebenheit  an  seinen  Herrn  gehe  so  weit,  daß  auch 
dessen  geringster  Dienstmann  ihm  hochwillkommen  sein 
würde;  Str.  17  (zwei  Hds.)  spricht  von  Freunden,  die  er 
habe,  die  (im  Gegensatze  zu  dem  guten  Grafen)  es  beim 
Versprechen  bewenden  lassen. 

Wichtiger  sind  ein  paar  Äußerungen,  die  auf  die 
Kreuzzüge  hinweisen.  Sie  verraten  eine  gewisse  Kühle 
der  Auffassung,  wie  sie  ja  auch  anderwärts  schon  im 
zwölften  Jahrhundert  nicht  selten  begegnet.  Str.  272 
(eine  Hds.),  die  übrigens  leicht  späteren  Ursprungs  sein 
könnte,  redet  von  denen,  die  zum  heiligen  Grabe  fahren, 
während  inzwischen  mit  ihren  Weibern  und  ihrer  Habe 
andere  sich  wohl  sein  lassen;  und  wie  kommen  manche 
heim! 

(178)  Ins  heil'ge  Land  zum  Streit 

Zieht  mancher  froh  bereit 

Mit  Jauchzen  und  Juchhei. 

Kommt  endlich  er  zurücke. 

Dann  schleicht  er  an  der  Krücke; 

Ihm  liegt's  im  Leib  wie  Blei. 

Ein  müder  Ochs  ivandclt  sachte^ 

sagt  der  Bauer. 

b 


XVIII 


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Vier  Handschriften.  Unser  Dichter  weiß  den  Wert 
heiler  Gliedmaßen  zu  schätzen,  Str.  214  (eine  Hds.).  Be- 
sondere Beachtung  aber  verdienen  noch  zwei  Strophen: 
in  Str.  157  (eine  Hds.)  heißt  es,  kranke  Pilger  befehlen 
ihr  Hab  und  Gut  den  Templern  oder  den  Johannitern 
an;  seien  sie  genesen,  so  versäumen  sie  nicht  vor  der 
Heimkehr  es  zurückzufordern.  Daß  der  Prozeß  gegen 
die  Templer  noch  nicht  begonnen  hatte,  als  unser  Ge- 
dicht entstand,  daß  also  seine  Abfassung  vor  1307  liegt, 
ist  auch  sonst  gewiß;  darf  man  aus  der  Nichterwähnung 
der  deutschen  Ritter  schließen,  daß  dieser  Orden  (ge- 
gründet 1190)  noch  nicht  bestand?  Ich  glaube  nicht. 
In  Str.  gi  (drei  Hds.)  liest  man:  Die  aus  dem  heiligen 
Lande  Zurückgekommenen  wissen  viel  zu  erzählen  vom 
Emir  (Sultan)  von  Iconium;  Noradin  sei  tot,  und  Herr 
über  Babylon  (Cairo)  sei  nunmehr  Saladin.  Nureddin  ist 
1174,  Saladin  11 93  gestorben;  zwischen  diesen  zwei 
Jahren  liegt  die  Abfassung  des  Gedichtes,  oder,  da  wir 
nunmehr  sicher  sind,  daß  der  vielgerühmte  Graf  von 
Flandern  Philipp  ist,  der,  1143  geboren,  seit  1157  neben 
seinem  Vater  Thierry,  seit  11 68  allein  regiert  hat  und 
II 91  auf  dem  Kreuzzuge  gestorben  ist,  auf  den  er  im 
Frühling  dieses  Jahres  König  Philipp  August  begleitet 
hatte,  zwischen  11 74  und  11 91.  Der  unbekannte  Dichter 
unserer  Sprüche  hat  also  hundert  Jahre  früher  gelebt,  als 
wir  nach  dem  Alter  der  sechs  Handschriften  allein  an- 
nehmen durften,  und  er  hat  wenigstens  vorübergehend 
den  nämlichen  Fürsten  zum  Gönner  gehabt,  dem  Crestien 
von  Troies  seinen  Conte  doü  graal  zudachte  und  neben 
andern  Tugenden  eine  große  Freigebigkeit  nachrühmte, 
den  nämlichen,  zu  dem  auch  Gautier  d'Espinal  in  freund- 
licher Beziehung  gestanden  hat,  s.  PParis  in  Histoire  litt. 
XXIII  574  mit  Hinweis  auf  die  Stellen,  die  man  jetzt  in 
Faths  Ausgabe  der  Lieder  des  Castellans  von  Coucy  S.  79 
Varianten  und  im  Abdruck  der  großen  Berner  Lieder- 
handschrift Nr.  426,  5   findet^).     Philipps   erste  Gemahlin 

^)  Dagegen  kann  der  Serventois  des  Jaques  de  Cisoing,  den 
man  jetzt  in  Schelers  Trouvères  belges  II  74  liest,  sich  mit  seinen 


XIX 

Elisabet  von  Vermandois,  bei  der  die  Teilnahme  für  die 
zeitgenössische  Dichtung  kaum  minder  rege  war  als  bei 
ihrem  Gatten,  finden  wir  bei  unserm  Dichter  nicht  er- 
wähnt; die  kühle  Verständigkeit,  die  derbe  Nüchternheit, 
mit  der  er  die  Aussprüche  der  Volksweisheit  zusammen- 
trug und  erläuterte,  der  Mangel  an  Verständnis  für  pre- 
ziöse  Minne,  den  wir  bei  ihm  voraussetzen  dürfen,  seine 
stark  bürgerliche  Art  die  Beziehungen  zwischen  den  Ge- 
schlechtem aufzufassen,  waren  schwerlich  geeignet  ihre 
Gunst  zu  gewinnen,  auch  wenn  sie,  die  1182  starb,  noch 
Gelegenheit  gehabt  haben  sollte  ihn  kennen  zu  lernen; 
s.  über  sie  GParis  in  Romania  XVII  591  ff. 

Der  weite  zeitliche  Abstand,  der  die  Entstehung  we- 
nigstens eines  ansehnlichen  Teiles  der  Dichtung  von  den 
uns  vorliegenden  Niederschriften  trennt,  erklärt  schon 
einigermaßen,  daß  diese  so  stark  voneinander  abweichen 
im  Umfang  des  Ganzen,  in  der  Anordnung  der  Teile,  im 
Wortlaute  der  einzelnen  Strophen,  in  ihrer  Verbindung  mit 
Sprichwörtern.  Denn  auch  in  dieser  letzten  Hinsicht  be- 
merken wir  ein  starkes  Auseinandergehn  der  sechs  Texte: 
nicht  weniger  als  25  in  der  Hauptsache  gleichlautende 
Strophen  (3,  13,  25,  28,  30,  31,  32,  34,  38,  39,  41, 
48»  51»  52,  57»  58,  61,  85,  87,  93,  99,  100,  105,  III, 
176)  schließen  in  verschiedenen  Handschriften  mit  je 
zwei  verschiedenen  Sprichwörtern;  drei  mit  je  dreien  (29, 
96,  213),  eine  gar  (86)  mit  vieren,  dergestalt  daß  29 
Strophen  uns  im  ganzen  63  Sprichwörter  kennen  lehren, 
welcher  Thatsache  dann  allerdings  die  andere  gegenüber- 
tritt, daß  das  nämliche  Sprichwort  —  und  zwar  bisweilen 
in  derselben  Handschrift  —  den  Schluß  von  mehr  als 
einer  Strophe  bildet,  achtundzwanzigmal  von  zweien,  ein- 
mal von  dreien,  einmal  von  vieren.  Schon  dieser  Sach- 
verhalt läßt  sich  aus  bloßer  Nachlässigkeit  in  der  Wieder- 


Schlußversen  nicht  an  Philipp  wenden.  Welchen  , Grafen  von 
Flandern'  der  Sänger  anredet,  hat  die  Histoire  litter.  XXIII  634 
besser  erkannt  als  de  Smet  S.  36  seines  sonst  beachtenswerten 
Mémoire  histor.  et  crit.  sur  Philippe  d'Alsace  (in  Mémoires  de 
l'A-.'i     ->y.  de  Belgique  T.  XXI,  Bruxelles  1848). 

b* 


XX 

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gäbe  einer  Vorlage,  die  man  im  ganzen  unangetastet  zu 
lassen  den  Willen  gehabt  hätte,  nicht  erklären;  er  führt 
—  und  andere  Umstände  treten  bekräftigend  hinzu  — 
zu  der  Überzeugung,  daß  von  dem  Dichter,  der  gegen 
Ende  des  zwölften  Jahrhunderts  am  Hofe  Philipps  von 
Flandern  lebte  und  in  den  oben  erörterten  Stellen  einige 
Auskunft  über  sich  gegeben  hat,  nicht  alle  280  Strophen 
herrühren,  sondern  daß  sein  Werk  Kürzungen  und  Inter- 
polationen erfahren  hat,  daß  es  manchmal  wohl  auch 
nur  aus  wenig  treuem  Gedächtnis  niedergeschrieben  ist. 
Läßt  sich  das  meiste,  was  uns  die  Handschriften  ge- 
währen, ohne  Gewaltsamkeit  in  die  francische  Mundart 
der  Zeit  um  1200  bringen,  wie  ich  es  versucht  habe,  so 
erscheinen  doch  vereinzelt  ungenaue  Reime  und  erregen 
Verdacht  {viise:  repentisse  59;  déserte:  tertre  92;  estrous: 
plusours  22 2  \  gage:  sache  239);  es  tritt  einmal  tele  auf, 
während  sonst  derartige  Feminina  dem  Gedichte  fremd 
sind;  das  weibliche  Pronomen  el  erscheint  zweimal  wäh- 
rend im  übrigen  ele  vorherrscht;  lechiere,  sire,  pire  ohne 
s  sind  gesichert,  aber  auch  leres  einmal;  neben  dem 
älteren  Nom.  sing,  autre  erscheint  auch  autres;  ein  paar 
grobe  Flexionsfehler  in  Strophen,  die  nur  je  eine  Hand- 
schrift kennt,  kommen  dazu. 

Man  darf  ferner  gewiß  nicht  glauben,  daß  die  nur 
in  der  anglonormannischen  Handschrift  D  überlieferte 
Eingangsstrophe,  die  eine  ganz  andere  Reimordnung  zeigt 
als  alle  übrigen,  von  dem  Dichter  des  Grundstocks  her- 
rühre; gleiches  gilt  von  Str.  237,  die  lauter  fünfsilbige  Verse 
statt  sechssilbiger  aufweist,  aber  auch  in  nur  einer  Hand- 
schrift steht.  Sicher  hat  ferner  nicht  der  nämliche  Dichter 
das  nämliche  Sprichwort  an  verschiedenen  Stellen  durch 
verschiedene  Strophen  eingeleitet.  Und  kann  es  glaublich 
scheinen,  daß  derjenige,  der  sich  wiederholt  mit  direkter 
Rede  an  seinen  Grafen  wendet  und  mehr  als  einmal  des 
Hofes  als  der  Gesellschaft  gedenkt,  in  der  er  verkehrt, 
dieser  auch  die  (übrigens  nicht  zahlreichen)  Strophen  vor- 
gelegt habe,  die  so  säuischen  Inhaltes  sind,  daß  man  sich 
schwer  entschließt,  sie  auch  nur  abzudrucken,  geschweige 


XXI 

denn  sie  zu  erklären,  und  daß  selbst  in  den  alten  Hand- 
schriften Wörter  oder  Verse  derselben  nachträglich  mit 
Tinte  zugedeckt  worden  sind?  Mir  scheint  das  nicht,  so 
wenig  ich  daran  zweifle,  daß  einige  gleichfalls  derbe 
Sprichwörter,  die  heute  bei  Hofe  vermutlich  nicht  würden 
ausgesprochen  werden,  die  Umgebung  Philipps  von  Flandern 
angehört  hat  ohne  mit  den  Wimpern  zu  zucken. 

Es  liegt  auf  der  Hand,  daß  bei  einem  Werke  von 
der  Art  dessen,  das  uns  beschäftigt,  das  aus  lauter  unter 
sich  völlig  zusammenhangslosen  Stückchen  besteht,  einem 
Werke,  das  anzuhören  oder  zu  lesen  um  so  unterhalten- 
der ist,  je  weniger  man  das  dem  Inhalte  nach  Verwandte 
zu  Gruppen  sammelt,  kein  Abschreiber  und  vollends  keiner, 
der  aus  dem  Gedächtnis  niederschrieb,  großen  Wert  auf 
Vollständigkeit  und  auf  Festhalten  einer  bestimmten  Reihen- 
folge legen  konnte;  so  erklärt  sich  —  namentlich  wenn 
man  erwägt,  daß  schwerlich  jemals  auch  nur  der  anfäng- 
liche Bestand  auf  einmal  in  seinem  ganzen  Umfange  zum 
Vortrage  kam  —  daß  er  frühzeitig  kürzer  wurde  und  die 
Ordnung  der  Strophen  bald  so  bald  anders  sich  gestaltete. 

Andererseits  ist  das  Verfahren,  durch  das  die  ein- 
zelnen Stücke  zustande  kommen,  so  ungemein  einfach, 
daß  auch  dem  Ungeschicktesten  es  ein  Spiel  sein  mußte 
das  Gegebene  zu  mehren,  zu  einem  Sprichworte,  dessen 
alte  einleitende  Strophe  dem  Gedächtnis  etwa  entschwun- 
den war,  eine  neue  anzufertigen  oder  ein  früher  noch 
nicht  hereingezogenes  Sprichwort,  das  ihm  einfiel  oder 
das  ihm  jemand  zur  Erklärung  aufgab,  nach  den  vorlie- 
genden Mustern  zu  behandeln.  So  ist  denn  auch  die 
Menge  des  jetzt  Vorhandenen  so  bedeutend  geworden; 
und  so  hat,  wenn  der  heute  kaum  mehr  mit  Sicherheit 
ausscheidbare  Urbestand  über  die  Kreise  hinausdrang,  an 
die  er  sich  wandte,  und  wenn  er  lange  nach  seiner  Ent- 
stehung anzuziehn  und  zur  Nachahmung  zu  reizen  fort- 
fuhr, jene  sprachliche  und  inhaltliche  Ungleichartigkeit 
sich  ergeben  können,  auf  die  oben  hingewiesen  ist.  Be- 
deutende Schädigung  hat  sich,  wie  es  scheint,  auch  da- 
durch   eingestellt,    daß    bisweilen   zu   erhaltenen  Strophen 


XXII 
-»»»»»»»»?»»»>#««««««C«c««C«<^ 

die  zugehörigen  Sprichwörter  abhanden  gekommen  sind; 
sie  mochten  dem  Gedächtnis  dessen  entfallen  sein,  der 
aus  der  Erinnerung  niederschrieb,  und  wurden  dann 
wohl  unglücklich  ersetzt  durch  anderwärts  bereits  erklärte 
oder  sonst  wenig  passende.  Die  Varianten  unter  und  die 
Anmerkungen  hinter  dem  Texte  lehren  derartige  Fälle  in 
großer  Zahl  kennen;  sie  auch  hier  im  einzelnen  zu  er- 
örtern wird  nicht  not  thun.  Wo  mehrere  Handschriften 
zur  Verfügung  stehn,  hält  es  meist  nicht  schwer  zu  er- 
kennen, welches  von  verschiedenen  Sprichwörtern  ursprüng- 
lich zur  Strophe  gehört  hat;  leider  aber  vermissen  wir  die 
erforderliche  Entsprechung  zwischen  Strophe  und  Sprich- 
wort auch  in  einem  Teile  der  Fälle,  wo  bloß  eine  Hand- 
schrift vorliegt,  und  da  müssen  wir  uns  denn  damit  be- 
gnügen auf  das  Gebrechen  hinzuweisen  und  oft  unent- 
schieden lassen,  ob  wir  mit  einem  Mangel  der  Überliefe- 
rung oder  mit  Unvermögen  des  Verfassers  zu  thun  haben, 
der  vielleicht  den  Sinn  eines  Sprichwortes  verkannte,  oder 
auch  ihn  zwar  verstand,  aber  in  der  gebotenen  Kürze 
richtig  darzulegen  nicht  imstande  war. 


Die  Sprichwörter,  die  wir  hier  kennen  lernen,  sind 
größtenteils  auch  sonst  bekannt,  aus  Sammlungen,  aus 
der  Litteratur,  und  mit  gutem  Fuge  heißt  es  jedesmal  am 
Ende  ce  dit  li  vilains  ,der  gemeine  Mann*,  während  in  der 
sonst  ganz  ähnlichen  Dichtung  li  proverbe  au  conte  de 
Bretaigne  (54  Str.),  herausgegeben  1833  von  Crapelet, 
1892  von  Dr.  Joh.  Martin,  der  gleiche  Zusatz  sehr  mit 
Unrecht  hinter  Sprüchen  steht,  die  der  Dichter  wohl  mei- 
stens selbst  erfunden  hat.  In  den  Anmerkungen  werden 
die  Stellen,  wo  unsere  Sprüche  mir  sonst  begegnet  sind, 
nach  meinen  eigenen  Sammlungen  angegeben.  Wir  können 
zunächst  dem  Inhalte  nach  solche  ausscheiden  —  und 
dies  sind  die  anziehenderen,  weil  wirklich  poetischen  — , 
die  einen  an  sich  richtigen  Satz  nicht  um  seiner  selbst 
willen  hinstellen,  sondern  alsAnalogon,  als  Seitenstück 
zu  einem  Satze,    der  unausgesprochen  bleibt,   den 


XXIII 

zu  bilden  die  Vorkommnisse  des  Weltlaufs  den  nachden- 
kenden und  verallgemeinernden  Beobachter  veranlassen 
können.  Der  Sinn  des  Volkes  schreitet  nicht  immer  zu 
unmittelbarer  Formulierung  der  sich  für  andere  ergeben- 
den allgemeinen  Thesen,  sondern  zieht  es  oft  vor  seine 
Wahrnehmung  in  der  Weise  auszusprechen,  daß  es  aus 
dem  im  Leben  der  Tiere,  in  dem  Verhalten  der  Pflanzen, 
aus  dem  im  täglichen  Leben,  in  der  Berufsarbeit  als  regel- 
mäßig oder  gewöhnlich  Beobachteten  eine  Thatsache  hin- 
stellt, die  ihm  vermöge  einfacher  Association  der  Gedanken 
angesichts  gewisser  Vorkommnisse  ins  Bewußtsein  tritt, 
weil  diese  Thatsache  im  Verhältnis  einer  gewissen  Ent- 
sprechung zu  den  Vorkommnissen  steht.  Die  Redeweise 
und  somit  die  Denkweise  des  Volkes  ist  in  diesem  Falle 
gegenüber  der  des  nüchternen  Denkers,  wenn  man  will, 
die  reichere,  lebendigere.  Während  dieser  das  im  Welt- 
lauf Beobachtete  oder  die  allgemeine  Regel  für  mensch- 
liches Verhalten  in  einen  das  Gemeinte  direkt  aussprechen- 
den Satz  bringt,  giebt  das  Volk  in  seinem  Sprichwort 
statt  dessen  einen  andern  von  seiner  Meinung  nach 
gleichfalls  unbestreitbarer  Richtigkeit,  der  sich  zu  jenem 
wie  das  Beispiel  zur  Regel  verhält,  wie  der  Vergleich  zu 
dem,  was  veranschaulicht  werden  soll,  wie  die  Anwendung 
zum  Gesetze.  Und  dabei  kann  man  doch  nicht  sagen, 
daß  dem  Volke  ein  ahnendes  Erkennen  des  Allgemeinen 
abgehe,  wenn  es  auf  einen  generalisierenden  Ausspruch 
verzichtet;  denn  wofern  es  glücklichen  bildlichen  Ausdruck, 
zutreffenden  Vergleich,  richtige  Einzelanwendung  zu  geben 
vermag,  so  ist  das  eben  doch  nur  dadurch  möglich,  daß 
es  den  Gegenstand  seiner  Beobachtung  in  seinem  wahren 
Wesen  erkannt  hat.  Doch  kann  es  ja  freilich  vorkommen, 
daß  das  Sprichwort  mehr  sagt,  als  verantwortet  werden 
kann,  wie  das  übrigens  nichtsprichwörtliche  Behauptungen 
oft  genug  auch  thun  fau  bon  bue/  esniuet  on  le  char  ,wenn 
man  den  rechten  Mann  oder  das  rechte  Mittel  anwendet, 
so  kommt  man  ans  Ziel*);  oder  es  kann  vorkommen,  daß 
das  Gleichnis  hinkt,  d.  h.  daß  man  den  Vergleich  nicht 
bis  in  alle  Einzelheiten  verfolgen  darf,  wenn  er  nicht  un- 


XXIV 


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zutreffend  werden  soll  (noire  geline  pont  blans  uès).  Die 
Sprichwörter  dieser  ersten  Art  sind  die  echten,  diese 
mögen  wohl  auch  anfänglich  allein  den  Namen  respit  ge- 
tragen haben  (^Rücksicht').  Solcher  Art  etwa:  Au  colon 
saoul  cerises  ameres,  A  petit  porcel  donc  dieus  bone  pasnaie. 
Chiens  en  cuisine  son  per  n'i  désire.  Adès  brait  la  pire  ruée 
dou  char.  Ja  de  buisot  ne  ferez  esprevier.  Cui  H  asnes  est, 
a  la  coue  H  court.  U autrui  cuir  larges  corroies.  A  petite 
pluie  chiet  granz  venz.  Qui  une  foiz  escorche,  dous  foiz  ne 
tont.  A  courtes  chauces  longues  lasnieres  (Tragriemen).  Da- 
neben haben  wir  in  großer  Zahl  Sentenzen,  die  ohne 
Vergleich,  unmittelbar  das  sagen,  was  der  Beobachtung 
des  Volkes  sich  als  im  Weltlauf  gewöhnlich,  als  Lehre 
für  das  Verhalten  im  menschlichen  Verkehr  ergeben  hat. 
Wenn  wir  auch  von  diesen  Sätzen  behaupten  dürfen,  sie 
seien  Gemeingut  des  Volkes,  ist  es  nicht  um  der  stilisti- 
schen Form  willen,  obschon  auch  hier  metaphorischer 
Ausdruck  vielfach  herrscht  und  große  Knappheit  und 
Kraft  der  Rede  das  Volkstümliche  verrät,  sondern  weil 
die  Beobachtung  uns  zeigt,  daß  der  Gedanke  in  immer 
gleicher  Form  an  vielen  Orten  begegnet  und  häufig  aus- 
drücklich als  ein  alter,  allgemein  für  wahr  gehaltener  be- 
zeichnet wird,  dessen  Richtigkeit  man  darum  nicht  erst 
zu  beweisen  brauche.  Man  kann  auch  hier  die  Bezeich- 
nung respit  angemessen  finden,  insofern  ein  anerkannt 
richtiger  Gedanke  nicht  um  seiner  Allgemeingültigkeit 
willen  ausgesprochen  wird,  sondern  mit  ,Rücksicht'  auf 
einen  bestimmten  Fall,  in  dem  er  sich  wieder  einmal  be- 
stätige, wo  man  gut  thue  ihn  zu  beherzigen.  Unser  Ge- 
dicht natürlich  giebt  nicht  dergleichen  bestimmte  Einzel- 
fälle, sondern  umschreibt,  entwickelt  das  in  der  Sentenz 
Gemeinte  ;  wohl  aber  gilt  das  Gesagte  von  der  Verwendung 
des  respit  in  der  lebendigen  Volksrede  oder  in  der  schönen 
Litteratur.  Privez  mal  achate  (ein  guter  Freund  bezahlt 
teurer,  weil  er  den  Kampf  nicht  zu  führen  weiß,  der  zu 
einem  vorteilhaften  Kaufe  führt).  Tel  pié  baise  on  qu'on 
voudroit  qui  fust  coupez  (Synekdoche).  De  longues  terres 
longues    noveles    (von    langen    Reisen    lange    Geschichten). 


XXV 


Qui  pain  a  et  santé,  riches  est,  si  nel  set  (wer  Gesundheit 
und  sein  täglich  Brot  hat,  weiß  oft  gar  nicht,  wie  reich 
er  ist). 

Was  die  Form  der  Sprichwörter  betrifft,  so  ist  zu 
beachten,  daß  manche  gerade  einen  oder  auch  zwei  der 
im  Altfranzösischen  üblicheren  Verse,  namentlich  acht-, 
zehn-,  sechssilbige  bilden.  Das  kann  Zufall  sein,  aber 
auch  von  einem  besondern  Wohlgefallen  an  diesen  Maßen 
für  Redeglieder  herrühren,  oder  etwa  davon,  daß  Dichter 
Sprüche,  die  ursprünglich  keines  jener  Maße  hatten,  um 
sie  in  ihren  Werken  anbringen  zu  können,  der  von  ihnen 
gewählten  Form  anpaßten,  worauf  leicht  geschehn  konnte, 
daß  sie  in  dieser  vielleicht  sekundären  Gestalt  sich  weiter 
verbreiteten  und  in  ihr  auch  da  auftraten,  wo  ein  be- 
stimmtes Silbenmaß  nicht  erfordert  war.  Qui  de  loing 
garde,  de  près  jot  (wer  aus  der  Ferne  aufpaßt,  ist  in  der 
Xähe  froh)  ist  ein  achtsilbiger  Vers,  und  so  tritt  der 
Spruch  in  Gedichten  wiederholt  auf;  aber  man  findet 
auch  .  .  de  près  s^esjöist,  was  zehn  Silben,  aber  keinen 
zehnsilbigen  Vers  (wenigstens  keinen  mit  Cäsur)  ergiebt. 
Teus  cuide  hoivre  sour  les  coustesf?)  d^ aucun,  Qui  boit  sa 
chape  atout  son  chaperon  sind  zwei  zehnsilbige  epische 
Verse  und  zwar,  wenn  man  aucon  einführt,  gereimte; 
aber  eine  Handschrift  hat  boivre  le  coutel  son  compaignon, 
und  dabei  hört  alles  übliche  Versmaß  auf.  Dem  nämUchen 
Gedanken  giebt  eine  Handschrift  den  Ausdruck  Teus  cuide 
boivre  autrui  sourcot,  qui  paie  souve?it  tout  Vescot;  dann  liegen 
zwei  achtsilbige  mit  Reim  vor.  Man  wird  in  dieser  Be- 
ziehung beim  Anerkennen  von  Möglichkeiten  stehn  zu 
bleiben  gut  thun.  Qui  fol  envoie  a  la  mer,  n^i  a  ne  poisson 
ne  el  können  zwei  siebensilbige  assonierende  Verse  sein; 
ine  Handschrift  hat  envoie  en  mer,  navra  poisson  ne  el, 
irinn  sind  es  sechssilbige.  Sicher  ist  eine  gewisse  Neigung 
orhanden  Satzschlüsse  oder  Schlüsse  von  natürlichen  Wort- 
ruppen  reimen  zu  lassen,  sei  es  mit  Gleichheit  der 
-ilbenzahl  sei  es  ohne  sie;  mit:  Toutes  oures  ne  sont 
taures  (2X3);  Feme  avère  trois  foiz  aele  {ly:.^»^  Assonanz); 
'Jui  a  mal  voisin,  si  a  mal  matin   (2X5»  wo  matin  sicher 


XXVI 

■»»»»»»»»?>»»»>#««««««««««c«^ 

des  Reims  wegen  steht,  denn  soir^  jour^  an,  temps  wären 
gleich  gut);  Contre  mort  nul  resort  {2^-^,  aber  es  besteht 
die  Variante  Encontre,  womit  die  Versgleichheit  aufhört, 
wofern  man  nicht  n^a  nul  korrigiert);  Qui  bien  atent,  ne 
souratent  oder  ne  se  repent  (2X4);  Chose  ou  a  mesure 
plus  loîiguement  dure  (2X5»  Var.  Mesure  duré)',  Ou  chiet 
boise,  si  souri  noise  {2"^^,)',  Teus  chace  le  dain  Et  ui  et 
demain  Qui  puis  le  pert  tout  (3X5,  Hälfte  der  Reimpredigt- 
strophe); ohne:  Ce  cuide  H  1ère,  que  tuit  soient  si  frère 
(5-J-6);  Pour  noient  argue,  cui  dieus  n^aiue  (5  +  4);  A 
tart  prent,  qui  en  autrui  bourse  s'aient  (3  -|-  8). 

Meinem  kritischen  Texte  habe  ich  die  Form  gegeben, 
die  nach  meinem  (nicht  in  jedem  Punkte  unerschütter- 
lichen) Dafürhalten  dem  Sprachstande  der  francischen 
Mundart  um  1200  entspricht,  und  für  die  in  den  Haupt- 
sachen Reim  und  Versbau  zeugten.  Bezüglich  einiger 
Einzelheiten,  die  nur  die  Schreibweise  angehn  (stummes  h, 
gewisse  Konsonantenverdoppelungen),  habe  ich  mich  an 
einige  Regeln  gehalten,  die  ich  mir  selbst  gegeben  habe; 
es  ist  damit  der  äußeren  Erscheinung  des  Textes  eine 
Gleichmäßigkeit  verliehen,  auf  die  man  in  altfranzösischer 
Zeit  sonderlichen  Wert  nicht  legte,  die  aber  sicher  auch 
damals  niemand  verletzt  hätte;  Schreibungen,  die  der  Zeit 
der  Entstehung  des  Gedichtes  fremd  wären,  sind,  abgesehn 
von  Apostroph,  Interpunktion,  spärlichen  Accenten,  ge- 
mieden. Vielleicht  hätte  ich  mich  zu  einem  anderen 
Verfahren  entschlossen,  wenn  ich  für  den  ganzen  Verlauf 
der  Dichtung  über  gleichartigere  Überlieferung  verfügt 
hätte.  Abweichungen  der  Handschriften  von  meinem 
Texte  verzeichne  ich  unter  diesem  nicht,  wenn  sie  bloß 
die  Wortgestalt,  die  mundartliche  Form,  die  Schreibung 
betreffen;  von  denen,  die  den  Sinn,  den  Ausdruck  oder 
auch  die  Flexion  angehen,  hoffe  ich  keine  verschwiegen 
zu  haben. 

Zum  Schlüsse  folge  hier  noch  eine  Übersicht  des  in 
den  Handschriften  Gegebenen,  die  nochmals  zeigt,  wie 
oft  und  in  jeder  beteiligten  Handschrift  an  welcher  Stelle 
jede    der    280    Strophen  überliefert  ist.      Dies   wird   aufs 


xxvn 

-?>)^^»»>»»»»>»>»#<««««««««<«««- 

neue  zur  Anschauung  bringen,  in  welchem  Maße  die 
sechs  Texte  voneinander  abweichen,  und  wird,  wenn 
neue  sich  finden  sollten,  es  erleichtem  deren  Verwandt- 
schaft mit  den  bekannten  festzustellen.  Das  Sternchen 
neben  der  Nummer  zeigt  an,  daß  die  Strophe  zwar  mit 
der  in  der  ersten  Spalte  entsprechenden  im  wesentlichen 
gleich  lautet,  dagegen  mit  einem  andern  Sprichwort  schließt. 


F«  A  Fy  Fi?  H  D 


I 

I 

— 

— 

— 

37 

2 

150 

18 

45 

19 

102 

3 

— 

28 

35 

12 

100 

4 

136 

33 

— 

46 

5 

15 

— 

34 

— 

18 

6 

142 

21 

36* 

— 

19 

7 

3 

— 

58 

— 

40 

8 

4 

— 

72 

— 

32 

9 

5 

— 

— 

29 

— 

IG 

6 

— 

50 

— 

— 

II 

7 

— 

33 

— 

35 

12 

8 

— 

— 

— 

30 

13 

10 

— 

28 

— 

72* 

14 

II 

— 

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— 

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15 

12 

— 

14 

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— 

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17 
18 

13 

— 

30 

— 

14 
16 

— 

15 

7 

8 

19 

17 

— 

27 

65 

13 

20 

19 

— 

71 

26 

— 

21 

20 

— 

32* 

— 

22 

21 

— 

— 

21 

23 

22 

— 

85 

17 

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24 

23 

— 

21 

— 

— 

25 

24 

— 

59* 

— 

64 

26 

25 

— 

49 

22 

9 

27 

27 

— 

— 

36 

— 

28 

28 

— 

— 

37* 

— 

29 

29 

— 

— 

38* 

75* 

30 

31 

— 

5 

2* 

7 

31 

30 

— 

39* 

74* 

32 

32 

— 

— 

40 

— 

33 

33 

-^ 

— 

41 

— 

34 

34 

— 

25 

42* 

43 

XXVIII 


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Fa  A  F7  F^  H  D 


35 

35 

— 

36 

37 

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38 

— 

38 

39 

— 

39 

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26 

40 

43 

— 

41 

44 

10 

42 

45 

— 

43 

46 

— 

44 

47 

— 

45 

48 

— 

46 

49 

— 

47 

50 

13 

48 

51* 

49 

52 

— 

50 

53, 

— 

51 

54* 

— 

52 

55 

20' 

53 

56 

— 

54 

58 

9 

55 

59 

— 

56 

124 

— 

57 

60* 

14 

58 

125* 

— 

59 

126 

■:- 

60 

— 

— 

61 

127* 

— 

62 

128 

— 

63 

129 

— 

64 

130 

— 

65 

131 

— 

66 

132 

— 

67 

133 

— 

68 

135 

— 

69 

138 

— 

70 

139 

— 

71 

140 

— 

72 

144 

— 

73 

145 

5 

74 

146 

75 

147 

— 

76 

148 

— 

77 

149 

— 

78 

151 

— 

79 

152 

— 

80 

137  Spr. 

fehlt  — 

29 

10 

— 

31 

II 

61 

— 

60 

— 

43* 

73 

23 

9 

— 

56 

— 

— 

24 

66* 

31 

61 

— 

62 

— 

44 

— 

— 

45 

— 

— 

46 

— 

63 

— 

— 

73 

— 

23 

53 

8 

— 

22 


47 


48 


54  49 

86  51 


52 


20" 


59 
II 


—  —  54 

81  —  67 

6  3  87 

47  21  12 


57  -  58 


XXIX 


Fa 

A 

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F^ 

H 

D 

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153 



— 

54 

— 

82 

154 

22 

43 

15 

22 

83 

155 

— 

— 

— 

— 

84 

156 

— 

— 

— 

— 

85 

157* 

— 

— 

— 

— 

86 

158* 

19* 

44* 

18* 

15* 

87 

159 

37  nur  1 

;ZeUe  — 

— 

50* 

88 

160 

— 

— 

— 

— 

89 

161 

— 

— 

— 

— 

90 

162 

— 

— 

— 

— 

91 

163 

— 

20 

— 

— 

92 

164 

— 

— 

— 

— 

93 

61 

II 

84 

16 

29 

94 

62 

— 

— 

— 

— 

95 

63 

— 

— 

— 

— 

96 

64* 

— 

46* 

— 

71* 

97 

65 

— 

— 

— 

— 

98 

66 

— 

— 

— 

— 

99 

95 

— 

62 

68* 

45 

100 

96* 

— 

— 

33* 

— 

lOI 

97 

— 

— 

— 

— 

102 

99 

2 

70 

25 

5 

103 

100 

— 

— 

— 

— 

104 

lOI 

— 

2 

— 

3 

105 

102 

6* 

— 

55 

25* 

106 

103 

— 

— 

56 

— 

107 

104 

— 

80 

— 

— 

108 

105 

— 

— 

— 

— 

109 

106 

— 



— 

— 

no 

107 

— 

— 

57 

— 

III 

108 

— 

— 

58* 

— 

112 

109 

— 



34 

— 

113 

IIO 

— 



— 

— 

114 

III 

— 

— 

— 

68 

115 

112 

— 

— 

— 

— 

116 

113 

— 



— 

— 

117 

114 

— 

— 

35 

— 

118 

"5 

— 

— 

— 

85 

119 

116 

— 

— 

— 

— 

120 

118 

— 

— 

— 

86 

121 

119 

— 

— 

— 

— 

122 

120 

16 

48 

— 

38 

Ï23 

121 

— 

26 

— 

— 

124 

122 

— 



— 

57 

125 

123 

— 

— 

— 

— 

126 

— 

4 

12 

67 

10 

XXX 

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127 

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129 

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— 

131 

— 

132 

— 

133 

— 

134 

165 

135 

166 

136 

167 

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168 

138 

170 

139 

171 

140 

169 

141 

172 

142 

173 

143 

174 

144 

175 

145 

176 

146 

177 

147 

178 

148 

179 

149 

180 

'50 

181 

151 

182 

152 

— 

153 

— 

154 

— 

155 

— 

156 

— 

157 

— 

158 

— 

159 

— 

160 

— 

i6i 

— 

162 

— 

163 

— 

164 

— 

165 

— 

166 

— 

167 

— 

168 

— 

169 

— 

170 

— 

171 

— 

172 

— 

Fy  F/9  H  D 


17 


-  -  -  56 

30  —  —  42 


27  3  —  39 

7*  16  —  26 


—  13  —  34 

32  75  —  44=114 


70 


36  52 


XXXI 

F«              A              F/             Fi?  H  D 

—  74  —  27 

—  18  —  79 
17                83  —  17 


173 

^1 

174 

— 

175 

68 

176 

69 

177 

70 

178 

71 

179 

72 

180 

73 

i8r 

74 

182 

75 

183 

76 

184 

77 

185 

78 

186 

79 

187 

80 

188 

81 

189 

82= 

190 

83 

191 

84 

192 

85 

193 

86 

194 

87 

195 

88 

196 

90 

197 

91 

198 

92 

199 

141 

200 

94 

201 

93 

202 

-> 

203 

9 

204 

18 

205 

26 

206 

36 

207 

40 

208 

41 

209 

57 

210 

89 

211 

98 

212 

117 

213 

134 

214 

143 

215 

216 



217 

— 

21 H 

66  24  — 

32  —  28 


—  —  —  49 

—  —  —  52 
25  9  _  24 

15  8  5  36 

II  —  2 

31  42  —  — 

—  —  31  77 

—  19  —  16 


35  -  -  48 

—  —  —  55 

—  -  -  63 

—  30  —  69 
-55-53 
34  -  -  47" 

3  -  -  6 

12  —  —  — 

23  38  —  92 

24  —  —  — 


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Fy  ¥ß  K  D 


319  —  29 

220  —  — 

221  —  — 

222  —  — 

223  —  — 
^^4  —  — 

225  —  — 

226  —  — 
^^7  —  — 

228  —  — 

229  —  — 

230  —  — 

231  —  — 

232  —  — 

233  —  — 

234  —  — 

235  —  — 

236  —  — 

237  —  — 
288  —  — 

239  —  — 

240  —  — 

241  —  — 

242  —  — 

243  —  — 

244  —  — 

245  —  — 

246  —  — 

247  —  — 

248  —  — 

249  —  — 

250  —  — 

251  —  - 

252  —  — 

253  —  — 

254  —  — 

255  —  — 

256  —  — 

257  —  — 

258  —  — 

259  —  — 

260  —  — 

261  —  — 

262  —  — 

263  —  — 

264  —  — 


— 

— 

41 

37=90 

13 

103 

39 

— 

IIO* 

40 

— 

66 

41 

14 

65 

51 

— 

— 

64 

— 

80  =  1 04 

65 

23 

108 

67 

70 

107 

68 

— 

— 

69 

— 

83 

76 

27 

77  =  93 

28 

— 

78  =  94* 

— 

— 

79 

— 

— 

87 

— 

— 

88 

— 

— 

89 

— 

— 

91 

— 

— 

92 

— 

— 

95 

— 

— 

96 

— 

— 

97 

— 

— 

■  — 

20 

— 

— 

50 

— 

— 

53 

— 

— 

59 

— 

— 

60 

— 

— 

61 

— 

— 

62 

— 

— 

63 

— 

— 

64 

— 

— 

69 

71 

72 

— 

— 

— 

— 

73 

— 

— 

— 

81 





82 

— 

— 

84 

— 

— 

88 

— 

— 

89 

— 

— 

90 

— 

— 

91 

— 

— 

93 

— 

— 

94 

— 

— 

95 

XXXIII 


A  F/  F/3  H  D 

265  —  —  —  —  96 

266  —  —  —  —  97 

267  —  —  —  —  98 
-268  —  —  —  —  99 
269  _  _  _  _  loi 
-27Ö  —  —  —  —  105 
271  —  —  —  —  106 
.27,2  —  —  —  —  109 

273  —  —  —  —  III 

274  —  —  —  —  112 

275  —  —  —  —  113 
;876  —  —  —  —  115 
^77  —  —  —  —  116 

278  —  —  —  —  117 

279  —  —  —  —  118 

280  ^  —  —  —  I 


» 


Berlin,  im  Juli  1895. 

Adolf  Tobler, 


Li  proverbe  au  vilain 


1.  F«i     Ai     D37 

Frans  cuens,  vostre  manaie 
Atent,   tant  que  je  Taie, 
Ne  n'ai  soing  de  Taiitrui; 
Ainz  me  prien  et  reprien 
Et  si  dout  et  si  crien 
Que  je  ne  vous  enui. 
Qui  bien  atent ^  ne  sour atent, 
ce  dit  li  vilains. 

I  F.  cuers  FaA  2  Atenz  Fa  Aten  A  t.  ki  ieo  D  3  Ne 
nai  s.  dautrui  A  de  autrui  D  4  preim  et  repreim  Fa  criem 
recriem  A  5  si  doute  et  si  priem  A  6  Qui  D  7  a.  ne 
repent  D 

2.  F«  2    A150   F718    Fi345    H19    D102 
Durement  me  merveil, 
Quant  son  privé  conseil, 
Se  il  son  cors  ne  het, 
Nus  hon  dit  a  sa  ferne; 
Qu'ele  Tespant  et  semé, 
Tant  que  chascuns  le  set. 
Mal  est  coverz,  cui  li  eus  pert, 
ce  dit  li  vilains. 

I    De   celui    mesmervail   D  2    Qui   AFyHD  3    Si    il 

inolt    ne  se    het   D  4  Dist  nus  hon   A      Nus  hom  dit  F/     Le 

raconte  H  Wait  counter  a  f .  D  5  Ele  A  Ensemaunt  lespaunt 
ccle  \)  6  chascun  H  Qui  checuns  le  s.  D  7  Mal  se  cueure 
(Jui   le  cul  p.  H  Malement  se  covre  a  qui  le  cul  p.  D        8  dist   A 

3.  F« 3     F728     F/335     H 12     Dioo 
Riche  dame  engoulee, 
Quant  bien  est  saoulée, 

i  ..!<!..  ,    1  :  proverbe  au  vilain.  1 


-»»)»»»»»»»»»>^««<«««««««««4> 

Au  mangier  son  seignour 
S'asiet  par  grant  dangier, 
N^ele  ne  puet  mangier 
Rien  qui   li  ait  savour. 
Tierce  mie  paste  set, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Dame  bien  F/9D  2  Q.  uient  bien  s.  F/9  Q.  est  bien  s.  H 
Q.  ele  vient  s.  D  3  mengier  F«F)/F^H  A  table  s.  D  4  dongier 
Fa  Dont  sasiet  au  disner  H  Demeine  g.  D  5  mengier  Fcf  Fy  H 
Dist  quel  (ki  ele  D)  ne  p.  Fy  F/?  D  Et  dit  n.  H  6  R.  ne  li  a  s. 
Fj/F/9H  Ken  ne  a  savoure  D  7  set.  Au  coulon  saoul  cerises 
ameres  F«  T.  nue  p.  D 

4.  F«  4     A  136     F733     D46 
Quant  mainte  dame  essaie 
Et  tente  la  manaie 

De  son  seignour  souvent, 
Bien  veut  qu'il  l'entreprenge  ; 
Se  il  donc  ne  s'en  venge, 
Puis  fait  maint  fol  couvent. 
Li  chaz  set  bien  oui  barbe  il  lèche, 
ce  dit  li  vilains. 

î  Mainte  d.  e.  FaFy  Meint  d.  D  2  Se  tient  a  la  foie  F/ 
E  cerche  D  3  De  seruir  son  seignor  Yy  4  quil  entrepreigne 
F«A  Sauient  quil  entreprenge  Fy  qui  il  entreprerae  D  '5  ne  se 
V.  A  Celé  sel  puet  sen  Fy  leo  le  di  pur  vérité  D  6  Et  li  fet 
un  fol  tour  Fy  Pus  fest  m.  D  7  barbes  A  Bien  set  li  ch.  Fy 
Asez  set  chat  ki  b.  D 

5.  F«  5     A 15     F^34     D18 

Celui  tieng  je  pour  sot 
Qui  au  premerain  mot 
Son  marchié  prent  et  fait, 


Et  celui  qui   s*amie, 
Se  c'est  que  l'escondie, 
Au  premerain  mot  lait. 
Aîi  premier  coup  ne  chiet  pas  li  chaisnes, 
ce  dit  li  vilains. 

I  tent  D  l  va.  tient  et  A  et  fest  D  5  Sil  est  kel  lese. 
A  Sel  set  quel  sesc.  F^  Ja  seit  ki  ele  lescoundie  D  7  ch.  mie 
li  AF/9  Al  premerain  c.  D 

6.  F«  6     A  142     F721     Ff3  36     D  19 
Quant  dame  ne  respont, 
Qui   la  prie  et  semont 
Que  drüerie  otroit, 
Fous  est,  s'il  en  a  aise, 
S'il  senpres  ne  Tesquaise; 
Et  face  ce  qu'il  doit. 
Asez  otrie,  qui  se  taistj 
ce  dit  li  vilains. 

I  Q.   la   d.    r.  Fa  Q.  femme    ne  AYß  2  Q.  lemprie  FaD 

ui  on  proie  A  Que  len  p.  FyFß  3  Qui  d.  otrie  D  4  e.  sil 
le  baise  F/  e.  si  il  veit  sei  aeisse  D  5  Que  s.  ne  la  baise  A 
il  en  a  lieu  et  aise  Fy  Se  s.  ne  lesquaisse  Fß  Si  il  vous  ne 
i  quaisse  D  6  Sen  f.  A  Si  f.  Fß  ceo  ki  il  deit  D  70.  qui 
ot  ne  sonne  A  o.  q.  mot  ne  dist  Fy  Trestot  son  don  bestorne 
:  ;int  le  tome   et  retornc  Maine  et  remainc  Fß 

7.   F«  7     A3     FßsS     D.|o 
Quant  li  riches  pramet 
Au  povre  et  il  le  met 
De  rien  en  espérance, 
Bien  cuide  cil  savoir 
Que  il   le  doie  avoir 

1* 


o»>?>?»»»»»>»»»#««««««««C«««^> 

Au  terme,  sanz  doutance. 
Plus  apareilliee  chose  remaint, 
ce  dit  li  vilains. 

I   promet  FaAD  2   li  met  D         3    riens  F/9         4  Et  cil 

cuide  por  uoir  A  Et   cil   c.  s.  F/9D  5    il  li  die    voir  Fcc  Qui  il 

deie  aueir  D        7  apareillie  FaAF/9D  remant  D 

8.  F«  8     A4     F/372     D32 
O  bien  grant  tenement 
Ai  vëu  folement 
Maint  ome  contenir, 
Et  tel  qui  pou  avoit, 
Qui  tresbien  en  savoit 
A  grant  enor  venir. 
A  petit  porcel  done  dieus  bone  pasnaie, 
ce  dit  li  vilains. 

I  A  A  De  Yß  2  A  on  veu  souuent  A  3  soustenir  F« 
4  Et  tiex  q.  p.  sauoit  F«  6  honor  F«AD  7  A  petite  poree 
d.  d.  b.  pesnaie  F«  b.  racine  AYß  bon  padnaie  D 

9.  Fa  9     A  5     H  29 
Pour  son  grant  parenté 
S'est  mis  en   orfanté 
Mainz  orgoillous  estouz; 
De  ceus  qui  par  outrage 
Perdent  lour  eritage, 
Veons  nous  souvent  mouz. 
Mesure  dure, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Maint  Fa  Meins  orgeus  e.  H  4  De  tiex  H  6  s.  mit 
F«  Mit  souuent  v.  n.  A  Auon  ueu  plusors  H  7  M.  mit  d.  Foc 
Chose  ou  a  mesure  plus  longuement  d.  H 


•»»»»?»»»»»»»>t?««<«««««««««^ 


10.  F«io     A  6     F/350 
Qui  a  grant  seignourie, 
Provosté  o  baillie, 
N'a  soing  de  conpaignon; 
Face  tort  o  droiture, 
De  conpaignon  n'a  cure, 
Ne  plus   que   d'un  gaignon. 
Chiens  en  ciitsine  son  per  n'i  désire, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Provosté  (Prevostez  F/9)  et  baillie  FaFß  2  Par  enuie 
baillie  Fa  Et  année  faillie  Fß  3  Grieue  son  c.  FaF/?  6  Nient 
pi.  A       7  per  ne  AF/9 

n.  F«ii      A7     Fßss     D35 
Ne  voi  ne  fol  ne  sage 
Qui  couvoit  son  damage, 
Ainz  veut  chascon  son  bien. 
Li  juenes  et  li  vieuz, 
Nés  mes  sire  aime  mieuz 
A  son  uès  que  au  mien. 
Qjii  fait  son  prou,  ne  cuit  sa  main, 
ce  dit  li  vilains. 

î  uoi  fol  F/9  3  V.  chascuns  A  v.  chacun  D  4  Ni  voi 
»ne  ne  viex  Fa  II  nest  joenes  ne  viex  A  iofnes  ne  li  D  5  Mes 
lon  frère  Fa  Ke  asses  naime  A  N.  me  sire  Fß  Nés  nus  frères 
1)1  m.  D  6  Al  soun  oes  D  7  cuist  son  doi  A  ne  congie  sa 
^  prou  evist  D 

12.  Fa  12     A  8     D30 
Nus  ne  puet  deservir 
Gré  en  félon  servir, 
Souvent  l'avons  vëu. 


^»»»»»»»^>^»>»»^«<««««c««««««^ 

Servirs  trop  pou  i  vaul; 
Qui  une  foiz  li  faut, 
Si  a  trestout  perdu. 
Au  vespre  loe  on  le  jour,  au  matin  son  äste, 
ce  dit  li  vilains. 

3  S.  avons  A  4  Que  seruir  pou  A  Seruise  poi  v.  D 
5  Car  sune  Fcf  Si  u.  f.  i  f.  D  6  perdue  Fa  a  le  tout  A  Si  lad 
lem  tout  D        7  le  biau  ior  et  au  A  Al  seir  lo  lum  1.  j.  et  al  D 

13.  F«  13     A  10     F|9  28     D72 
Fous  est,  qui  tant  atent 
Que  on  a  escient 

Le  sourprent  en  träine; 
Ainz  que  cil  le  déçoive. 
Face  qu'il  aparçoive 
Qu'il  sache  son  couvine. 
Buer  escrie  le  lou,  qui  sa  proie  rescout, 
ce  dit  li  vilains. 

I  e.  sachiez  de  voir  Fa  2  Qui  ce  lait  deceuoir  Fa  Que 
len  a  Yß  Ke  le  suen  D  3  Quant  uoit  la  uerte  fine  Fa  s.  et  tr. 
Yß  Le  suen  prent  et  tr.  D  4  Mains  ains  con  le  Fa  5  Face 
qui  le  decoiue  Fa  quil  se  aparceuie  D  6  Qui  bien  set  le  c.  Fa 
Et  sache  F/?  Ke  ben  set  sa  D  7  Ber  Fa  qui  reskeut  s.  pr.  A 
Bar  chace  1.  1.  q.  s.  pr.  en  r.  Yß  Et  par  pluie  et  par  bel  deit  lern 
porter  sa  chape  D 

14.  Fa  14     An     Y^^i     D78 

A  paines  trueve  Ton 
Träitour  ne  félon 
Qui  tiegne  nule  loi. 
De  fil  a  félon  père 
Ne  faire  ton  conpere; 


Ja  ne  te  tendra  foi. 

De  put  uef  put  oisel, 

ce  dit  li  vilains. 

I  trueue  on  A  paine  F^^  D  3  Qui  soit  de  bone  foi  ¥ß  n. 
fai  D  6  tendroit  A  die  Zeile  tmlesbar  Fß  ne  t.  fai  D  7  Di 
put  lin  p.  D 

15.  Fa  15     A  12     F/?  14     H  6 

Quant  muert  princes  ne  rois 

Ne  cuens,  tant  soit  courtois, 

Adonc  comence  guerre; 

Ja  puis  ne  la  garrons 

N'a  ribauz  n'a  larrons 

Qui  destruisent  la  terre. 
Ou  chiet  boise,  si  sourt  noise, 
ce  dit  li  vilains. 

I  m.  ou  rois  ou  quens  A  H  m.  ne  rois  ne  quens  ¥ß  2  Ou 
princes  qui  soit  buens  A  Ne  priuez  tant  s.  boens  ¥ß  Ou  prince 
tant  s.  bons  H  3  Adont  Fa  Demanois  monte  g.  A  Yß  Des 
maues  monte  g.  H  4  Puis  ni  aura  raison  A  garron  Yß  la  puis 
ne    fineront    H  5    Pautonnier    et    larron   AF/9  Pautonnier   tuit 

iuont   H         6   Sesmueuent   par   1.  t.    A  Esmueuent   par  1.   Yß  Et 
honisent  la  H        7  si  fait  n.  Fa  b.  la  muet  A  La  ou  ch.  H 

16.   Fai6     A 13     H30 
Cil  qui  l'autrui  a  pris 
Et  touz  tens  a  apris 
A  vivre  d'autrui  pain, 
Puis  manjue  a  grant  paine 
Le  suen,  ensour  semaine 
Se  lait  morir  de  fain. 
A  enviz  muert,  qui  apris  ne  Va, 
ce  dit  li  vilains. 


»»»»)»»»»»»»»#««««<««X««««<- 

2  tot  tens  H  4  Moût  mengue  Fa  Puis  mengue  A  Puis 
meniue  H  5  sien  Fa  Dou  sien  longue  s.  A  Du  sien  une  s.  H 
7  Enuis  A  A  peine  m.  H 


17.  Fa  17     A  14 
Moût  ai  de  bons  amis 
Qui  souvent  m'ont  pramis 
•  Ce  que  cuidoie  prendre. 
Grant  chose  ne  me  vuelent 
Doner,  faire  nel  suelent; 
Et  je  rehaz  atendre. 
Qui  petit  me  done,  il  veut  que  je  vive, 
ce  dit  li  vilains. 

2  promis  Fa  A      3   Faillance  faz  au  pr.  A      4  ne  vuelent  A 
5  Ne  il  ne  le  s.  A        6  Je  rehe  mit  a.   A        7   donne    cil  veut  A 


18.  Fa  18     A 16     F/9i5     H  7     D8 
S'aucuns  hon  a  plenté 
Et  a  sa  volenté 
Dras  et  or  et  argent, 
Quel  gré  Ten  doi  savoir, 
S'il  a  son  grant  avoir 
Et  je  n'en  ai  nient? 
D' autrui  prou  s'esjot^  qui  le  con  sa  ferne  voit, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Se  chascuns  a  A  Se  aucuns  a  F^9  Qui  aukes  ad  p.  D 
2  E  ad  s.  D  3  Et  de  d.  et  darg.  AD  4  li  doi  A  Que  men 
doit  il  chaloir  H  g.  ien  dei  D  5  Cil  Fa  Se  il  a  s.  a.  A  Si  il 
ad  soun  g.  a.  D  6  E  io  ie  nen  ad  nent  D  7  sesjoit  FaA  con 
radiert  in  A  Dautrui  belet  sesgot  Fß  Dautri  belet  sesioist  H  sa  dame 
V.  F^H    Ne   autrus   peie    ses    ioit  Ici    le  coun  sa  dame  manera  D 


■»»»»>»»»»»»>»^««««««««««««- 


19.  FßiQ     A 17     Fßzy     H 65     D  13 
Chascuns  ami  se  fait 
Et  dit  tout  entresait: 
Dou  tout  en  vous  me  met; 
Se  mestier  aviiez, 
Donc  aparcevriiez 
Ce  que  je  vous  pramet. 
Plus  sont  de  coup  er  es  que  d'amis, 
ce  dit  li  vilains. 

I    (.)aucuns    se    fet    cosins    H    amis  FaAF/?D  2    d.  beaus 

douz  amis  H  d.  ben  en  treshait  D       3  t.  a  v.  Fa  De  t.  en  v.  D 

4  m.    en    auiez    Fa  "        besoing    en    aures    A    besoig    a.    F^^HD 

5  Dont  aperceueriez  Fa  Adont  aperceures  A  D.  esproueriez  H  D. 
aparceuerez  D  6  Ceo  ki  jeo  D  7  P«  est  d.  A  que  ne  sont 
d.  F/9H  P.  sount  c.  ke  a.  D 


20.  F«  20     A  19     F/971     H  26 
Touz  jourz  voi  l'userier 
De  prendre  coustumier, 
Ja  lassez  n'en  sera. 
Ait  eine  cenz  mars  o  mil, 
Tant  se  tient  il  plus  vil, 
Se  ses  voisins  plus  a. 
Plus  a  li  de  ab  le  s,  plus  couvoife, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Couz  Fa  Couuoiteus  vseriers  AF/9  Te  uoi  touz  usuriers  H 
2  Prent  tous  dis  volentiers  A  De  p.  uolantiers  Yß  costumiers  H 
\  Aine  riens  ne  refusa  A  Ainz  ne  refusa  riens  ¥[i  Onques  nen  font 
refus  H  4  Eit  cent  mars  ou  trois  mil  H  6  Au  uoisins  plus 
et  plus  H  7  Corn  plus  A  Tant  plus  a  1.  d.  et  pi.  vclt  F/9  le 
deable  et   il  ^\m%  coueite  H 


10 

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21.  F«  2  1     A20     H  32 

De  ce  sai  bien  la  some: 
Fortune  alieve  un  ome 
Sour  touz  ceus  dou  pais; 
A  un  soûl  coup  l'abaisse, 
Touz  ses  parenz  si  plaisse 
Que  chascuns  est  chaitis. 
Cil  qui  haut  monte,  de  haut  chiet, 
ce  dit  li  vilains. 

2  F.  lieue  lomme  A  eslieue  un  H  3  c.  dun  p.  H  4  Puis 
labat  a  un  fes  AH  5  p.  après  AH  6  Fait  poure  (poures  H) 
et  chaitis  AH  7  Qui  plus  h.  m.  de  plus  h.  ch.  A  Qui  plus  haut 
bee  quil  ne  doit  sa  coueitise  le  decoit  H 

22.  F«  22     A  21     D21 

Povretez  va  et  vient; 
Mais  cil  qui  honte  crient, 
La  suefre  o  bon  corage, 
Ne  ja  pour  sa  poverte, 
Se  dieus   li  a  soferte, 
Ne  recevra  hontage. 
Plus  dure  honte  que  sou/raite, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Pourete  F«  3  Sesforce  od  D  6  r.  damage  F«  Ne 
souferra  h.  A  Ne  avéra  trop  grant  h.  D       7  ke  sofFreit  D 

23.  Fa  23     A  22     F/3  85     H 17     D  76 
Cil  qui  se  sent  coupable, 
Espoire  bien  sanz  fable 
De  chascun  de  la  gent. 
Si  tost  come  il  le  voit, 


>»»»»>>»»»»»»»#««<■:««««<««<:««■ 


Que  cil  uns  auteus   soit 
Con  soi  mëisme  sent. 
Ce  cuide  li  1ère  que  tuit  soient  si  frère, 
ce  dit  li  vilains. 

I  corpable  Yaß  2  Nespoire  A  3  Que  chascuns  Fa  De 
toute  (Que  t.  F/9  A  t.  H)  lautre  g.  AF/9H  De  touz  autre  g.  D 
4  De  tous  ceaus  quil  voit  croit  A  Dont  il  le  sanblant  v.  F/9  Dont 
il  essample  v.  H  Dount  il  les  semblaunz  v.  D  5  Kautretex  chas- 
cuns    s.    A    Que    il    autretel    s.    F/?H     Qui     checuns     autel    s.    D 

6  C.    cil   meismes  Fa    Con   meimes  se  s.    H  Cum  il  meimes  s.  D 

7  lerres  Fa  cuident  li  leres  que  tout  A  li  lierres  F/9  leres  D 

24.  F«  24     A  23     F/3  2  1 
Puis  que  ne  veut  tenir 
S'enour  ne  maintenir, 
Gentis  hon  qui  n'a  rien 
Ja  celui  n'amera 
Qui  li  conseillera 
Ne  s'enour  ne  son  bien. 
Fous  est,  qui  conseil  ne  croit, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Cil  qui  ne  A  Puis  con  ne  F/9  2  Seignor  et  bien  seruir  F/9 
7  Nest  hon  q.  A  Nest  dorne  q.  F/9 

25.  Fa  25     A  24     F/359     D64 

Nus  de  son  bon  seignour 

Qui  l'aime  par  amour 

Ne  doit  prendre  ne  traire 

Quanque  il  li  donroit 

Ne  quanqu'il  li  porroit 

Esraangier  ne  for  traire. 
N'est  amis,  qui  rien  ne  lait, 
ce  dit  li  vilains. 


>î^»»»?>»?»>?>»»»#CC<CCCCC««C<«C«««<. 


I  Cil  ki  ad  D  2  De  cui  il  a  lamour  A  Sil  laime  F/9  Qui 
il  D  3  ne  atreire  D  4  Quantke  il  doreit  D  5  quanque 
li  F/9  q.  il  p.  D  6   Ne    embler   ne    forstr.  A    Esmaner  F/9   De 

soun  aver  forstr.  D         7  Qui  petit  refuse,  grant  masse  (m.  ne  A) 
doit  penre  FaA 

26.  F«  26     A  25     F/?  49     H  22     Dg 
Princes   qui  doit  valoir, 
Qui  met  en   nonchaloir 
Et  son  ome  et  son  oste, 
Si  voisin  le  träissent, 
Maintenant  l'envaissent 
Et  de  riere  et  d'encoste. 
A  mol  pastour  tous  chie  laine, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Prince  AHD  2  Si  m.  H  m.  a  n.  D  4  Se  v,  le  baissent 
Fa  Si  lîome  A  lenuaissent  F/9H  lenhaissent  D  5  Tantost  et  e. 
A  Demanois  le  laidissent  F/9  M.  lenhaisent  H  De  mêmes  D  6  de 
coste  F«  Et  deuant  et  enc.  AF/9  Et  derr.  et  enc.  H  7  leus  li 
ch.  A  A  mal  p.  chie  lox  1.  F/9  p.  chie  li  leu  1.  H  A  mois  poste 
lus  ehie   lein  D 

27.  F«  27     A  27     H  36 
Li  fous  de  sa  besoigne 
Ne  cure  ne  ne  soigne, 
Ainz  met  en  nonchaloir. 
Ja  garde  n'i  prendra, 
Tant  que  li  poinz  vendra 
Que  riens  ne  puet  valoir. 
Qui  a  oure  veut  mangier,  ainz  oure  doit  apareillier, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Fols  hom  AH  2  Ne  prent  c.  ne  s.  AH  4  nen  pr.  H 
5  Duske  leure  A  luques  leure  H  6  Qui  H  7  mengier  a  h.  F« 
Qui  a  droite  eure   v.  m.  einz  e.  H 


13 


I 


28.   F«  28     A  28     H  37 

Sour  toute   créature 
Doit  on  amer  mesure; 
Li  sages  hon  touz  jours 
Trestout  le  petit  pas 
Rist  bien  dou  mauvais  pas 
Ou  li  fous  chiet  le  cours. 
Sages  hon  ne  chiet  ou  pont, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Por  t.  Fa  2  hon  estre  a  m.  H  3  Li  saige  home 
touz  iors  F«  Sage  home  ne  meschiet  A  Enuers  toz  ses  détours  H 
4  Tr.  le  maues  p.  H  5  Rit  bien  d.  Fa  Soste  fors  dou  mal  p. 
A  Soste    le    petit    p.  H  6    f.   souuent  chiet  A  Ou  lautre  quiert 

le  H         7  ch.   en  p.  A  Qui  est  garniz  nest  desconfiz  H 


29.  F«  29     A  29     H  38     D  75 

Li  hon  suefre  sa  honte, 
Lonc  tens  n'en  tient  nul    conte, 
Puis  venge  ses  talanz. 
Mainte  bontez  est  faite 
Que  on  a  puis   retraite 
Des  iluec  a  set  anz. 
Viez  plaie  cuit,  et  viez  dete  aide, 
ce  dit  li   vilains. 

I    (.)uns  H  Mainz    houm  D  2    Nul   t.  ne  t.   Fa  L.  i.  (|iu 

nen  t.  c.  A  L.  l.  nen  fet  n.  H  Semblaunt  ne  fest  ne  c.  D 
4  M.  honte  e.  Fa  bonté  refraite  A  M.  honte  a  hon  f.  H  bounte 
e.  refaite  D  5  Qui  a  este  r.  H  Qui  pus  li  est  r.  D  6  a  mil 
a.  Fa  Diluée  duska  set  A  Diluecques  a  sept  H  De  le  cheffs  a 
et  a.  D  7  V.  p.  nuist  et  v.  cete  laissie  A  De  uiez  pechie 
louele  uergoigne  H  Petite  parole  fest  graunt  tensouns  D 


)»»»»»»»»>?»»>#«<C«<(«<CCC<««C<«C' 


30.  F« 30     A31     F/?5     H2     D7 
Cil  qui  trestout  le  suen   ' 
A  faire  tout  mon  buen 
Me  met  en  abandon, 
Quant  trestout  m'abandone, 
Tout  me  tout,  tout  me  done, 
N'ai  cure  de  tel  don. 
Qui  tout  me  done,  tout  me  viee, 
ce  dit  li  vilains, 

I  Q.  tr.  D  son  AF/9H  2  f.  com  del  mien  F«  Me  met  a 
abandon  F/9  Met  en  son  abandon  H  3  Affaire  tot  mon  bon  F/? 
Mettez  a  b.  D  A  fere  son  plesir  H  4  Qui  AF/9D  Ne  fet  pas 
que   senez   H  5   Nai   cure   de   tel   donne   Fa   Grant   auoir   mal 

menez  H  6  Ne  que  chiens  de  landon  Fa  Est  mit  tost  departiz  H 
7  d.  t.  me  toit  F/9  doune  t.  me  nie  D  t.  me  vee  FaA  De  povre 
conseil  maues  iugement  H 

31.  Fa  31     A  30     H  39     D74 
Genz  sourparlee  et  foie 
Bien  petite  parole 
Par  orgueil  hauce  et  monte; 
Ne  cesse  ne  repose, 
Ainz  maine  tant  la  chose 
Qu'ele  tourne  a  grant  honte. 
Petite  parole  esmuet  grant  brait, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)ent  sonparliere  H  Gent  sorpalere  e  D  2  Porte  meinte 
p.  H  3  Dont  il  croist  mit  grant  honte  H  o.  haute  D  4  Quant 
sesmuet  ne  A  Tant  ua  de  rue  en  rue  H  Quant  ses  moz  ne  D 
5  Si  con  chascun  lestrue  H  Ainz  tourne  a  t.  D  6  Que  a  grant 
dolour  monte  H  Ke  ele  vent  ad  D  7  Petite  nue  a  grant  brai 
A  De  peu  de  parrolle  vient  grant  noise  H  Qui  aventure  avent  ne 
vent  soûle  D 


)»»»»»»»»>»»»#««««««««««««■ 


32.  F«  32     A  32     H  40 
D'orne  de  juene  aé 

Pris  pou   la   sainteé. 
Souvent  avons  vëu 
Qu'il  a  ou  cors  la  rage, 
Quant  il  est  de  Taage 
Qu'il  a  le  poil  chanu. 
Qui  juene  s  saintïst,  vieuz  enrage, 
ce   dit  li  vilains. 

1  josne  Fa  De  ioene  home  arree  A  (.)ame  de  iane  a.  H 
2  P.  por  Fa  Prise  mit  s.  H  3  Chauon  ueu  souent  H  4  Quil- 
lont  Fa  Quant  el  uient  en  aage  H  5  Q.  il  iert  Fa  il  est  en  1. 
A  Si  a  el  cors  la  rage  H  6  Quil  ont  le  Fa  Et  a  le  poil  ch. 
H  7  josnes  Fa  De  ioene  saintel  viel  dyable  A  De  iane  pape- 

lart  vieil  deable  H 

33.  F«  33     A  33     H  41 
Souvent,   si  con  moi  senble, 
Ai  moût  vëu  ensenble 
Proudomes  et  mauvais; 
Mais  cil  qui  mains  valoit, 
C'iert  cil  qui  plus  jengloit; 
Pour  rien  ne  fust  en  pais. 

Ad'ès  brait  la  pire  ruée  dou  char, 
ce  dit  li  vilains. 

4  q.  mais  v.  Fa  Et  cil  A  5  Siert  c.  q.  pi.  iougloit  Fa  Et 
dont  mains  lor  chaloit  A  Adont  meins  leur  estoit  H  6  Cil 
(Si  H")  gengloit  tout  ades  AH  7  La  p.  r.  d.  ch.  se  fait  tous 
lors  oyr  A  La  p.  r.  d.  ch.  bret  tos  jorz  H 

34.  F«  34     A  34     ¥ß2^     H  42     D43 
J'ai  dous  mestiers  apris: 
As  letrcs  fui  ja  mis, 


i6 

0>»?»>?>>>r>?>»^»»»»#<««««««««<«««^> 

Or  nel  tieng  ne  ne  lais. 
De  ce  sui  je  bien  fers, 
Ne  sui  ne  lais  ne  clers, 
Si  sui  et  clers  et  lais. 
Qui  dous  choses  chace^  et  nule  n'en  prent, 
ce  dit  li  vilains. 

1  D.  m.  ai  a.  AF/9  (.)ol  mestier  ai  H  Deus  mester  ai  enpris  D 
2  A  1.  fui  apris  Fa  A  lettre  me  sui  m.  A  A  lestre  F/9  A  1.  H  A 
le  terz  fui  apris  D  3  Or  ne  le  t.  ne  1.  A  nel  tieg  ne  nel  1.  F/9 
Mes  ie  mi  ting  petit  H  Ne  sui  ne  clers  ne  lais  D  4  ie  tous  f. 
A  Ce  me  tome  a  domage  H  De  I  ceo  sui  ieo  ben  sers  D  5  Sanz 
user  nest  nus  sage  H  6  Et  sui  F/9  Trop  me  ting  au  délit  H  sui 
clers  D  7  Q.  II  chace  nule  ne  p.  A  Cil  qui  d.  c.  chace  nule 
F/9  Qui  deus  chace  et  nule  ne  p.  D  Tel  chace  le  dein  Et  hui  et 
demein  Qui  puis  le  pert  tot  H 

35.  F«  35     A  35     Fi9  29     H  10 

Fortune  ne  séjourne, 

Puis  que  a  mal  s'atourne; 

Dou  sage  orne  fait  fol. 

Ui  li  brise  la  main 

Et  le  braz  l'endemain 

Et  au  tierz  jour  le  col. 

Cui  avient  une,  n^avïent  soûle, 

ce  dit  li  vilains. 

2  Quant  ele  A  Puis  quele  F/9  se  torne  AF/9  3  De  AH 
5  Et  le  pie  H       7  Cui  vient  u.  ne  vient  s.  A  Quant  a.  H 

36.  F«36     A37     F/331     H II     D61 
Se  je  un  mauvais  ost 
D'un  concile  o  d'une  ost, 
Ne  sai  les  queus  i  lais; 
Se  mauvais  est  li  sire, 


I 


17' 
-)>?>»»»»»»»»»»^««««««««««<«<- 

Chascuns  hon  en  est  pire; 
Uns  hon  fait  cent  mauvais. 
Cui  II  chiés  deut^  tuit  li  menbre  Li  f aient, 
ce  dit  li  vilains. 

I  les  m.  o.  AF/9HD  2  De  commune  ou  A  Dune  uile  ou 
dun  F/9H  Dun  cunsail  et  dun  D  3  illais  Fa  sais  1.  q.  ie  1.  A 
ge  lais  F^  gi  les  H  4  sires  FaAF/9  reis  D  5  homs  e.  e.  pires  Fa 
Li  mieudres  est  li  (en  est  F^)  pires  (pire  H)  AF/9H  Checun  e.  e. 
pireis  D  6  Uns  en  f.  A  7  Qui  le  chief  Yß  li  duelent  F/9  Qui 
le  chief  a  enferm  Tuit  li  m.  li  deut  H    A  ki  li  D 

37.  F«  37     A  38     D60 
J'ai  maint  ome  vëu 
Qui  tant  ot  acrëu 
Qu'après  en  ert  frarins; 
Ce  cuidoit  a  chief  traire 
Que  ne  pëussent  faire 
Quatre  de   ses  voisins. 
Moût  remaint  de  ce  que  fous  pense, 
ce  dit  li  vilains. 

I  leo  ai  D  2  t.  ont  a.  Fa  t.  aveit  a.  D  3  en  sont  f.  Fa 
(Jue  puis  en  A  Ki  a.  D  4  Cex  c.  Fa  5  Ou  eussent  afaire  A 
Dount  eussent  a  f .  D       7  ceo  ke  li  fol  p.  D 

38.  F«  38     A  39     H  43     D73 
Pour  sa  chose  demaine 
A  mainz  proudon  grant  paine, 
N'a  chief  venir  n'en  puet; 
Si  voi,  mon  escient, 
C'uns  autres  pour  nient 
Ra  quanqu'il  il  estuet. 
Cui  dieus  veut  aidier,  nus  ne  li  puet  nuire, 
ce  dit  li  vilains. 

Li  proverbe  au  vilain.  2 


i8 

-»»»»)>»)>»»»?»>^V«««<C-:«««««««- 

I  sa  bouche  d.  H  2  Trauaille  uns  hons  (home  HD)  et 
p.  AHD  3  A  chief  nen  puet  venir  A  E  al  chef  v.  ne  p.  D  4  Bien 
sai  a  e.  A  Si  reuoi  mit  souent  H  Ben  vei  a  asc.  D  5  Cun  home 
p.  H  Ke  vers  autre  p.  D  6  Ra  chose  a  son  plaisir  A  Ra  quant 
que  H  H  Ad  quant  ke  li  D  7  Por  nient  argue  oui  deu  naiem 
H  aider  ne  li  puet  nuls  houme  nuire  D 

39.  F«  39     A  42     F/ 26     Fß  2^     H  9 

Cil  qui  a  moi  ne  monte, 

Qui  destourbe  ma  honte 

Et  m'enour  me  pourchace, 

Nel  doit  faire  en  pardon; 

Ainz  l'en  doi  guerredon 

Et  rendre  grez  et  grâce. 
Bo7itez  autre  requiert  et  colee  sa  per, 
ce  dit  li  vilains. 

1  qui  ne  me  sormonte  H  2  Et  Fy  Et  destorne  AF/9  Einz 
destorne  H  4  Nel  doi  f.  Fa  Ne  d.  H  5  lendoit  F/9  6  Rendre 
et  gr.  Fa  Et  r.  et  gre  A  gre  FyH  7  Nest  tost  mas  qui  aieune 
A  Nest  tot  mal  qui  aide  F^H 

40.  F« 40    A 43     F/356 
Li  ueil  ont  le  corage 
Si  con  créant  message 
Loiaument  afïé. 
Se  je  départ  dou  conte, 
De  moi  ne  fera  conte. 
Tost  m'avra  oblïé. 
Ce  que  euz  ne  voit,  cuers  ne  deut, 
ce  dit  li  vilains. 

2  con  leal  m.  F^^  3  affiee  Fa  L.et  afie  A  4  d.  de  c. 
Fa  je  me  part  AF/9  5  ne  sera  c.  Fa  ne  tenra  c.  A  Ja  mais  nen 
tenra  c.  Yß       6  oubliée  Fa       7   Que  iex  A  Qui  oeil  n.  v.  euer  F/? 


19 
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41.  Fa  41     A  44     F/ 10     Fi9  24     H  66     D31 
Nature  Tome  prueve 
Autel  corne  en  le  trueve; 
Ne  ja  pour  nourreture 
Li  cuers  fel  et  vilains 
Ne  au  plus  ne  au  mains 
Ne  lairoit  sa  nature. 
y  a  de  huisot  ne  ferez  espr  évier, 
ce  dit  li  vilains. 

1  trueue   Fa   le   me   pr.  H   le  houme   pr.  D         2   comme  le 
leue  Fa  Sifait  com  il  A  Jtel  con  len  Fy  Jtel  con  el  le  Yß  Jtel 

m  ie  le  tr.  H  Jtel  cum  il  le  tr.  D  3  Que  ja  H  4  Honme 
Ty  Le  euer  H  5  plus  que  au  Ta  a  plus  ne  a  m.  A  6  laira 
î'/î  lera  Fy  perdra  H  Nen  perdra  D        7   busart   ne   fera  on  A 

lisart  ne  fera  len  YyYß  esperuier  F/9  Ja  de  lome  mauues  Ne 
»ra  on  prodome  H  Ja  de  busard  ne  frez  bon  pernant  esperuer  D 

42.  Fa  42     A  45 
N'est  cruautez  greignour 
Que  de  félon  seignour 
Pour  grever  povre  gent; 
Quant  un  ome  raaint, 
Ses  voisins  moût  le  plaint, 
Car  el  de  soi  n'atent. 
Petit  est  sëurs  de  sa  maison, quila  son  voisin  voit  ardoir, 
ce  dit  li  vilains. 

2  de  mauuais  s.  A       4  Tant  Fa  Q.  li  vns  daus  se  plaint  A 
5  (Jue  son  voisin  raaint  A      6  Dou  sien  el  nen  a.  A      7  Pou  est  A 

43.  Fa 43     A 46     Fi9  6i     D62 
Li  vilains,  se  manjue 
Le  blé  de  sa  charrue, 


20 

■»»»»»>>7»>»»»»#««««««<(c««««<^ 

N'en  queut  sens  ne  savoir; 
Mais  quant  il  est  bien  ivres, 
Donc  cuide  estre  délivres 
Et  cuide  asez  savoir. 
Plus  a  de  paroles  en  un  mui  de  vin  qu'il  n'a  en 
cent  charretées  de  froment, 
ce  dit  li  vilains. 

I  V.  si  mengue  FaD  Se  li  v.  m.  A  v.  quant  m.  F/9  3  Ja 
plus  naura  s.  Fa  Ne  quiert  F/9  Ne  cuilt  sen  D  5  Lors  c.  AF/9 
Lores  D  e.  deluiures  F/9  6  assez   avoir  FaD   Et  c.  tout  s.  A 

Lor  c.  Yß  Lores  D  7  a  p.  (parole  F^)  en  un  sestier  de  v.  que 

en   un  mui  daigue  (de  forment  D)  AF/9D 

44.  Fa  44     A  47     H  44 
Cil  qui  se  desgamist 
Dou  suen,  on  l'escharnist, 
Quant  il  n'a  mais  que  prendre; 
Tost  va  avoirs  et  vient. 

Mais  hon  qui  honte  crient, 
Ne  s'i  lait  pas  souzprendre. 
Et  par  pluie  et  par  bel  tens  doit  on  porter  sa  chape, 
ce  dit  li  vilains. 

4  und  5  umgestellt  Fa  auoir  H  5  Cil  qui  pourete  cr.  A 
Mes  cil  qui  h.  H  6  souprendre  Fa  Ne  se  1.  AH  sorpr.  AH 
7  Et  par  bel  et  par  lait  d.  A  Et  par  beau  tens  et  par  le  tens  d.  H 

45.  Fa  45     A  48     H  45 
Qui  a  mil  mars  d'argent, 
Cil  qui  l'en  tout  les  cent, 
Le  fait  forment  confus; 
Se  tu  au  povre  touz. 
Qui  n'a  que  quatre   souz, 


«»»?>»»»?»»»»»>^«««««««c««««- 

Les  dous,  tu  li  tous  plus. 
Qui  petit  a  et  petit  pert,  de  grant  se  deuf, 
ce  dit  li  vilains. 

1  Ki  .m.  mars  a  d.  A  2  Et  on  len  H  2  f .  granment 
c.  A  Forment  se  fet  conclus  H  5  Q-  naura  que  .V,  s.  A  Qui 
naura  que  vingt  s.  H       6  Les  .v.  H.        7  Qui  petit  a  petit  pert  ce  d.  For 

46.    F«  46      A  49      H  46 

Cil  qui  chantent  et  lisent, 
Par  maintes  foiz  eslisent 
O  abbé  o  priour. 
Tel  corne  il  l'ont,  le  prenent. 
Mais  moût  souvent  asenent 
A  trestout  le  piour. 
Pour  soufraite  de  proudome  asiet  on  fol  en  chaiere, 
ce  dit  li  vilains. 

2  P.  meinte  f.  H  3  prieus  Fa  4  Tel  lont  com  il  le  Fa 
prendent  A  Tel  c.  i.  chiet  H  5  Et  bien  souuent  entendent  A 
Et  bien  s.  H            7  Par  FaH  on  le  fol  A  a.  on  bric  en  banc  H 

47.  Fa  47     A  50     F/ 13     F/363 
Ja  nus  n'avra  tel  soigne 
De  faire  la  besoigne 
Con  cil  cui  ele  tient; 
Cil  la  quiert,  cil  la  trace 
Et  demaine  et  pourchace, 
Tant  que  biens  l'en  avient. 
Cui  est  li  asnes,  a  la  coîie  li  court, 
ce  dit  li  vilains. 

i  Ja  cil  naura  t.  soig  F/9  2  f.  sa  b.  Fa  f.  autrui  b.  Fy 
f.  autrui  besoig  F/9  3  cil  qui  a  le  seing  Fa  cil  qui  a  besoing 
A   r.  a  cui  el  t.  Fy  cil  qui  a  tesoing  F/9     4  C.  le  q.  c.  le  tr.  A 


■»»»»»»)»»»»»»^««««C«(C(«««««~ 

5    Et  demande  A  Et  maine  et  F/9         6   Comme   por   son   besoin^' 
FaAFß         7  Cui  li  a.  e.  sel  tiengne  par  1.  k.  A  Cui  lasnesse  est 
e  li  court  a  la  coue  Fy  si  li  cort  ala  q.  Fß 


48.  Fa  48     A  51 

Ja  ne  tendrai  a  dete 
Nului  qui  me  pramete, 
De  teus  ai    moût  vëuz; 
Mais  itant  sai  je   bien: 
Quant  aucuns  me  dit  ^tien', 
Ne  sui  pas  decëuz. 
Mieuz  ain  un  ^tien'  que  dous  Ju  l'avras\ 
ce  dit  li  vilains. 

I    Ja   nus   niert    de    bon    estre  A  2    promele  F«  Qui  tous 

tans  veut  prometre  A       3  De  ceaus  A        5  aucun  me  d.  rien  Fa 
me  doit  rien  A       7  Bons  est  li  diex  qui  en  présent  aye  A 


49.  F«  49     A  52     F/9  73     D  23 

Quant  hon  par  nonsavoir 
A  perdu  son  avoir, 
Lors  dit,  quant  est  lassez: 
Dieus,  garder  nel  savoie; 
Mais  s'ore  le  ravoie, 
Touz  tens  avroie  asez. 
A  tart  ferme  on  Vestable,  quant  li  chevaus  est  per  duz, 
ce  dit  li  vilains. 

'     I   Q.   nus  p.  F«   Q.   fols  p.  D  p.  mal   s.  A         3   Lor  F/9  E 

il   est  ben    matez   D         4    savei  D         5    se    ie    le   F«    si   ore  le 

avei   D         7  Quant  li   ch.    e.  p.    si   ferme   len   lest.   F/9  Quant  le 
cheval  est  emble  dounke  ferme  fols  lest.  D 


23 

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50.   Fa  50     A  53     Fßs3     H  8 
Coquin  truant  paillart 
Font  souvent  le  gaillart, 
De  bon  mangier  sont  aigre. 
Mieuz  aiment  estre  nu 
Et  povre  et  bien  peu 
Que  bien  vestu  et  maigre. 
Qui  au  matin  prent  la  coke,  toute  jour  la  conforte, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Cil  cokin  cil  bregier  AH  Cil  coquin  talurgier  F^9  2  Cil 
truant  tauernier  A  Cil  truant  pautonier  Yß  Cil  garçon  pautonier  H 
3  De  maint  m.  AH  Sont  de  m.  mit  ai.  F/9  4  nus  Fa  M.  vuelent 
poure  et  nu  A  M.  uient  poures  et  nuz  F/?  Miex  saiment  cras  et 
nu  H  5  peus  Fa  Estre  et  por  vill  tenu  A  Estre  et  b.  pëuz 
F/9  Et  estre  mal  uestu  H  6  uestuz  Yß  Que  mal  peu  et  m.  H 
7    ior    la    porte  A    Qui    matin    reçoit   lacolee  tot  le  ior  la  porte  H 

51.   F«  51      A  54 
Et  ici  et  a  Rome 
Prent  chascuns  de  son  orne 
A  petite  ochoison; 
Puis  que  il  l'ochoisone, 
De  petit  l'araisone, 
De  son  tort  fait  raison. 
Mauvais  partir  fait  a  so?i  seignour, 
ce  dit  li  vilains. 

I  De  ci  iusques  a  A  2  chascun  Fa  ch.  le  sien  h.  A 
3  oquoyson  Fa  petit  doch.  A  4  il  la  qoisonne  Fa  7  M. 
partit  Fa  Tantes  viles  tantes  guises  A 

52.  F«  52     A  55     Fy2o     F/î  1 1     D  20 
Povres  touz  tens  laboure, 
Pense  et  travaille  et  ploure, 


24 

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Onques  de  euer  ne  rit; 
Li  riches  rit  et  chante, 
De  grant  chose  se  vante, 
De  prou  li  est  petit. 
Touz  se  fait  lié^  qui  auques  a, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Poure  Yß  2  P.  tr.  FaFyD  Plaint  et  tr.  F/S  Pensez 
trauaillez  et  ploure  D         3   Nonques  A  5    soi  v.  A   De  granz 

choses  F/9  6  De  par  li  F«  De  poi  AFyD  7  liez  Fa  T.  est 
1.  A  Ne  set  li  saouls  comme  (que  F/9)  est  au  fameilleus  FyF/9 
Ne  set  li  saulfs  cum  esteit  al  jun  D 

53.  F«  53     A 56     F/^22     D14 
D'aquester  orent  erres, 
Qui  de  fieus  et  de  terres 
Firent  département. 
Cil  se  fist  roi,  cil  conte; 
Onques  ne  tindrent  conte 
De  toute  l'autre  gent. 
Qui  avant  prent,  ne  s'en  repent, 
ce  dit  li  vilains. 

I  De  ajuester  vienent  D  2  Que  F/9  de  feins  et  des  t.  D 
3  Eurent  d.  Fa  Fount  départir  la  gent  D  4  Cis  se  f.  rois  eis 
c.  A  rois   F/9  Mes   cil   roi   noun   c.    c.    D  5  n.   firent   c.   Fa 

Donques  F/9  Ne  tienent  houkes  counte  D  6  De  lour  département  D 
7  Q.  premiers  (primes  F/9D)  pr.  AF/9D  ne  se  AD    * 

54.   F«  54     A  58      F/ 9 
De  court  me  vois  issant; 
Se  m'en  is  en  croissant. 
Je  revieng  en  decours. 
Fous  sui,  quant  m'en  départ; 
Ja  n'irai  celé  part 


25 

Que  truisse  tel  secours. 

Fous  est,  qui  court  a  meillour  pain  que  de  froment, 

ce  dit  li  vilains. 

I  c.  men  u.  disant  Fa  c.  men  v.  A  2  Si  Fa  Se  ien  vois 
A  Se  ien  is  Fy  4  q.  me  d.  Fa  qui  men  A  6  tr.  nul  s.  Fa  Ou 
tr.  A        7  e.  qui  meilleur  p.  quiert  que  A  Fols  qui  quiert  m.  Yy 

55.  Fa  55     A  59     H  47 
Cil  qui  celer  ne  set 
Son  covine,  on  le  het 
Et  refuse  s'escole; 

Mais  cil  qui  bien  se  çoile, 
Escorche  et  plume  et  poile; 
Ja  n'en  sera  parole. 
Li  bon  celeour  vainquent, 
ce  dit  li  vilains. 

I    Fols  qui  A  (.)ui  c.  bien  ne  H  3  Et  refuse  en  esc.  H 

4   Et   cil  H  5    Icil   esc.    et   poile  H  7   bons  celeeurs  Fa  Li 

bon  soufreor  vaint  partout  H 

56.  Fa  56     A 124     D59 
N'ai  cure  de  poverte; 
Ne  ferai  si  grant  perte 
Dont  li  cuens  ne  me  gart. 
S'il  de  moi  n'est  lassez, 
Touz  tens  avrai  asez, 

Se  il  le  suen  me  part. 
A  sëur  boit,  qui  son  lit  voit, 
ce  dit  li  vilains. 

I    Nai   garde  AD         2    Ja   ne   ferai  celé  p.  D         3    li  cuers 
f'  1   Se  de  A  Si  de  mai  est  D         6  Ja  al  soun  ni  p.  D 


26 

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57.   F«  57     A6o     F/  14     D  33 

Maint  fol  orne  ai  vëu 
De  maint  bien  conëu 
Et  qui  bien  ert  amez, 
Si  rai  vëu  maint  sage 
Qui  en  tout  son  aage 
N'ot  onques  pain  asez. 
Tel  le  veez,  tel  le  menez, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Jai  maint  h.  v.  Fy  M.  simple  h.  D  2  Qui  bien  conçus 

fu  A    Qui   ben    ert    c.  D  3    Et  prisies  et  âmes  AD  Ou  qui  ert 

bien  a.  Yy        4  Si  ai  FyD         5   âge  D        6  Ne  out  D        7  Wide 
chambre  fait  foie  dame  FaFyD 

58.   F«  58     A  125     H  48 
Mainz  hon  est  d'autrui  chose 
Larges  et  doner  l'ose, 
Ne  li  chaut  ou  l'espande; 
Le  suen  garde  et  estraint, 
Si  se  demente  et  plaint, 
Quant  nus  rien  li  demande. 
Dou  pain  a  mon  conpere  grant  pièce  a  mon  ßlluel, 
ce  dit  li  vilains. 

I  dautre  ch.  Fa  (.)eint  home  est  dautri  H        2  L.  ou  d.  F« 

3    ou   despendre  Fa       4   Li  FaH  5  se  gaimente  et  A  Et  se  H 

6    Q.    on    riens    A     riens    H          7  Dautrui    cuir    larges    (large   H) 
courroie  FaH 

59.  Fa  59     A  126 
Mainte  chose  ai  donee, 
Mise  et  abandonee. 
Dont  je  me  repentoie; 
Se  ne  l'eusse  mise, 


27 

Ja  ne  m'en  repentisse 
Et  j'en  eusse  joie. 
Mainz  hon  jeté  a  ses  piez  ce  qu'il  tient  a  ses  mains, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Autrui  et  présentée  Fa  4  Se  leusse  promisse  A  5  Et 
ie  men  Fa  Et  ne  leusse  mise  A  6  Ja  nen  eusse  ia  i.  Fa  Que 
encore  fust  mole  A       7  Fols  est  ki  ce  quil  tient  gete  a  ses  pies  A 

60.  F«  60     F^54     H  49     D51 
Fous  est  qui  a  tel  soigne 

De  faire  autrui  besoigne 
Que  il  en  pert  la  soue; 
H  fait  son  grant  meschief, 
Le  suen  lait,  si  fait  chief 
D'autrui  prou,  dou  suen  coue. 
Mal  oure  pour  autrui,  qui  soi  ohlie, 
ce  dit  li  vilains. 

I  q.  autrui  soing  F/9  2  autri  besoing  F/9  3  p.  son  preu 
Fa  Quer  F/9  il  pert  D  5  Son  preu  1.  Fa  Li  sient  1.  F/9  Qui 
lautri    tret    a    eh,  H  6    sien   pev  Fa   Dautrui    auoir   senboe  F/9 

Le   sien  giete  en  la  boe  H  prou  de  suen  D         7   De  maie  heure 
naist  Fa  Por  nient  prie  qui  soublie  H  Mal  oure  ki  se  o.  D 

61.  F«6i     A  127     F|386     H51 

Quant  je  sui  a  la  court 
Dont  touz  li  biens  me  sourt. 
Si  sui  come  en  liiens; 
Tart  m'est  que  hors  en  soie 
Et  par  pais  revoie 
Mes  amis  anciiens. 
Lt  chiens  se  lieve  de  son  soue  dormir 
Et  va  au  bourc  colee  recoillir, 
ce  dit  li  vilains. 


28 

-»»»»»»»>»>>>»»^C««««««««««<<f^ 

I  sui  en  la  Fß  2  tot  le  bien  macourt  H  3  Dont  sui  Fß 
4  que  ge  hors  s.  Fß  5  Et  que  p.  p.  uoie  Fß  par  pes  me  r.  H 
6  Ariere  entre  les  miens  H  7  de  soef  A  Tant  grate  chieure 
que  mau  gist  FaH         8  Si  va  A  va  el  b.  Fß 


62.  F«  62     A  128 

Qui  ne  puet  maintenir 
Grant  gent  ne  court  tenir, 
N'est  pas  pour  fol  tenuz; 
S'il  se  puet  estrangier 
Adès  d'autrui  dangier, 
Est  il  moût  bien  venuz. 
I^e  faut  pas  dou  tout,  qui  a  cheval  monte, 
ce  dit  li  vilains. 

2  ne  retenir  A  3  por  fox  t.  Fa  por  sot  t.  A  4  Soster 
sans  reprouuier  A  5  Se  puet  dautrui  A  6  Ainsi  est  bien  A 
7  faut  dou  A  q.   el  cheual  fiert  A 


63.  F«  63     A  129 

Quant  aucuns  hon  par  mal 
Afole  autrui  cheval. 
De  fi  puet  on  savoir, 
Grains  en  est  et  pesanz. 
Si  li  prise  on  dous  tanz 
Qu'il  n'en  pëust  avoir. 
Chose  perdue  cent  souz  vaut, 
ce  dit  li  vilains. 

2   A.  son   ch.  A         3    fi  poes  s.  A         4   et   pensans  Fa    et 
dolans   A  5    Se    Fa    Si    len    poise    .vu.   t.    A  6    ne    peust 

valoir  A         7  perdue  .c.  f.  vaut  A 


29 

64.  F« 64     A  130     H 52 
Mainz  hon  par  hardement 
Si  grant  folie  enprent 
Dont  il  muert  sanz  confesse; 
Uns  autres  si  s'aroute, 
Ja  la  ou  avra  doute 
Ne  fera  point  de  presse. 
Mieuz  vaut  hone  fuie  que  mauvaise  atente, 
ce  dit  li  vilains. 

I  M.  fols  p.  AH  2  Tel  f.  entreprent  A  3  Quil  en 
m.  H  4  si  a  Route  Fa  U.  a.  sen  redoute  H  5  Ja  lau  il 
a  grant  d.  Fa         6  f.  trop  grant  pr.  AH         7  b.  fuite  H 

65.  F«65     A  131 
Ja  dui  fol  orgoillous, 
Estout  et  desdeignous 
Ne  se  consentiront; 
Se  rien  ont  a  partir, 
Bien  sai  qu'au  départir 
Par  mal  départiront. 

Ja  dui  orgoillous  ne  chevaucheront  bien  un  asne, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Jadis  f.  F«  2  et  dedaingnos  Fa  4  riens  A  6  mal 
le  partiront  Fa 

66.  Fa 66     A  132 

Cil  qui  despendre  veut 
Et  il  granz  genz  aqueut, 
Dou  suen  face  raison. 
Gart  chascuns,  n'i  ait  el, 
Le  suen  petit  chatel; 
Car  petit  a  foison. 


30 
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Pains  chauz  n'a  que  trois  quartiers,   et  li  durs  en 

a  quatre, 

ce  dit  li  vilains. 

I  qui    grant    gent   akeult   A  2    Et    qui    despendre    veut   A 

3   De  poi  il  prent  poison  A         6  A  petit  de  f.  A  7   Par  lains 

chans  na  que  .II.  quartiers  ce  dit  Fa 


67.  F«  67     A  133 
J'ai  öi  corroucier 
Maint  ome  et  manecier 
Autrui  pour  son  contraire; 
Mais  tout  ce  remanoit, 

Ja  soit  ce  qu'il  senbloit 
Qu'il  en  vousist  plus  faire. 
A  petite  pluie  chiet  granz  venz, 
ce  dit  li  vilains. 

3  A.   par  grant  c,  A         5  El  euer  ne  li  manoit  A        6  Que 
plus  en  V.  f.  A 

68.  F  «68     A  135 
Hon  qui  chiet  en  raalage 
En  un  lointain  voiage, 
Prise  pou  manandie; 
Mais  ses  amis  remaint, 
Qui  le  garde  et  le  plaint 
Et  a  mort  et  a  vie. 

Mieuz  vaut  amis  en  voie  que  deniers  en  corroie, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Por  prise  qui  malage  A       2  Kiert  en  1.  v.  A       3 — 5  féluen; 
der  Raum  dafür  ist  leer  gelassen  A 


31 

69.  F«  69    A  138 
Deniers  va  en  touz  lieus; 
Les  terres  et  les  fieus 
Achate  danz  Deniers; 
L'un  lasche,   l'autre  apresse, 
Les  orgoillous  abaisse 
Et  les  unbles  fait  fiers. 
Qui  deniers  a  e7i  bourse,  si  a  vin  en  pot, 
ce  dit  li  vilains. 

1  De  deniers  est  mains  loiez  Fa  2  Des  t.  e.  d.  fiez  Fa 

3  A.  on  de  den.  Fa  A.  on  o  den.  A  4  Lun  sache  Fa  lautre 

presse  A         7  Q.  a  d.  em  b.  sa  vin  Fa 

70.  F«  70     A  139     D54 

S'uns  evesques  m'a  chier 
Et  je  rente  requier 
Et  je  ra'i  apareil, 
Mieuz  est  qu'il   la  me  vende 
Qu'il  me  doint  la  provende, 
Ce  trueve  en  son  conseil. 
De  vuide  main  vuide  priiere, 
ce  dit  li   vilains. 

I    Se  ie  prouende  quier  A    leo  provende  requier  D  2  A 

leuesque  et  requier  A  A   un   evesque   et   quier  D  3  Et  de  ce 

map,  AD      4  qui]  a  me  Fa  que  il  la  v.  A      5  Que  il  me  d.  pr.  D 
6  Ceo  vei  en  D         7  m.  vaine  promesse  D 

71.  F«  71     A 140     F^8i     D67 
Povres  est  de  pou  las; 
Mais  ce  ne  sevent  pas 
Ne  li  roi  ne  li  conte. 
Puis   qu'il   suefre  po verte, 


32 


Asez  petite  perte 
A  grant  chose  li  monte. 
De  mains  se  crive  on  Vueil  que  d'un  cheveron, 
ce  dit  li  vilains. 

1  Poures  hon  de  poi  las  A  Poure  (Poures  D)  est  de  petit 
las  F/9D  3  Ne  li  duc  ne  A  4  Puis  cons  s.  AF/9  Pus  ki  s.  D 
5  A.  petit  de  p.  AF^  7  m.  cr.  on  son  oeil  que  dun  tinel  A 

Qui  petit  a  et  petit  pert  de  petit  se  dielt  F^D 

72.  Fa  72     A 144     F06     H  3     D87 
Mainz  hon  voit  son  pain  querre 
Son  frère  par  la  terre, 
Ne  li  feroit  grant  don; 
S'il  veoit  son  ami, 
Si  metroit  bien  pour  lui 
Tout  son  cors  a  bandon. 
Au  besoing  voit  on  qui  amis  est, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Tex  escondist  son  pain  A  h.  uait  F^  (.)eint  home  ueit  p.  H 
Meint  houme  vest  s.  D       2  A  son  f.  germain  A  SofFraitous  p.  D. 

3  li   donne   A   li   donroit   du    son  F/9  li  donroit  g.  H  li  durrez  D 

4  s.  anui  FaA  Se  son  anui  veoit  H  Sil  veit  s.  D  5  Sempres 
m.  p.  A  Son  cors  m.  p.  li  F/9  Sempres  p.  li  m.  H  Senpres  mureit 
pur  li  D  6  Son  c.  en  abandon  A  Sempres  en  ab.  Yß  Le  sien 
tot  a  b.  H  Soun  c.  a  b.  D  7  on  son  ami  A  Al  bosoing  v.  lum 
ki  e.  a.  D 


73.  Fa  73     A145     F75     F/347     H21     D12 
Qui  a  haut  ome  sert 
Et  son  vivre  en  désert 
Et  de  lui  ne  se  muet, 
La  doit  prendre  ensement 


33 

Chevaus  et  garnement 

Et  quanqu'il  li  estuet. 

Qui  a  atitel  sert^  d'autel  doit  vivre, 

ce  dit  li  vilains. 

I  haut  seignor  Fy  Qui  haut  s.  s.  D  2  viure  i  dessert  AFy 
loier  d.  H  3  de  li  H  Ne  de  lui  D  4  Bien  doit  H  5  Cheual 
AFy  et  vestement  A  Cheuaus  dras  or  et  argent  D  6  kanckalui  AF/9 
Quant  que  li  H  E  quant  ke  lui  D  7   a  tel   sert  de   tel  A  Qui 

autel  FyF^'îH  Qui  hautel  s.  de  hautel  vive  D 

74.  Fa  74     A  146 

Mainz  hon  n'a  de  quoi  vivre, 
S'on  por  dieu  ne  li  livre; 
En  son  euer  lors  estrive 
Et  si  pense  en  quel  terre 
Il  voist  avoir  conquerre 
Dont  a  enour  se  vive. 
De  maintes  se  pour  pense,  qui  pain  n'a, 
ce  dit  li  vilains. 

I    Sages  h.  ne  senyure  Fa        2  Qui  ne  sa  de  quoi  viure  Fa 

3    Mais  en  s.  c.  estr.  Fa     A  son  A  4   Et   p.  en  quelle    t.  Fa 

5  II  voit  honor  c.  Fa  II  puist  a.  A  6  D.  il  a  h.  v.  Fa      7  pain 
nen  a  Fa  De  mainte  se  A 

75.  Fa  75     A  147 
Vassaus  qui  a  grant  ire 
Prent  son  ome  et  martire, 
Fait  son  enpirement; 

S'il  le  raient  et  plaisse 

Que  nient  ne  li  laisse, 

11  n'i  prent  puis  nient. 

Qui  une  foiz  escorche,  dous  foiz  ne  tont, 

ce  dit  li  vilains. 

Tobler,  Li  prorerbe  au  viUin.  g 


34 


I  qui  o  gr.  A  4  Cil  le  raaint  Fa  Si  le  r.  et  presse  A 
5  Qui  F«  6  Nil  ni  Fa  Et  si  ni  pr.  n.  A  7  esc.  ne  tont  .11. 
fois  A 

76.  Fa  76     A  148 
Pour  aquerre  a  mainz  froiz 
Uns  hon  et  mainte  foiz 
Char  froide  sanz  moustarde. 
Ja  jour  n'avra  remire; 

Con  plus  vit,  plus  enpire, 
Plus  estraint  et  plus  garde. 
Con  plus  giele^  plus  estraint, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Hons  p.  a.  a  frois  A  2  homs  est  m.  Fa  Et  si  a  m.  A 
5  Que  pi.  A         7  Que  pi.  A 

77.  Fa  77     A  149 
Ce  ai  je  bien  vëu 

Que  j'ai  jadis  eu 
Conpaignon  sage  et  buen 
Qui  par  son  bel  prametre 
Le  mien  me  faisoit  mètre 
Et  gardoit  bien  le  suen. 
Le  pain  au  fol  manjue  on  avant, 
ce  dit  li  vilains. 

I  bien  seu  Fa  Je  sai  et  ai  seu  A  2  jadis  veu  Fa  3  saige 
bien  Fa  s.  et  bon  A  5  Me  faisoit  le  mien  m.  A  6  g.  tout 
le  suen  A 

78.  Fa  78     A 151     F/Î57     D58 
Longuement  ai  esté 
O  clers,  mais  conquesté 
N'i  ai  dras  ne  deniers. 


35 

Riches  et  mananz  fusse, 
Se  autretant  eusse 
Acointié  chevaliers. 
Qui  de  loing  garde,  de  près  s'esjöist, 
ce  dit  li  vilains. 

1  Lungement   D         3   Nen   ai   D         4   Sires   et  manant  F^ 

5  Se  acointié  e.  A    Se  longuement  e.  F/9D         6-  De  lonc  tans  A 
Acointiez  F^9D       7  loinz  FaF/9D  près  iot  AF^^ 

79.  Fa  79     A  152 
Je  ne  voi  pautonier 
Ne  truant  ne  bergier 
Ne  tant  mauvais  garçon 
Qui  aint  parçonerie; 
Ire  et  pautonerie 
Vient  de  maie  parçon. 

Mieuz  vaut  mienz  que  nostres, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Truant   ne   sermonnier   A  4    Ki    ait   A  5    Lire    A 

6  de    truant   garçon  Foc         7  que   vostres  Fa  mien   que  nostre  A 

80.  F«  80    A  137 
Fous  est  qui  covent  fait 
A  tricheour  ne  plait; 
Avenu  est  souvent 

Qu'il  se  prent  a  la  briche; 
Li  trichiere  le  triche, 
Ja  ne  tendra  covent. 
Tel  foi^  tel  cheneviere, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Pois  A         3  Avenuz  Fa         4  Qnil  se   plaint  F«         6  Ja 
•  'n  tcnra  Fa         7  Tele  f.  tele  Fa,  Zeile  leer  A 

3* 


36 
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81.  F«8i     A 153     H54 
Fortune  abaisse  et  monte 
Et  met  enour  a  honte; 
Mais  li  sages  hon  prent 
Le  tens  si  come  il  vient, 
Et  le  suen  garde  et  tient, 
Et  aliène  et  despent. 
Selonc  le  tens  la  tenprëure, 
ce  dit  li  vilains. 

I   F.  besse  et  H  2   Et   trait    h.  A  Et   tome  et  uet  a  H 

4  Li  tens  H     6  Et  aloue  et  Fa  Et  a  reson  d.  H      7  la  trenpeure  H 

82.  F«  82  A  154  F/ 22  F|9  43  H  15  D  22 
Qui  trop  veut  baréter, 
Ne  se  puet  desdeter; 
Quant  trestout  perdu  a, 
Lors  pramet,  lors  s'acoste. 
Lors  esplume  son  oste, 
Terme  quiert,  tant  qu'il  Ta. 
A  courtes  chances  longues  lanières, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Qui  se  V.  Fa  Ne  se  puet  desdeter  A  Qui  veut  trop  D 
2  Qui  trop  veut  baréter  A  Ne  sen  puet  destorner  Yy  Ne  put  des- 
endoter  D  3  Mais  puis  que  apris  la  AF/9H  Puis  que  il  apris  la 
Fy  Quant  acoustume  la  D  4  lois  Fa  Prent  devant  et  ericoste  A 
sacoute  F/9    Adonc   pramet   sa   coste    H  Lores    premet    si    sac.  D 

5  emplume  Fy  esplusche  F/9  Et  enprunte  a  s,  H  Lores  plumez 
si  D  6  tant  quil  a  Fa  Et  le  quiert  tant  quil  a  F/?  Du  sien  tant 
quil  en  a  H  Termes  q.  taunt  qui  la  D  7  A  courte  chauce 
longue  (longe  D)  lasniere  F7  D 

83.  F«  83     A  155 
Qui  au  tremerel  jeue 
Et  le  suen  i  aliène, 


37 


S'une  'foiz  i  gaaigne, 
Fous  est,  s'il  s'i  afie; 
Tremeriaus  le  desfie, 
L'endemain  le  mehaigne. 
Toutes  oures  ne  sont  ?noures, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Q.  a  tr.  Fa         4  II  pert  lautre  foiee  Fa 

84.   Ea84     A 156 
Quant  oi  trestout  perdu, 
Li  cuens  tout  esperdu 
Me  trova  en  Hainou; 
A  la  bone  oure  i  ving, 
Car  a  grant  chose  ting 
Ce  qu'il  tenoit  a  pou. 
Biier  jeune  le  jour,  qui  la  nuit  est  saous, 
ce  dit  li  vilains. 

I   Li  quens    tout  esperdu  A         2   Quant  ie  oi   tout  perdu  A 
3  en  Henou  Fa  en  hainau  A        4  eure  ving  Fa  5  Qant  a  Fa 

6  a  pau  A       7  Ber  Fa  Bon  A  qui  au  vespre  est  A 

85.  F  85     A  157 
Sages  hon  mesurez, 
De  sens  asëurez 
De  folie  n'a  cure. 
Mais  fous  folie  enprent 
Et  souvent  d'ire  esprent. 
Qu'il  n'a  sens  ne  mesure. 
De  fol  folie  et  de  ctiir  corroie, 
ce  dit  li  vilains. 

4    M.  quant   il   entreprent   A         5    Et    que   dire   sesprent   A 

Ni  a  -,.  A        7   ja  m    vi  i  res  si  grant   folie  com  de  sage  home  A 


38 
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86.  Fa  86   A  158   F/ 19   F/^44   H  18    D  15 
Pou  truis  ome  endeté 
Sourpris  de  povreté 
Cui  on  enple  le  poing; 
Nul  ne  chaut  de  sa  vie; 
Cil  en  cui  plus  se  fie, 
Li  faut  au  grant  besoing. 
Povres  hon  fait  povre  plait, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Se  uoi  de  pourete  Fa  Petit  tnieve  endetes  A  Poure  trop 
endete  F/9  {.)ome  trop  e.  H  Povre  houme  trop  endette  D  2  .1. 
vieil  home  endete  Fa  Souzpris  de  pouretes  A  Soupris  HD  3  Com 
emplisse  le  Fa  Qui  li  e.  AD  Qui  lui  emplist  le  F/9  Ne  li  chaut 
de  sa  uie  H  4  N.  nen  ch.  Fy  Qant  requiert  ses  amis  FaA  Ne 
li  chaut  F/^D  Que  tost  fet  un  fol  saut  H  5  Cil  qui  li  a  promis 
FaA  Cil  ou  il  plus  F^  Cil  ou  plus  se  affie  D  Car  au  besoing  li 
faut  H  6  Cil  li  faut  au  b.  Fa  Cil  ou  il  plus  se  fie  H  7  Qui 
ne  rueue  ne  prent  Fa  Tant  as  tant  uaus  et  ie  tant  tain  A  A  bien 
amer  a  face  pert  H 

87.  F«  87     A  159     F/ 37     D50 
Ja  servir  en  manaie 
A  parent  que  je  aie 
Ne  quier  jour  de  ma  vie, 
Ne  a  lui  marchié  faire 
Dont  me  puisse  retraire; 
Ne  m'en  prent  point  d'envie. 
Vendre  que  vendre,  doner  que  doner, 
ce  dit  li  vilains. 

La  s.  {mit  dieser  Zeile  hört  das  Gedicht  auf)  Fy  De  s.  a 
m.  D  2  p.  ki  ieo  D  4  Nad  celui  m.  D  5  D.  ne  me  p.  D 
6  men  preing  p.  Fa  Nai  ie  aussi  p.  F  Nai  ieo  point  D  7  donne 
que  d.  A     Prive  mal  achate  D 


39 

88.  Fa  88     A  i6o 

De  félon  deputaire 
Ne  puet  hon  nul  bien  traire; 
S'il  fait  bien,  c'est  dou  mains. 
Moût  a  enviz  le  fait; 
De  ce  son  euer  retrait 
Que  il  fait  a  ses  mains. 
Tel  pié  baise  on  qu'on  voudroit  qui  ßist  coîùpez, 
ce  dit  li  vilains. 

2  p.  nus  home  tr.  Fa         3  Se  bien  fait  A         4  Mais  a  Fa 
6  il  sent  a  Fa        7  pie  tert  on  A  que  on  volroit  auoir  cope  A 

89.  Fa  89     A  161 

Li  siècles  perist  touz, 
Ce  desus  vait  desouz, 
Chascuns  le  suen  guenchist. 
Mais  Antecriz  vendra, 
Qui  la  gent  maintendra 
Par  cui  anïentist. 
De  bone  garde  ne  fu  onques  trop, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Li  desus  va  A        4  antecrist  Fa        5  les  gens  A       7  De 
bonnes  gardes  ne  fu  il  o.  Fa 

90.  Fa  90    A  162 

Maint  serjant  sourcuidié, 
De  son  cors  pou  prisié 
Ai  vëu  faire  enui 
Et  dire  grant  folie 
Par  sa  grant  seignuuric 


40 


A  mieuz  vaillant  de  lui. 

Toiiz  tens  nHert  pas  danz  Gerouz  maire, 

ce  dit  li  vilains. 

I  Mains  serianz  Fa  2  Orgueilleus  et  irie  A         4  Par  sa 

grant  felonnie  A       5  Et  dire  grant  folie  A        7  niert  mie  gillous 
maires  A 

91.   F«9i     A163     Fi920 
Cil  qui  d'outre  mer  vienent, 
Granz  paroles  maintienent 
De  Tamirant  dou  Coine; 
Dïent  que  Loradins 
Est  morz,  Salehadins 
Retient  or  Babyloine. 
De  longues  terres  longues  noveles, 
ce  dit  li  vilains. 

I  mer  vient  ¥ß  2  Mit  grant  parlement  t.  A  Grant  paroles 
maintient  F^  3  De  la  mir'.  A  lamiralt  F^  4  q.  noradins  A 
q.  toradins  F^  5  mors  et  salhadins  AF^  6  Remaintient  b.  A 
Retient  ia  b.  F^       7  De  lointaignes  t.   A 

92.  Fa  92     A  164 
Cil  convers,  cil  rendu 
Ont  adès  entendu 
A  terres  conquester; 
S'on  lour  done  déserte 
Terre  en  val  ou  en  tertre, 
Bien  la  font  aprester. 
Cheval  doné  ne  doit  on  en  bouche  garder, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Cil  conuert  F«  2  Ont  tous  tans  e.  A  3  A  terre  c.  A 
5  De  truans  vne  herte  A  6  1  vait  maindre  et  ester  A  7  A  ch. 
d.  n.  d.  o.  pas  garder  en  la  bouche  A 


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93.  Fa  93    A6i   F711    F/384   H  16    D  29 
Mainz  hon  par  sa  bone  uevre 
Touz  ses  parenz  recuevre, 
Tout  veut  fournir,  touz  pestre, 
Touz  les  veut  recoillir. 
Qui  tout  ce  veut  fournir, 
Ne  puet  pas  riches  estre. 
Voie  batiie  n'aqueiU  erbe^ 
ce  dit  li  vilains. 

1  weure  Fa  (M)eint  home  HD  par  bon  ovre  D  2  ces  p.  Fa 
ses  amis  A  3  fornir  et  p.  FaH  f.  tout  p.  AFy  Toz  v.  f.  et 
(et  touz  D)  p.  F/9D  4  Toz  les  uelt  raaitenir  F/9H  les  fest  r.  D 
5  Ne  puet  auoir  cueillir  AF/9H  Cil  qui  ce  v.  Fy  Ne  velut  a  nul 
faillir  D  6  Ne  p.  plus  r.  A  Ne  ne  puet  r.  F/9  Et  si  ne  p.  riche  H 
7  Pierre  volage  (volanz  F/9  volante  D)  ne  keult  jnousse  AF/9HD 
Pierre  volant  ne  puet  cueillir  mousse  Fy 

94.  F«  94     A  62 
Noviaus  hon  qui  a  terre 
Ou  enz  cuide  conquerre, 
De  ceus  souvent  s'acoint 
Qui  a  petit  d'ahan 
Dedenz  le  premier  an 

Se  mistrent  en  bon  point. 
Mieuz  vaut  tendre  que  ronpre, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Ouains  Fa  Vient,  cuide  mit  aquerre  A  3  souuent  acoint  A 
4  Qui  o  p.  A       6  Le  metent  en  mal  p.  A 

95.  F«  95     A  63 
J'ai  öi  escondire 

Moût  mainte  chose  et  dire 
^Ostcz,   n'est  dons  entiers'. 


42 

La  moitié  en  preist, 
Se  on  li  requëist, 
L'endemain  volentiers. 
Toîites  voies  pesche,  qui  aucu^ie  chose  prent^ 
ce  dit  li  vilains. 

2  De  m.  Fa       3  nest  pas  e.  A       5  on  len  r.  A       7  Toute 
uoies  peesche  qui  riens  ne  prent  F« 

96.  Façô     A64     F^46     D71 
Qui  celer  ne  se  veut, 
Cui  chaut,  se  il  se  deut 
Après  de  sa  folie? 
Car  s'il  ne  se  veut  plaindre, 
Si  voist  en  tel  lieu  maindre 
C'on  ne  sache  sa  vie. 
Voisins  tout  sety 
ce  dit  li  vilains. 

2  Que   ch.  Fa  Qui   en   ch.   sil  D   sen  d.  Fa  3  fehlt  FS 

4  Et  se  il  se  v.  Fa  Se  il  Eß  Sil  ne  D       5  voit  Fa  Dont  aut  AD 
aille  Fß  lui  D  6  Ke   houme  D  7  Mal   fait   tencier   a   son 

voisin  A   Ce  que  uoisin  set  ce  seuent   tuit  Fß  Ben   escri   le  lu  ki 
sa  preie  rescout  D 

97.  Fa  97     A  65 

Je  vois  en  mainte  terre 
L'autrui  rover  et  querre, 
Mais  Flandres  m'a  mis  fieu 
Qu'a  li  m'en  aille  ovrer, 
Car  la  puis  recovrer 
Plus  tost  qu'en  autre  lieu. 
De  celui  rne  lo  qui  bien  me  faity 
ce  dit  li  vilains. 
2  Lautrui  auoir  conquerre  Fa       4  Que  a  li  a.  A 


43 

98.  F«  98     A  66 
Mainz  hon  est  si  hastis, 
Quant  rien  a  entrepris, 
Tantost  veut  a  chief  traire; 
Le  suen  despent  et  gaste 
Et  si  pert  par  sa  haste 
Le  plus  de  son  afaire. 
Rome  ne  /te  pas  faite  toute  en  tin  jour, 
ce  dit  li  vilains. 

2  riens  A  3  Sempres  v.  A  5  Et  desfait  a  grant  h.  A 
6  Le  miex  de  A 

99.  F«  99     A  95     Y^bz     H  68     D  45 
Teus  hon  despent  et  boit 
Et  sour  autrui  acroit, 
Qui  tost  tressaut  son  onbre; 
Puis  Testuet  esmaiier, 
Quant  lui  estuet  paiier 
Ce  pour  quoi  il  s'enconbre. 
Teus  cuide  boivre  sour  les  copistes  d^ aucun, 
qui  boit  sa  chape  atout  le  chaperon, 
ce  dit  li  vilains. 

I  homs  Fa  Fols  hom  A  Maint  home  F/9  (.)eint  hom  meniue 
et  H  Meint  houme  D  2  acroist  Fa  autri  H  E  sur  lautrui  a.  D 
3  Qui  bien  t.  F/9HD  soun.noumbre  D  4  Plus  A  5  Quant  illestuet  Fa 
lui  lestuet  A  Q.  il  (Q!  li  HD)  couient  p.  F/9HD  7  sor  les  cou- 
tiaus  Fa  sor  les  costes  A  Tel  cuide  {fehlt  boivre?)  sor  les  costez 
auconF/9o  tout  AD  Tel  cuide  boiure  autri  sercot  Qui  paie  souent 
lot  lescot  H  Tel  quide  beivre  le  coutel  soun  cumpainun  D 

100.  F«  100    A  96     H  33 
Cil  qui  a  au  euer  soigne, 
De  faire  sa  besoigne 


44 
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Su  doit  bien  aploiier; 
Ne  doit  pas,  par  raison, 
Le  piour  de  maison 
En  son  lieu  envoiier. 
Qui  fol  envoie  a  la  mer,  rûi  a  ne  poisson  ne  el, 
ce  dit  li  vilains. 

I  qui  ne  quiert  et  s,  {vielleicht  früher  essoigne)  A  (.)es  celui 
qui  a  s.  H  2  Doit  bien  a  sa  A  3  Soi  racisme  a.  A  Bien  si 
doit  traueillier  H  5  poieur  Fa  7  ne  poison  Fa  Qui  fol  enuoie 
fol  (folie  H)  aient  AH 

101.    Faioi     A 97 

Vilain,  quant  il  sont  ivre, 
Guident  estre  délivre 
De  toute  autre  déserte. 
Si  font,  quant  s'entrebatent 
Par  force  et  se  conbatent, 
Autrui  prou  et  lour  perte. 
Oii  force  vient,  justice  prent, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Se  tout  Fa  4  Tant  font  quil  sentrabatent  A  6  Dautrui 
preu  a  lor  A 

102.  F«  102     A  99     F72     F/?  70     H  25     D5 

Hon  délivres  et   sains 
Ne  au  plus  ne  au  mains 
Ne  s'esmait  de  sa  vie; 
Ait  bon  confortement 
Et  gaaint  loiaument; 
Dieus  ne  l'oblie  mie. 
Qui  pain  a  et  santé,  riches  est,  si  nel  set, 
ce  dit  li  vilains. 


45 
■»»»»»»>»>»>>>>»^«<«««««««««-^<^ 

I  Li  homs  qui  est  touz  s.  Fa  Li  hom  deliure  et  s.  Fy  Li 
hom  deliure  et  sain  F/9H  Loum  délivres  et  s.  D  2  a  p.  ne  a 
m.  A  Ne  au  soir  ne  au  mein  F^H  3  voie  Fy  Ne  senmait  de 

soun  nuire  (vivre?)  D  5  Si  FyFß  Et  gaint  durement  H  Si  guarrat 
leaument  D  7  Mit  est  riches  et  nel  set  Qui  a  p.  et  s.  A  Qui 
a  pein  et  santé  II  est  riche  et  nel  set  H 


103.  Fa  103     A  100 

Moût  a  povre  resourse 
Cil  qui  en  autrui  bourse 
Met  s'esperance  toute. 
Qui  dou  suen  rien  ne  tient, 
Quant  il  a  Tautrui  vient, 
Fous  est,  s'il  n'en  a  doute. 
A  tart  prent,  qui  en  autrui  bourse  s'atent, 
ce  dit  li  vilains. 

3  A  sesp.  Fa       4  sien  FaA  riens  A       6  sil  ne  se  doute  A 
7  qui  a  lautrui  satent  A 


104.  Fa  104     Aïoi     F^2     D3 
Ja  li  hon  qui  est  sages. 
Entre  mauvais  visnages 
Longues  ne  deraourra. 
Se  ses  voisins  le  het. 
Quant  son  damage  set, 
Ja  ne  li  destourra. 
Qîii  a  mal  voisin,     si  a  mal  matin, 
ce  dit  li  vilains. 

I    li    houme   D  2   m.    lignaige    F/9    mais    veisinages    D 

;  demoura  Fa  4  le   set  Fa  Quant  A  5  Et  son  d.  het  Fa 

Se  A  Et  F^D       6  nel  destournera  Fa  ne  le  A   Ja  lui  ne  mousterra  D 


46 
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105.   F«  105     A 102     Fy6     H  55     D  25 

Cist  siècles  est  mauvais, 
Ja  hon  n'i  avra  pais; 
Qui  plus  vit,  plus  laboure. 
Bien  a,  s'il  le  désert; 
Mais  tout  son  raueble  pert 
En  une  petite  oure. 
Encontre  mort  nul  resort, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Cil  Fa  Cis  AFy  (.)est  s.  H  2  la  nus  AFy  lames  H 
la  nul  ni  auera  D  3  p.  a  p.  A  4  Et  icil  qui  dieu  sert  A  si 
le  H  ad  qui  il  D  5  Trestout  son  A  6  En  mit  très  petit 

deure  A  En  assez  petit  deure  FyH       7  Contre  m.  na  r.  A  Contre  H 
En  la  coiffe  gist  li  encombriers  Fy  En  la  coue  est  11  encumbres  D 

106.  F«  106    A  103     H  56 
Hon  qui  mauvais  veut  estre, 
Fait  de  son  serjant  mestre 
Et  si  le  met  a  fuer; 

S'il  done   a  ses  amis, 
Son  serjant  est  a  vis 
Qu'il  li  isse  dou  euer. 
Ce  que  sire  done  et  sers  ploure,  ce  sont  termes  perdues, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)il  qui  musart  v.  H  2  De  s.  s.  f.  m.  A  3  Et  cil  le  A 
Et  le  met  en  grant  f .  H  5  Donques  li  est  A  Sest  a  celui  auis  H 
6  Qui  li  oisse  Fa  Con  li  traie  d.  H       7  Que  sires  A 

107.  Fa  107     A  104     F/?  80 

Qui  n'a  ne  fieu  ne  terre, 
Ne  doute  pais  ne  guerre; 
S'aucuns  le  veut  aerdre, 


47 

Moût  petit  i  gaaigne; 
Ne  H  chaut  qui  le  praigne, 
Quant  il  n'a  rien  que  perdre. 
Quarante  bien  vestu    ne  despoilleroient  un  nu, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Sauçons  F/9  4  Mauuaisement  vendenge  AF/?  5  le 

prenge  AF/9       6  riens  que  A  il  nen  a  que  F/9       7  bien  uestus  Fa 
Home  (Hom  F/?)  nu  ne  puet  on  despoillier  AF/9 

108.  Fa  108    A  105 

Genz  qui  est  marcheande 
Trueve  asez,  qui  demande 
^Le  travers  nous  donez*. 
Uns  coquins,  uns  ribauz 
S*en  va  outre  granz  sauz, 
Ja  n'iert  araisonez. 
De  quoi  donra  paiage,  qui  rien  ne  porte? 
ce  dit  li  vilains. 

I   Gent  Fa         2  Tr.  bien  A  5  outre  les  s.  A         7  Qui 

donra  Fa  riens  FaA 

109.  F«  109     A  106 

Nus  ne  done  a  plenté 
Contre  sa  volenté, 
Ainz  fait  tost  vilonie; 
Trestout  son  don  bestourne, 
Tant  le  tourne  et  retourne, 
Manie  et  remanie. 
Ferne  avère  trois  foiz  sehe, 
ce  dit  li  vilains. 

6  Et  retourne  et  manie  Fa       7  celé  Fa 


48 
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110.  F«  HO     A  107     H  57 
Menace  de  povre  ome 
N'est  au  riche  soursome, 
Trestout  le  tient  a  jeu; 
Mais  cil  gaite  et  atent, 
Si  s'en  venge  asprement, 
Quant  il  en  vient  en  lieu. 

De  fol  et  (T enfant  se  doit  on  garder, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Nient  iert  a  r.  home  H  3  Nen  fait  el  que  son  geu  A 

5  Dont  sen  A  Si  se  v.  H         6  en  voit  son  1.  A        7  et  diure  H 

111.  F«  m     A  108     H  58 
Uns  hon  désespérez, 
Malement  ëurez 

Cuide  grant  los  aquerre. 
Sa  gloire  pou  li  dure; 
Par  sa  grant  desmesure 
Li  vi  puis  son  pain  querre. 
Qui  ainz  saut  qu^il  ne  doit,   ainz  chiet  qiCil  ne  voudroit, 
ce  dit  li  vilains. 

I   Fols  hon  AH        2   Durement  est  uantez  H        3   Ne    puet 
g.  1.  conquerre  H  6  Le  voi  A  Si  ua  p.  H         7  ne  doie  A  ne 

vueille  A  Lueure  se  prueue  cest  bien  reson  H 

112.  F«  112     A  109     H  34 

Qui  rien  ne  puet  avoir, 
Cil  pramet  son  avoir. 
Son  pain  et  sa  viande. 
Quant  il  l'a,  si  l'estuie, 
Et  tresbien  li  enuie, 


49 

Quant  nus  rien  li  demande. 
Ja  ne  verrez  si  large  con  celui  qui  rien  n'a, 
ce  dit  li  vilains. 

I.   riens  Fa  Cis  nient  ne  A         2    promet  Fa  Cis  promet  A 
Si  pramet  H         4  Q.  il  a  H  5  len  anuie  A  Et  forment  li  H 

6  Q.  on  r.  len  d.  AH         7  riens  A  v.  li  large  H 

113.  Fa  113     A  iio 

Qui  son  los  aconplir 
Veut  par  son  ventre  enplir, 
Li  palazins  i  entre. 
Ja  n'iert  plainz,  ce  plevis, 
Se  soufraite  a  d'amis, 
Qui  tout  met  en  son  ventre. 
Mieuz  vaut  ues  donez  que  ues  mangiez, 
ce  dit  li  vilains. 

2  V.  por  s.  A       3  La  palazine  A       4  plains  F«  Ja  ne  doit 
cstre  plains  A         5  Se  il  damis  a  mains  A 

114.  Fa  114     A  III     D68 

Bien  sai,  plus  lasche  vie 

N*est  que  chevalerie, 

Tost  a  son  los  perdu, 

Qui  le  mestier  ne  fait; 

Si  tost  con  l'entrelait, 

Si  dit  on  que  bons  fu. 
Tant  con  dure,  tant  aiue, 
ce  dit  li  vilains. 

I  lache  Fa        3  Tout  a  A  5  Si  t.  c.  il  le  lait  D       6  Sil 

ad   tout   perdu    D            7    t.   anuie  A  Taunt   est   bon   cumme    dure 
•^i  aie  D 

Tobler,  Li  proverb«  au  vilain.  A 


50 
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115.  F«  115     A  112 

Qui  d'enfance  acoustume 

Sa  mauvaise  coustume, 

Ne  s'en  puet  repentir. 

S'il  a  mentir  aprent, 

Volentiers  jure  et  ment, 

Bêlement  set  mentir. 
Qu' aprent  poulains  en  dentëure^ 
tenir  le  veut  tant  corne  il  dure, 
ce  dit  li  vilains. 

4  Cil  F«  Se  a  A  7  Qui  prent  poulains  en  douteure  Fa 

116.  F«  116     A  113 

Ne  se  vont  de  senblant 
Ne  de  rien  resenblant 
Frère  tresbien  souvent; 
Car  je  voi  tout  adès 
L'un  buen,  l'autre  mauves, 
Ne  sont  pas  d'un  covent. 
Tuit  li  doi  de  vostre  main  ne  sont  pas  oni, 
ce  dit  li  vilains. 

I  uont  assamblant  Fa  2  Nule  riens  A  3  Frères  Fa  F. 
gaires  s.  A  4  voi  près  kades  A  6  Et  het  foi  et  conuent  A 
7  li  doit  Fa  de  la  main  A 

117.  Fa  117     A  114     H  35 

Mainz  hon  veut  son  voisin 
Décevoir;  en  la  fin 
L'estuet  a  lui  entendre; 
De  son  agait  est  pris 
Et  de  ce  est  souzpris 


Dont  le  voloit  souzprendre. 
Qui  le  damage  sou  voisin  désire,  le  suen  aproche, 
ce  dit  li  vilains. 

1  (.)el  cuide  H  2  Receuoir  F«  Decoiure  ens  en  A  3  Puis 
a  a  el  e.  Fa  Et  a  tel  chose  e.  H  5  soupris  FaH  sorpris  A 
6  souprendre  Fa  sorpr.  A  Dont  autri  ueut  soupr.  H  7  sien  li 
a.  FaH  sien  aproisme  A 

118.  F«  118     A  115     D85 

Qui  délivrer  se  veut 
Dou  serjant  dont  se  deut, 
Blasme  li  brasse  et  muet; 
Dit  qu'il  li  a  enblé 
Quanqu'il  a  asenblé, 
Si  li  tout  ce  qu'il  puet. 
Qîci  son  chien  veut  tuer,  la  rage  li  7net  sus, 
ce  dit  li  vilains. 

2  De  s.  AD  3  Blâme  li  brase  Fa  4  Dist  ki  il  D 
5  Quanquauoit  a.  Fa  Quant  ki  il  li  ad  a.  D  6  Puis  li  t.  se  il 
p.  A  Si  t.  ceo  ki  il  D        7  Ki  het  soun  chen  1.  r.  1.  m.  soure  D 

119.  F«  119     A  116 

Souvent  avons  vëu 
Que  buen  oir  sont  issu 
D'aucun  mauvais  lignage; 
Et  bien  est  conëu 
Qu'en  bas  ome  a  eu 
Forlignié  seignourage. 
Noire  geline  pont  blans  uls, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Pou  auommes  v.  A  4  Et  bien  auons  veu  Fa  5  Que 
\k\i  homs  a  F«  Que  b.  h.  ont  c.  A  6  Lignie  et  s.  A  7  p. 
blanc  oef  A 

4* 


52 
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120.  Fai2o     A  ii8     D  86 

Fous  est,  qui  son  serjant 

Et  son  petit  enfant 

Fait  sour  lui  damoisel. 

Qui  trop  le  damoisele, 

Tost  li  dit  tel  novele 

Dont  ne  li  est  pas  bel. 

Privez  sire  fait  fol  vassal, 

ce  dit  li  vilains. 

2    Ou  son  AD         4   Quant  A  le  dauncele  D        5  tele  n.  D 
7  Sire  prive  fest  f.  D 

121.  Fa  121     A  119 

Qui  forz  est  de  poissance, 
Souvent  met  en  doutance 
Son  plus  riche  voisin; 
Les  autres  fraint  et  brise, 
Tuit  doutent  sa  justise, 
Tuit  sont  a  lui  aclin. 
La  force  paist  le  pré, 
ce  dit  li  vilains. 

I  fors  Fa  Si  fors  est  A        5  iustice  Fa        6  Tout  s.  A 

122.  F«  122   A  120  F/ 16  F/348  D38 
Cil  qui  a  sa  grant  dete, 
Au  mains  qu'il  puet  la  mete; 
Ne  fera  que  vilains. 
Ja  puis  tout  ne  toudra, 
Que  nient  en  soudra, 
Ainz  devra  de  tant  mains. 
Qui  s'aquite  ne  s'enconbre, 
ce  dit  li  vilains. 


» 


53 

I  q.  doit  grande  d.  A  ad  si  gr.  D  2  Sau  m.  A  ki  il  p.  D 
3  Ne  fait  pas  q.  Fa  A  Nen  fest  pas  q.  D  4  Ja  tout  puis  ne 
toldra  A  taudra  Fy  perdra  Fß  ne  H  t.  D  5  sourra  Fa  Kaukun 
pou  en  soldra  A  Qui  petit  en  soudra  Fy  Q.un  poi  en  soudra  Fß 
Qui  nient  en  s.  D  6  d.  .11.  tanz  m.  Fß  A.  dorra  D         7  sa- 

cuite  FaFy 

123.  F«  123     A  121     Fßzö 
Fous   est,  qui  aparente 

Ne  parent  ne  parente 
Dont  cuide  avoir  viltance; 
Mais  loing  de  lui  le  mete 
N'onques  ne  li  pramete 
Chose  ou  ait  espérance. 
//  /atï  moût  bone  journée,  qui  de  fol  se  délivre, 
ce  dit  li  vilains, 

3  Dont  il  en  ait  v.  Fa  De  quoi  ^1  ait  Fß  4  loins  de  lui 

la  mete  Fa  de  soi  le  A  loinz  de  lui  le  Fß     6  Ch.  ou  il  ait  fiance  Fß 
7   Bone  i.   fait  qui  A  Bon  iomel  fait  qui  Fß 

124.  F«  124     A  122     D57 
Cil  qui  autrui  enploite 

A  soûl  son  uès  convoite, 
Ne  doit  autrui  huchier. 
Se  c'est  terre  ne  rente, 
Fous  est,  s'il  ne  présente 
Ce  qu'il  en  a  plus  chier. 
Qjii  7ie  done  que  aime,  ne  prent  que  désire, 
ce  dit  li  vilains. 

I    a.  esploite  Fa  a.  enplaide  D  2  Auec  son  Fa  Auoec 

son  A  E  al  soun  D      3  Nel  doit  par  tout  h.  AD  huchir  D      4  Si 
ceo  est  D      5  si  il  D      6  Ce  que  il  plus  a  ch.  A  Ceo  qui  il  ud  D 
'    ime  ce  <juil  ainme   Va 


54 
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125.  F«  125     A  123 

La  chose  qui  mains  vaut 
Et  dont  a  dieu  mains  chaut, 
Amende  et  monteplie; 
La  buene  suefre  ahanz, 
Et  dieus  a  non  otranz, 
Qui  bien  et  mal  otrie. 
Maie  erbe  croist  asez, 
ce  dit  li  vilains. 

I  la  ch.  Fa         2  Et  de  cui  dieu  A         7  croist  tous  tans  A 

126.   F«i26     F74     Y^\2     H67     Dio 
Quant  cil  prince  s'aprestent 
Et  lour  conpaignons  vestent 
A  pasque  o  a  noel, 
Après  eus  vienent  tant 
Escuier  et  serjant 
Qui  vuelent  autretel. 
Qui  cuir  voit  taillier,  corroie  demande, 
ce  dit  li  vilains. 

I  sarestent  FocF/?  princes  F/9  c.  baron  H  saresteit  D  2  com- 
paignon  H  vestreit  D  3  ou  au  n.  Fa  et  a  n.  D  A  pasques  a 
n.  FyF/9H  4  A.  lui  v.  Fa  e.  vount  taunz  D  De  ce  sui  bien 
sachant  Yy  5  Escuiers  Fa  seriaunz  D  Quapres  eis  en  va  tant  Yy 
7  Quant  fols  v.  t.  c.  si  d.  c.  Fy  corroies  Y^  Qui  veut  quir  dalier 
coreie  d.  D 

127.  F«  127 

Je  sai  bien  endroit  moi 
Que  maint  proudome  voi 
Soufraitous  de  touz  biens; 
Mais  cil  qui  rien  ne  puet, 


55 
-?»^»»?>»>»>»»»»#<^<^C«<««C«««<C«<- 

Voi  bien  qu'il  li  estuet 
Estre   plus  vis  qu'uns  chiens. 
VU  est,  qui  nient  n'a,  et  plus  vis,  qui  ne  puet, 
ce  dit  li  vilains. 

4  ne  prent         5  Voit  b.   qui  li 

128.  F«  128 

Hon  qui  en  orfanté 
Chiet  et  en  povreté, 
Ses  amis  n'ose  atendre; 
O  lui  les  sejourroit, 
Volentiers  lour  donroit, 
S'il  avoit  rien  que  prendre. 
Qui  n'a  que  doner,  plus  est  durs  que  piere, 
ce  dit  li  vilains. 

4  le  seignouroit  5  V.  li  d. 

129.  F«  129 

Qui  le  suen  pert  et  gaste, 
S'en  suefre  fain  et  laste, 
Quant  n'a  que  prendre   plus; 
Mais  cil  qui  a  tant  fait 
Qu'il  a  avoir  atrait. 
Est  touz  jourz  au   desus. 
Qui  estuie  de  son  disner,  mieuz  l'en  est  a  son  souper, 
ce  dit  li  vilains. 

5  Quil  a  honor  se  trait 

130.  F«  130 

Qui  n'a  grange  ne  tour 
De  son  mauvais  détour. 


56 
0»»»>>>»»»»»»>5>#««««««C<«««««> 


Ne  refust  ja  ses  ofres; 
Se  il  n'a  mais  que  rendre, 
Touz  doit  les  oustis  prendre, 
Huches  et  bans  et  cofres. 
Dou  bon  détour  prent  on  avaine^ 
et  dou  mauvais  ne  ce  ne  quoi, 
ce  dit  li  vilains. 

3  r.  mais  ces         5  les  ostex 


131.  Fa  131 

Cil  qui  bons  seignours  ont, 
Se  granz  despenses  font, 
Touz  tens  sont  d'eus  loé; 
Quant  chascuns  a  sa  ferne, 
Ce  qu'el  despent  et  semé, 
Est  moût  mal  aloué. 
U autrui  cuir  large  corroie, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Les  gr.   dépenses        3  Touz  les  uoy  deslones        5   Ce  qui! 
alouez 


Ö  mal  alouez 


132.  F«  132 
Mainz  hon  grant  despens  fait, 
Et  despent  en  souhait; 
Quant  vient  au  daerain, 
Son  poindre  fournir  n'ose, 
Ainz  pert  par  pou  de  chose 
Tout  son  los  premerain. 
Mal  fait  la  chape,  qui  ne  fait  le  chaperon, 
ce  dit  li  vilains. 

3   au  desriain 


57 
■?>;>>»»»»»>»»»»#««««««««<«««^ 

133.  F«  133 

Cil  cjui  dieu  crient  et  sert, 
Maintes  fiiees  pert 
Et  chiet  en  maus  liiens; 
Mais  ne  s'en  done  garde; 
Quant  il  mains  se  regarde, 
Si  l'en  revient  granz  biens. 
En  pou  d'oure     dieus  laboure^ 
ce  dit  li  vilains. 

I   qui  dieut  cr.       3  liens       5  mais  se       6  Si  en 


134.  F«  134     A  165     F|3io 
Quant  manjüent  seignour, 
Garçon  et  lecheour 
Fors  de  l'ostel  remaignent 
Et  gaitent  aus  pertuis; 
Et  quant  on  uevre  l'uis, 
Enz  par  force  s'enpaignent. 
Teus  s'enbat  corne  chiens,  qui  vit  corne  hon^ 
ce  dit  li  vilains. 

2  et  iougleour  A  4  Et  gälte  a  la  pertruis  Fa  Esgardent  es 
p.  A  Agaitent  au  p.  F/9  7  Qui  semb.  c.  ch.  si  uit  c.  homs  Fa 
Oui  senb.  corne  soz  si  uait  c.  h.  F^. 

135.  F«  135     A  166 
Tel  ome  en  povreté 
Vol  estre  et  endete 
Tant  que  il  est  touz  vieuz, 
Que  s'il  voloit  tracier 
Son  bien  et  pourchacicr, 


58 
■»»»»»»?»»»»>»#««  C«««c««««C«^ 

Il  l'avroit  asez  mieuz. 
Qui  siety  il  sèche;     qui  va,  il  lèche, 
ce  dit  li  vilains. 

1  Qui  h.  Fa  2  Voit  e.  Fa  3  illest  Fa  4  voloit  chacier 
Fa  Se  il  voxiloit  A         6  II  auroit  A         7  va  si  lèche  A 

136.   F«  136     A 167     F/317     Du 

Ribaut  en  cez  tavernes 
Se  font  boces  et  bernes 
Es  testes  et  es  dos; 
Mais  li  povre  en  pais  vivent, 
Ne  se  bâtent  n'estrivent, 
Qui  a  l'uis  sont  forclos. 
Ce  fait  vins  que  ne  fait  taue, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Si  F/?  Fount  b.  D  3  es  os  Fa  4  M.  li  sage  F/?  5  b. 
ne  tirent  Yß  Ne  combatent  ne  e.  D  6  Car  aillors  s.  Fa  siet 
forclos  F^     7  vin  ki  ewe  ne  poest  D 


137.  F«  137     A 168 

Sages  hou  par  grant  ire 
Tout  son  bien  desatire; 
Ce  fait  que  après  het. 
Se  il  ëust  pourpens, 
Nel  fëist  en  nul  sens; 
Mais  mesure  ne  set. 
Irous  n'a  conseil, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Sa  chose  d.  A      4  Sil  eust  nul  p.  A     6  ni  set  A      7  Iries 
na  c.  A 


59 

138.  Fai38     A170 
Povres  hon  pou  esploite; 
Chascuns  des  suens  couvoite 
Que  il  fust  de  lui  loing.  • 

Corne  il  plus  est  gentis, 
De  tant  est  il  plus  vis, 
S'il  rueve  par  besoing. 
Dolent  celui  qui  rueve, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Ch.  de  lui  c.  F«  3  lui  soing  F«  de  soi  LA  4  Car 
quant  pi.  Fa  il  est  plus  g.  A         7  Mar  fu  nés  qui  prie  A 

139.  P^«i39     A 171     D56 
N'est  nus,  tant  soit  courtois, 
N'abbes  ne  cuens  ne  rois 
Ou  il  n'ait  a  reprendre. 
Ne  nus  dieu  tant  ne  crient, 
S'il  cest  siècle  maintient, 
Ne  l'estuisse  a  mesprendre. 
Ainz  ment  li  hon  qu'il  muire, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Nés  nés  ne  rois  ne  quens  A  Nest  ne  reis  ne  quens  D 
2  Ne  abes  tant  soit  buens  A  Princes  taunt  seit  bons  D  4  nus 
tant   dieu   ne   AD  5    Cil   se    s.  F«  Si!   ce  s.  A  Si   cest  s.  D 

0  lestueche  mespr.  A  li  cstoce  m.  D         7  quil  ni  merge  D 

140.  Fa  140     A 169     F730     D42 
Mainz  hon  voit  son  voisin 
Vieil  et  près  de  sa  fin, 
Qui  couvoite  sa  terre 
Et  par  son  grant  avoir 
La  cuidc  bien  avoir 


6o 
o»>»^»»»»»»»»>#««<«c<«c««««CX<- 

Et  de  ses  oirs   aquerre. 
Longue  corroie  tire,  qui  la  mort  son  voisin  désire, 
ce  dit  li  vilains. 

•  I  Meint  houme  D  2  Viex  A  Ou  est  prüf  de  D  3  Quil  c. 
Fa  .  .ui  sa  terre  desierre  Fy  Si  c.  de  s,  D  4  .  .son  g.  a.  Fy 
5  .  .uide  b.  a.  Fy  'X-e  quide  ben  aueir  D  6  De  s.  h.  et  a.  A 
conquerre  Fa  .  .es  oirs  conquière  Yy  E  sei  erite  cunquere  D 
7  Qui  la  m.  s.  v.  d.  1.  c.  t.  Fa  .  .ue  et.  .  .  .n  mort  d.  Fy  2 — 8 
fehlen  in  Fy  die  Zeilenanfänge  infolge  Beschädigung  des  Blattes. 

141.  Fa  141     A172 
Teus  cuide  décevoir, 
Tout  sanz  aparcevoir, 
Son  voisin  et  souzprendre, 
Que  cil  gaite  et  atent 

Et  bien  tost  le  souzprent; 

Bien  set  son  lieu  atendre. 

//  est  bien  1ère,  qui  a  larron  enble, 

ce  dit  li  vilains. 

I  Ciex  c.  Fa  2  Touz  cex  a.  Fa  3  et  souprendre  Fa  et 
sorprendre  A  4  Corn  cil  Fa  5  le  souprent  Fa  le  sorprent  A 
7  Mit  est  lerres  A 

142.  F«i42     A173 
Merveille  est  de  fortune, 
Qui  tel  avoir  aune 

A  un  orne  et  as  enble; 
Grant  chose  li  consent. 
Mais  puis  que  se  repent. 
Si  li  tout  tout  et  enble. 
En  la  coue  gist  li  enconbriers, 
ce  dit  li   vilains. 
5  Qant  ele  se  reprenl  Fa     6  tout  ensemble  A     7  keue  est  li  A 


I 

'^ 

143.  F«  143     A174 
Hon  de  pute  nature 
Corne  il  onques  plus  dure, 
Et  mains  de  biens  désert. 
Il  est  pire  d'un  chien: 
Qui  plus  li  fait  de  bien, 
C'est  cil  qui  plus  i  pert. 
De  bien  fait  col  frait, 

ce  dit  li  vilains. 

3  Onques  bien  ne  d.  A         5  plus  i  fait  Y  a 

144.  Fai44     A175 

Cil  qui  son  prou  veut  faire 
De  félon  deputaire, 
Fous  est,  s'il  ne  l'atrait. 
En  lui  doit  le  suen  mètre 
Et  largement  prametre. 
Tant  que  il  en  ait  fait. 
Tant  doit  on  le  chien  blandir  que  on  ait  la  voie  passée^ 
ce  dit  li  vilains. 

4  En  lieu  d.  Fa         5  Et  donner  et  prom.  A 

145.  Fa  145     A  176 
Mainz  hon  a  tel  corage 
Qu'en  trestout  son  aage 
D'autrui  prou  n'avra  soigne. 
Quant  son  prou  i  cuidoit, 
Durement  sji  aidoit 

A  faire  la  besoigne. 
Entre  dous  verz  la  tierce  meure, 
ce  dit  h'  vilains. 


62 

I   Cex  hom  Fa  Jai  veu  maint  fol  sage  A      2  Qui  en  tout  A 

3  preu  nen  a  s.  A  4  Q.  le  sien  i  A  5  D.  sen  ai.  A  6  Dauan- 
cier  la  A       7  .11.  verdes  A 

146.  F«  146     A177     F727     Fßs    D39 
Se  tes  povres  amis 
En  son  ostel  t'a  mis 
Et  de  pou  est  lassez 
Pour  faire  toi  enour, 
Ne  Ten  dois  gré  menour 
Que  s'il  faisoit  asez. 
Qui  fait  ce  qu'il  puet,  on  ne  H  doit  rien  demander, 
ce  dit  li  vilains. 

3    Pour    faire    toi    honor   A  E    seit    de    pouerte    leissiez   D 

4  De  poi  est  voir  lasses  A  5  Car  sil  disoit  aies  A  doiz 
grez  F/?  6  cil  Fa  Ne  len  dois  gre  menor  A  Qui  si  il  feseit  D 
7  Qui  fait  ce  quil  doit  toutes  ses  lois  acomplist  A  f.  que  p.  ses 
lois  acomplist  Yy  Qui  ce  f.  que  il  p.  totes  les  lois  acomplit  F/? 
Qui  fest  ceo  kil  p.  toutes  ses  leis  acomplist  D 

147.   Fa  147     A  178 
Ja  tour  n'alos  ne  pris. 
Bien  l'ai  par  moi  apris 
Et  bien  sai  que  voirs  est: 
Quant  nus  hon  a  soufraite, 
La  atent,  la  agaite 
Ou  il  set  le  conquest. 
Qui  a  mestier  dou  feu,  a  son  doi  e  quierty 
ce  dit  li<  vilains. 

I  ne  los  ne  F«  Natour  na  los  na  pr.  A  2  Bien  ai  A  3  Et 
sai  bien  A  4  Q«  aucuns  a  A  5  atent  et  la  gaite  A  6  Sil  i 
set  son  c.  A       7  Q-  mestier  a  A 


63 

148.  F«  148     A  179     F/ 7     Fi?  16     D26 
Tel  voi  faire  despens 
Dont  forment  me  pourpens, 
Mais  que  parler  n'en  os. 
S'il  dou  suen  devoit  faire, 
Ainçois  se  lairoit  traire 
Un  chat  parmi  le  dos. 
Souef  noe,  cui  on  tient  le  menton, 
ce  dit  li  vilains. 

I   despenz  FaFy  Tex  F/9     2  porpenz  FaFy  Dont  ge  mit  me 

r/9     3  Mais  ie  Fa      4  Sil  deuoit  dou  sien  A  Se  duFySel  deuoit 

s.  f.  F/?  Se  del  sen  le  d.  D      5  II  se  1.  ains  t.  A  Ainz  se  le- 

îit  il  t.  D         6   p.  son   d.  Yy   aual   le   d.  F/9         7   Dautrui    cuir 

rges  corroies  Fy  meton  Yß  n.  ke  lum  tent  par  le  m.  D 


149.    F«I49      A  180 
Hon  riches  et  mananz 
Qui  n'a  de  touz  enfanz 
Fors  un  soûl,  bien  le  paist; 
En  lui  met  tout  le  suen, 
Quanqu'il  fait,  tout  est  buen, 
Tout  li  siet,  tout  li  plaist. 
Qfii  n'a  qu'un  ueil  souvent  le  tert, 
ce  dit  li  vilains. 


I  Li  h.  r.  m.  A 
est  A       6  li  plet  Fa 


3  le  vest  Fa  Fors  cun  seul  A      5  fait  li 
7  le  tuert  Fa 


150.  Fa  150     A  181 
Hon  est  malëurez 
Et  n'est  mie  senez 
Qui  a  plus  fort  de  lui 
Se  prent,  se  il  le  trouble. 


64 
■?>T>)>>>?>>>)>)>?>)>i»^<<<<<<<<<(CcCt<(<<<<C(<<- 

Sa  honte  croist  et  double, 
Se  il  li  fait  enui. 
Mal  venge  sa  honte,  qui  Vacroist, 
ce  dit  li  vilains. 

1  Fols  hom  m.  A     2  Malement  espères  A     4  se  il  se  tourble 
A        5   croit  Fa  croist  a  double  A      6  Si  li  refait         7  la  croist 

Fa  Mauuaisement  v.  A 

151.  F«  151      A  182 

Uns  hon  qui  a  cent  livres 
En  est  moût  tost  délivres, 
S'il  asez  veut  despendre. 
Mais  ne  se  done  garde. 
Quant  il  mains  se  regarde, 
N'en  a  il  mais  que  prendre. 
Qui  ne  conte  et  prent,     ne  set  qu'il  despent, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Mit  tost  en  est  d.  A  3  Quant  a.  A  5  Q.  mais  ne  se 
r.  Fa  6  Nena  mais  q.  despendre  Fa  Si  na  noient  q.  A  7  prent 
Il  ne  set  Fa  Ki  conte  ne  prent  n.  s.  que  d.  A 

152.  Fa  152 

Uns  hon  en  mainte  terre 
Va  sa  garison  querre 
Ou  il  petit  conqueste; 
Et   quant  il  mieuz  ne  puet, 
De  l'ostel  ne  remuet 
Et  a  celui  s'areste. 
Qui  mieuz  ne  puet,  a  sa  vieille  se  dort, 
ce  dit  li  vilains. 

5  ne  se  remuet 


^ 


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153.  F«  153 

M'atente  et  ma  fiance 
Ai  mise  et  m'esperance 
Ou  conte,  ou  mes  cuers  tent; 
A  petit  de  servise 
Sai  bien  que  sa  franchise 
Me  vaudra  durement. 
Par  petit  pertriiis  voit  on  son  ami^ 
ce  dit  li  vilains, 

4  seruice  7  pertruiz 

154.  F«  154 

Cil  qui  dou  tout  s'atent 
A  son  riche  parent, 
Ne  fait  mie  savoir; 
Mais  endroit  soi  gaaint. 
Fous  est,  s'en  lui  remaint 
Que  il  n'ait  grant  avoir. 
Parent  parent;     dolent  celui  qui  n'a  nient, 
ce  dit  li  vilains. 

5  sen  li  r. 

155.  F«  155 

Cil  qui  raout  a  broiié. 
Quant  il  voit  son  marchié, 
Fous  est,  s'il  ne  l'aert; 
Car  teus  va  par  la  voie 
Qui  tost  prent  ce  qu'il   broie; 
Sages  l'a,  fous  le  pert. 
Maaille  n'est  perdue  qui  sauve  denier, 
'■   (lil   li    vilains. 
7   nesl   j)rcMiz   (U."   laus  denier 
I  obier,  Li  proverbe  au  vilain.  K 


66 
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156.  Fa  156 

Vëu  ai  bien  souvent 
Asenblé  grant  covent 
Conseillant  sanz  séjour; 
Et  tout  priveement 
Le  sorent  toute  gent 
D'ilueques  au  tierz  jour. 
Teus  conseuz  avant  revient, 
ce  dit  li  vilains. 
7   a.  reuiennent 

157.  F«  157 

Cil  pèlerin  pour  mal 

Au  tenple,  a  l'ospital 
•     Le  lour  comander  suelent; 

Quant  il  sont  respassé, 

Ainz  qu'il  soient  passé 

Deçà,  ravoir  le  vuelent. 

Qui  comande,  si  demande, 

ce  dit  li  vilains. 

I  par  mal         2  lopital 

158.  Fa  158 

Cil  povre  vavassour 
S'esmuevent  toute  jour, 
Li  uns  l'autre  guerroie. 
Puis  vienent  roi  et  conte 
Qui  celui  font  grant  honte 
Qui  lour  voloir  n'otroie. 
Au  bon  buef  esmuet  on  le  char, 
ce  dit  li  vilains. 


67 
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159.  Fa  159 

Ce  ne  porroit  pas  estre, 
S'aucuns  aime  son  mestre, 
Son  per  o  son  seignour, 
S'il  trueve  son  serjant, 
Qu'il  n'en  ait  joie  grant 
Et  ne  li  face  enour. 
En  V amour  dou  seignour  gaaigne  li  serjanz, 
ce  dit  li  vilains. 

160.  F«  160     Fi9i3     D34 
Il  pert  bien  aus  murauz 
Queus  paines,  queus  travauz 
Orent  li  anciien; 
A  paine  sont  desfait, 
Ja  n'ierent  contrefait 
Par  orne  crestiien. 
//  pert  bien  aus  tez,  quel  li  pot  furent, 
ce  dit  li  vilains. 

I    as   muriax  Fa   Bien   pert   as   granz   mureax   F^  Bien  pert 
as   fez   morans   as   fors   murailz  D  2   Les   p.   les   trauax  F/9D 

3  Qorent  F/9  Ki  eurent  li  auncien  D        4  A  paines  furent  fait  Fa 
desfez  F/9  defeit  D  5   Ja  ne   seront   refaiz  F/9  Ja   ne   serount 

resfait  D  6  Por  h.  F|9D  7  tes  qiex  li  pos  furent  Fa  Bien 

pert  an  teest  F/9  Bien  pert  cl  chef  quels  les  oilz  furent  D 

161.   Fa  161     F732     F|975     D44     DI114 
Mainz  granz  hon  son  cors  het, 
Conseillier  ne  se  set 
D'eschiver  son  enui; 
Uns  petiz  contrefaiz, 

5» 


68 
-»»)»>»>»>»»»»»#«««<««««(««««^ 

Uns  boçuz,  uns  desfaiz 
Garist  soi  et  autrui. 
Torte  laigne  fait  droit  feu^ 
ce  dit  li  vilains. 

I    M.    hom    son   grant    c.    Yy  Tex   est   que   s.  F/9  Meint   fol 
houme    soun   tors  h.  D  Meint  houme   autre  h.  D^  2   E  covrir 

ne   se   set  D*  3   Ne    couurir    s.  F/9  Ne   e.  D  Ne   celer  s.  D* 

4   U.     chetiz    uns    contrais    FyD     .1.    bocerez    uns    laiz   F/9    Wns 
povres   mesfaiz   D*  5   .1.    cortois   contrefaiz  F/9  b.  un  mauveis 

D  Qui  est  torz  et  countraiz  D^  6    Garde  D  7    T.  boise  f. 

Fy  T.  busche  F/9D  T.  boche  D* 

162.  F«  162 

J'ai  en  euer  tel  seignour 
Que  j'ain  de  tel  amour, 
(Qui  voudra,  si  m'en  croie) 
D'un  suen  petit  serjant 
Feroie  joie  grant, 
Se  sanz  lui  le  tenoie. 
Qui  moi  aime,  mon  chien, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Jai  en  cor  tel         2  tele         6  lui  latenoie 

163.  F«  163 

Se  le  voir  n'en  celé  on. 

En  prester  a  félon 

Nus  conquester  ne  puet; 

Car  cil  bareteour 

Heent  lour  presteour, 

Quant  il  paiier  estuet. 

Qui  preste,  ne  jot;     qui  ne  preste,  mal  ot, 

ce  dit  li  vilains. 
3  ni  puet 


69 

164.  F«  164 

Chascuns  sert  pour  aquerre, 
Cist  avoir  et  eist  terre, 
Si  est  la  chose  enprise; 
N'i  a  point  de  rescousse, 
Car  a  la  parestrousse 
Quiert  chascuns  son  servise. 
Ja  ne  verrez  preecheour  qui  en  la  fin  71e  déniant, 
ce  dit  li  vilains. 

6  chascun  son  seruice         7  preescheur 

165.  F«  165     D70 

Garçon  losengeour 
Qui  sont  a  haut  seignour, 
Mainz  frans  hon  d'eus  se  claime; 
Car  a  ce  s'apareillent 
Que  souvent  li  conseillent: 
^Cil  vous  het,  cil  vous    aime'. 
Teus  puet  nuire  qui  ne  puet  aidier, 
ce  dit  li  vilains. 

F  losenjou^  D  2    s.   od  h.  D  3    De  meint  houme  se 

laiment  D         4  aiceo  D         5  Qui  FaD         6  Cil  nous  h.  c.  nous 
iment  D         7  Tel  poest  noiser  D 

166.   Fa  166 

Quant  je  voi  entrepris 
Orne  et  souvent  repris 
Et  de  mal  coustumier, 
Li  vins  en  est  bëuz, 
Ja  puis  n'iert  mais  crëuz 


70 
■»»»»»»»»»»»»>#«««<CC«<««««««> 

A  nul  jour  de  legier. 
Qui  maintes  fist,  maintes  fera^ 
ce  dit  li  vilains. 

167.  Fa  167 

Cui  chaut,  se  cil  se  deut 
Qui  pas  celer  ne  veut 
Ne  son  mal  ne  son  bien? 
Qui  tout  dit  son  covine, 
N'a  amour  n'a  haine 
Ja  ne  dirai  le  mien. 
Malement  cèlera  autrui,  qui  soi  mëisme  ne  puet  celer, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Que  Fa         6  ne  dira  le  Fa         7  soi  meismes  Fa 

168.  Fa  168 

Sages  mal  et  bien  set, 
L'un  aime,  l'autre  het, 
De  tout  set  raison  rendre; 
Fol  son  sens  ne  pris  rien; 
Pou  puet  savoir  de  bien, 
Qui  mal  ne  set  entendre. 
Qui  bien  set  et  le  mal  prent,  fous  est  tresnäivement, 
ce  dit  li  vilains. 

I    bien  fet  3   A  touz  set  4   Tout  son  senz  5  Poi 

7  tresnayument 

169.  Fa  169 

Mainz  riches  hon  mauvais 

Veut  faire  grant  palais 

Et  granz  tours  contre  aoust; 


Et  quant  vient  en  septenbre, 
Dou  despendre  li  menbre, 
Sil  lait  tout  pour  le  coust. 

Moût  est  loing  de  Rome,  qui  a  Paris  jupe, 
ce  dit  li  vilains. 

6  Si  lait  7  e.  loinz 

170.  F«  170     F/ 36     Fi952 
La  vieille  si  nourrist 
Ses  poucins  et  pourrist 
Que  nul  n'en  asavoure; 
L'iver  les  garde  et  couve, 
Mais  sire  en  est  la  louve, 
Qui  trestouz  les  devoure. 
Mal  noure,     qui  n' asavoure, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Lamelle  si  Fa  v.  qui  FyF/9  2  et  bellst  Fy  Les  p.  si  F/9 
3  Q.  nus  FaF/9  4  Ele  les  g.  Fy  Luins  F^  5  Ses  sires  est 
FaFy  M.  sires    est  F^         6   Q.  de   tout   les  Fy  7   M.  norrist 

FaFß  M.  neure  qui  nassaueure  Fy 


171.  Fa  171 

Qui  outrage  et  mesdit 
A  un  sage  ome  dit. 
Ja  ne  movra  le  groing; 
Mais  li  desmesurez 
N'iert  ja  asëurez, 
Ainz  fiert  tantost  dou  poing. 
A  sëur  fiert,  qui  n'a  que  perdre, 
ce  dit  li  vilains. 

2  home  dist  7  Asseui 


72 

■»»»»»^>»»»>>»>»#««««C«««««<««- 


172.  F«  172 

Maint  orne  sont  asez 
Qui  ont  ore  amassez 
Granz  avoirs  en  lour  vie; 
Robe  ont  au  dïemanche, 
Puis  font  dou  geron  manche, 
Quant  ele  est  enviesie. 
De  meisme  la  terre  fait  on  le  fossé, 
ce  dit  li  vilains. 
3  grant  auoirs         6  en  viessie         7  De  meismes 

173.  F«  173     A  67 
Ja  hon  de  conoissance 
N'avra  bien  ne  privance 
De  son  félon  voisin; 
Mais  Testrange  aime  et  tient, 
Dont  touz  enuiz  li  vient 
Et  honte  a  la  parfin. 
Verbe  qu'on  conoïst,  doit  on  mètre  a  son  ueil, 
ce  dit  li  vilains. 

2    b.    ne    puissance    F«    bien    nacointance    A  4    aime    et 

crient  A          7  connoist  dont  on  mestre  F«  on  liier  a  A 

174.  F«  174     F^74     D27 
D'oisiaus,  de  chiens  courtois 
Se  font  fil  a  bourjois, 
Mais  a  estrous  s'afolent; 
Après  la  mort  lour  père 
Apovrissent  lour  mère 
Et  son  avoir  li   tolent. 
Mieuz  vaut  mestiers     que  espreviers, 
ce  dit  li  vilains. 


73 

1  oi.  et  de  D  2    Sont  cil  fill  de  b.  Fß  fiz  de  burgeis  D 
M.  en  estor  Fß       4  Enpres  1.  m.  lors  pères  Fß       5   Affebloient 

iors  mères  Fß         6    Et  lor  auoir  lor  t.  Fß  E   tout  le  sen  li  t.  D 
7  Mieldres  est  m.  q.  chiens  ne  e.  Fß 

175.  F«  175     A  68 
Mieuz  ameroie  a  Rome 
Mil  mars,   c'est  or  la  some, 
Pour  avoir  une  église, 
Que  je  l'eusse  eue. 
Si  fust  chose  sëue 
Qu'a  tort  fust  sour  moi  prise, 
Con  veut  li  rois,    si  va  la  lois, 
ce  dit  li  vilains. 

2  .III.  mars  ce  est  la  A      4  Ke  auoir  la  e,  A       7  C.  uient 
F«  la  soys  F«  Si  vont  les  lois  come  li  seignor  vuelent  A 


176.  F«  176     A  69 
Avers  n'ose  despendre 
N'a  son  ami  entendre 
De  faire  li  nul  bien. 
Ses  sire  au  daerain 
Li  monde  si  la  main 
Que  il  ne  li  lait  rien. 
Qui  tout  tient,  tout  pert, 
ro  dit  li  vilains. 

I    luers  Fa  Mains    hom  A  2    Ne   son    a.  atendre  F«  Na 

parens  e.  A           3    faire  lui  Fa  Ne  faire  leur  n.  A            4  au 

sriain  F*«  au  daerrains  A  5    Li   mende  Fa  Li   wuide   si  les 

ins   A        6  Que  ne   li   romain»  r.   A        7  Qui  t.   couuoite  t.  p.  A 


74 
■»»»»>»»»>»»»»®<«<<<««««C««<C«<- 

177.  Fa  177     A  70 
Je  cuit  que  dieus  mesprist, 
Quant  il  cest  siècle  fist, 
Qui  en  osast  plaidier. 
Li  riches  n'a  que  faire 
De  son  ami  atraire, 
S'il  ne  li  veut  aidier. 
Ne  set  li  saous  qu'est  au  féun, 
ce  dit  li  vilains. 

2  ce  s.  Fa  ce  monde  A  3  Que  on  nossast  Fa  4  Riches 
hon  A  5  son  voisin  a.  A  6  ne  li  puet  a.  Fa  7  saous  quil 
est  Fa 

178.  F«  178    A  71     Fi?  18     D79 
La  voie  d'outremer 
Voi  a  maint  ome   amer, 
A  l'aler  jupe  et  huie; 
Quant  vient  au  revenir, 
Ne  se  puet  soustenir, 
A  un  baston  s'apuie. 
Las  bues  souef  marche^ 
ce  dit  li  vilains. 

2  hom  a.  F/9  meint  a.  D  3  gäbe  et  hue  F/9  4  Q.  est  au  A 
5  ne  puet  soi  s.  F/9  6  Mais  dun  b.  A  7  buef  F/9  boel  D 

179.  F«  179     A  72 
Brabançon  en  Bourgoigne 
Font  moût  bien  lour  besoigne; 
Barons  et  chastelains 
Font  aus  armes  périr; 
Puis  les  en  voi  venir 


75 

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Sanz  piez,  sanz  braz,  sanz  mains. 

De  si  haut  si  bas, 

ce  dit  li  vilains. 

I  Brebencon  Fa  Brabencon  A       2  mit  de  lor  A       4  F.  par 
a.  A         6  Sans  iex  sans  pies  s.  A 

180.  Fa  180     A  73 
Estroite  vie  et  maie 
Puet  mener  en  grant  sale, 
Qui  despendre  n'i  ose; 
Si  voit  on  a  grant  aise 
Maint  povre  orne  en  sa  haise 
A  asez  pou  de  chose. 
A  petite  fontaine  boit  on  souef, 
ce  dit  li  vilains. 

I  E.  uoie  est   m.  Fa         3  d.   ne  nose  A         4  Et  ie   uoi  A 
5  M.  prodôme  sabaise  Fa  6   Et   dasses   p.  A.  7  on  bien 

aise  A 

181.  F«  181     A74     F717     F|983     D17 
En  bon  espoir  m'a  mis 
Mainz  hon  qui  m'a  pramis 
Ce  qui  dut  estre  estable, 
Qui  puis  ert  tout  mençonge. 
En  manière  de  songe 
Tourne  parole  a  fable. 
De  bêle  parole  se  fait  fous  tout  lié, 
ce  dit  li  vilains. 

I    Cn    Fa    Molt   ai   de   bons  amis  FyFß  Moût   ai   oue   a.   D 

2  promis  Fa  A  Qui  souent  mont  pramis  (requis  F/9)  FyF/iD     3  Sen 

iiidoie  Fa  Dont  cuidoie  Fy  Que  (Qui  D)  cuidoie  e.  F/ffD       4  Ce 

•  jui  plus    icrt    m.  Fa   Que  p.  c.  vil  m.   Fy  Mais  tot   estoit   m.  Fß 


76 


5  A  m.  FaFyD  Et  m.  Fß  de  mensounge  D  6  Toute  p.  affable 
Fa  T.  promesse  AD  Tornoit  tout  et  a  Fy  Et  tornoit  tot  a  F^ 
7  De  b.  promesse  AFyD   fox  liez  Fß  fols  le  D  touz  liez  FaAFy 

182.  F«  182     A  75 
Qui  touz  tens   en  richece, 
En  tour,  en  forterece 

A  démené  son  cors, 
Se  dou  euer  ne  li  vient, 
Ne  set  con  se  contient 
La  povre  genz  la  fors. 
Ne  set  li  riches  qu'est  au  povre, 
ce  dit  li  vilains. 

2  En  tours  A       3  son  cours  Fa       6  p.  gent  Fa       7  riches 
coment  il  e.  A 

183.  F«  183     A  76 
Quant  li  hon  est  plus  riches, 
S'il  est  avers  ne  chiches, 
Blasmes  l'en  sourt  et  vient. 
Se  il  bourc  ne  vile  a, 
Selonc  ce  que  il  a 

Selonc  ce  li  covient. 
Que  ne  manjue  sainz  Martins,  si  manjue  ses  pèlerins, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Blâme  Fa  5  Ou  autre  auoir  cil  la  Fa  6  li  souient 
Fa         7  mengue  FaA     martins  Ce  font  si  hoine  A 

184.  F«  184    A  77 
Bien  doi  ma  mesestance, 
Mon  enui,  ma  pesance 
Dire  a  mon  bon  seignour. 


11 

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Se  je  çoil  mon   corage, 
Je  faz  mon  grant  damage 
Et  ma  perte  greignour. 
Qjii  langue  a,    a  Rome  va, 
ce  dit  li  vilains. 
4  ie  soil  Fa     Se  coile  m.  A         6  Et  perte  i  ai  gr.  A 

185.  F«  185     A  78 
Con  proudon  que  cil  soit 
Qui  conbatre  se  doit, 
Ice  sai  bien  sanz  faille, 
Ne  doit  blasmer  autrui, 
Se  honte  ne  enui 
A  eu  en  bataille. 
Qiii  brais  a  en  cuve,  ne  doit  blasmer  autrui  cervoise, 
ce  dit  li  vilains. 

1  kaucuns  soit  A  3  I.  set  b.  F«  Bien  sai  de  fi  s.  A 
5  h.  et  grant  anui  Fa  6  eu  en  la  b.  Fa  7.  Q.  braies  Fa 
Ki  brez  a  A 

186.  F«i86     A79     F^7     H4     D4 
D'un  père  et  d'une  mère 
Naissent  souvent  tel  frère 
Dont  guerre  sourt  et  muet; 
Li  ainznez  a  l'enour, 
Puis  partist  au  menour 
Dou  noauz  que  il  puet. 
Qui  ainz  naissent,  ainz  paissent, 
ce  dit  li  vilains. 

2  te  f.  F/y  (lui  f.  H  N.  deus  frères  D  ^  g.  naist  et  A 
iJount  suresourt  et  mort  D  4  a  sonnour  Fa  5  P.  part  il  ¥ß 
VA  p.  H  6  Dou  pire  se  il  A  Al  meins  ki  il  poest  a  tort  D 
7   a    naist  a.  paist  AF^HD 


78 

187.  Fa  187     A  80 

Qui  fait  ce  que  il  doit, 
Ou  que  ses  amis  soit, 
Touz  tens  li  doit  plaisir.  ♦ 
Se  il  bien  ne  puet  faire, 
Le  bien  en  doit  retraire 
Et  le  mal  doit  taisir. 
Bone  parole  bon  lieu  a, 
ce  dit  li  vilains. 

4  Cil  bien  ne  li  p.  plaire  Fa         6  Le  m.  en  doit  A 

188.  F«i88     A81 
Li  bon  est  fous  nais 
Qui  done  son  pais 

A  son  fil  ne  sa  terre, 

Tant  con  tenir  la  vueille; 

Car  li  fiz  s'en  orgueille, 

Si  fait  son  père  guerre. 

Qui  7nieuz  aime  autrui  de  soi, 

au  molin  fu  morz  de  soi, 

ce  dit  li  vilains. 

2  d.  a  son  Fa       3  Ne  son  Fa       5  fiex  Fa  fols  A       6  Sen 
f.  A         7  ainme  de  soy  A.  m.  f.  m.  de  soyf  Fa 

189.  F«  189    A  82 

Ne  voi  ne  fol  ne  sage, 
Tant  ait  le  euer  volage, 
Tant  aint  déduit  estrange. 
Qui  demanois  nel  laist, 
Tantost  con  li  desplaist 


79 

Et  son  corage  change. 
Biaus  chanters  enuie, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Ne  le  coraige  estrange  Fa  4  d.  nellait  Fa  5  Si  tost 
com  lentrelait  Fa  6  Et  son  uoloir  li  ch.  Fa  7  De  bel  contenir 
sauoie  on  A 

190.  Fa  190    A  83 
Quant  j'ai  d'aucun  regart, 
Au  mieuz  que  puis  me  gart, 
Que  je  par  lui  ne  muire; 
Mais  cil  qui  nuit  et  jour 
Est  o  moi  a  séjour, 
Me  puet  grever  et  nuire. 
Ja  ne  verrez  si  mauvais  larron  con  le  privée 
ce  dit  li  vilains. 

I  iai  aucun  Fa  4  M.  qui  et  n.  A  7  Jamais  n.  v.  si 
mal  1.  corne  A 

191.  Fa  191     A  84     F^4     Hi 
Sages  est  entresait 
Cil  qui  amer  se  fait 
Et  bien  est  reclamez; 
Cil  rest  morz  et  traiz 
Qui  de  ceus  est  häiz 
De  cui  doit  estre  amez. 
Bien  a  sa  court  close,  cui  si  voisin  aiment^ 
ce  dit  li  vilains. 

3  Et  en  b.  r.  A  En  biens  est  F/9  Et  qui  est  r.  H      4  Cil  est 
I  «F/9H       5  g.  est  de  ceus  h.  F/9       6  Dont  il  AF/9H         7  a  son 
Tt  close  qui  ses  uoisins  aime  F/9  qui  son  uoisin  aime  H 


8o 

192.  F«  192     A  85 
Quant  chose  est  renomee 
Par  pais  et  criée, 
Lors  fait  grant  de  petit 
Cil  qui  la  chose  het; 
Et  cil  qui  mains  en  set, 
C'est  cil  qui  plus  en  dit. 
Li  lotis  7i'est  pas  si  granz  corne  on  le  crie, 
ce  dit  li  vilains. 

I  ch.  r.  Fa     2  Est  par  p.  alee  Fa     3  L.  font  dou  grant  p.  A 


193.   F«  193     A  86     F^66     H  24 
Ne  cuit  pas  que  dieus  vueille 
Que  povres  s'enorgueille; 
Mais  chascuns  endroit  soi 
Esgart  selonc  son  estre; 
Car  ne  pueent  pas  estre 
Tuit  ne  conte  ne  roi. 
Qui  n'a  cheval,  voist  a  pié, 
ce  dit  li  vilains. 

2  p.  trop  sorgueille  AH  3  chascon  ¥ß  4  E.  mit  bien 
s.  F/9H  5  Nous  ne  poons  tout  e.  A  Nos  ne  poons  pas  F^H 
6  Ou  duc  ou  c.  ou  r.  A         7  ch.  si  v.  AF/9H 

194.  F«  194     A  87     F78     Yß^i     D28 
Cil  qui  tout  le  suen  boule 
A  ses  mains,  a  sa  goule, 
Va  puis  querant  son  pain; 
Car  se  il  nel  queroit, 
A  estrous  enfleroit 


8i 

Et  de  laste  et  de  fain. 
Vente  et  pluet,     va  eut  estuet, 
ce  dit  li  vilains. 

I  ki  suen  D  2  O  s.  m.  o  s.  AF/9D  De  s.  m.   de  s.  Fy 

3  Puis  vait  q.  Fy  Puis  uait  querre  F/9D  4  si!  ne  le  q.  AFyFß 
Qui  si  il  nul  q.  D  6  De  laste  et  d.  f.  A  De  la  1.  (teste  F/9) 
de  f.  FyFß  De  mes  aise  et  D  7  V.  ou  plueue  A  pluet  a  qui 
est  oes  Fß  plet  vet  ki  estet  D 

195.  Fa  195     A  88 
Cil  qui  grant  mesprison 
A  eu  en  prison 

De  fain  et  de  torment, 
Quant  aucuns  hors  l'en  boute, 
Durement  crient  et  doute; 
Lors  se  tient  sagement. 
Eschaudez  iaue  crient, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Cil  qua  A  3  Grant  f.  et  grant  t.  A  4  Q-  chascuns 
Fa  Qui  arrière  le  b.  A  6  Quil  ne  rait  ensement  A  7  E.  aiguë 
boulant  c.  A 

196.  Fa  196     A  90 
Li  ome  sont  nonper; 
Chascuns  done  a  son  per 
Pour  avoir  guerredon; 

Cil  encontre  li  done 
Et  bien  li  guerredone 
La  bonté  de  son  don. 
Donant  et  prenant  sont  fille  et  mère  bien, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Et  atent  g.  A  7  sont  fil  et  mère  Ce  Fa  Mères  et  filles 
'ionnans  et  prendans  sont  amies  A 

Toblcr,   Li  proverbe  au  vilain.  g 


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197.  F«  197     A  91     D49 

Fous  hon  de  petit  gront 
Et  bien  trestost  respont, 
Quant  aucuns  le  menace. 
Mais  au  sage  ne  chaut 
C'on  die  bas  ne  haut, 
Mais  touz  tens  son  prou  face. 
Tuit  dit  se  laissent  dire^ 
ce  dit  li  vilains. 

I  Bons  h.  d.  p.  grout  D  2  Et  mit  tr.  A  Tost  respount 
cum  estout  D  3  Q.  aukes  le  D  4  nen  chaut  Fa  neschaut  D 
5  Que  die  A  Ki  die  D  6  Mais  que  il  s.  A  M.  touz  dis  s.  D 
7  dire  et  tout  pain  mengier  AD 

198.  F«  198     A 92     D52 
Fous  dit  tost  tel  folie 
Dont  on  si  le  colie 
Qu'après  l'en  estuet  tondre. 
Mais  li  sages  se  taist; 
Teus  chose  li  desplaist 
Dont  il  ne  veut  respondre. 

Mieuz  vaut  bons  tairas  que  fous  parler  s, 
ce  dit  li  vilains. 

I  tost  sa  f.  A    F.  fest  t.  tele  f.  D  2  le  manie  A    D.  len 

si  lie  c.  D         3  Que  a.  lestuet  A  Ki  a.  se    esteut  t.  D         5  Tel 

FaD  desplait  F«           6  il  nose  r.  AD  7  bons  taisirs  A  t.  ke 
trop  parler  D 

199.  F«  199     A 141     F725     F|9  9     D24 
Quant  je  voi  a  cez  festes 
Et  de  dras  et  de  bestes 
Faire  si  grant  barat, 


83 


Donc  sui  je  plus  iriez 
Et  plus  mal  atiriez, 
Quant  n'ai  dont  les  achat. 
Mui  de  fro7nent  a  denier,  dolent  celui  qui  ne  Va, 
ce  dit  li  vilains. 

I  uois  a   ses  F«  3    granz   baraz  F/9  barate   D  4   irez 

FaD  Tant  AFyF/ÎD  5  atournez  Fa  Dolenz  et  corouciez  Fy  Mariz 
et  coroucez  D  6  d.  riens  a.  Fy  dount  jeo  lachale  D  7  Qui 
m.  de  f .  a  a  d.  Fa  M.  de  ble  Yy  Muie  D  dener  alas  dolent  ki  ne  D 

200.  F«  200    A  94 

Qui  honte  fait  autrui, 
Sa  mort  et  son  enui 
Pourchace,  et  dit  qu'il  monte, 
Quant  sa  vie  a  rescousse; 
Mais  a  la  parestrousse 
En  vient  il  a  grant  honte. 
A  tel  marchié  tel  vente, 
ce  dit  li  vilains. 

201.  Fa  201     A  93     F/ 15     F^  8     H  5     D36 
Uns  hon  toute  sa  vie 
S'entremet  de  clergie 
Et  en  pris  s'en  veut  mètre, 
Et  raout  s'en  fait  délivre, 
Qu'il  ne  savroit  escrivre 
Soulement  ptroupt  en  letrc. 
Ne  sont  pas  tuit  chevalier,  qui  a  cheval  montent  y 
ce  dit  li  vilains. 

I  Mains  AFyFß  {.)uns  H  Meint  houme  D  2  de  folie  Fy 

ij.eslrie  H  3  Nen  pris  ne  sen  Fa  se  veut  AF/9  En  pris  se 

util  I)         4  deliures  FuFß  Si  sen  (se  D)  f.  m.  deliure  AD  Et  .1. 

6* 


84 
■»»?»»»»»»>^»»#««««««C«(««««> 

clers  de  clergie  H  5  Ne  s.  mie  e.  A  Nonques  nen  (ne  Fß)  sot 
e.  FyFß  Qui  en  tote  sa  vie  H  Si  ne  set  neins  e.  D.  6  S.  une 
1.  Fa  S.  trop  en  1.  Fy  S.  tropt  en  1.  Fß  Ne  savra  une  1.  H  Wn 
soûl  mot  prod  en  1.  D  7  p.  tout  ch.  cil  qui  A  p.  tuit  ch.  Cil 

qui  a  ch.  uont  H  Ici  sour  ch.  m.  D 


202.  A  2     F71     Fi9i     D2 
A  grant  folie  entent, 
Qui  dous  choses  enprent 
Et  nule  n'en  achieve. 
Savez  qu'il  en  désert? 
L'une  pour  l'autre  pert 
Et  soi  mëisme  grieve. 
Entre  dous  seles  chiet  eus  a  terre, 
ce  dit  H  vilains. 

3  ne  a.  D  6  meismes  FyD  7  ch.  li  c.  Fy  cul  Fß  deus 
arcouns  D 

203.  A 9    F/ 31     F/342 
Sa  ferne  et  son  serjant 
Et  son  petit  enfant, 
S'avient  que  il  foloit, 
Pour  son  talant  abatre 
L'estuet  ferir  et  batre, 
Tant  que  chastiiez  soit. 
Buer  a  son  verjant,     qui  chastie  son  enfant, 
ce  dit  11  vilains. 

I  Saucuns  a  son  enfant  A  (.  . .  .)e  et  Anfang  weggerissen 
Fy  Se  f.  a  son  siuant  Fß  2  Son  parent  ou  sergant  A  3  Se 
cest  q.  A  Sel  uelt  que  Fß  4  De  s.  AF/?  5    Le    doit  on  et 

bien  b.  A   Le   doit  et  souent  b.  Fß         6  Ains  con  ne  le  chastoit 
A   Ainz    que    bel  le  chastoit  Fß         7  Bon  a  Fy  qui  en  ch.  F,^ 


85 
■»»»»»»»»»»»»#««<«««««c««««- 

204.  Ai8     H 31     D77 

Cil  qui  est  coustumiers 
De  mentir  volentiers, 
Pour  nient  s'afiance; 
S'il  te  fait  serement, 
Onques  ne  t'i  atent 
Ne  n'i  aies  fiance. 
Qui  foi  ne  tient ^  ne  serement, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Ne  pren  pas  sa  f.  H  Pur  mentir  safiaunce  D  5  Wnc 
ni  ti  a.  D  6  Plus  quen  une  arse  granche    H  Ne  plus  ke  arse 

grache  D         7  Cui  il  ne  tien  foi  non  fet  il  s.  H 

205.  A  26     Fi^ig     D  i6 
Pou  vaut  sens  ne  prouece 
En  orne  sanz  richece; 
Tant  le  voi  je  en  ses  flours, 
Come  il  a  que  despendre; 
Et  quant  il  n'a  que  prendre, 
N'a  ami  ne  secours. 

Veue  dame  n'a  ami, 
ce  dit  li  vilains. 

I  II  nest  s.  A  sens  sanz  richece  F^  2  En  h.  ne  proece 
Vß  3  le  voie  en  AF/9  Quant  il  est  en  D  4  Quant  il  nen  a 
q,  prendre  A  Cum  il  nad  ke  prendre  D  5  Et  q.  na  q.  des- 
prendre A  E  quant  il  nad  ke  despendre  D  6  Nad  amis  D 
7  Deue  dame  est  senz  seingnour  D 

206.  A  36 
Mauvaisement  conqueste 
Cil  qui  tout  le  suen  preste, 
Ne  set  prou  conquester; 


86 
0»»»»>^>»»?>»»>>^<C«CX«««C«««C«<- 

Car  de  tout  le  déçoivent, 

Si  tost  come  aparçoivent 

Qu'il  n'a  plus  que  prester. 

Qui  espant  sa  goûte,     ne  la  reqiieut  toute, 

ce  dit  li  vilains. 


207.  A  40 

Nus  ne  doit  trop  grant  joie 
Mener  pour  rien  qu'il  voie, 
Cornent  qu'il  li  aviegne, 
N'en  dolour  trop  entendre; 
Si  doit  la  chose  enprendre 
Qui  a  raison  le  tiegne. 
De  tout  est  mesure,  fors  de  sa  ferne  batre, 
ce  dit  li  vilains. 

2  por  riens 


208.  A  41     F/ 35     D48 
Li  hon  plains  de  grant  ire 
Se  confont  et  enpire; 
Mais  puis  se  rasouage, 
Si  con  s'ire  remaint, 
Et  son  talant  refraint 
Et  tenpre  son  corage. 
N'est  si  chauz,  ne  refroit, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Li  bons  houmes  pi.  D       2  Sei  c.  D       3  M.  après  sassoage 
A  se  resuage  D  4  sire  refraint  A  Si  cum  il  r.  D  5  Et  ses 

talens  reraaint  A  6  Et  temple  Fy  7  ne  refroide  A  chaut 

qui  ne  refroide  Fy  chaut  ki  il  ne  refreit  D 


87 
■»»»»»»»»»»»»^««^«««CC««««-^«- 

209.  A  57     D55 
Gastee  et  entreprise 
Est  terre  sanz  justise. 
Princes  qui  par  valour 
Defent  que  on  ne  Tarde, 
La  vie  tense  et  garde 
A  moût  d'omes  le  jour. 
Ou  chat  n'a,  sourïz  i  révèlent, 
ce  dit  li  vilains. 

I   Gaustee  D  2  En  t.  D  4  Desfent  A  ke  lum  ne  D 

5  Sa  vie  D  6  A  mil  honmes  D  7  chas  A  reuele  A  Ou 

chat  nen  ad  sorices  r.  D 


210.  A  89     D63 

Se  riches  est  vilains 
Et  se  ses  sire  a  mains, 
Si  soit  de  prendre  engrès, 
Touz  tens  le  contralie; 
Ja  puis  jour  de  sa  vie 
N'avra  desouz  lui  pais. 
Mal  partir  fait  a  seignour, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Et  ses   sires  a  A  E   si   sires  ait  m.  D  3  s.  de!  pr.  D 

4  Tout  t.  D  6  Vers   lui   nauera  p.   A         7  fait   agueule   ce  A 

fest  au  s.  D 


211.  A  98     ¥iUo    D69 
Puis  que  chaitis  sourpuet 
Plus  chaitif,  n'en  estuet 
Parler;  quant  l'a  sourpris, 


88 
■»»»>>»»>>»»>>>»>#««C«««««««<<<<<- 

Ja  merci  n'en  avra 
N'avoir  ne  la  savra, 
Car  il  ne  l'a  apris. 
Dolente  la  vile  qu'asniers  proie, 
ce  dit  li  vilains. 

I  cheitifFs  me  estuet  D  2  PI.  chaitis  A  PI.  garoz  F/9  PI. 

cheitiffs  ne   estuet  D  5    ne    le    s.   A  Nennorer   nel   s.   F/9  Ne 

aueir  ne  se  s.  D  7  v.  qui  a  son  seignor  proie  A  asniers  por- 

voit  F/9  D.  est  la  v.  ke  asniers  preieient  D 

212.  A  117  Fi3  55  D  53 
Quant  jou  ai  robe  nueve 
Et  aucuns  la  me  rueve, 

Moût  l'ain,  quant  l'ai  première; 
Mais  au  tierz  jour  m'enuie, 
Au  vent  et  a  la  pluie 
La  met,  ja  tant  n'iert  chiere. 
De  novel    tout  est  bel,     et  de  viez    entre  piez, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Se   iou   A  Q.   ge  F/9  neve   robe  D  2  Que  a.   hon  me 

trueue  A  Et  aucon  F/9  me  rove  D  4  men  annule  D  6  la 

taunt  niert  cher  D         7  tout  mest  b.  et  de  viel  A  tout  bel  et  de 
veuz  D 

213.  A 134     F/ 34     D47 
Mainz  hon  est  de  tel  hait 
Que,  quant  aucuns  li  fait 
Chose  qui  li  desplace, 
Lors  en  jure  et  rejure 

Et  sa  voe  parjure, 
Menace  et  remenace. 
Menaces  ne  sont  pas  lances, 
ce  dit  li  vilains. 


89 

1   Meint  houme  D  2  Quant  aucuns  li  mesfait  A  Q.  q.  li 

hom  li  Fy  Q.  q.  aukes  li  faut  D  3  desplaise  D  4  Lors  jure 
A  Lores  jure  D  5  sa  voie  A  Pariure  et  repariure  Fy  sa  uoee 
et  D  6  et  remace  Fy  7  Trop  puet  on  menacier  A  Manaces 
vivent  et  decolez  murent  D 

214.  A  143 

Onques  jour  brabançons 
Ne  fui,  ne  chanpions, 
Ne  ne  serai  ja  mais; 
Ne  vu  eil  hardement  faire 
Qui  me  tourt  a  contraire, 
Mieuz  ain  je  vivre  en  pais. 
Bon  chatel  garde,  qui  son  cors  gar  de  y 
ce  dit  li  vilains. 

215.  F/ 3     D6 

Il  n'est  sens  ne  prouece 
\  En  ome  sanz  richece, 

(  Souvent  l'avons  vëu. 

S'or  revenoit  Macrobe 

Vestu  de  povre  robe, 

Pour  vil  seroit  tenu. 

Tel  te  voi,  tel  f  espoir, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Nest  D  4  Si    ci   venist  D         5  E  eust  p.  D         6  Mal 

sereit  coneu  D  7  tel  tespon  Fy  Tel  te  veie  tel  te  espeir  D 

216.  Fyi2 

Fous  est,  qui  trop  se  fie 
D'entrer  en  la  folie 
Dont  il  est  eschapez; 


90 

•»»»?>»»»»?»>»»^«<«;«c«<c<<«:<«<<<<- 

Car  trop  fous  hardemenz 
Li  met  tel  frain  aus  denz 
Dont  il  iert  atrapez. 
Tant  va  li  poz  a  Viaiie  qu'il  brise  le  col, 
ce  dit  li  vilains. 

4  fol  hardement         5  au  dent         6  il  est  a 


217.  F723     F^38     D92 

Mainte  dame,  ce  cuit, 

Va  a  son  dru  par  nuit 

Sanz  crieme  et  sanz  freour, 

Pour  son  seignour  n'iroit 

Jusqu'à  Tuis  de  son  toit, 

Ainz  dit  qu'ele  a  peour. 

Plus  tire  eus  que  corde, 

ce  dit  li  vilains. 

I  d.   ie    c.   Fy   d.  vait   ceo   D  2  Vient  a  F/?  A   soun  D 

3  Sanz  ire  et  Fy  F/9     S.  crime  D        4  P.  s.  mari  ne  D        5  Treske 
achef  de  D         6  Et  dit  quel  a  F/9  A.  dist  ki  ele  D 

218.  F/ 24 
Quant  fous  par  nonsavoir 
A  perdu  son  avoir. 
Lors  dit,  quant  est  passez: 
^Dieus,  garder  nel  savoie; 
Mais  se  je  le  ravoie, 
Touz  tens  avroie  asez'. 
Tart  maifi  a  cul,  quant  pez  est  hors, 
ce  dit  li  vilains. 

3  dist 


91 

219.  F/ 29    D41 

Mainz  hon  par  aventure 
Est  riches  sanz  mesure 
Plus  que  nus  de  sa  rue; 
Mais  puis  li  recourt  soure 
Aventure  en  pou  d'oure, 
Qui  de  ce  le  remue. 
De  si  haut  si  bas, 
ce  dit  li  vilains. 

I   Meint  houme  D  3   Sour  touz  ceus  de  D  4  li  court  D 

6  le  trestourne  D 


220.  F/937     F^No    H 13     D103 

Une  dame  conois, 
Auques  me  tient  pour  mois, 
Quant  la  tieng  en  mon  lit, 
Qui  me  met  a  bandon 
Une  espane  de  con 
A  dous  doie  de  vit. 
De  petit  aguillon  point  Von  grant  asnesse, 
ce  dit  li  vilains. 

I    Tele    d.    ¥ß  Tel    d.    c.    F/9^    (.)  einte    d.    ai    ueue    H  U. 
dema  D  2  Donc  ge   me  tieg  p.  F/9  Qui   me  tint  un  m.  F/9* 

Deschauce    tote   nue  H  Aques   m.  t.  p.   muus  D         3  Lautrier  en 
son  1.  F/9*    Soer   dedenz   son  1.  H  4   me   uient  a  ¥ß  Piain 

espan    de    con   F/9*    Quj   metoit   a   H  5    Plain   esp.    F^  Me 

ist  a  bandon  F/9*  Pleine  paume  de  H  Wne  espande  de  D  6  nach 
vu:  Por  ce  sil  est  petit  Nen  doit  auoir  despit  Roine  ne  contesse 
F/9'  A   trois   d.  H  7   point   on  F/9  Que   de  p.  a.  point  len 

n  g.  F/9*  a.  chace  len  g.  D 


92 

221.  F^ 39     Duo 

Mainte  dame  souvent 
Prent  deniers  et  argent 
De  la  main  son  seignour, 
Car  el  les  veut  doner 
A  un  bon  bacheler 
Pour  mieuz  avoir  s'amour. 
Puiez  de  cul  trait  lentes  de  chief, 
ce  dit  11  vilains. 

I  M.  ferne  s.  F/9  2  dener  D  Ai  ueu  prenre  a.  F/9  3  En 
la  Yß  4  Kar  ele  les  D  Quel  donoit  au  danzel  F/9  5  Qui  li 
batoit  lenel  F/9  6  Et  par  nuit  et  par  ior  F/9  7  Plus  tire  cul 
ki  corde  D 

222.  Fi3  40    D66 

Grant  mal  fait  a  estrous 
Convoitise  a  plusours, 
Si  ne  s'en  gardent  mie: 
Tantes  choses  enbracent 
Dont  puis  ne  se  deslacent 
En  trestoute  lour  vie. 
Qui  tout  couvoite^  tout  pert, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Quant  m.  fount  D  2  Si  ne  gardent  prouz  D  3  Li 

bachilers  leger  D  4  Ki  tauntes  D  6  De    tel  encumbrer  D 


223.  F^4i     H 14     D65 

Bien  ai  aparcëu 
Que  de  don  recëu 
Guerredon  en  doi  rendre; 


93 

Car  donant  et  prenant 
Sont  ami  parissant 
Et  ont  touz  jourz  que  prendre. 
Bontez  autre  requiert,  et  colee  sa  per, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)ien  est   aperceuz  H  2  Qui  d.  d.  receuz  H  Ki  de  D 

3  en   doit   r.  H    Guerdoun   deit   lern   prendre  D  4  donanz  et 

prenanz  F^  D         5  ami  et  parenz  F/9  a.  et  parent  H  Sount  auns 
parisaunz  D  6  Et  uont  toz  F/9  Et  sunt  tor  iors  ensemble  H 

E  nient  toudis  p.  D       7  requiert  ce  dit  F/9  Bonté  autri  garde  et  H 
Bounte  D 

224.  F/3  51 

De  ce  sai  bien  la  some: 
Sire  fait  de  son  orne 
Mal  pas  a  eschalier. 
Sour  son  ome  charrie, 
Ses  filles  enmarie, 
Son  fil  fait  chevalier. 
De  mëisme  la  terre  fait  Von  le  fossé, 
ce  dit  li  vilains. 
I  ce  sait  bien  4  vSor  ses  homes  6  Ses  filz  7  De 

meisse  la 

225.  Ff:^64     D80     DI104 
Dame  qui  veut  andouille, 
Petiz  viz  la  chatouille, 
Le  cul  pou  li  cscaise; 
Mais  quant  sent  tel  bouzon 
Qui  li  hurte  au  poumon. 
Lors  dit  qu'ele  est  a  aise. 
Qui  bon  morsel  met  en  sa  bouche, 
bone  novele  envoie  a  son  euer, 
ce  dit  li  vilains. 


94 

I  qui   het   a.  Fß  ki   veit  D*  2  Petit   vit  F/9DD'  ki  la 

coille  D  3  Le  cumpeil  li  esquase  D  Ne  quit  ki  point  li  plaise 
D*  4  was  hinter  quant  stand,  mit  Tinte  bedeckt  Fß  Ki  tel  li 
met  al  coun  D  quant  ele  sent  tel  bogon  D'  5  was  hinter  hurio 
stand,  mit  'Tinte  bedeckt  Fß  Qui  ert  al  pomouun  D  6  que  est 
F^  Si  li  fait  greingnour  aise  D  Dounc  est  ele  a  a.  D'  7  nouele 
enueit  al  quer  DD* 


226.  Fßös     H  23     D108 
Bourdons  lechiere  a  court 
Ne  lo  pas  que  sejourt 
Ne  mais  dous  jourz  o  trois; 
Mais  aut,  si  se  pourchast, 
Ainçois  que  l'on  Ten  chast, 
Si  fera  que  courtois. 
Biaus  chanters  enuie, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)ns   lechierres  a  H  Or  dun  1.  de  c.  D        2  Nest  pas  drois 
quil  s.  F/9H  suriourt  D  3  Plus  de  d.  FßFi  4  M.  uoist  si 

se   porchace  F^  M.  aust  et  se  H  5  len  le  chace  Fß  que  hon 

len  ch.  H  A.  ki  lern  len  ch.  D  6   f.  ki  c.  D         7   Quar  beau 

chanter  Fß  Beau  chanter  H  Bel  chancer  D 


227.  Fi3  67     H  70     D  107 
Mainte  dame  orgoillouse 
Ai  vëu  desdeignouse 
De  seignour  de  chastel, 
Cui  uns  mauvais  garçons 
Entroit  puis  es  arçons, 
S'en  faisoit  son  avel. 
Enuious  veint  ne  mie  biaus, 
ce  dit  li  vilains. 


95 


I    A  meinte  D  3    Damer  par  de  F/9H  4   Puis  uenoit 

uns  g.  F/9  P.  un   poure    garçon  H  5  Montoit  li  es  Fß  Li  en- 

troit  en  larcon  H  Entre  pui  et  a.  D  6  Por  faire  son  Fß  Qui  li 
batoit  lanel  H  Si  en  feit  s.  D  7  v.  nient  b.  Fß  v.  ne  mie  bel 
H  Enuious  fut  met  le  bel  D 

228.  F^68 

Veez  vous  cez  granz  sales 

Ou  cez  genz  sont  si  pales? 

Il  n'ont  dedenz  que  frire. 

En  petite  maison 

Done  dieus  grant  foison, 

Ç'avez  bien  öi  dire. 
Mienz  vaut  bons  petit  que  granz  mauvais, 

ce  dit  li  vilains. 
6  oi  bien  dire         7  que  grant  m. 

229.  F/3  69     D83 

Il  sont  genz  de  mestiers 
Et  de  vis  et  de  chiers, 
Ne  sont  pas  tuit  d'un  fuer; 
Teus  est  biaus  par  defors 
Et  moût  riches  de  cors 
Qui  povres  est  de  euer. 
N'est  mie  tout  ors  qtianquHl  luist, 
ce  dit  li  vilains. 

I  gent  de  D  2  et  de  fiers  Fß  3  tout  de  un  quer  D 

4  est  riches  de  cors  D       5  riche  cors  Fß  mont  bel  par  defors  D 
Qui  est  mauuais  de  Fß         7  or  Fß  or  ke  luist  D 

230.  Fjïyô    H  27 

Li  hon  qui  putain  prent 
Tout  a  son  escient, 


96 

Bien  doit  estre  chaitis; 
Et  s*ele  li  fait  lait, 
Il  n'en  doit  tenir  plait, 
Car  iluec  s'est  il  mis. 
A  bon  droit  boit  merde,  qui  en  son  puis  la  chie, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)ome   qui  pute  pr.  H  2  Trestot  a  esc.  H  4  Que 

sele  H  6  Ilueques  F/?         7  boit  la  m.  F/?  son  poig  la  F^ 


231.  F^77     Fi3»93     H  28 
Teus  prent  a  gabelet 
Fermail  et  anelet 
Qui  a  certes  le  rent; 
Biaus  li  est  li  mestiers, 
Sel  fait  moût  volentiers, 
Dont  par  la  goule  pent. 
Tant  va  li  poz  a  Viaue  qu'il  brise, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Tel  F|5H  gabelez  H  Cez  petiz  enfantez  F/9*  2  Fremaus 
et  anelez  H  Amblent  cez  anelez  F/9*  3  Et  cez  fermauz  dargent 
F/9*  4  die  Zeile  mit  Farbe  zugedeckt  F/9  Tant  lor  plaist  le 

mestier  F/9*  5  Si    fet    plus   v.   H   Entre    robe    et    denier  F/9* 

6  Donc  F/9  Que   par  le   col   en  pent  F/9*  7  le   pot  H   qui  se 

brise  le  col  H 

232.  F^78     F/31 94 
Quant  li  leres  est  pris 
Et  el  pilori  mis, 
Genz  le  vont  esgarder; 
Volentiers  jureroit 
Que  ja  mais  n'enbleroit, 


97 

Qui  le  lairoit  aler. 
Conseuz  artère  main  n'est  prouz, 
ce  dit  li  vilains. 

I  lierres  Yß  3  Si  le  uont  tuit  ueoir  F/9*  4  Qui  aler  le 
lairoit  F^*  5  Volentiers  iureroit  F/?*  6  Que  iamais  nenbleroit 
F/9*  7   Consels  Y^  A    tart   met   main   a    cul  Quant   li   pez   est 

hors  F/9' 

233.  F^79 
S'autre  hon  ma  ferne  fout, 
Et  je  truis  le  con  tout 

Si  con  devant  i  ert, 
Fous  sui  se  m'en  aire 
Ne  duel  en  ai  ne  ire; 
Cous  en  iaue  ne  pert. 
De  nient  se  corrouce,  qui  nient  ne  pert, 
ce  dit  li  vilains. 
6  en  aiue  ne 

234.  F^87 

Dieus  me  gart  ui  mon  sens 
Et  me  doint  tel  pourpens 
Dont  je  ne  mesparol; 
Tel  chose  me  laist  dire 
Dont  je  ne  soie  pire 
Ne  ja  tenuz  pour  fol. 
Qui  dit  bien,  ne  dit  mal, 
ce  dit  li  vilains. 

235.  F/3  88 

Nus  hon  qui  tient  enour, 
Si  ne  doit  träitour 
Atraire  en  son  pais; 

'('■'■■■      '  :   ;  •   ....'»„-  ;ju  vilain.  7 


98 
»»»»»»»»?>»»»#<«<««««««««««■ 

Car  se  il  Ti  atrait, 
Bien  l'en  puet  venir  plait 
Et  lui   et  ses  amis. 
Bacons  mal  salez  en  charnier  enpire, 
ce  dit  li  vilains. 
I  qui  crient  hennor         6  A  lui  a  ses 

236.  Fi9  89 

Fous   est  li  usuriers 
Qui  preste  ses  deniers 
En  estrange  pais; 
Car  se  il  i  sourt  guerre, 
Il  nés  ose  aler  querre 
Pour  paour  d'estre  pris. 
Mieuz  vaut  près  jonchiere  que  loing  perriere, 
ce  dit  li  vilains. 
7  loinz  perere 

237.  Fi^Qi 
Pute  bien  vestue 
Saut  enmi  la  rue 

Pour  son  cors  moustrer; 
Mais  quant  ele  est  nue, 
Trop  est  reponue. 
Si  se  fait  celer. 
Flaons  chauz  s^ensaigne, 
ce  dit  li  vilains. 


I  Puste 


238.  F/3  92 

Maint  ome  i  a,  pour  prendre 
N'oseroit  rien  despendre 


99 

Ne  faire  enour  autrui; 
Quant  siet  a  autrui  table, 
Si  se  fait  conoissable 
De  doner  entour  lui. 
U autrui  cuir  large  corroie, 
ce  dit  li  vilains. 

2  riens         5  connoistai>le 

239.  F|3  95 

Hon  cui  prestes  ton  gage, 
Ne  veut  pas  qu'on  le  sache 
Ne  qu'on  se  gat  de  lui; 
Qu'a  tel  puet  l'on  prester 
Son  gage  et  demander 
Qu'il  li  tourne  a  enui. 
//  se  sont  maint  orne,    qui  lour  preste,  si  lour  do?ie, 
ce  dit  li  vilains. 

I    Hons  qui  preste 

240.  Fi?  96 

Il  se  sont  maint  tignous 
Qu'ont  les  chiés  dolerous, 
Qui  les  descouverroit. 

Que  trop  i  a  laide  uevre; 
Moût  lour  en  peseroit. 
Quant  plus  remuet  on  la  merde,  et  ele  plus  put, 
(  c  dit  li  vilains. 


Z.  4  oder  5  iehit\  als  4  etwa  zu  denken  Fous  est  qui  (Ne 
o  qu'on)  les  descuevre.  Für  den  Anfang  möchte  hesser  hefric- 
ligen  II  sc  sont  maint  bontous  Qui  ont  les  chiés  tignous,  Qui  u.  s.  w. 

7* 


100 

-»»»»>>»>>»»»»»#«««««««C««««<- 

241.  Fßgj 

Fous  est  qui  met  s'entente, 
Tant  que  il  se  repente, 
En  juene  ome  mauves; 
Quant  Ton  plus  le  chastie, 
Et  il  plus  fait  folie, 
Sil  voit  l'on  tout  adès. 
Qui  a  estront  lutte,  de  toutes  parz  enbrace  la  merde, 
ce  dit  li  vilains. 

242.  H20 

Se  dieus  me  benëie, 
N'est  mie  bien  partie 
Feme  par  la  ceinture; 
Car  desus  est  tifee 
Et  peigniee  et  mirée, 
Par  desouz  est  l'ordure. 
Li  uns  bouzons  fait  Vautre  vendre^ 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)e  diex         3  Famé  en  par         7  Lun  bogon 

243.  H  50 

Ne  cuit  que  pour  richece 
Puisse  faire  largece 
Li  mauvais  hon  avers; 
Ausi  ne  cuit  je  point 
Que  ses  hueses  me  doint. 
Qui  vent  ses  viez  souliers. 
Enviz  me  donroit  Pue/,  qui  le  festu  e7i  lèche, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)e  cuit         4  ne  cui  ge  7  festu  enleque 


o>;>i>»;>i>;>;>;>»;»?^<':<;<;<;««C:Ccg:g:g!CC' 

244.  H  53 

Estrange  conpaignie, 
Qui  bien  près  i  espie, 
A  entre  cul  et  con; 
Li  conz  en  a  le  fruit, 
La  joie  et  le  déduit, 
Li  eus  n'a  se  cous  non. 
Privez  mal  achate, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)strange      4  Le  con      5  et  le  duit      6  Le  cul      7  Priue  mal 


245.  H  59 

Nus  clers  ne  trueve  en  letre 
Qu'on  se  doie  en  prametre 
Trop  fier  ne  atendre. 
Car  des  que  li  dons  targe, 
Li  aver  sont  plus  large 
Dou  tenir  que  dou  rendre. 
Mieuz  vaut  uns  ^tien'  que  dut  Jti  Vavras\ 
ce  dit  li  vilains. 

I  {.)ul  clerc  5  Li  auers  sunt  7  I  tien  que  II  tu  laras 


246.  H  60 

Le  pel  quiert  dont  se  fiert, 
Et  sa  honte  pourquiert, 
Qui  trop  sa  ferne  alieve; 
Car  autre  en  fait  son  buen, 

Et  li  ga.stc   le   suen, 


102 
?>?>?»>?>»?»>>>»»>»Xg?<«C<C«<C<CCC<«C<C<C<C 

Si  le  honist  et  grieve. 
Qui  de  loing  se  pourvoit,  de  près  s'esjöist, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)e  pel  4  son  bone  (e  hlaß)  6  Ce  le  7  de  loiz 

se  poruoit  d.  p.  sesioit 

247.  H  61 

Soi  mëisme  déçoit 
Et  damage  i  reçoit, 
Qui  trop  félon  enoure; 
Car  quant  plus  l'aime  et  sert, 
Damages  en  apert 
L'en  vient  en  petit  d'oure. 
Oigniez  a  mastin  le  cul,  il  vous  chïera  en  la  paume, 
ce  dit  li  vilains. 

T  (.)oi  meimes  déchoit  2  Et  dom.  i  rechoit  5  Et  do- 

mage  en 

248.  H  62 

Cil  qui  fait  au  menour 
De  mes  omes  enour. 
Me  monstre  par  provance 
Que  il  est  mes  amis. 
Si  vous  di  qu'il  m'a  mis 
Dou  merir  en  errance. 
Qui  m'aime,  si  aime  mon  chien, 
ce  dit  li  vilains. 
I  (.)il         3  Me  raoutre  par  essample 

249.  H  63 
Errer  doit  o  proudome. 
Qui  aler  doit  a  Rome, 


103 
•»»»»»^»»»»>?>»#««««««««««««- 

Car  bon  conseil  i  prent; 
On  aprent  par  usage 
Mainte  parole  sage, 
Qui  a  droit  i  entent. 
Qui  a  proudome  parole,  si  se  repose, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)rrer         4  On  i  prent  en  u.  7  preudome  parle 


250.  H  64 
Maint  baron  de  haut  pris 
M'ont  mainte  foiz  pramis 
Tant  dou  lour  pour  atendre 
Que  j'estoie  touz  liez; 
Puis  estoie  corciez, 
Quant  je  failloie  au  prendre. 
De  bel  prameteour  mauvais  paieour, 
ce  dit  li  vilains. 

4  tot  liez  6  failloie  aprendre  7  prameteur  m.  paieur 


251.  H  69 

Sages  est,  qui  esploite 
Ce  que  il  plus  couvoite 
Tenir  et  asomer; 
Et  cil  est  forvoiiez, 
Qui  trop  s'est  esloigniez 
Sanz  aviron  en  mer. 
Entre  fol  et  sage  a  grant  devise, 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)age8         2  coueite         4  est  renoiez 


104 

252.  H  71 

Quant  hon  a  tant  haucié 
Un  ome  et  eshaucié 
Qu'il  est  baillis  le  roi, 
Lors  mesdit  et  mesfait, 
Tant  qu'aucuns  li  refait 
Conparer  son  desroi. 
Pour  bon  seignour  grosse  colee^ 
ce  dit  li  vilains. 

I  (.)uant        3  baillif 

253.  H 72 

Cil  qui  bon  seignour  trueve, 
Sel  conoist  et  esprueve 
Et  aint  sa  conpaignie, 
Fous  est,  qui  s'en  esloigne; 
Mais  serve  sanz  essoigne, 
Si  ne  s'en  mueve  mie. 
Qui  bien  est,  ne  se  mueve, 
ce  dit  li  vilains. 
I  (.)il 

254.  H  73 

L'en  ne  prise  pas  ome 

Der   Vers,  dessen  erster  Buchstabe  nicht  ausgeführt  ist,  bildet 
den  Schluß  eines  Blattes;  weiteres  fehlt. 

255.  D81 

Mout  est  buens  acointiers 
De  clers,  de  chevaliers. 
Ce  sachiez,  trop  est  voir; 


i 


105 

En  un  lieu  a  ester 

Ne  puet  nus  conquester 

Granment  pris  ne  avoir. 

Trop  puet  Von  garder  le  perier  son  aiuel, 

ce  dit  li  vilains. 

I   bon        3  trop  veir  4  En  nul  liu  arester  5  puet  nul 

c.        6  pris  saunz  aueir          7  garder  le  pilier  soun  aiel 


256.  D82 

Qui  volentiers  séjourne, 
A  nul  pris  ne  li  tourne, 
Mains  en  vaut  par  droiture; 
Qui  va  et  ça  et  la. 
Mainte  foiz  prou  i  a 
Et  mieuz  en  vaut  souvent. 
Qui  va,  lèche;     qui  siet,  sèche, 

j  ce  dit  li  vilains. 

1  6  E  meuz  en  ad  s. 


257.  D84 

Teus  a  or  grant  renon 
Qui  dedenz  sa  maison 
Moût  laschement  se  vit; 
Se  dieus  me  benëie, 
Tant  de  mal  ne  ra  mie 
En  plusours  con  l'en  dit. 
Li  lous  n'est  mie  si  granz  con  l'en  Vescrie^ 
ce  dit  li  vilains. 

r   Tels  ad  hors  4  E  si  deu  5   ne  irramie  6  cum 


io6 

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258.  D88 

Qui  son  ami  descuevre 
D'aucune  vilaine  uevre 
Qu'il  a  faite  vers  lui, 
Lui  et  as  suens  fait  honte, 
Se  il  a  tant  li  monte, 
Sil  trueve  a  enemi. 
Qiii  son  nés  coupe^  sa  face  desenoure, 
ce  dit  li  vilains. 

I   Kui  s.  a.  descure         3  Sil  ad  fest  v.         4  Luie  et  assens 
fest         5  Sil         6  Qui  il  11  trêve  ad 

259.  D89 

Fai  ce  que  tu  savras, 
Si  ne  te  faire  pas 
De  ce  que  ne  ses,  baut; 
Ce  qu'on  cuide  souvent 
Savoir  veraiement. 
Par  aventure  faut. 
Mieuz  vaut  savoir     que  soz  paroir, 
ce  dit  li  vilains. 

I  Fai  ki  tu  saueras  3  Desque  4  Ce  ki  houme  quide 

s.       5  Saueir  ver  aiment         7  Menz  v.  s.  ki  soz  perier 

260.  D90 

J'ai  vëu  maint  serjant 
Qui  se  faisoit  vaillant 
De  mangier  achater; 
S'il  venist  a  Paris 
Querre  pain  blanc  o  bis, 


107 

Nel  porroit  il  trover. 
Qui  fol  envoie  en  mer,     n'avra  poisson  ne  el, 
ce  dit  li  vilains. 

I   leo  ai  veu  meint  s.  2   feseit  mult  v.  6  Nel  purreit 

7  fol  enveit  en  m.  nauera 

261.  Dgi 

Maint  orae  ai  je  vëu, 
Des  que  il  ot  perdu, 
Qui  ne  voust  mais  jouer; 
Ausi  avient  souvent 
Que  ferne  se  repent 
De  soi  despuceler. 
Tart  est  7nains  a  cul,  quant  li  pez  est  hors, 
ce  dit  li  vilains. 

I  ai  veu  2  ouït  perdeu  3  ne  volt  5  Qui  7  main 

al  cul  quant  le  pet 

262.  D93 

L'en  puet  bien  par  usage 
Faire  le  chat  si  sage 
Qu'il  tient  chandoile  ardant; 
Ja  n'iert  si  bien  apris, 
Se  il  voit  la  souris, 
Qu'il  n'i  aut  maintenant. 
Mieuz  vaut  nature  que  nourreture, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Qui  il  tent         5  Si!  veit  la  soriz         6  Qui  il 

263.  D94 

Maint  proudorae  vaillant 
Ai  vëu  coup  sofrant, 


io8 
-»»?»>»»»»?»»»>#««««C«««««<«<ê^ 

Nel  voust  a  touz  moustrer; 
Se  il  sa  ferne  escrie, 
Tant  iert  graindre  folie, 
Si  s'en  fera  huer. 
Con  plus  esmuet  on  la  merde,  et  ele  plus  put, 
ce  dit  li  vilains. 

3  Nel  vout  5  Taunt  .i.  ert  6  Si  sen  frad  7  pi. 

esmuet  la  m.  e  ele  pi.  puet 

264.  D95 

Nule  franche  pucele, 
Tant  soit  gente  ne  bêle 
Ne  de  clere  façon, 
Ne  doit  orne  desdire 
Ne  vieil  ome  despire 
Par  droit  ne  par  raison. 
Vieuz  roncins  fait  juene  poutre  poire, 
ce  dit  li  vilains. 

7  Kar  viel  runcin  f.  joefne  puldre  peire 

265.  D96 
Ne  doit  nus  refuser 
Marchié'ne  achater 
Pour  petit  gaaignier; 
Car  menu  et  souvent 
Puet  l'on  mui  de  froment 
Un  et  un  grain  mangier. 

Petiz  gaainz  est  Maus,  quant  il  vie^it  souvent, 
ce  dit  li  vilains. 

2  Marche  achater  7  Petit  gain  est  bel 


109 

266.  D97 

Fous  est,  qui  sour  chemin 
Comence  son  jardin 
Sanz  mur  et  sanz  roion; 
Car  i  jeteront  tuit, 
S'en  porteront  le  fruit; 
Chascun  iert  a  bandon. 
Mieuz  vaut  près  jonchiere  que  lointaine  perriere, 
ce  dit  li  vilains. 

3   saunz  reoun  4  Kar  .1.  getterount  5  Si   en  aportent 

le  f.  6  Checuns    a  baundoun  7  Meuz    v.  uingiere  ki  loin- 

taingne  prière 

267.  D98 

Cil  cui  cent  marc  d'argent 
Sont  doné  pour  nient, 
Pour  quoi  nés  despendroit? 
Se  trop  en  est  aver, 
Bien  l'en  doit  l'on  blasmer, 
C'est  jugemenz  a  droit. 
Que  vient  legierement,   soit  doné  largement, 
ce  dit  li  vilains. 

I   A  qui  cent  mars        3  ne  desp.        5  lern  deit  bl.        6  Ceo 
est  jugement         7  Quant  vent 

268.  D99 

Li  vilains  ot  mangié 
Dou  pain  mal  saacié. 
Trop  i  ot  de  la  paille; 
En  dent  tel  dolour  ot, 
Onques  dormir  ne  pot, 


-»»»»»»»»)»»>»>#<«««{Cc<«««c<c<.:«^ 

Par  tant  rescoust  s'aumaille. 
Mieuz  vaut  paille  en  dent  que  nient, 
ce  dit  li  vilains. 

2  mal  saecie        4  dent  del  dolour         6  Par  taunt  recust  sa 
maille         7  dent  ki  nient 


269.  D  loi 

Ne  devroit  refuser 
Petit  ome  a  amer 
Reine  ne  contesse; 
Car  ce  dit  Salamon: 
D'un  bien  petit  tronçon 
Se  fait  liée  barnesse. 
De  mains  se  crieve  hon  Vueil  que  d'un  chevron  cor  nier, 
ce  dit  li  vilains. 

5  Dun   ben    gros    trunchon  6  Se   fait  le  b.  7  crieue 

houme  le  oil  qui  de  vn  clieueroun  c. 


270.  D  105 

Sour  toutes  bestes  mues 
Qui  quierent  lour  manjues, 
Muet  cornaille  plus  main; 
Toute  jour  se  pourchace, 
Ne  voit  qui  bien  li  face, 
Au  vespre  muert  de  fain. 
Co7i  plus  main  lieve  li  malëurez,  plus  a  lonc  jour, 
ce  dit  li  vilains. 

I  bestes    muers  2  lor  mangers  7  Cum    pi.  m.  leue  1 

malure  plul  long  iour 


271.  D  io6 

A  la  bouche  dou   four 
A  souvent  grant  chalour 
Et  si  n'i  croist  point  d'erbe; 
Desouz  blanc  vestement 
A  maint  noir  trop  puUent 
Et  qui  ja  n'iert  sanz  merde. 
Qici  a  estront  lutte,  conchiiez  s'en  part, 
ce  dit  li  vilains. 

I  der    for  5  Ad    meint  neir  tr.  puillent  6  Qui  ia  ne 

.1.  ert  saunz  m.  7  luit  cunchie  senpart 

272.  D109 

Povres  qui  se  demente 
De  nueve  chaucemente, 
Qu'il  ne  la  puet  avoir, 
Doit  a  la  vieille  tendre; 
Qui  li  donc  sanz  vendre, 
Bucn  gré  l'en  doit  savoir. 
Qui  lait  n'a,  megue  manjust, 
ce  dit  li  vilains. 

I   Poures  se  desm.       3  Qui  il        4  Qui  ad  la  uiele  t.       5  E 
ele  li  donist  sauns         7  mesge 


273.  Dm 

Teus  fait  ome  grant  bien 
Et  donc  moût  dou  sien 
Qui  malement  l'enploie, 
Si  sont  des  dames  moût 
Que  autres  lour  con  fout 


112 

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Que  cil  qui  les  conroie. 

Tel  la  menez,  tel  la  prenez, 

ce  dit  li  vilains. 

I  A  tels  f.  houme         2  moût  de  suen         3  lenplie        5  Qui 
7  tella  pemez 

274.  D112 

Plusour  vont  outre  mer 
Le  sépulcre  aourer 
Et  damedieu  proiier; 
Ainz  qu'il  soient  venu, 
Ont  lour  fernes  foutu 
Et  gaste  maint  denier. 
Mal  est  bailliz,  qui  a  ses  noces  n'est, 
ce  dit  li  vilains. 

I    Plusours  3  E  damnedeu  prier  4  A.  ki  il  6  E 

gauste  m.  dener         7  bailli  ki  ases  nuces 


275.  D113 

Qui  veut  avoir  bon  livre, 
Fous  est,  sel  fait  escrivre 
A  tel  qui  ne  voit  goûte; 
Ausi  est  fous  o  foie, 
Qui  gaste  sa  parole 
La  ou  nus  ne  Tescoute. 
Vil  a  s'alleluie,  qui  au  cul  dou  buef  la  chante, 
ce  dit  li  vilains. 

2  est  ki  le  fest  5  gauste  6  Ou  nuls  7  Wile  ad 

soun  allelua 


113 

276.  D115 

Fous  est  par  saint  Mahieu 
Hon  qui  trop  en  un  lieu 
S'areste  ne  s'apuie; 
Tant  come  il  est  noviaus, 
Si  est  ses  estres  biaus; 
Quant  vieuz  est,  si  enuie. 
De  novel    tout  est  bel,     et  de  viez     entre  ptez, 
ce  dit  li  vilains. 
I  seint  machu  2  Qui  trop  3  ne  apuie  4  est  novel 

5   soun  estre  bel         7  tout  bel  de  ueus 

277.  D116 
Mainte  dame  ai  vëue 
Qui  bien  estoit  vestue 
Et  de  vair  et  de  gris, 
Qui  pas  tele  n'estoit 
Come  ele  me  paroit 
Ne  el  cors  ne  el  vis. 

Desouz  chemise  blanche     a  mainte  brune  hanche, 
ce  dit  li  vilains. 
5   ele  parreit 

278.  D117 
De  dame  enprisonee, 
Quant  est  estroit  gardée, 
A  Ton  souvent  faus  oir. 
Ne  puet  a  chevalier 
Parler  n'a  escuier; 

Ce  prent  que  puet  avoir. 
Poîir  soufraite  de  proudome  si  met  l'on  fol  en  banc, 
ce  dit  li  vilains. 
I  Dame  enpr.  5  Parler   ne  deduier  6  Ceo  pr.  ki  p. 

TobltT,  Li  proverbe  au  vilain.  g 


114 
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279.  D118 

Cil  cui  l'on  ferne  fout, 

Quant  il  recuevre  tout, 

Sa  ferne  pour  quoi  het? 

Fous  est,  s'il  en  a  ire, 

Quant  de  rien  n'en  enpire 

Fors  tant  que  il  le  set. 

De  ce  qu'on  ne  puet  mnender, 

ne  se  doit  Von  pas  trop  doloir, 

ce  dit  li  vilains. 

I  Cil  ki  len        2  recoure  tout        5  ren  ne  enpire        6  taunt 
ke  len  se  set         7  De  ceo  ki  ne       7  trop  doler 

280.  Di 

Ici  a  dou  vilain 
Maint  proverbe  certain; 
Ne  n'ait  nus  le  respit 
Dou  vilain  en  despit; 
Tout  l'entent  autrement 
Que  li  fous  ne  l'entent. 
Sages  hon  prent  mouto7i     en  lieu  de  venoison, 
ce  dit  li  vilains. 

6  Qui  li         7  Sages  houme  p.  motoun 


Anmerkung-en. 


117 


Anmerkungen. 


I3  Zu  V autrui  ergänze  manaie. 

4  Ein  Beispiel  von  soi  priembre  ,sich  ducken*  giebt  Godefroy 
unter  preindre. 

7  Leroux  II  292,  393,  Belege  aus  französischen  Dichtungen  bei 
Godefroy  unter  souratendre.  Erklärungen  in  lateinischen  Ver- 
sen bei  Meyer  S.  173,  bei  Zacher  10;  vgl.  vulgare  proverhium 
est,  quod  non  nimis  exspectatur,  cum  aliquid,  quod  bonum 
est,  exspectatur,  lateinische  Predigt  bei  Hauréau,  Not.  et  Extr. 
de  quelq.  msc.  IV  240. 
2j  Mit  Übersetzung  in  einem  Hexameter  bei  Zacher  269;  wenig 
abweichend  malement  se  eovert  (l.  se  cuevre),  a  qi  le  dos 
piert,  Leroux  II  391.  —  Die  hier  gegebene  Deutung  des 
Sprichworts  ist  wohl  nicht  ganz  zutreffend,  gewiß  nicht  die 
einzige  statthafte. 
3j  Ob  Godefroy  unter  engoU  unsere  Stelle  richtig  versteht,  ist 
mir  zweifelhaft;  daß  die  vornehme  Frau  , geschmückt'  sei, 
thut  nichts  zur  Sache.  Eher  mochte  man  denken,  engouU 
heiße  hier  ,eßgierig'  (nämlich  unter  gewöhnlichen  Umständen) 
oder  allenfalls  ,gefüttert,  gespeist*;  doch  kann  ich  diese  Be- 
deutungen nicht  nachweisen. 

^par  grant  dangier  heißt  hier  .unlustig,  widerstrebend*.  Man 
kann  seltsam  finden,  daß  der  nämliche  Ausdruck  dies  und 
,nach  Herzenslust*,  also  , reichlich*  bedeuten  darf  (prist  a 
mengier  Des  viandes  par  grant  dangier.  Car  il  en  avoit  a 
foison.  Sagremor  por  sa  garison  Boit  et  manjue  richement, 
Claris  9627^  ;  aber  dangier  ist  eben  .Willkür,  freie  Verfügung*, 
die  gleich  gut  im  Thun  wie  im  Lassen  sich  bethätigen,  Lust 
wie  Unlust  sein  kann. 

7  Prima  sapit  panem,  sed  pastam  tercia  mica  bei  Zacher  59. 
Quant  tierce  mie  set  le  paste,  Qui  des  peciés  faire  se  haste, 
N'a  mie  grant  pité  de  lui,  VdlMort  237,  i.  Den  gleichbe- 
deuif-nden    zweiten    Spruch    der   Hds,  Fa,    den    Leroux  I   1 10 


ii8 
■»»>»»»>»»»»>>»^««C«<C««««<<<««- 

aus  späterer  Zeit  nachweist,  findet  man  bei  Zacher  73  in  zwei 
Hexametern  wiedergegeben;  in  französischer  Fassung  einer 
lateinischen  Predigt  einverleibt,  begegnet  er  bei  Hauréau  a. 
a.  O.  II  279. 
4^  ,Sie  will,  daß  er  ihr  das  Handwerk  lege,  sie  in  ihre  Schran- 
ken zurückweise*,  d.  h.  sie  hat  das  zu  erwarten;  sie  thut,  was 
dazu  führen  sollte,  entreprendre  (=  intercipere,  Voc.  Duac. 
117a)  heißt  ,packen,  fassen*.  Hier  ist  prenge  durch  den  Reim 
geschützt,  107  praigne. 

7  Zu  den  Belegen  für  den  französischen  Spruch  und  den  Nach- 
weisen für  lateinische  Nachbildung  oder  Auslegung,  die  bei 
EVoigt  zu  Fecunda  ratis  7  beigebracht  sind,  füge  ich  noch 
Roi  de  Cambrai  in  Œuvres  de  Rutebeuf  P  443,  Ren.  8578 
(Martin  Va  600),  Dite  de  vérité  bei  Jub.  NRec.  II  87. 
GParis  sagt  im  Journ.  d.  Sav.  1 890,  570,  daß  der  unmittel- 
bare Sinn  des  Spruches  nicht  völlig  klar  sei. 
b^ prendre  mit  marchié  als  Objekt,  wie  mit  guerre,  tournoi, 
jouste,  estrif,  plait,  droit,  parlement,  amour,  compagnie, 
wobei  es  sich  überall  um  ein  Thun,  Anerbieten  und  Annehmen 
zwischen  zwei  Parteien  handelt;  vgl.  Tel  marchié  prent,  qui 
tel  Vachate,  Ruteb.  II  31. 

5  Se  c'est  que  Vescondie  =  se  Vescondit,  beliebte  Umschreibung  : 
Se  c'est  que  femme  vos  die  ,Je  vos  aim',  nél  créez  ja,  Bartsch 
ehrest.*  338,  27;  Et  quant  c'ert  que  mengier  voloit,  Ä  none, 
si  comme  il  soleit,  Menjout,  S  Alex.  R  41,  s.  Zts.  f.  rom. 
Phil.  II  145   zu  2753. 

7  On  n'abat  pas  lo  chane  au  premier  coul  mit  Wiedergabe 
in  einem  Distichon  bei  Robert  82;  in  gleichem  Wortlaute 
wie  in  unserm  Texte  steht  der  Spruch  in  einer  lateinischen 
Predigt  bei  Hauréau  IV  55.  Vgl.  Vous  savés  bien  qu'au  pre- 
mier cop  Ne  cope  Ven  mie  le  chesne.  Rose  4024;  Au  premier 
cap  li  Jcaisnez,  che  dist  on,  ne  Met  mie,  BSeb.  V  666;  A 
un  cop  ne  Met  pas  li  caisnes.  Du  Garçon  et  de  l'Aveugle, 
Jahrb.  VI  168,  103  ;  du  premier  cop  on  n'abat  point  le  quesne, 
Cte  d'Artois  161,  Führt  Leroux  II  273  aus  dem  sechzehnten 
Jahrhundert  den  Spruch  ungefähr  gleichlautend  vor,  so  findet 
man  dagegen  eb.  II  387  in  der  alten  Cambridger  Sammlung 
A.  pr.  c.  n,  eh.  p.  V arbre,  und  dasselbe  gewährt  Clef  d'am.  792. 


119 

ößDasVerbum,  das  auch  Str.  225  im  Reim  zu  aise  begegnet, 
macht  Schwierigkeit.  Kommt  ihm  doppeltes  s  zu,  das  ihm 
einige  Handschriften  geben,  und  ist  somit  der  Reim  entweder 
ungenau  oder  nur  in  engeren  Grenzen  befriedigend,  wie  mise: 
repentisse  Str.  59?  Und  was  heißt  es?  Weitere  Stellen,  wo 
es  vorkäme,  als  die  bei  Godefroy  unter  escasser  zu  findenden 
und  die  beiden  unseres  Gedichtes  sind  mir  nicht  bekannt. 
Bei  Watriquet,  wo  man  liest  Se  le  degré  (die  dreizehnte  Stufe, 
wo  Soufisance  wohnt)  pues  esquafijsier,  D'avoir  te  fera 
apaisier,  scheint  es  »ersteigen,  betreten'  zu  bedeuten;  im 
RAlix.  360,  17  (Reim:  iés)  heißt  es  von  Porrus,  der  zu  Fuße 
den  anreitenden  Alexander  erwartet:  Sot  que  li  rois  fu  fors 
et  trancans  ses  espees  (1.  espiés);  Se  le  fiert  contre  tiere, 
mors  est  et  escaciés  (Var.  esquaisiés),  wo  fouler  ,treten'  wie- 
der passen  würde.  Keinesfalls  darf  man  es  ohne  weiteres 
mit  escasser  für  eins  halten,  unter  welches  auch  die  Stelle 
Tourn.  Cliauv.  3783  gehört  (esquace:  passe);  auch  mit  es- 
cachier  ist  es  nicht  leicht  zu  vereinigen,  obgleich  z.B.  Guil. 
Mar.  578  (Romania  XI  54)  die  Identifikation  nahe  legt:  Telz 
presenz  avra,  ce  saciez,  Bunt  il  serra  tost  esquasiez  Autresi 
conme  un  tàberaut. 
7  Aus  andern  Sammlungen  angeführt  bei  Leroux  II  175;  dazu 
sens  contredit,  Tout  otroie  qui  mot  ne  dit,  Rose  13925;  vgl. 
Otto,  die  Sprichwörter  der  Römer  unter  tacere  3.  Was  Fß 
anstatt  des  Sprichworts  giebt,  ist  der  Schluß  der  in  dieser 
Hds.  nicht  enthaltenen  Strophe,  welche  hier  die  109  te  Stelle 
einnimmt. 

7,  Es  scheint  nicht  ein  eigentliches  Sprichwort  vorzuliegen,  wie 
etwa  das  verwandte  der  37.  Strophe  eins  ist,  sondern  bloß 
ein  mit  Hinweis  auf  einen  grade  vorliegenden  Fall  etwa  aus- 
zusprechender Satz.  ,Es  unterbleibt  manches,  was  noch  besser 
(als  das  hier  Erwartete)  vorbereitet  war*.  Oder  konnte  plus 
apareilliee  auch  ohne  bestimmten  Vergleich  und  im  Sinne  von 
tant  sott  (tp.  gesagt  werden? 

87  Die  Pastinake,  außer  pasnaie  auch  pasnaise,  jetzt  panais  ge- 
heißen, erscheint  als  von  dem  Schweine  geschätzt  auch  bei 
GCoins.  :  Car  une  truie  une  pasnaie  Aine  (\.  Aime)  assez 
miex  qu'um.  marc  d'argent,  632,  43. 


120 

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9,  Das  Sprichwort,  verbunden  mit  dem  von  Str.  94 ,  ist  in  einem 
lateinischen  Distichon  bei  Zacher  52  wiedergegeben.  Pour 
che  dist  on:  mesure  dure,  JJour.  2448,  der  nämliche  Vers 
RBlois  I  S.  V;  En  reprovier  dit  Ten  que  dure  Üvre  menée 
par  mesure,  LMan.  429;  Si  m'estuet  ovrer  par  mesure.  Car 
la  soe  uevre  toz  jorz  dure,  Poire  2532,  wo  Mesure  in  Person 
spricht;  moût  se  doit  on  pener  d'estre  amesurez;  car  toz  jors 
dit  on:  mesure  dure,  Phil.  Nov.  QT  138. 

lOg  Nient  einsilbig  scheint  dem  Gedichte  fremd. 

7  Verbindet  man  en  cuisine  mit  dem  Subjekte,  so  ist  i  nicht  über- 
flüssig. —  Das  Sprichwort  mit  der  Variante  compaignie  für 
son  per  giebt  die  Cambridger  Sammlung  bei  Leroux  II  388; 
Ch.  e.  c.  ne  quert  ufejoir  son  per  ist  bei  Zacher  158  zwie- 
fach übersetzt;  der  Wortlaut  unseres  Gedichtes  einmal  bei 
Robert  34;    s.  auch  EVoigt  zu  Fee.  rat.  I  65. 

II7  Qui  fet  son  preu,  ne  solle  ses  mains  liest  man  in  einer  latei- 
nischen Predigt  bei  Hauréau  IV  118,  was  zu  der  Lesart  von 
Fß  (congie  =  conchie)  stimmt. 

12^  felon  hängt  von  servir  ab. 

7  Bei  Leroux  II  169  aus  einer  Sammlung  des  13.  Jahrhunderts: 
au  V.  loon  le  hiau  j.  et  au  m.  nostre  oste;  dagegen  stimmt 
mit  unserem  Texte  die  bei  Zacher  117  übersetzte  Fassung. 
Bei  Meyer  S.  171  ist  al  vespre  deit  Tum  löer  le  jor  dreifach 
übertragen.  Vgl.  weiter  Li  vilains  dist  en  reprovier,  Si  lou 
dient  encor  plusor,  Q'au  vespre  loe  Ven  lo  jor,  Quant  Ven 
voit  que  hele  est  la  fin.  Si  fet  Ven  son  oste  au  matin,  Méon 
I  140,  417;  Li  vilains  dist  en  reprovier  Ca  vespre  voit  on 
hei  lou  jor,  Bern.  LHs.  448,  6. 

183  träine  Verrat,  von  träir  wie  häine  von  häir. 

^il  ist  der,  der  auf  Betrug  ausgeht,   il  im   nächsten  Verse  der 

rechtzeitig  der  Gefahr  gewahr  Gewordene. 
7  Leroux  I  116  (zwei  Formen),   II  387  mit   unpassendem  receit 
als    Schlußwort.      Irrtümlich    setzt    D    dieses    Sprichwort    zu 
Str.  96;  was  diese  Hds.  dagegen  hier  giebt,  steht  richtig  am 
Ende  der  in  D  fehlenden  Str.  44. 

14,  Leroux  I  122.  Zahlreiche  Sprüche  behaupten  entsprechend, 
der  Baum  schlage  der  Wurzel,  die  Tochter  der  Mutter,  die 
Frucht  dem  Stamme  nach. 


121 

164  Das  tonlose  weibliche  Personalpronomen  dritter  Person  ohne 
Beziehung  auf  ein  bestimmtes  Substantiv  findet  sich  öfter  auch 
bei  garir:  Mes  ja  a  tant  ne  la  garront,  Äinz  iront  de  mal 
en  sordeiz,  Troie  27808;  Ne  la  garront  U  glouton  losengier, 
RCambr.  2734;  Sarrasin  voient  que  il  ne  la  garront,  MAym. 
1797;  Ne  la  garront  no  mortel  anemi,  MGar.  88;  Par  deu, 
fos  der  s,  ne  la  porras  garir,  eb.  154;  vgl.  Jahrb.  VIII  338 
und  Anm.  zu  Elie  2356.  Die  Konstruktion  mit  a  aucun  ist 
nicht  minder  üblich  als  die  mit  vers  oder  contre. 
7  boise  ,Span,  Scheit*,  s.  Godefroy.  Daß  die  Strophe  das 
Sprichwort  richtig  auslege,  möchte  ich  bezweifeln;  mindestens 
darf  nicht  der  sterbende  Fürst,  sondern  nur  sein  Land,  sofern 
es  nicht  sofort  in  feste  Hand  übergeht,  unter  dem  fallenden 
Holze  verstanden  werden. 

IQ^ensour  semaine  ,im  Laufe  einer  Woche',  wie  ensore  jor  an 
der  bei  Godefroy  unter  ensore  beigebrachten  Stelle  ,während 
des  Tages*  heißt;  vgl.  auch  Clig.  6419.  Ebenso  steht  nicht 
selten  das  einfache  sor  :  Sor  nuit  (über  Nacht)  envoie  maint 
mesage  Ä  ciax  qui  de  li  sont  tenant,  Qu'il  a  li  viegnent 
maintenant.  Si  tost  corne  il  verront  le  jor,  Perc.  VI  S.  195; 
Bien  sai  que'trestout  mon  travail  Mavra  délivré  sor  une 
eure  Ma  dame,  BCond.  317,  1432;  que .  .  ait  wuidiet  le  ville  .  . 
hui  sou/)'  jour  et  de  solel  luisant,  Rois.  9,  13;  pouc  prix  Celi 
ki  en  feste  plainne  Bergaigne  et  acheté  en  pris  Et  retient  dru 
soi'  quifnjsainne,  Bern.  LHs.  178,  3.  Was  Godefroy  unter 
sou/r  519  c  beibringt,  gehört  nicht  hieher  und  ist  teilweise 
mißverstanden  {eur  ,Rand'  mit  eure  verwechselt  in  RAlix. 
194,  12). 
7  Leroux  II  222;  mit  dem  Spruche  beginnt  auch  der  vierte 
Traktat  der  Somme  le  Roi,  s.  Romania  23,  450;  und  man 
trifft  ihn  Méon  II  368,  190  etwas  ungeschickt  angebracht, 
wenn  die  Stelle  nicht  verderbt  ist,  und  Rose  10226  in  dem 
Sinne,  der  ihm  hier  beigelegt  ist:  ,man  findet  sich  schwer  in 
Entbehrungen,  an  die  man  nicht  gewöhnt  ist*  (vgl.  Zts,  f.  rem. 
Phil.  II  144,  zu  2480). 

177  Qi  pou  me  dou/ne  vivre  me  vuet,  Cambridger  Sammlung  bei 
Leroux  II  394.  Der  Übersetzer  bei  Zacher  24  scheint  zu  ver- 
stehn:    ,  auch    der   karge    Geber   verdient   Dank;   er   will    den 


Beschenkten  wenigstens  nicht  ganz  umkommen  lassen*  Vivcre 
me  cum  (1.  qui)  vult,  mihi  munera  parmüa  inofert;  Vifere 
me  non  vult  aliquis,  mihi  cum  nichil  offert;  und  darauf  läuft 
die  Fassung  bei  Leroux  II  306  hinaus:  qui  petit  me  donne, 
si  veut  il  que  je  dîne.  Etwas  anders  ist  der  Gedanke  hier 
gewendet:  ,Wer  von  Versprochenem  nur  wenig  hält,  scheint 
dem  Empfänger  langes  Leben  zu  wünschen,  indem  er  reich- 
lichere Leistung  sich  für  später  vorbehält*.  So  auch  Vult  me 
vitalem,  rem  qui  miehi  dat  modicdlem,  Prov.  rust.  9  und  Qui 
modicum  rnichi  dat,  me  vivere  longius  optat,  was  E Voigt 
dazu  beibringt. 

I87  helet  zweier  Handschriften  heißt  ,KleinodS  wie  Delboulle  in 
Romania  12,  335  gezeigt  hat.  esjot  ist  die  regelmäßig  ent- 
wickelte Form;  esjoit  kann  aber  geduldet  werden  und  ist  von 
Risop  in  Zupitzas  Archiv  92,  457  richtig  erklärt;  vielleicht 
ist  es  hier  vorzuziehn,  weil  es  einen  Reim  zu  voit  giebt.  Auf 
den  Unterschied,  der  sich  für  den  Gedanken  ergiebt,  je  nach- 
dem man  ferne  oder  dame  (Herrin)  vorzieht,  trete  ich  nicht 
ein. 

19i  ami  der  Überlieferung  entgegen  (statt  amis,  das  durch  chas- 
cuns  herbeigeführt  sein  mag)  im  Hinbliclf  auf  20 5,  23  j,  53  4, 
2385,  2593'  26O2. 
3  SOI  metre  en  aucun  heißt  sonst  ,es  auf  jemand  ankommen 
lassen,  den  Entscheid  in  jemandes  Hände  legen*.  An  celui 
(den  Arzt)  se  met  a  délivre  De  sa  santé  et  de  sa  vie,  Clig. 
5712;  Li  reis  dit  Je' en  ces  dous  (Kardinäle)  volentiers  se 
metra,  SThom.  3962;  eb.  4031,  4145;  hier  ist  der  Sinn  nicht 
ganz  derselbe  ,sich  ganz  zur  Verfügung  stellen*.  Erstreckt 
sich  die  Rede  des  vorgeblichen  Freundes  bis  ans  Ende  der 
Strophe?  oder  reicht  sie  nur  bis  zu  met,  und  ist  das  Übrige 
Rede  des  Dichters,  der  sich  zu  jenem  in  Gegensatz  bringt? 
7  Leroux  II  283  (i3.Jalirh.);  tex  est  comperes,  n'est  amis,  eb. 
322  (13.  Jahrh.). 

20^  jourz  mit  0  ist  nicht  völlig  sicher,  denn  28  reimt  jours:  cours 
(cursum). 
,  Plus  a  le  diable,  plus  veut  avoir,  Leroux  I  9  (13.  Jahrh.). 

2I4  Ungern  mißt  man  das  in  AH  gegebene  Puis;  vielleicht 
Puis  a  un  coup. 


123 

21 7  Qîii  plus  haut  monte  qu'i  ne  doit,  De  plus  haut  chiet  qu'i 
ne  voudroit,  Leroux  II  307,  dagegen  Qi  mount  plus  tost  qHl 
ne  deyt,  chet  plus  tost  q'il  ne  devereyt,  eb.  394  (Cambridger 
Sammlung).  Erstere  Fassung  begegnet  öfter:  Jak.  d'Am.  (?) 
II  484;  Jub.  Jongl.  177;  I  Ysop.  I  252;  Lyon.  Ys.  1739; 
Form.  HV  371;  lat.  Predigt  bei  Hauréau  III  284.  Nate  stehn: 
Cil  chiet  en  bas  ki  trop  hault  veult  monteir,  Bern.  LHs.  316, 
3;  Qui  haut  monte,  de  haut  descent,  Rom.  u.  Fast.  II  57, 
96;  Quant  (l.  Qui?)  plus  haut  peie  et  plus  haut  monte,  De 
plus  haut  chiet  et  mort  a  honte,  LMan.  35;  tels  est  halt 
muntez  ki  asez  tost  descent,  Rou  II  2866;  de  tant  com  li 
hom  amonte  plus  haut  en  poissance,  de  tant  chiet  il  plus 
tost,  JTuim  12,  15.    Vgl.  hier  zu  Str.  179. 

22,  Plus  dure  honte  que  chiers  tens,  Leroux  II  282,  . .  que  po- 
vreté,  eb.  283;  plus  dure  est  hounte  qe  povreté,  eb.  393;  plus 
dure  honte  que  mesaise,  Zacher  28.  In  Übereinstimmung  mit 
unserem  Gedichte   Clef  d'am.  404. 

287  Ceo  quid  li  leres  qi  tuz  li  seient  frères,  Cambridger  Samm- 
lung bei  Leroux  II  388;  Cunctos  furari  scimus  furem  medi- 
tari,  Prov.  rust.  19;  Car  leres  cuide  adès,  on  le  dist  de  pie- 
cha,  Que  tout  soient  si  frère,  BSeb.  X  432. 

24  ,Ein  armer  Mann  von  Stande,  dem  nicht  daran  liegt  seine 
Ehre  aufrecht  zu  erhalten,  wird  dem  wenig  Dank  wissen,  der 
ihm  rät,  was  zu  seiner  Ehre  und  seinem  Besten  gereichen 
würde*.  Damit  ist  das  Sprichwort  nicht  eben  glücklich  um- 
schrieben, das  auch  die  Cambridger  Sammlung  bietet,  Leroux 
II  389. 

25g  esmangier  hier  nicht  mit  dem  Accusativ  der  Person,  deren 
Habe  verzehrt  wird,  sondern  der  verschlungenen  Sache. 
7  Vgl.  N'est  bon  compaignoun  qi  tut  voet  retenir,  Cambridg, 
Sammlung,  Leroux  II  392.  Das  wenig  zur 'Strophe  passende 
Sprichwort  der  Hdss.  FaA  (daß  in  A  das  ne  vor  doit  fehlt, 
wird  ein  Versehen  sein)  hat  sein  Gegenstück  im  Floril.  Gotting. 
192:  Perdis  maiora  si  spernis  digne  minora;  Ne  magnis 
digne  careas,  cape  parva  benigne. 

2ßg08te  bezeichnet  hier  den  zinspflichtigen  Bauer,  s.  Du  Cange 
unter  hospites. 


124 

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267  Fast  gleichlautend  in  der  Cambridg.  Samml.,  Leroux  II  386; 
die  Übersetzung  bei  Zacher  170  lautet  Möllide  segnis  pastoris 
lana  per  anum  Transit  ah  ore  lupi,  desidiaque  canum; 
etwas  freier  Prov.  rust.  3  und  Fee.  rat.  I  174,  wozu  EVoigt 
weiteres  beibringt.  Nicht  unpassend  ist  unser  Sprichwort  am 
Schlüsse  des  Fablels  von  Berangier  au  lonc  cul  angebracht, 
Mont.  Fabl.  III  262;  vgl.  noch  Mol  pastour  damage  rechoi- 
vent;  Car  U  lou  sovent  caut  sanc  boivent,  Quant  le  garde 
n'est  resoignie,  Rend.  M  129,  i. 

272  curer  d^a.  r.  wird  erst  später  gewöhnlich;  doch  trifft  man 
diese  Konstruktion  auch  in  VdlMort:  Uns  jours  venra  dont 
peu  eueres,  82,  10;  D'orne  qu'on  voit  desmesurer  Et  de  tos 
maus  faire  curer,  244,  8. 
7  Leroux  II  289  (13.  Jahrh.),  wo  aber  des  Herausgebers  Erklä- 
rung durchaus  irrig  ist.  Die  richtige  Form  des  Spruches  ist 
offenbar  entstellt  in  Qui  ainz  (\.  a)  höre  vient  (1.  vieut) 
mangier,  ainz  höre  doit  apparaillier ,  Fr.  Koehler,  Ehst- 
ländische  Klosterlectüre,  Reval  1892  S.  25;  eher  kann  man 
sich  zweimaliges  a  höre  gefallen  lassen,  wie  es  bei  Hauréau 
a.  a.  O.  II  98  begegnet.  Ungefähr  dasselbe  besagt  Ki  ne  fet 
ainz  oure,  ne  prent  a  oure,  Zacher  14. 

285  rist  von  rissir. 

7  Sage  home  ne  chara  ja  au  pont,  quar  il  decend,  übersetzt 
Non  de  ponte  cadet  sapiens,  quia  non  equitando  Loro  du- 
cit  equum  pedetoitim,  non  tituhando,  Zacher  266;  vgl.  Fee. 
rat.  125.  Das  hier  minder  passende  in  H  gegebene  Sprich- 
wort findet  man  mit  geringer  Abweichung  Ki  est  garniz,  n'est 
pas  huniz  bei  Meyer  58,  Cambridg.  Samml.  bei  Leroux  II 
394;  Qui  est  garni,  si  n'est  honni,  Ehstl.  Klosterl.  24  und 
26;  Qui  est  garniz,  ne  est  sorpriz,  in  lateinischen  Predigten 
bei  Hauréau  II  96,  279  und  IV  141,  welche  Form  auch  Leroux 
II  297  aus  dem  13.  Jahrh.  beibringt. 

294  Ich  möchte  rest  faite  vorschlagen. 
7  Vieilles  debtes  aydent  et  vieulx  péchés  nuisent,  Leroux  II 
333  (15.  Jahrh.).  Zu  dem  Spruche  von  H  vgl.  Viez  pechiefz] 
fet  novele  honte,  GCoins.  in  Méon  II  loi,  3876,  gilt.  eb. 
173,  I  mit  dem  Zusätze  Si  com  le  proverbe  reconte;  ferner 
De  vies  pechié  mal   aquité    Vient   on  a  novele   vergoigne. 


125 

VdlMort  12,  1 1  ;  La  parole  est  bien  voire  qu'est  souvent  re- 
pourtee  Qu'adèsha  vielle  haine  nov elle  mort  pourtee,  Gir.  Ross. 
163;  Veuz  péché  nove  vergoyn,  Cambridg.  Samml.  bei  Leroux 

II  396;  Péché  viel,  nouvelle  pénitence,  eb.  II  280.  Was  in 
D  gegeben  ist,  findet  sich  Str.  31  beinah  gleichlautend. 

3O7  Die  Lesart  von  Yß  findet  sich  auch  bei  Leroux  II  395  (Cam- 
bridger Sammlung),  die  von  D  bei  Zacher  223;  den  gleichen 
Sinn  hat  M  tut  me  pramet,  ne  me  pramet  (Qui  nichil  ex- 
cepit,  promissio  f allere  cepit)  bei  Meyer  S.  177. 

31i  sourparlé  in  aktivem  Sinne  ,maßlos  im  Reden'  auch  an  der 
von  Godefroy  irrig  unter  sourparlier  angeführten  Stelle  molt 
esteit  fox  sorparlez,  Troie  5199. 
7  s.  Str.  29  Varianten;  vgl.  Pro  verbis  parvis  crescit  lis  sepe 
sub  armis,  Floril.  Gotting.  296,  2.  Die  Fassung  von  H  mit 
brai  , Schlamm'  statt  brait  , Geschrei'  und  dann  natürlich  auch 
nue  statt  parole  ist  mir  sonst  nicht  bekannt.  Der  Spruch 
von  D  begegnet  in  vier  Hdss.  Str.  35. 

32^  Die  Form  von  H  trifft  man  auch  bei  Leroux  II  388  (Cam- 
bridger Sammlung)  ;  vgl.  eb.  I  8.  Dazu  kommen  qui  jeunes 
saintist,   vieus  est  diables,   lateinische   Predigt   bei   Hauréau 

III  284;  de  Jone  saint  viel  deable,  Phil.  Nov.  QT  58,  wo 
die  Richtigkeit  des  Spruches  bestritten  wird;  Li  vüains  dit 
en  reprover:  De  jofne  saint  veü  adverser,  SGile  90. 

387  Leroux  II  1 94  (in  wenig  befriedigender  Form),  390  (Cambridg. 
Samml.);  la  pire  roe  deu  char  brait  totjorz,  Zacher  238; 
s.  auch  PMeyer  in  Romania  21,  222  zu  Z.  284;  ich  füge 
hinzu:  Ce  dit  en  repruvier  Li  vilains  dl  buvier:  La  pire 
riielete  Criet  de  la  charete,  Ph.  Thaon  Comp.  133;  On  dist 
que  toudis  brait  au  Jcar  li  ruée  pire,  GMuis.  II  45;  Car 
plus  brait  et  plus  crie  haut  La  roe  el  car  qui  mains  i  vaut, 
Form.  HV  828.  Lateinische  Fassungen  giebt  EVoigt  zu 
Fee.  rat.  287. 

34»  Vielleicht  nes  für  nel  einzuführen;  doch  kann  der  Singular 
neutral  sein  oder  sich  auf  den  Singular  mestier  beziehen,  den 
Z.  2  dem  Gedanken  nahe  legt. 
4  fer  braucht  im  Sinne  von  cert  öfter  Mousket  :  Caries  en  fu 
sëu/rs  et  fers,  11 205;  Dont  li  rois  fu  creans  et  fers,  11357; 
Pur  Vescriture  fers  en  sui,  12760. 


126 

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34,  Über  die  Einführung  des  dem  Subjektsatze  folgenden  Haupt- 
satzes durch  et  s.  Zts.  f.  rom.  Phil.  II  141  zu  Z.  27.  Den 
Spruch  verzeichnet  aus  dem  13.  Jahrhundert  wenig  abweichend 
Leroux  II  59.  Was  in  H  steht,  ist  wohl  überhaupt  kein  Sprich- 
wort und  paßt  keinesfalls  hieher. 

367  S.  Varianten  zu  Str.  31.  Leroux  II  207  (13.  Jahrh.),  330,  Zacher 
51;  vgl.  Floril.  Gotting.  104   und  EVoigt  zu  Fee.  rat.  I  759. 

367  cm  U  chiés  deut,  est  (1.  et)  tuit  li  membre ,  Leroux  I  185 
(13.  Jahrh.);  vgl.  De  le  proverbe  te  ramenbre:  Cui  li  ciés 
diut,  et  tout  li  menbre  Li  doient  par  raison  doloir,  Bari, 
u.  Jos.  290,  29.  Lateinische  Parallelen  giebt  EVoigt  zu 
Fee.  rat.  766;  dazu  füge  ich  Cui  capvit  infirmum,  cetera 
membra  dolent,  Ehstl.  Klosterl.  18. 

37  Die  ersten  drei  Zeilen  reden  von  dem,  der  auf  spätere  Erfolge 
hin  Schulden  macht,  die  ihn  erdrücken. 
T  de  ce  que  fol  pence  souvent  en  demeure,  Leroux  I  158;  il 
remaint  assez  de  ce  que  fox  pense,  eb.  I  1 60  ;  moût  remeint 
de  ce  que  fol  pense ^  Zacher  154.  Genau  in  der  Fassung 
unseres  Gedichtes  gewähren  den  Spruch  Erec  2942,  Ren. 
27784  (M  VII  2),  Supplém.  S.  10,  241  (M  XXV  242),  Guil. 
Mar.  342,  SAlex.  R  734,  Escan.  2401 1,  Rose  15763,  Jub. 
NRec.  I  74,  GGui.  II  7548  (wo  remaint  statt  remest  zu 
schreiben  ist);  wenig  weicht  ab  il  faut  assenz  (l.  assez)  de 
ce  que  li  fouc  (l.  fous)  pense,  Gir.  Ross.  72,  was  Mignard 
arg  mißverstanden  hat  (vgl.  eb.  224);  il  remaint  asseiz  de 
u.  s.  w.,  Men.  Reims  67,  Chronik  in  Mon.  Germ.  bist.  Scr. 
XXVI  607,  4;  De  ÇOU  que  musars  pense,  remaint  a  faire 
asés,  RAlix.  426,  5;  Molt  faut  de  ce  c'om  cuide  faire, 
Joufr.  2090;  de  ce  que  fol  pense  demeure  largement.  Dit 
Rob.  D  835;  [de]  ce  que  fol  pense,  en  remaint  beaucop, 
Gil.  Tras.  75  b,   ähnlich  79  b. 

387  Gleichlautend  Leroux  I  1 3,  Zacher  197,  in  lateinischen  Pre- 
digten bei  Hauréau  II  284,  III  297,  IV  21,  137,  Gil.  Tras. 
24b,  161  a;  ähnlich  Quer  Vom  sout  dire  en  reprovier:  A  qui 
damledeu  velt  aidier,  Que  mesestance  ne  martire  Ne  nule 
riens  ne  li  puet  nuire,  Guil.  Mar.  712  und  cui  dieus  veut 
aidier,  mauvais  lions  ne  li  puet  nuire,  Men.  Reims  347, 
wozu  stimmt  eu  dex  vuet  aidier,  mas  hons  ne  li  puet  noire, 


127 

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Robert  i;  endlich  Et  qui  dieus  veut  aidier,  il  est  savés, 
Aiol  672;  N'a  garde,  cui  dex  veut  aidier,  GDole  4022; 
Mais  on  dist  bien,  et  c'est  vertez  'prouvée:  Cui  dex  aide,  ce 
est  chose  sauvée,  Gayd.  244;  Mais  j'ai  öi  piesa  dire  et 
conter  Que  cil  cui  dex  weult  de  la  mort  sauver,  Nus  hom 
ne  li  puet  nuire,  Jourd.  Bl.  2899.  Wahrscheinlich  ist  bei 
Hauréau  IV  97,  wo  man  liest  cil  est  riches  qui  diex  aime, 
statt  des  letzten  Wortes  aiue  einzuführen.  —  Der  Spruch  von 
H  kehrt  fast  gleichlautend  bei  Zacher  219  wieder;  zur  ersten 
Hälfte  der  Strophe  fügt  er  sich  recht  gut. 

39i  ,mich  nicht  angeht,  mir  nicht  verwandt  ist',  was  sein  freund- 
schaftliches Verhalten  doppelt  dankenswert  macht.  Diese 
Bedeutung  des  Wortes  ist  bei  Godefroy  nicht  belegt,  ist  aber 
sicher:  II  ne  vos  doit  pas  anoyer  Se  je  parole  un  poi  a 
vos;  Car  vos  deveis  monter  a  nos,  Ce  me  soloit  ma  mère 
dire,  Tr.  Belg.  I  233,  228;  En  la  court  avoit  cevaliers,  Haus 
homes  corageus  et  fiers,  Qui  montèrent  a  Guenelon,  Mousk. 
9442;  Cascuns  aiuve  adies  le  suen.  Plus  un  mauvais  qui  a 
lui  monte,  C'un  autre,  s'il  valoit  un  conte,  Perc.  11 373;  Et 
monte  il  rien  ne  lo[i]nc  ne  près  Ä  vous  de  rien  n'a  vostre 
ami,  Quant  il  de  vos  vengier  issi  Se  painne  et  tant  s'en 
entremet?  —  Sire,  la  painne  qu'il  i  met.  N'est  pas  por  moi 
ne  por  m'amor,  N'onques  a  mon  ami  nul  jor  N'apartint 
n'acointes  ne  fu,  Veng.  Rag.  5214. 

,  Das  Sprichwort  kehrt  Str.  223  wieder.  Meyer  S.  171;  ferner 
bei  Hauréau  in  einer  lateinischen  Predigt  II  284  (einmal  mit 
garde  statt  requiert).  Öfter  trifft  man  den  Spruch  ohne  den 
scherzhaften  Zusatz  et  colee  sa  per,  so  bei  Meyer  S.  1 78,  in 
Predigten  bei  Hauréau  II  96,  III  284,  IV  146;  Bonté  autre 
rega  (regarde?),  Cambridg.  Samml.  bei  Leroux  II  387;  L'une 
hontez  Vautre  requiert.  Mont.  Fabl.  II  257;  I  Ys.  I  77;  Gil. 
Muis.  I  201;  Ehstländ.  Klosterl.  23;  Gil.  Tras.  199  a;  unne 
bonté  autre  demande,  Lyon  Ys.  2206;  bountez  reqiert  sa  per, 
Ehstl.  Klosterl.  22. 
40.^  message  ist  Nom.  pi.,  créant  heißt  ,vertrauenswert*,  vgl.  Plus 
créant  mes  n'i  pöez  envoier,  Aym.  Narb.  3801;  Quant 
François  öfrjnt  la  parole  créante  Dont  Loöys  et  Aymeris 


128 

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se  vante,  MAym.  3288  und  Verm.  Beitr.  I  36.    Endlich  afier 
aucun  heißt  ,einem  Treue  geloben*. 

4O7  Man  könnte  cuers  n'en  deut  vorziehen  oder  euer  ne  d.,  wo- 
bei euer,  obschon  nicht  eigentlich  Personbezeichnung,  im 
Sinne  des  Dativs  stünde;  doch  sprechen  die  Formen,  in 
denen  der  Spruch  anderwärts  auftritt,  im  ganzen  für  die  in 
den  Text  gesetzte  Fassung  mit  leichter  Anakoluthie.  que 
euer  ne  voit,  ne  euer  ne  det,  Robert  25;  ceo  que  oül  ne 
veit,  quer  ne  dout,  Meyer  S.  172;  dicitur  communiter  :  quod 
oculus  non  videt,  cor  non  dolet,  lat.  Predigt  bei  Hauréau  II 
94  {französisch  eb.  282,  IV  104);  Cui  (Var.  Que)  iauz  ne 
voit,  ne  cuers  ne  diaut,  Clig.  488;  Li  vileins  dit:  la  oil  u 
voit,  Ke  oü  vie  veit,  al  quor  ne  doit,  SGile  547;  Li  vilains 
dit  et  si  a  droit,  Que  cuers  ne  duet  que  huil  ne  voit,  Flo- 
rimont  bei  Du  Méril,  Einleitung  zu  Fl.  u.  Bl.  S.  CCI;  Qant 
oez  ne  voit,  ne  cuers  ne  duet,  FI.  u.  Lir.  m 6;  Car  U  vilains 
dire  le  suit  (\.  suet)  :  Que  iex  ne  voit,  al  euer  U  duit  (1.  ne 
duet),  SSag.  1096;  Ke  ieus  ne  voit,  a  euer  ne  deut,  Rend. 
M  136,  2;  Por  ce  li  sages  dire  seut,  Que  iex  ne  voit,  ne 
cuers  ne  deut,  Rob.  Blois  bei  Barb.  u.  M.  II  190,  196;  Cuer 
ne  se  deut,  cescun  le  seit.  De  cen  qu'uil  (so  zu  lesen)  ne 
voit  ne  ne  seit,  Clef  d'am.  1691;  Car  che  que  eix  ne  voit, 
coers  ne  doelt  ne  ne  scent,  BSeb.  XXIV  304;  Dex,  que  oil 
ne  voit  euer  ne  deut,  bei  Jeanroy,  Orig.  XXVIII  49;  Que 
ne  voit  oyex,  au  euer  ne  diult,  GMuis.  I  96;  De  ce  qu'oeil 
ne  voit,  euer  ne  deult,  JBruyant  II  15.  In  der  Cambridger 
Sammlung  bei  Leroux  II  393  liest  man  qe  oyl  ne  voyt,  quer 
ne  desyr  und  so  auch  (ne  desiret)  bei  Meyer  S.  177.  Vgl. 
dazu  EVoigt  zu  Fee.  rat.  179.  Unser  Dichter  legt  in  den 
Spruch  den  Sinn  :  ,was  den  Augen  sich  entzieht,  entschwindet 
leicht  dem  Gedächtnis';  anderwärts  meint  man  damit:  ,das 
Betrübende  wird  leicht  ertragen,  wenn  man  es  nicht  vor 
Augen  haben  muß.* 

4:1^  prueve  ,erweist,  läßt  erscheinen*. 

5  ,weder  beim  Mehreren  noch  beim  Minderen',  d.  h.  ob  man  mehr 
oder  minder  sich  bemühe  ;  ähnlich  ne  por  le  plus  ne  por  le  moins 
,um  keinen  Preis',  VGreg.  A  1333;  Barb.  u.  M  I  233,  742;  ,aus 
keinem  denkbaren  Grunde',  GCoins.  186,  287;  vgl.  Str.  102. 


129 


4I7  buisot  ist  wohl  dasselbe  wie  bussot  an  einer  sicher  verun- 
stalteten Stelle  bei  GCoins.  418,  34,  wo  etwa  zu  schreiben 
sein  wird  :  Car  ne  plus  que  miaue  (Möwe)  u  bussoz  Faucon 
resemble  u  esprevier  Ne  que  mastins  semble  lévrier,  oder 
buisard,  busard  heute,  d.  h.  ,Weih*.  In  der  Cambridger 
Sammlung  Leroux  II  391  heißt  es:  Ven  ne  poet  fair  de  bo- 
sard  ostour,  bei  Robert  29  apoines  fat  on  de  bouson  faucon; 
vgl.  Ce  öi  dire  en  reprovier  Que  Ven  ne  puet  fere  espervier 
En  nule  guise  d'un  busart,  Rose  4311.  Der  oft  wiederholte 
Satz  nature  passe  norreture  wird  an  andern  Stellen  wieder 
anders  speziahsiert:  Fois  est  ki  d'esprivier  cuide  faire 
faucon,  Ne  de  ronci  destrier  ne  de  lévrier  (1.  lévrier  de) 
gaignon.  Nature  et  noreture  mainent  mult  grant  tençon, 
Mais  au  loig  va  (1.  vaint)  nature,  ce  conte  la  liçon,  RAlix. 
549;  Ja  de  bruhier  ne  ferai  on  esprevier,  führt  Roquefort 
als  altes  Sprichwort  an  (unter  bruhier);  Qui  vilain  viut 
aprendre  de  le  cevalerie.  De  bruier  faire  ostoir,  se  poine 
restudie  (1.  rest  usdie?),  RAlix,  549,  4;  Wescoufle  puet  on 
bien  savoir  Que  hairon  n'en  puet  on  avoir,  Cour.  Ren.  405  ; 
Faire  lévrier  d'un  viel  mastin  Et  d'un  larron  boin  pèlerin, 
Ce  seroit  merveilles  a  faire,  VdlMort  195,  4.  Zu  dem,  was 
in  H  von  der  nicht  zu  ändernden  Natur  des  Menschen  gesagt 
ist,  haben  wir  eben  schon  Parallelen  gefunden;  ich  füge  noch 
hinzu:  ki  de  fol  se  poinne  Faire  sage,  bien  pert  sa  poinne, 
RBlois  I  S.  VII.  Verwandtes  auch  in  E Voigts  Anmerkung 
zu  Fee.  rat.  I  340,  während  der  erläuterte  Vers  selbst  an- 
deres besagt. 

42j  greignou/r  neben  dem  Nominativ  cruautez  ist  schwerlich  zu 
dulden;  vielleicht  Cruauté  n'a  greignour. 
4  raaint  (hier  durch  den  Reim  gesichert ,  aber  überraschend 
neben  der  älteren  Form  raient  75  und  neben  crient  44,  133, 
^39»  Ï95)  heißt  .brandschatzt*;  s.  Godefroy  raembre  8.5503. 
7  qi  voyt  la  mesoun  son  veisine  arder,  deit  creyndre  de  la 
80we,  Cambridg.  Samml.  Leroux  II  395;  eb.  II  300  (f5.  Jahrli.); 
grant  pour  put  avoir,  qui  voit  la  meson  son  veisin  ardre, 
Zacher  109;  qui  voit  le  feu  an  la  meson  son  voisin,  il  ne 
doit  pas  estre  assëur  de  la  sene  (seue?),  lateinische  Predigt 
bei  Plauréau  IV  152;  De  sa  maison  puet  creme  aveir,    Qui 

l'obier,  Li  proverbe  au  vilain.  q 


130 
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la  son  veisin  veit  ardeir,   Thcbes  4969;   s.  EVoigt   zu  Fee. 
rat.  I  76. 

487  Zu  dem,  was  ich  in  Zts.  f.  rom.  Phil,  IV  80  über  diesen  Spruch 
und  seine  Varianten  bemerkt  habe,  sei  hier  noch  nachge- 
tragen: Onques  ne  ja,  bien  Vadevin,  Ciervoisse  ne  passera 
vin,  Qu'eîe  n'est  pas  de  tel  conroi,  Mousk.  31114;  noch  im 
Moyen  de  parvenir  S.  8  (Ausg.  Garnier)  liest  man:  il  y  a 
phis  d'esprit  en  une  pinte  de  vin  qu'il  n'y  en  a  en  un 
boisseau  de  bled.  S.  auch  EVoigt  zu  Fee.  rat.  I  787. 

44,  S.  EVoigt  zu  Fee.  rat.  I  613  und  GParis  im  Journ.  d.  Sav. 
1890  S.  567.  Unser  Dichter  denkt  aber  nicht  an  Schutz  gegen 
möglichen  Regen  allein,  sondern  an  Vorsichtsmaßregeln  gegen- 
über undankbaren  Beschenkten. 

45^  Dem  Reimwort  von  Z.  4  kommt  streng  genommen  ein  z  nicht 
zu;  ich  habe  es  ihm  gegeben  im  Gedanken  an  anvoiz,  2.  Sing. 
Präs.  Conj.  von  anvoiier,  bei  Crestien  Ch.  lyon  2772. 
7  Leroux  II  394  (Cambridg.  Samml.);  bei  Zacher  35  heißt  es 
am  Schlüsse  de  petit  se  deut  ,der  ist  (auch)  über  einen  ge- 
ringen Verlust  (gleichwohl)  betrübt',  was  ziemlich  auf  eins 
herauskommt  wie  de  grant  se  deut  ,ist  über  einen  großen 
Verlust  betrübt,  obgleich  er  nur  einen  kleinen  erlitten  hat'. 
"Was  in  Fa  steht,  ist  an  sich  auch  annehmbar  und  findet  sich 
bei  Leroux  II  306,  Robert  83,  paßt  aber  nicht  zur  Strophe. 
S.  Varianten  zu  Str.  71. 

465  Der  Ausdruck  ist  ungeschickt.  Es  sollte  nicht  von  einer 
Wahl  die  Rede  sein,  die  auf  den  Untauglichsten  fällt,  son- 
dern von  einer,  die  einen  Untauglichen  ins  Amt  beruft,  weil 
ein  Geeigneter  nicht  vorhanden  ist. 
7  Meyer  S.  170;  par  sofrete  de  prodome  set  fol  eurent  (1.  siet 
fol  eu  renc).  Zacher  4;  en  défaut  de  sage  monte  fol  en 
chaire,  Leroux  I  159;  Souffraite  de  saige  troveir  Fait  bien 
mètre  fol  en  chaiere,  Bern.  LHs.  509,  3;  Mais  de  tel  gent 
g' on  a,  convient  faire  jurés,  BSeb.  XVIII  876;  s.  Str.  278. 

473  tenir  a  aucun  ,angehn,  in  Beziehung  stehn',  vgl.  il  me  de- 
manda se  je  tenoie  riens  de  lignaige  a  V  empereour  Ferri, 
Joinv.  216  a;  cliis  hom  chi  ne  m' apatiient.  Ne  tant  ne  quant 
a  moi  ne  tient  Fors  que  de  diu  le  souvrain  roi,  Barb.  u. 
M.  I  234,  788. 


131 

47,  Leroux  I  89:  a  qui  est  Vasne,  si  le  garde;  daneben  mit 
Konjunktiv  (was  übrigens  garde  im  15.  Jahrb.  vielleicht  auch 
ist)  im  Hauptsatze,  was  den  Sinn  nicht  unwesentlich  ändert: 
a  qui  est  Vasne,  si  le  tienne  par  la  queue,  eb.,  wozu  Fee. 
rat.  I  98  stimmt:  Cujus  enim  est  asinus,  comes  hunc  post 
terga  sequatur,   wozu  EVoigt  einiges  beibringt. 

48,1  ^^i^  männlichen  Geschlechtes  in  der  Bedeutung  , Schuldner' 
scheint  durch  diesen  Vers  gesichert.  Der  Herausgeber  des 
Beaumanoir  war  unschlüssig;  er  schrieb  se  li  detes  veut  hail- 
lier  nans  por  ses  pièges,  encore  les  doit  mix  penre  li  créan- 
ciers, car  il  n'est  tenus  a  garder  les  nans  du  dete  que  sept 
jars  et  sept  nuis,  30,  52,  aber  deté  66,  3,  und  Godefroy,  bei 
dem  man  weitere  Belege  findet,  setzt  letztere  Form  an. 
7  S.  auch  Str.  245.  mieus  vaut..,  Leroux  H  265  (13.  Jahrb.), 
392  (Camhridg.  Samml.),  Meyer  S.  174,  Zacher  142.  Vgl.  Assez 
vaut  miex  un  ,tien'  que  quatre  Ju  Vavras',  Aye  89;  Ke 
j'ain  muelz  por  estre  ameis  Un  ßen'  ke  dous  ,vos  Vavreis', 
Bern.  LHs.  53 ,  5  ;  auf  das  Sprichwort  spielt  der  Rendus 
C  240,  II  an,  wenn  er  sagt:  Füus  est  Jci  en  ehest  val  (auf 
der  Erde)  voit  rien  Dont  il  aint  mius  avoir  un  ßen'  Ke 
en  cler  mont  dous  ,tu  Varas\  —  Der  hier  übel  angebrachte 
Spruch  von  A  findet  sich  bei  Leroux  H  183  in  der  Form  hon 
est  le  deuil  qui  après  ayde. 

497  Leroux  H  387  (Cambridg.  Samml.),  1  103,  Zacher  267:  a  tart 
est  Vuis  clos,  quant  li  cheval  en  est  hors.  Vgl.  Li  vilains 
dit  bien  chose  estahle.  Que  trop  a  tart  ferme  an  Vestahle, 
Quant  li  chevax  an  est  menez,  RCharr.  6955;  P^^du  ai  le 
cheval,  si  fermerai  Vestahle,  Barb.  u.  M.  I  372,  492;  s.  auch 
Littré  im  Historique  zu  étàble;  Ains  que  li  chevax  fust  per- 
dus, Feroit  trop  bon  fei'mer  Vestahle,  Roi  de  Cambray  in 
Œuvres  de  Ruteb.  I  444. 

50._j  Wegen  des  Singulars  le  gaillart  zu  dem  Plural  des  Subjekts 
s.  Verm.  Beiträge  I  142. 
a  aigre  d'aucune  rien  ,auf  etwas  erpicht*;  aigre  d'anhler, 
Ren.  131  (M  XXIV  109);  Be  jouster  ert  aigres  et  caus,  Ren. 
Nouv.  5955. 
.;  Man  erwartet  einen  Spruch  ungefähr  gleiches  Sinnes  wie  Non 
sic  veste  nova,  saturo  quam  ventre  jocatur,  Fec.  rat.  T     f.. 

9» 


132 

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wozu  EVoigt  Parallelen  giebt.  coke  scheint  hier  scherzhaft 
im  Sinne  einer  kräftigen  Mahlzeit  genommen  zu  sein,  die  nicht 
mehr  entrissen  werden  kann,  wenn  sie  einmal  eingenommen 
ist.  Im  unmittelbaren  Verstände  ist  colee  bekanntlich  ,Hieb 
auf  den  Nacken*,  vielleicht  aber  auch  ,Last  für  den  Nacken, 
Ladung  für  einen  Menschen'.  Der  eigentliche  Sinn  des  Spruches 
dürfte  sein:  ,Die  Ladung,  die  einem  früh  aufgehalst  ist,  hat 
er  den  ganzen  Tag  zu  schleppen'. 

5I2  ome  hier  im  Sinne  von  ,Lehnsmann'. 

^,Wenn  er  ihn  einmal  anschuldigt,  so  zieht  er  ihn  schon  für 
eine  Kleinigkeit  zur  Rechenschaft;  aus  seinem  (des  Herrn) 
Unrecht  macht  er  Recht',  araisnier  als  Ausdruck  des  Ge- 
richtswesens belegt  Godefroy;  in  ähnlichem,  aber  etwas  wei- 
terem Sinne  steht  es:  Troi  mile  sont  de  se  maisnie,  Qui 
nostre  gent  ont  araisnie  Mout  malement,  si  qu'il  s'en  pla- 
fjnent,  111  e  2606;  Far  dies  deus  visses  sus  nous  court  (li 
mondes)  Et  si  nous  tient  par  aus  si  court  Et  nous  en  vu 
si  arresnant  Qu  a  peu  ne  soumes  recréant,  JJour.  763. 
^  S.  auch  Str.  210.  Leroux  II  77  (13.  Jahrh.)  :  mal  partir  u.  s.  w. 
Vgl.  qi  a  seigneur  part  poyres,  n'ad  pas  des  plus  bêles,  eb. 
II  394  (Cambridg.  Samml.),  wozu  sich  stellt  Cerasa  cum  do- 
minis  non  consulo  mandere  servis;  Mandunt  matura,  sed 
relinquunt  sihi  dura,  Floril.  Gotting.  74.  Die  Variante  a 
gueule  in  Hs.  A  zu  Str.  210  ist  mir  unverständlich. 

52g  , auch  am  Großen  ist  ihm  wenig  gelegen*. 

7  Die  Accusativform  lié,  s.  zu  19,  r.    Über  den  Spruch  der  Hss. 
FyF^D  s.  zu  177. 

53i  erres  {-=-nfr. arrhes),  ,Handgeld',, Pfand*,  dann, Vorrecht, Sicher- 
heit'; vgl.  En  chiaus  doit  estre  espechïaus  (carités),  Ä  cui 
dius  done  si  grant  erre  D'onour  Tee  il  sont  diu  en  terre, 
CKest  as  prestres  parrochïaus.  Rend.  C  55,  10. 
7  qui  premier  pren,  ne  s'en  repend,  Leroux  II  307  (13.  Jahrg.); 
qui  primes  u.  s.  w.  eb.  II  394  (Cambridg.  Samml.);  Zacher  145. 

542  ,im  zunehmenden*  und  ,im  abnehmenden  Mond'  d.  h.  in  guter 
und  in  übler  Verfassung,  fett  und  mager,  reich  und  arm;  vgl. 
Ma  vie  vat  en  décors  Toz  les  jors  d'or  en  avant,  Bern.  LHs.  1 , 
2;  Ne  te  lai  morir  en  decours,  Rend.  C  236,  11  (im  Stande 
der  Sündhaftigkeit). 


^Z3 
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öSa  covine  ,Treiben,  Verfahren,  Handlungsweise'. 

3  escale  , Zucht,  Behandlung';  so  versteh  ich  das  Wort  auch  in  Quant 
mes  dox  amis  m'acole  Et  ü  me  sent  grasse  et  mole,  Dont  sui 
jou  a  celé  escole,  Baus  ne  tresce  ne  car  oie  .  .  N'i  vauroit 
mie,  Auc.  33,  6;  Aprise  sui  de  maie  escole,  Quant  en  tel  liu 
ai  mis  m'amor  Dont  n'avérai  joie  a  nul  jor,  Perc.  32798; 
Mort  est,  qui  aime  dame  foie.  Puis  qu'il  est  de  mauvaise 
escole,  Joufr.  1475. 

^çoile,  dagegen  celé  on:  félon  163. 

_  Das  Sprichwort  von  H  trifft  man  auch  sonst  :  on  dist  pieça  ke 
ki  sueffre,  il  vaint,  JTuim  172,  i;  li  bon  soufreor  vainquent 
tout,  Phil.  Nov.  QT  197  ;  qui  bien  puet  souffrir,  il  vaint,  Œuvr. 
poét.  de  Christ,  de  Pisan  I  201. 
otig  ,wenn  er  mir  Anteil  an  seiner  Habe  gewährt'  ;  Jeo  vos  par- 
tirai mes  trésors.  Dont  toz  jorz  mais  serez  mananz,  SMagd. 
362;  volentiers  vouz  partir onz  Les  bienz  que  dix  nouz  a 
donez,  Escan.  2 118;  Voeil  a  vos  partir  par  ingal  Et  joie  et 
doel  et  bien  et  mal,  Guil.  d'A.  51. 

7  Leroux  II  386  (Cambridg.  Samml.)  ;  Zacher  143  ;  asurement 
b.  u.  s.  w.  Meyer  S.  178;  Cum  lectum  cerno,  secure  poto 
Falerno,  Prov.  rust.  31. 
ôTo  ,im  Rufe  vieler  Vorzüge  stehend'  ;  vgl.  Or  est  de  tràisun  cunëuz 
e  pruvez,  Rou  II  3949;  De  félons  gas  ert  con'éuz  E  de  mal 
faire  esteit  cremuz,  eb.  III  9953;  N'i  avoit  chevalier,  ne  fust 
d'armes  connus,  Ch.  cygne  173. 

,  Als  Schlußsatz  zu  der  Strophe,  die  von  der  Häufigkeit  gänz- 
lich verkehrten  Urteils  über  Menschen  redet,  scheint  der  Spruch 
zu  bedeuten:  ,wie  ihr  ihn  anseht,  so  behandelt  ihr  ihn;  ihr 
behandelt  den  Menschen  als  das,  was  ihr  in  ihm  seht'.  Alm- 
lich 215;  weniger  273. 
58g  Der  nämliche  Vers  II2. 

7  Der  Spruch  von  FaH  begegnet  weiterhin  noch  öfter:  131,  148, 
238. 
h%  Die  Lesart  von  A  empfiehlt  sich  weniger  durch  den  reichen 
Reim  als  durch  weiteren  Gedanken;  der  Schlußspruch  läßt 
erwarten,  daß  in  der  Strophe  außer  von  leichtsinnigem  Ver- 
schenken auch  von  anderweitigem  unbedachtem  Preisgeben  der 
Habe  die  Rede  sei. 


»34 
•»»»»»»»»»»»»#<«CCC<«C«««CC<{«<<- 


59^  sDer  Keim  ist  ungenau.  Die  Lesart  von  A  teilt  diesen  Übel- 
stand nicht;  es  ist  aber  fraglich,  ob  der  Dichter  wirklich  eine 
lunga  promessa  colVattender  corto  empfehlen  will.  Über  Fälle 
der  Bindung  des  stimmhaften  mit  dem  stimmlosen  5,  die  frei- 
lich nicht  alle  gleich  aufzufassen  sind,  s.  Risop,  Studien  z. 
Geschichte  d.  frz.  Konjug.  auf  -ir,  S.  28. 
7  ne  mettre  a  tes  pies  ce  que  tu  tiens  a  tes  mains  (13.  Jahrh.), 
Leroux  II  267. 

6O5  faire  chief  de  »voranstellen',  faire  coue  de  »hintansetzen'  ;  vor 
dem  männlichen  Boten ,  den  man  an  die  Geliebte  zu  senden 
versucht  sein  könnte,  und  der  leicht  für  sich  selbst  wirken 
dürfte,  warnt  Clef  d'am.:  Lors  se  fet  chief  dont  il  est  coue, 
Et  de  ta  cause  fet  la  soue,  983. 
,  mal  prie  qi  se  ulilie,  Leroux  II  391  (Cambridg.  Sammig.);  ma- 
lement  eure  que  soi  ohlie,  Zacher  96. 

61^ par  päis  ohne  Artikel,  wie  deutsch  ,über  Land*. 

,  Der  Spruch  von  F«H  paßt  zur  Strophe  weniger  als  der  von 
AF/?,  der  mir  sonst  nicht  begegnet  ist,  gehört  aber  zu  den 
besonders  oft  verwendeten:  Erec  2588;  Ren.  5150  (M  XVI  300), 
15706  (MIX  390);  Men.  Reims  119,  362;  Mousk  25196,  25822; 
Eust.  Moine  1239;  Ruteb.  II  206;  Roi  de  Cambrai  in  Œuvr. 
de  Ruteb.  II  442  (hier  wenig  glücklich  angebracht)  ;  vgl.  Et 
la  chievre  quant  de  (wahrscheinlich  gardoit,  Präs.  Conj.)  sa 
pate;  Mal  gist,  quant  trop  forment  en  grate,  I  Ys.  II  83;  La 
chievre  qui  est  en  un  test  (d.  h.  toit)  De  chaume,  quant  elle 
trop  grate,  Aval  (1.  Mal)  gist  par  le  fait  de  sa  pate,  eb.  II 
486;  mit  ihm  hebt  noch  Villons  Sprichwörterballade  an.  (Pro- 
venzalisch  in  RFerauts  Sant  Honorât  136.) 

G'2^pour  fol  in  den  Text  gesetzt  im  Hinblick  auf  Str.  234. 

6  hien  venuz  ,wohl  daran,  in  glücklicher  Lage*  :  Sien  est  Älixan- 
dres  venuz,  Car  a  rien  qu'il  vueille  ne  faut,  Clig.  388  ;  Com 
est  li  doiens  hien  venuz.  Qui  o  tel  dame  gist  toz  nuz,  Barb. 
u.  M.  IV  9,  257. 

7  Der  mir  sonst  nicht  vorgekommene  Spruch  besagt:  wer  auf 
einem  Rosse  sitzt  (das  ihn  jeden  Augenblick  aus  dem  Bereiche 
fremder  Willkür  hinwegtragen  kann),  ist  immer  noch  nicht 
aller  Hülfsmittel  bar  (auch  wenn  er  Leute  in  seinem  Dienste 
zu  halten  nicht  vermag). 


135 
->»»»»»»»»»>»»^««««C<«««««««- 

63  jWenn  jemand  böswillig  eines  andern  Pferd  zu  Schanden  macht, 
dann  kann  man  sich  darauf  verlassen,  daß  er  (der  Geschädigte!) 
betrübt  und  mißmutig  darob  ist,  und  daß  man  es  ihm  doppelt 
so  hoch  veranschlägt,  als  er  es  hätte  verkaufen  können*,  d.  h. 
Verlornes,  insbesondere  durch  fremde  Schuld  Verlornes  wird 
über  seinen  Wert  geschätzt,  und  zwar  sowohl  von  dem,  dem 
es  gehört  hat,  wie  von  denen,  die  mit  ihm  darüber  reden. 
son  cheval  in  Z.  2  wäre  an  sich  annehmbar,  verträgt  sich  aber 
nicht  mit  dem  par  mal,  welches  (kaum  zu  unterscheiden  von 
por  mal,  das  aber  gewöhnlich  ein  de  bei  sich  hat  nebst  Be- 
zeichnung der  zu  schädigenden  Person)  ,in  böser  Meinung,  im 
Unfrieden*  heißt  und  sich  namentlich  mit  regarder,  estre,  partir 
verbindet  :  Mais  ja  si  hardis  ne  serez  Que  vouz  me  regardez 
par  mal,  Escan.  1117;  ne  les  osa  regarder  Par  mal  ne  serpens 
lie  lyons,  eb.  24983;  onques  puis  ne  furent  par  mal  en- 
sanle,  RClary  15  ;  devant  chou  qu'il  fust  par  mal  de  le  court, 
eb.  64  ;  onques  ne  porent  pes  avoir  Li  vassal  nul  jor  de  lor 
vie,  Einz  sont  par  mal  et  par  envie  Entr'aus  et  par  mortel 
haine,  Ren.  18024  (M  X  146);  ai  je  dont  folie  Faite  dont 
häir  me  doiés  Ne  dont  par  mal  vers  moi  soies?  Ch.  II  esp. 
2786;  par  mal  erent  départi,  Rou  III  6674;  D'amedous  est 
par  mal  partiz,  eb.  9493  ;  Tant  Ten  repris  et  chastoiai  Qu'ele 
m'en  a  si  enhäie  Que  de  li  sui  par  mal  partie,  Guil.  Pal. 
3628;  par  mal  somes  sevré,  RAlix.  220,  10;  Par  mal  est  del 
conte  partis,  Eust.  Moine  392;  hier  Str.  65. 

^pesanz  s.  Verm.  Beitr.  I  43;  ebenda  151  ist  von  dem  negativen 
Satze  die  Rede,  der  wie  hier  Z.  6  auf  dous  tanz  folgt. 

7  Leroux  II  201   (13.  Jahrb.). 
6^ß  avoir  doute  ,Gnind  zur  Furcht  haben*,  s.  Zts.  f.  rom.  Phil.  X  163. 

.  Leroux:  M.  v.  bons  fuir  q.  m.  a.,  U  262;  Mius  volt .  .  .  Botis 
filirs  que  mauvais  atendre,  Ferg.  160,  7^  Pour  eschapper  de 
mort  vault  trop  mieulx  hone  fue.  Ce  dïent  li  couart,  que 
malvaise  attendue,  Gir.  Ross.  152;  Miex  vaut  uns  bons  filirs 
que  melement  esr er  {woM  ester),  Aiol  5518;  Mais  il  vaut  mieus 
fuir  qu' atendre  horion,  Bast.  1115;  Et  quant  on  est  en  lieu 
la  ou  gist  U  péris,  Ch'est  sens  de  lui  deffendre  tant  c'on  est 
nains  et  vis;  Et  s' on  voit  que  deffence  n'i  raille  deus  espis, 
(liest  sens  du  l/ien  fuir  et  d'cKiri'  a  qnranf  mis,   eb.  5697; 


136 
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B(yne  est  la  fuie  dont  li  cors  est  sauvez,  Cov.  Viv.  39.  Man 
kann  damit  zusammenhalten  lox  est  de  füir  et  lox  est  de  chaucer 
(].  d'enchaucier),  Zacher  113;  Car  il  est  Heus  de  föir  0  (1.  et) 
d'ester,  MAym.  872. 

65,  deux  orgueilleux  ne  peuvent  estre  portez  sur  un  as,ne,  Le- 
roux I  89  (16.  Jahrh.). 

6G., /aire  raison  d'à.  r.  heißt  wohl  ,etwas  zu  Rate  halten,  spar- 
sam damit  umgehn*;  ich  kenne  die  Redensart  in  solchem  Sinne 
sonst  nicht,  aber  da  raison  , Rechnung,"  Rechenschaft*  sicher 
heißt,  sanz  raison  auch  ,maßlos'  bedeutet  {Sa  fille  haut  salut 
aporte  Con  chilz  qui  l'ainme  sans  raison,  Rieh.  457;  Mais 
de  cez  i  ot  sans  raisons,  Méon  I  295,  83),  so  darf  man  ihr 
wohl  jene  Bedeutung  beilegen, 
g  Die  Zeile  kann  man  so  fassen,  daß  petit  Adverbium  und  ,die 
kleine  Habe'  Subjekt  ist  (,denn  sie  reicht  wenig  weit,  es  ist 
wenig  damit  auszurichten*),  oder  so,  daß  man  petit  als  Subjekt 
nimmt  (,denn  auch  wenig  vermag,  leistet  etwas*,  wenn  man 
es  nämlich  zu  Rate  hält).  Ich  neige  mich  der  zweiten  Deutung 
zu,  nach  welcher  schon  diese  Schlußzeile  einen  allgemeinen 
Satz  enthält,  den  man  mit  peu  aide  bei  Leroux  II  281  zusammen- 
halten kann. 
,  Neugebackenes  Brot  hält  im  Haushalt  so  viel  weniger  lang 
vor  als  altes,  daß  es  scheinen  möchte,  als  hätte  es  ein  Viertel 
weniger.  Damit  ist  die  Strophe  freilich  nicht  besonders  glück- 
lich zusammengefaßt,  jedoch  ein  Satz  ausgesprochen,  den  immer- 
hin erwägen  mag,  wer  jene  beherzigen  will. 

GTg  contraire  »Feindseligkeit*. 

7  Ä  pou  de  pluie  chiet  grans  vens  Et  grans  orgueil  en  pou  de 
tens,  Leroux  I  75  ;  Mais  grans  vens  ciet  a  poi  de  pluie,  Perc. 
6792;  Grans  vens  ciet  mais  a  poi  de  pluie,  Ferg.  48,  37; 
RHam  219;  Ren.  8828  (M  Va  850  Par  petit  vent  ciet  il  grant 
pluie);  De  pou  de  pluie  chiet  grant  vent,  Jub.  NRec.  I  311; 
petite  plue  abat  grant  vent,  Zacher  169;  Fl.  u.  Lir.  844;  C'un 
peu  de  plueve  abat  g.  v.,  VdlMort  65,  7;  lat.  Predigt  bei 
Hauréau  II  281  ;  Une  petite  plueve  grant  vent  apaise,  GMuis. 
II  74;  Stellen  aus  Rabelais  hat  schon  Leroux  beigebracht; 
vgl.  Prov.  rust.  35.  Ähnlichen  Sinn  bei  anderer  Fassung  giebt 
de  grant  vent  petit  pluye  (Cambridg.  Samml.)  Leroux  II  388. 


137 

G84  remaint  ,bleibt  um  ihn'  als  mitleidiger  Pfleger. 

7  meuz  vaut  ami  par  vei  qe  detur  en  currey  (Cambridg.  Samml.) 
Leroux  II  381;  Zacher  5;  (muez  vaut  amis  an  place  que  ar- 
gent an  horse,  Robert  50  ohne  Übersetzung);  Ehstl.  Klosterl.  25  ; 
in  lateinische  Predigten  eingeschaltet  bei  Hauréau  II  283,  IV 
24;  Aye  d'Av.  28;  muez  vaut  en  voie  Amis  que  denier  en 
corroie,  Lyon.  Ys.  845;  Assez  vaut  miex  amis  en  voie  Que 
ne  fet  deniers  en  corroie,  Méon  II  154,  i;  Qu'ades  vaut  miex 
amis  en  voie  Que  ne  font  deniers  en  corroie,  Rose  5669;  Pour 
ce  dit  uns  proverbes:  miex  vaut  trouver  en  voie  Un  loin 
certain  ami  que  denier  en  coroie,  BSeb.  I  1048;  Miex  vault 
amis  en  voie  qu'argens  en  ches  tissus,  eb.  XIX  780;  Mius 
vaut  amis  en  coite  que  argens  ne  or  mier,  RAlix.  153,  35. 
(î9  Über  die  Personifikation  des  denier  s.  Verm.  Beitr.  Il  207. 

^  ,Den    einen  läßt  er  im  Stich,    an  den  andern  drängt  er  sich*. 

7  Vgl.  bei  Leroux  II  87  und  288  die  mit  qui  a  (de  V)  argent 
beginnenden  sinnverwandten  Sprüche;  Cheli  qui  a  deniers,  fet 
auques  son  talent,  Gaufr.  154. 
70,5  ,Das  bekommt  er  als  Ansicht  seines  Rates  zu  hören*  ;  vgl. 
Porquant  gel  voldrois  (1.  voldrai)  volentiers.  Se  gel  puis  trover 
rers  lo  rei  (wenn  der  König  zustimmt),  Troie  17811;  Iço,  fet 
il,  sereit  granz  hiens,  Quil  trover eit  es  Troïens,  eb.  19668;  a 
comandé  Que  ço  qu'Anthenors  a  trové  A  cels  de  Grèce, 
cont{e)  et  die,  eb.  24906;  eb.  25344;  molt  voil  a  vos  ajoster. 
Si  ge  le  puis  en  vos  trover,  Joufr.  3452;  eb.  4338;  Siairoiivé 
a  son  consel  Que  toute  Flandres  saissira,  Mousk.  20980;  se 
je  puis  Et  je  en  mon  conseil  le  truis,  Ren.  14112  (M  VI  416); 
ge  ne  ferai  Ce  qu'en  mon  conseill  troverai,  Claris  15085;  vgl. 
s'en  mon  conseil  le  voi,  MAym.  1330. 

-  Leroux  I  27  (13.  Jahrh.);    GCoins.  691,  86;    Ruteb.  II  41;    de 
vuides  mains  vuides  prières,  Robert  51;  De  vuie  main  prière 
est  touste  (:  couste  ,kostet'),  NDChartr.  131. 
71   Die  Strophe  besagt  ungefähr  dasselbe,   was  die  45stc,  deren 
Sprichwort  denn  auch  hier  in  F/SD  auftritt. 

7  Zacher  82,  wo  offenbar  zu  lesen  ist  de  meins  se  crieve  Ven 
l'oü;  s.  auch  hier  269.  ,Auch  an  Geringcrem  als  einem  Dach- 
l.alkcn  kann  man  sich  das  Auge  ausstechen',  {crire  und  che- 
reron  durch  Druckfehler  für  crieve . .  chevron.) 


138 
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72,  Leroux  II  167,  Zacher  118,  in  lateinischer  Predigt  bei  Hauréa" 
IV  97;  mjL  besoing  voit  on  Vami,  Robert  18,  45;  RHam  257 
BCond.  264,  576;  JTuim  130,  14;  Au  hesoing  voit  li  lions  son 
ami  de  coer  vrai,  BSeb.  XVIII  847  ;  Au  graut  hesoing  con- 
noist  an  son  ami,  MGar,  33;  Car  au  hesoing,  toz  jorz  dit 
Van,  Doit  an  son  ami  esprover,  Ch.  lyon  6600;  Au  besoing 
puet  on  bien  son  ami  esprouver,  Fier.  8  ;  Et  je  sai  bien  pieça, 
bien  Vai  öi  conter,  Que  au  besoing  puet  Ven  son  ami  esprover, 
RMont.  356,  37;  A  la  besoigne  est  amis  esprovés,  Alise.  73; 
Car  au  hesoing  puet  li  hom  esprouver  Qui  est  amis  ne  qui 
le  weult  amer.  Am.  u.  Am.  2856;  Quer  au  besoing  peut  nen 
sentir  Qui  est  ami  vrai  sanz  mentir.  Clef  d'am.  1603;  Av 
besoing  voit  li  lions  qui  bien  le  voiît  amer,  BSeb.  XIII  533  : 
Au  b.  V.  l.  h.  dont  il  est  chiers  tenus,  eb.  XVIII  733;  Qu'a- 
mis est,  au  besoing  le  trouve  (1.  prueve),  Ruteb.  II  46;  Au 
besoing  voit  on  camis  vaut,  VdlMort  196,  12;  Au  grant  he- 
soing voit  on  qui  vaut,  RHam  256;  Al  busuin  est  truvc: 
L'amis  e  espruvez.  UnJces  ne  fut  ami  Ki  al  busuin  failli 
Dunt  il  pöust  aidier  Ne  de  rien  cunseillier,  Ph.  Thaon  Comp. 
165;  Au  besoing  pert,  qui  est  amis,  Perc,  10657;  Bien  puet 
Ven  veoir  au  besoing.  Qui  Vaime  et  qui  de  lui  a  soing,  Ren. 
11633  (M  la  1883);  Quer  au  besoing  veier  puet  Von,  Qui  son 
ami  est  et  qui  non,  Chast.  I  77;  Li  besoing  dou  bon  Vamistié 
Mostre,  Lyon.  Ys.  3395;  Au  besoing  voit  on,  qui  bien  aime, 
Méon  II  404,  340. 

787  Leroux  I  3  (13.  Jahrh.);  Chil  qui  siervent  auteus,  des  auteus 
doivent  vivre,  GMuis.  I296;  Priestres  de  son  autel  c'est  rai- 
son qu'il  en  vicJie,  eb.  I  155. 

74^  de  maintes  choses  se  pourpense,  qui  pain  n'a  (13.  Jahrh.), 
Leroux  II  149;  de  beaucoup  a  soin,  a  qui  manque  le  pain, 
eb.;  vgl.  la  ou  pain  fault,  tout  est  a  vendre,  eb.  Il  243. 
Wegen  des  weiblichen  maintes  ohne  Bezug  auf  irgend  ein 
Substantiv  (zusammen  zu  halten  mit  den  zu  Vr.  An.  2  be- 
sprochenen Fällen)  s.  Une  nuit  qu'il  se  fu  de  maintes  pur- 
pensez.   Vit  une  avisiun,  Rou  II  233,  und  hier  Str.  166. 

753  ,thut  sich  selbst  Schaden*. 
^raient  s.  zu  42^. 


139 


757  qui  une  fois  escorche,  ne  deux  ne  trois  ne  tont  (13.  Jahrh.), 
Leroux  ET  312;  et  si  dist  on  un  proverbe  que  eu  qui  a  une 
fois  escorche,  deus  ne  trois  ne  tont,  Beauman.  45,  37;  Que 
droiz  retret  en  reprovier,  Qui  une  foiz  veut  escorcier  Qu'a- 
près ne  deus  ne  trois  ne  tont,  Jub.  NRec.  II  142.  Ähnliches: 
il  faut  tondre  les  brebis  et  non  pas  les  écorcher,  Leroux  I 
112;  après  raire  n'y  a  plus  que  tondre,  eb.  II  174;  ce  qui 
est  ray  ne  se  peult  tondre,  eb.  II  191. 

706  vgl.  58,. 

-  quanto  plus  gelât,  tanto  plus  stringit,  Sal,  et  Marc,  a  5v®; 
de  tant  plus  gelle  et  plus  estraint  (15.  Jahrh.)  und  quand  il 
gelé,  si  estraint  (15.  Jahrh.),  Leroux  I  67  ,je  stärker  es  friert, 
desto  mehr  zieht  es  zusammen*  ist  der  wörtliche  Sinn.  Im 
Dolop.  scheint  mit  Taiit  com  plus  giele,  et  plus  estraint  226 
gesagt  werden  zu  sollen:  ,je  höher  die  Not  steigt,  um  so  mehr 
sieht  man  sich  zu  dem  gezwungen,  was  man  lieber  miede*; 
ähnlich  plus  se  plaint  destroitement  Cil  qui  plus  grant  an- 
goisse sent . .  .;  Qar  com  plus  gèle,  plus  estraint,  Barb.  u,  M. 
II  208,  749;  Adont  furent  gardé  et  par  nuit  et  par  jour. 
Et  fremerent  les  portes,  quil  ne  voisent  ailliour.  Or  ont  U 
crestïen  plus  que  devant  hisdour:  Plus  gelé,  plus  destraint, 
ce  dient  U  pluisour,  BSeb.  XII  480;  auch  XIV  23.  In  der 
vorliegenden  Strophe  ist  dem  Spruche,  vielleicht  nicht  eben 
glücklich,  ein  anderer  Sinn  beigelegt,  estraindre  von  dem 
geizigen  Zusammenhalten  der  Habe  verstanden  und  geler  erst 
recht  gezwungen  gedeutet. 

77,  le  pain  au  fol  est  le  premier  mengé  (15.  Jahrh.),  Leroux  I 
160. 

78,  auch  zu  Str.  246.  qi  de  loing  se  prevoist,  de  près  s'enjöist 
(Cambridg.  Samml.),  Leroux  II  394;  qui  de  loing  garde,  de 
près  joit,  Zacher  66  (übersetzt:  Conservata  diu  res  confert 
utilitates);  ki  de  luinz  veit  que  aimet,  de  près  se  cjöist, 
Meyer  S,  1 78  (übersetzt  :  Qui  procul  aspiciunt  quod  amant, 
prope  gaudia  fiunt)  ;  seltsam  verderbt  qui  de  loing  se  garniz 
(so),  de  près  se  porvoit,  in  lateinischer  Predigt  bei  Haurôau 
II  98;  qui  a  longe  ridet,  de  prope  gaudet  (vulgariter  dici- 
turj,  eb.  V  35,  fast  genau  so  Leroux  II  295;  Qui  de  loing 
fffirde,    de    preu  jot ,     erster    und    letzter  Vers    einer    Legende 


140 
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aus  den  Vies  des  anciens  pères,  Jahrb.  f.  rom.  u.  engl.  Lit. 
VII  408  ;  Weber,  Handschr.  Studien  i  ;  Car  cil  ki  ce  porvoit 
de  loing,  Est  garis  (garnis?),  kant  vient  au  hesoing,  Beaud. 
547;  eb.  3650;  On  dit  savent,  ki  ce  porvoit  De  loing,  sanz 
faille  de  prcs  jo[i]t,  eb.  3066.  Der  ursprünglich  Vorsicht 
empfehlende  Spruch  ist,  wie  man  sieht,  bisweilen  auch  anders 
gewendet  worden. 
79i_4Sogar  die  Elendesten  w^ollen  von  gemeinschaftlichem  Besitze 
nichts  wissen. 

^pautonerie  ist  schwerlich  das  richtige  Wort;  soll  bei  -erie 
geblieben  werden,  so  ließe  sich  an  plaidoierie,  tençonerie, 
forsenerie  denken. 

.j  Per  Ç0  dis  om  a  Voste  ^ Miels  val  meu  qe  nostre',  Provenz. 
Cato  III  21. 
8O4  ,er  gerät  in   die  Falle'  ;   esti'e,  remanoir,   entrer  en  la  briche 
kommen  öfter  vor;  soi  prendre  a  la  briche  ist  mir  sonst  nicht 
bekannt. 

7  Das  Sprichwort  bleibt  mir  unverständlich.  cheneviere  ist 
,Hanffeld*;  heißt  es  aber  das  auch  an  folgenden  Stellen:  Je 
Vavrai  a  baron,  Quar  en  mon  sorceron,  Quant  fis  ma 
chenneviere.  Le  vi,  plus  m'en  tieng  chiere,  Rom.  u.  Past.  III 
31,  65;  fëist  sa  chaneviere,  Tr.  Dits  II  145,  wo  der  weitere 
Verlauf  der  Rede  zu  beachten  ist?  Heißt  es,  wie  nfz.  chan- 
vrière,  ,Hanfarbeiterin',  so  daß  der  Satz  bedeutete  ,wie  die 
Ehrlichkeit  so  die  Hanfbrecherin  oder  Hanfhechlerin*,  d.  h. 
,ihre  Güte  hängt  von  ihrer  Ehrlichkeit  ab*.'' 
8I3-6  jj^  nach  den  Zeitläuften  hütet  er  seine  Habe  und  hält  sie 
fest,  und  wendet  er  sie  an  und  giebt  sie  aus'. 

7  selon  le  temps  la  temp[r]eure  (15.  Jahrh.),  Leroux  I  84;  Se- 
lonc  le  tans  la  temprëure,  Jeh.  et  Bl.  1549;  Sire,  savez  que 
dïent  vilain  an  reprovier?  Selonc  tans  tramprëure  ne  fait 
a  desjugier,  Ch.  Sax.  H  152;  GMuis.  I  228,  332,  368.  ,je 
nach  der  Zeit  die  Maßgabe,  die  Bestimmung  des  Maßes'. 
82  ,Wer  sich  auf  zuviel  Geschäfte  einläßt,  kommt  aus  den  Schul- 
den nicht  heraus;  wann  er  alles  eingebüßt  hat,  dann  verspricht 
er,  dann  wird  er  zuthulich,  dann  liest  er  seinem  Wirte  die 
Fläumchen  ab,  bittet  um  Aufschub,  bis  er  ihn  bekommt.  Zu 
kurzen    Hosen   lange    Tragriemen*,     esplumer   heißt   hier   und 


141 


so  auch  bei  Mont.  Fabl.  VI  32  ßone  fame .  .  Ne  set  pas 
son  haron  hlandir  Ne  esplumer  ne  aplanir)  dasselbe,  was 
oster  plume  ,in  kriechender,  listiger  Dienstbeflissenheit  Flaum 
voa  den  Kleidern  oder  aus  den  Haaren  ablesen',  vgl.  Foerster 
zu  Clig.  4532,  wozu  man  weiter  stellen  mag  Ne  voi  prouvoire 
ne  dyacre,  SHl  voit  sus  son  archedyacre  Poutie,  plume  ne 
plumete,  Qui  tost  ne  la  bout  jus  et  mete,  GCoins.  508,  107; 
Se  poutie  poés  veoir  Sor  li  de  quelque  part  clieoir,  Ostés  li 
tantost  la  poutie,  Nëis  s'ele  n'i  estoit  mie,  Rose  8534  (nach 
Ovid.  Ars  am.  I  149).  emplumer,  was  in  Fy  steht,  würde 
sich  auch  halten  lassen,  s.  Foerster  a.  a.  O.,  ist  aber  minder 
gut  bezeugt. 

-  a  courtes  hoeses  longues  lanières  (13.  Jahrh.),  Leroux  II  117; 
a  courte  chausse  longue  lanière  (15.  Jahrh.),  eb. 

SS^  tûtes  hures  ne  sont  meures  (Cambridg.  Samml.),  Leroux  II 
395  ;  Se  vilain  ont  hias  hués  par  hores,  Si  ne  sont  mies  tos 
tans  mores,  Tr.  Belg.  I  238,  410;   vgl.  Fee.  rat.  I  22. 

843  Die  heutige  Schreibung  Hainaut  ist  nicht  etymologisch;  im 
12.  Jahrh.  hieß  es  Hainoia,  Hainonia,  Hainoensium  comes, 
comtes  Hainoensis. 

-  buer  jeune  au  matin,  qui  au  vespre  est  sous  (13.  Jahrh.), 
Leroux  II  186;  bien  jume  le  jour,  qi  a  vespre  est  saul  (Cam- 
bridg. Samml.),  eb.  II  387;  il  fait  hon  juner,  dont  hom  est 
a  seyr  saul,  eb.  390.  , 

85.2  »durch  Verstand  in  Ruhe  erhalten',  vgl.  171,   5. 

7  de  fol  folies  et  de  quir  curreys  (Cambridg.  Samml.),  Leroux 
II  388;  Zacher  23;  bei  Meyer  S.  175  nur  lateinisch;  De  fol 
folour,  de  cuir  corroie,  GCoins.  bei  Méon  II  42,  1315  ;  ähn- 
lichen Sinn  hat  (L'en  dit  que)  fols  qui  ne  foloie  Pert  sa  seson, 
Ruteb.  I  6;  vgl.  De  stulto  stulta  procedunt  sompnia  multa, 
Prov.  rust.  8,  —  Das  Sprichwort  von  A  giebt  einen  ganz 
andern,  gleichfalls  sehr  guten  Sinn,  verlangt  aber  auch  für 
die  zweite  Hälfte  der  Strophe  die  Lesart  dieser  Handschrift. 
il  n'est  si  grant  folie  que  de  sage  home,  Leroux  I  i6o. 

SQ^pou  ,kaum,  schwerlich,  selten*;  Poi  i  voi  mais  àler  nului, 
Barb.  u.  M.  I  286,  502;  pou  voi  celui  qui  face  Gh'ant  harde- 
mcnt  qui  si  menace,  Ren.  16687  (M  IX  1329);  Pou  trueve 
nul  c'a  lui  s' ajoute,   Qu'au  départir  moût   ne  ce  plaigne, 


142 
)»»»»»»>»»»»»»>#«<CC««««««««<«- 


Beaud.  4013;    Poi  voi  prélat  qui  a  droit  doigne,  Barb.  u.  M. 
I  306,  1107,  und  oft. 

863  Über  nichtinchoative  Flexion  von  emplir  s.  Risop,  Studien 
z.  Gesch.  d.  frz.  Konjug.  auf  -ir,  S.  116.  % 

7  Das  Sprichwort  von  ¥a  paßt  nicht;  ich  finde  es  übrigens 
anderwärts  gleich  wenig,  wie  das  in  den  Text  aufgenommene, 
während  qui  ne  trueve,  ne  prent  öfter  vorkömmt.  Das  von 
A  ist  wohl  bekannt  (manchmal  mit  pris  statt  ain),  Brut  1790; 
Chastoiem.  XXVII  94;  Ille  1687;  Mont.  Fabl.  VI  53;  Chardry 
III  1642;  Jub.  NRec.  II  134;  Ruteb.  II  47;  Tant  as,  tant 
vaulz,  tex  est  li  sens,  En  tenve  mantel  tenve  sens,  Barb.  u. 
M.  II  68,  II i;  que  (1.  qui)  plus  a  de  lien,  et  mieuz  vaut, 
Ehstl.  Klosterl.  S.  25;  Leroux  II  320.  Das  von  H  (,wo  recht 
geliebt  wird,  wird  es  am  Antlitz  ersichtlich*)  ist  mir  sonst 
nicht  begegnet,  hier  auch  nicht  glücklich  angebracht. 

87i  en  manaie  wie  en  pardon  ,vergeblich,  unentgeltlich'  :  Maix 
mult  savent  me  tormente  et  esmaie  Ceu  ke  je  Vai  tant  servie 
en  menaie,  N'ains  ne  me  volt  de  riens  gueridoneir,  Bern. 
LHs.  61,  I,  s.  auch  Godefroy,  wo  die  Stelle  aus  dem  Bel 
Descon.  mißdeutet  ist. 
^  Das  Sprichwort,  das  mir  sonst  nicht  begegnet  ist,  mahnt  zu 
verkaufen,  was  und  wo  zu  verkaufen  das  Richtige  ist,  und 
es  mit  dem  Schenken  entsprechend  zu  halten,  sich  vor  einem 
Mittelding  zwischen  beiden,  wie  es  unter  Verwandten  oder 
Freunden  Öfter  verlangt  wird,  zu  hüten;  dasselbe  ist  gemeint 
mit  vendre  ou  doner  (15.  Jahrh.),  Leroux  II  332.  Der  Spruch 
in  D,  der  zu  Str.  244  in  seltsamer  Verwendung  wiederkehrt, 
spricht  die  Beobachtung  aus,  die  zu  jener  Mahnung  den  An- 
laß giebt:  ,ein  Nahestehender  kauft  schlecht*,  d.h.  er  kauft 
zu  billig,  indem  er  die  Sache  halb  geschenkt  haben  will,  oder 
er  kauft  zu  teuer,  weil  man  ihm  ansinnt  aus  Freundschaft 
mehr  zu  zahlen,  als  ein  anderer  thun  würde. 

883  estre  dou  mains  heißt  Verschiedenes,  sicher  auch  ,unzuläng- 
lich  sein,  nicht  genügen';  vgl.  Et  que  vaut  çou  (wenn  andre 
Frauen  mir  freundlich  entgegenkommen).?  tout  est  del  mains. 
Nule  autre  amors  ne  m'asaveure,  BCond.  342,  2169;  Lors 
fu  lor  force  si  dou  mains  Que  il  n'i  ot  si  corageus .  Qui . . 
Alast  avant,  VRag.  2976.  Eigentlich  ,zum  Geringern  gehören'. 


143 

887  Vgl.  Car  on  oste  a  le  fois  de  tel  piet  tel  soler  De  coi  on 
vorroit  Inen  vir  le  garribe  coper,  BSeb.  XIX  238. 

89«  le  suen  wird  als  Dativ,  guenchir  im  Sinne  von  ,Wort,  Treue 
brechen'  zu  nehmen  sein;  vgl.  Et  manda  li  (dem  Turnus) 
celeement  Que  ce  sëust  certainement  Que  Latinus  li  guen- 
chisseit,  En.  3393;  daher  auch  de  dreit  guenchir  a  aucun, 
eb.  3476,  3859- 
4  Die  zweite  Hälfte  der  Strophe  bleibt  mir  dunkel.  Nach  iuais 
erwartet  man  ganz  anderes  als  den  Hinweis  auf  den  Wider- 
christ,  oder  doch  neben  diesem  Hinweise  den  auf  das  Ende 
seiner  Herrschaft.  Subjekt  zu  amentist,  das  doch  wohl  in- 
transitiv ist,  wird  li  siècles  sein.  Man  könnte  qui  in  Z.  5 
auch  im  Sinne  von  si  Von  nehmen;  aber  das  Kommen  des 
Widerchrists  ist  ja  unbedingt  sicher. 

90,  Nach  einem  bestimmten  Herrn  Gerold  zu  suchen,  dem  gegen- 
über man  sich  der  Hoffnung  getröstet  hätte,  er  werde  nicht 
ewig  Schulze  sein,  man  werde  nicht  immer  unter  seiner  Auf- 
geblasenheit leiden,  scheint  mir  nicht  nötig.  Der  Name  wird 
aufs  Geratewohl  herausgegriffen  sein. 

91    S.  Einleitung. 

^  Die   durch   Dissimilation   zu   erklärende  Form  Loradin  findet 
sich  für  Noradin  auch  sonst,  z.  B.  in  zwei  Hss.  des  Ch.  lyon 
596. 
7  de  longues  terres  longues  nouvelles  (13.  Jahrh.),  Leroux  I  58. 

92^  déserte  mit  terre  zu  verbinden  ,ödes  Land'. 

r,  tertre:  déserte  ist  ein  ungenauer  Reim,  wie  Str.  59  schon 
einer  begegnet  ist  und  271  ein  zweiter  auftritt.  Eine  Form 
terte  vermag  ich  nicht  nachzuweisen;  da  aber  tertiel  RAlix. 
336,  27  und  tertelet  Escan.  14919  (neben  tertrelet  25569)  vor- 
kommen, darf  man  sie  vielleicht  annehmen.  So  lange  man 
die  Herkunft  des  "Wortes  nicht  kennt,  ist  nicht  einmal  sicher, 
daß  sie  nicht  die  ursprüngliche  sei.  Wäre  bei  tertre  zu  blei- 
ben, so  würde  der  Reim  mit  déserte  die  gleiche  Art  der  Un- 
genauigkeit  zeigen  wie  oevre:  proeve,  cofre:  orfe,  angre: 
change,  onques:  oncles  im  Guill.  de  Dole  S.  XLI.  herie  in 
A  ist  eine  bekannte  Nebenform  von  herde,  s.  Godefroy  unter 
hiirdf'. 


144 

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Q'2t  cheval  donné  ne  doit  on  en  dens  regarder  (13.  Jahrh.);  A 
cheval  donné  ne  luy  regarde  en  la  bouche  (16.  Jahrh.),  Leroux 
I  102;  a  chevell  doné  sa  dent  [n'Jest  agardé  (Cambridger 
Samml.),  eb.  Il  386;  a  chaval  doné  dent  ne  gardet  (1.  garde 
oder  gardez),  Zacher  121;  vgl.  Prov.  rust.  45  und  EVoigt  zu 
Fee.  rat.  I  128. 
dS^recovrer  , erhalten,  versorgen*,  vgl.  Tuit  eil  sunt  riche  et 
recouvré  Qui  un  seul  jour  i  ont  ouvré,  GCoins.  73,  2025  ; 
ge  sui  moult  tresbons  ovriers.  Dont  je  me  puis  bien  recouvrer, 
Se  de  ma  main  voloie  ovrer  in  Œuvr.  de  Ruteb.  I  334. 

-  a  sentier  Qui  est  batus,  ne  croist  point  d'erbe,  JCond.  II301, 
78;  das  weniger  passende  Sprichwort  von  fünf  Handschriften 
findet  man  in  neueren  Fassungen  bei  Leroux  I  54,  in  der  von 
A  eröffnet  es  eine  Legende  aus  den  Vies  des  anciens  pères 
bei  Méon  II  201,  i  (vgl.  eb.  214,  398);  s.  auch  Prov.  rust.  21 
und  Fee.  rat.  I  182  und  dazu  EVoigts  Bemerkungen  samt  der 
von  GParis  im  Journal  'des  Savants  1890,  567. 
94^,ein  junger  Mann,  der  eben  erst  zur  Selbständigkeit  ge- 
langt ist*. 

7  Leroux  II  264;  bei  Zacher  52  liest  man  mieiz  vaut  tirer  que 
rompre,  hinwieder  Mieus  vient  tendre  que  deskirer,  VdlMort 
24,  12,  augenscheinlich  mit  dem  Sinne  ,besser  Leid  ertragen 
als  alles  zu  verlieren*.  Der  Spruch  wird  hier  bezogen  auf  die 
Mühsale  der  Ausnutzung  eines  Grundbesitzes,  die  aber  zu  Wohl- 
stand führen. 
95i  escondire  hier  (Angebotenes)  , ablehnen*. 

2  mout  mit  maint  verbunden  ist  ziemlich  selten  :  Kar  en  Cef 
église  a  mult  meinte  desturnee,  SThom.  5618. 

3, Hinweg!  das  ist  kein  richtiges  Geschenk*.  Das  unausge- 
sprochene Subjekt  zu  preist  ist  der,    der  so  abgelehnt  hat. 

7  .Immerhin  fischt  doch,  wer  (auch  nur)  irgend  etwas  erwischt*  d.h. 
wenig  ist  besser  als  gar  nichts  ;  tousjours  pesche,  qui  en  prend 
ung  (15.  Jahrh.),  Leroux  II  71.  Auch  die  Fassung  von  Fa  wäre 
an  sich  nicht  völlig  verwerflich  (,auch  wer  nichts  fängt,  fischt 
doch  immer*  d.  h.  hat  doch  das  Vergnügen  des  Angelns),  aber 
das  würde  zur  Strophe  durchaus  nicht  passen.  Oder  soll  man 
die  Fassung  von  Fa  verstehen  ,der  kann  ewig  fischen,  kommt 
an   kein  Ende    mit  Fischen,    der  nichts  nimmt,    was  sich  ihm 


145 


bietet'?  Micli  so  zu  entscheiden,  wie  im  Texte  geschehen  ist, 
hat  mich  die  Variante  bei  Leroux  mitbestimmt. 

96j  jSein  Leben  und  Treiben  verborgen  halten';  so  rät  der  Roman 
von  der  Rose  Mes  vers  la  gent  treshien  te  celé  Et  quierÇs) 
autre  achoison  que  celé  Qui  cèle  part  te  face  aler;  Car  c'est 
grans  sens  de  soi  celer,  2399. 
,  Leroux  II  334,  396  (Cambridg.  Samml.);  Zacher  244;  auch  in 
lateinischer  Predigt  bei  Hauréau  II  282.  Der  Spruch  von  ¥ß, 
den  ich  weiter  nicht  belegen  kann,  würde  zur  Strophe  sich 
gleich  gut  fügen,  wie  der  in  den  Text  aufgenommene.  Der  von 
A,  den  man  auch  bei  Leroux  II  232  [il  fait  mal  tensier  a 
voisin,  13.  Jahrh.)  findet,  paßt  schlecht;  völlig  ohne  Verstand 
ist  der  von  D  angebracht,  der  in  Str.  13  begegnet  ist. 

973  Das  Verhältnis,  in  dem  der  Dichter  zur  Grafschaft  Flandern 
steht,  welche  ihm  den  Unterhalt  gewährt  und  in  deren  Dienst 
zunächst  er  seine  Kunst  stellt,  erscheint  ihm  als  eine  Art 
Lehensverhältnis.  Übertragenes,  Aufgegebenes,  Gewährtes  ver- 
schiedenster Natur  wird  fieu  genannt:  de  moi  font  messaigier, 
Tex  est  mes  fiés,  cent  mars  ai  de  loier,  Gayd.  117;  ein  Dichter 
sagt  zur  Minne  De  bien  ameir  geist  en  moy  vostre  fiés,  Bern. 
LHs.  450,  4;  was  einem  Gefangenen  zum  täglichen  Unterhalte 
geliefert  wird,  heißt  so  in  Og.  Dan.  3140;  Bunez  m'un  fieu, 
CO  est  li  colps  de  Ballant,  Ch.  Roi.  866;  das  einem  besiegten 
Ritter  abgenommene  Roß  wird  einem  andern  als  /îe/" geschenkt, 
Perc.  8747. 
5  recovrer  hier  ,Zuflucht,  Versorgung,  Unterhalt  finden';  anders  93. 

987  Leroux  1 198  (16.  Jahrh.)  ;  En  un  jor  ne  fist  Ten  pas  Borne,  Ren, 
8758  (M  Va  780);  vgl.  an  ne  fait  pus  tot  en  un  jor,  Robert  84. 

99.2  »rnacht  Schulden  auf  einen  andern'. 

3  Vgl.  Bien  avra  (Theophilus  beim  Anblick  der  teuflischen  Le- 
gionen) tressailli  son  ombre,  S'il  n'ist  du  sens  ainz  qu'il  re- 
tourt,  GCoins.  37,  346;  Ä  vis  m'est  que  eist  bien  tressailli 
son  umbre  a  Qui  puet  faire  en  cest  siècle  chose  dont  gré  U 
saches;  Car  touz  cens  qui  te  servent,  traiz  (1.  irais)  tu  ou 
ciel  et  saches  (zur  h.  Jungfrau  gesagt),  ab.  748,  443;  Mors, 
qui  les  montés  fais  descendre  Et  qui  des  cors  as  rois  fais 
rendre  (1.  cendre).  Tu  as  tramaü  et  rois  et  nasse  por  devant 
les  haus  homes  (1.  le  haut  home)  tendre.   Qui  por  se  poesté 

1  obier,  Li  proverbe  au  vilatD.  1A 


146 
-»»»»?>>»>>>>»»»>^C«<C«(C«<CC«C««<<4^ 

entendre  Son  ombre  tressant  et  trespasse  (Helinant)  VslMort 
XX;  die  Redensart  scheint  zu  bedeuten  »Außerordentliches, 
Ungewöhnliches  thun',  hier  wohl  eher  ,sich  übernehmen,  über 
das  richtige  Maß  hinausgehn'.  ombre  ist  altfranzösisch  (wohl 
nach  nombre)  meist  männlich. 
99^  coustes  nehme  ich  im  Sinne  von  ,KostenS  wie  es  von  Godefroy 
unter  coste  3  nachgewiesen  ist,  auch  in  Cout.  Bourg,  il  und  17 
begegnet.  Daß  coutiaus  , Messer'  das  Richtige  sei ,  kann  ich 
nicht  glauben;  eher  möchte  ich,  namentlich  im  Hinblick  auf 
die  Fassung  des  Spruches  in  H,  an  cotes  ,Kutten*  denken,  wie 
denn  vielleicht  mit  dem  coutel  von  D  cotel  gemeint  ist;  aber 
es  muß  auffallen,  daß  keine  Handschrift  cot-  bietet. 

IOO5  de  maison  ohne  Artikel,  wie  en  maison,  a  maison,  vers  maison 
auch  da  ganz  gewöhnlich  sind,  wo  an  ein  bestimmtes  Haus 
gedacht  ist;  vgl.  li  abbes  de  Los  en  Flandres,  qui  estoit  de 
maisons  de  Vordre  de  Chistiax,  RClary  i. 
7  S.  Str.  260.  qui  fol  envoyé  a  la  mer,  n'en  rappwte  poisson 
ne  sel  (15.  Jahrh.),  Leroux  1 161.  Das  Sprichwort  von  AH  findet 
sich  auch  bei  Robert  20  (qui  fouz  anvie,  fouz  atant),  paßt 
aber  hier  nicht. 

IOI2  ,meinen,    jeder   weitere    verdiente   Lohn   (d.    h.    Strafe)   bleibe 
ihnen  erspart'. 
7  ,wo  Gewaltthat  eintritt,  greift  die  Gerichtsbarkeit  (der  Macht- 
haber) zu'. 

1022  S.  41. 

7  qi  ad  payn  e  saunte,  riche  est,  si  ne  le  set  (Cambridg.  Samml.}, 
Leroux  II  393;  qui  a  pes  e  santé,  riches  est  asez,  Zacher  94, 
ist,  wie  die  Übersetzung  zeigt,  nicht  Schreibfehler  [Si  cui 
pax  detur  et  corpore  sanus  habetur,  . .). 

1046  ,er  wird  (seinen  Schaden)  nicht  von  ihm  abwenden'. 

,  (13.  Jahrh.)  Leroux  II  289;  qui  ad  mauveys  raisin,  il  ad 
mauveys  matin  (Cambridg.  Samml.),  eb.  393;  qui  a  mal  vei- 
sin,  il  a  mal  m..  Zacher  178  ;  gleichlautend  wie  im  Text,  Robert 
55;  ebenso  in  lateinischer  Predigt  bei  Hauréau  II  282;  Et  cil 
qui  a  mauvais  voisin,  Il  a  sovent  mauvais  matin,  Barb.  u. 
M.  II  119,  145;  Seignor,  ce  dïent  li  devin.  Il  est  escrit  en 
parchemin  Que  cil  a  sovent  mau  matin  Qui  près  de  lui  a 
mau  voisin,  Ren.  7385  (M  XVIII  3);  Souvent  est  cov/reciés. 


147 

qui  a  mauvais  voisin,   RAlix.  414,  30;  Des  or  croi  je  bien 
cest  latin:  Mal  voisin  done  mal  matin,  Ruteb.  I  68. 

1067  encontre  la  mort  n'a  nul  ressort  (13.  Jahrh.),  Leroux  II  220; 
contre  la  mort  n'y  a  point  d'apel  (16.  Jahrh.),  eb.  205;  Ki 
ad  ceste  racine,  Mult  valt  a  medidne  De  trestutfej  enfer - 
(me)té . . .  Fors  sulement  de  mort,  U  il  n'ad  nul  resort,  Phil. 
Thaon  Best.  102;  nur  im  allgemeinen  stimmen  dazu  Floril. 
Gotting.  17,  Prov.  rust.  7,  Fee.  rat.  I  725.  resort,  das  im  Reime 
zu  mo7't  sehr  oft  begegnet,  heißt  ,Einrede,  Einspruch'.  Den 
Spruch  von  ¥yD,  der  142  wiederkehrt  und  in  welchem  coife 
ein  seltsamer  Fehler  ist,  verzeichnet  aus  dem  13.  Jahrh.  (mit 
richtigem  queue)  Leroux  I  129,  aus  der  Cambridg.  Samml.  der- 
selbe II  389;  daß  der  Schwanz  am  schwersten  zu  schinden 
sei,  lehren  Sprüche  eb.  239,  246;  en  la  keue  gist  U  fais  liest 
man  VdlMort  277,  i. 

IO62  ,er  macht  aus  seinem  Diener  einen  Herrn'  d.  h.  er  läßt  sich 
von  ihm  sagen,  was  zu  thun  sei,  und  legt  ihm  d.  h.  seiner 
Meinung  Wert  bei.  metre  a  fuer  ist  »veranschlagen' :  Or  le 
(unser  Verhalten  gegen  ihn)  meira  a  itel  fuer  .  .  comme  vol- 
dra;  Ja  por  lui  dex  ne  nos  faudra,  Guil.  Mar.  9258;  En 
non  dieu,  je  les  voy  toutes  a  un  fuer  mettre,  Celles  qui 
riens  ne  sevent,  celles  qui  sevent  lettre,  GMuis.  I  218. 
g  ,daß  es  (das  Geschenkte)  ihm  aus  dem  Herzen  herausgerissen 

werde*;  so  weh  thut  es  ihm. 
_  Aus    dem  13.  und    fast    gleichlautend    aus    dem  16.  Jahrh.  bei 
Leroux  II  68;  vgl.  le  maistre  donne,  serviteur  grogne  (16.  Jahrh.), 
eb.  80;  que  danz  done,  et  serf  plure,  Zacher  243. 

iOl  ^r  endenge  :  prenge  könnte  ursprünglich  sein;  letztere  Form  ist 
in  Str.  4  sicher;  vendengier  in  übertragener  Bedeutung  ,plün- 
dern*  kommt  auch  sonst  vor,  s.  Godefroy  (wo  die  Stelle  aus 
Renart  wunderlich  mißverstanden  ist)  und  prevost  qui  tout 
atrapent.  Qui  tout  vendangent,  qui  tot  grapent,  GCoins. 
595.  64. 
7  Qîd  nil  posséda,  nichil  hic  se  perdere  credit,  Prov.  rust.  39, 
darf  verglichen  werden,  und  so  fehlt  es  nicht  an  anderen  gleich- 
bedeutenden, aber  verschieden  lautenden  Sprüchen:  Von  ne 
peut  escorcfier  une  pierre,  Leroux  II  254  ;  nudum  culum  nullus 
sjtollfdnf^  *>t^   <•«  \ÎMrr.  a  ]  r^:  s.  aticli  don  d'-r  nächsten  Strophe. 


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lOS^  coquin   ist   in   der   alten   Zeit  ,Lump,    Landstreicher':    povrcs 
coquins  paillars,  GCoins.  510,  192;  Eust.  Moine  920. 
7  Verwandt:  qi  rien  ne  pm't,  rien  ne  lui  chet  (Cambridg.  Samml.), 
Leroux  II  394,  (15.  Jahrh.)  309. 

1094_e  -^^^  ^^^^  Zeilen  sind  uns  in  Str.  6  an  Stelle  des  Sprichworts 
in  einei-  Handschrift  bereits  begegnet. 
,  ,ein  geizig  Weib  salzt  dreimal',  weil  es  ihr  schwer  wird,  gleich 
im   ersten  Mal   genug  Salz  zu   geben,    femme  aver  treys  foiz 
sele  (Carabridg.  Samml.),  Leroux  II  389. 

IIO7  Cambridg.  Samml.  bei  Leroux  II  388.  Der  Spruch  paßt  inso- 
fern nicht  völlig,  als  die  Strophe  von  Armen,  Ohnmächtigen 
spricht,  der  Spruch  vom  Narren  oder  vom  Kinde. 

Uli  Vielleicht  desmesurez  zu  schreiben. 

112e  Der  Vers  begegnete  schon  Str.  58. 

T  nus  n'est  si  large  que  celuy  qui  na  que  donner  J5.  Jahrh.;, 
Lerouxll  271  ;  nul  n'est  si  large  cum  cil  qi  n'ad  £?ener  (Cambridg. 
Samml.),  eb.  II  392. 

1183  Auch  palazinc  (Hds.  A)  bezeichnet  ,Lähmung'  (parahjsim) , 
s.  Godefroy  und  Rec.  méd.  43  (Remania  XVIII  575  ,  Form. 
HV  483. 
7  Irrtümlich  mieux  vault  os  donné  que  os  mengé  (,15.  Jahrh.), 
Leroux  II  263;  dagegen  mieiz  vaut  oef  doné  que  mangé, 
Zacher  153;  Miex  vaut  euf  donné  qu'euf  mengié,  Clef  d'am. 
1492,  dazu  Prov.  rust.  20;  vgl.  auch  meuz  valt  pume  dunefe] 
que  mangefej,  Meyer  S.  174;  Miex  vaut  U  pums  donnés  que 
mengiés  a  son  dent,  BSeb.  XII  852. 

114i  lasche  , schlaff'  oder  auch  ,gering,  unbedeutend':  Et  vie  d'omme 
est  Corte  et  lasque,  Bari.  u.  Jos.  277,  2;  En  moi  povre  repast 
avrés,  Quar  je  sui  lasches  et  petis,  Oisel.  237;  tu  ies  une 
lasche  criauture,  si  avéras  de  pou  asseiz,  Men.  Reims  409. 
rj  Wohl  weniger  ein  Sprichwort,  als  eine  sprichwörtliche  Re- 
densart, zu  der  je  nach  Umständen  ein  anderes  Subjekt  ge- 
dacht wird.     ,So  lang  es  vorhält,  hilft  es'. 

llbi  d'enfance  ohne  Artikel:  Einsi  m'apele  Ten  d'enfance,  Méon 
I  267,  2408;  U  rois  avoit  nourri  un  ménestrel  d'enfance, 
Men.  Reims  77  ;  Sages . .  Estoit  U  connestàbles  et  ot  esté 
d'enfance,  RAlix.  208,  14;  ebenso  des  enfance:  La  langue 
dunt  sunt  Des  enfance  usé,  Reimpr.  I  128;   Quar  tu  V  (Gott) 


149 


as  servi  des  enfance,  Ruteb.  I  135;  so  wohl  auch  Erec  6053 
statt  de  s'anfance  zu  lesen;  se  connurent  des  enfance,  Guil. 
d'A.  95;  Douce  dame,  trop  ai  fait  grant  folie,  Quant 
ne  vous  ai  bien  servi  des  enfanche,  Lied  in  Romania  XVTII 
489. 
11 5,  soi  repentir  ist  nicht  allein  »bereuen*,  sondern  auch  , zurück- 
treten, abstehn':  Si  Arrdbit  de  venir  nes  repentent,  La  mort 
Rollant  lur  cuid  chierement  vendre,  Ch.  Rol.  301 1;  Et  se 
nus  de  vos  se  repant  (von  der  Teilnahme  an  dem  beabsich- 
tigten Angriff),  Sachoiz  qu'an  trestot  mon  aage  Ne  Vamcrai, 
Clig.  1856;  Mais  pour  manace  ne  pour  don  Ne  se  vorent  il 
repentir  De  îor  malise  maintenir,  Mousk.  28237;  ein  galanter 
Greis  sagt  :  Encor  ne  sui  pas  repentans  D'amer,  qui  ai  pries 
de  cent  ans,  JCond.  I  212,  1405;  daher  auch  ,  rückgängig 
rri^-Iien':  Que  volantiers  m' an  repantisse  Tot  maintenant,  se 
je  poisse,  Ch.  lyon  435;  a  Renart  le  clef  baille,  Dont  puis 
forment  se  repentist  Moult  volentiers,  se  il  peuist,  Ren.  Nouv. 
2823;  Et  volentiers  s'en  repentist,  S 'au  repentir  venir  peiiist, 
Ch.  II  esp.  689. 

^  aprendre  ,sich  an  etwas  gewöhnen',  s.  Zts.  f.  rom.  Phil.  TI 
144  zu  2480. 

-  dentëure  ist  hier  natürlich  nicht  , Gebiß',  sondern  ,Zähmung* 
von  denter,  danter,  der  Nebenform  von  donter,  jetzt  dompter 
geschrieben,  die  Foerster,  Zts.  f.  rom.  Phil.  XIII  535  belegt. 
Unrichtig  ist  das  Wort  nach  Barbazan  gedeutet  bei  Leroux 
I  126,  wo  die  zwei  Verse,  die  man  bei  Barb.  u.  M.  I  86,  119 
findet,  fälschlich  dem  Gautier  von  Coinsy  zugeteilt  sind;  eben- 
da II  393  giebt  die  Cambridg.  Samml.  qi  prent  bayard  en 
amhloiir,  si  voet  tenir  le  jour  qu'il  dwe,  was  so  schwerlich 
hinzunehmen  ist;  bei  Zacher  88  findet  man  neben  der  Über- 
setzung nur  die  ersten  zwei  Silben  des  französischen  Spruches; 
que  aprent  poulains  en  dentëure,  celui  (1.  cél  us?)  maintient 
tant  comme  il  dure,  Phil.  Nov.  QT  11  Var.  11;  [qn'ajprent 
cheval  en  dentëure,  si  r^eut  tenir  les  jors  que  d(e)ure,  in  latei- 
niischer  Predigt  bei  Hauréau  II  282;  A  peitw  ublie  ço  k' aprent 
pulein  en  sa  (a)danture,  SAub.  619;  offenbar  hat  unser  Sprich- 
wort auch  Calendre  im  Auge,  wenn  er  von  einem  schlecht 
erzogenen  Prinzen  sagt    Quancor  86  tienf  an  Vanblëure  De 


150 
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sa  pi-etniere  dontëure,  Et  honiz  soit  qui  le  donta  Et  qui 
premiers  sor  lui  monta,  Rom.  Stud.  III  94,  80.  Vgl.  Prov. 
rust.   71,  Fec.   rat.  I  653. 

116ß  codent  .Genossenschaft*.    Ä  tant  s'assist  li  mestres  rois  Et  II 
autre  communaument ,   Com  se  il  fussent  d'un  couvent,  Tr. 
Belg.  II  192,  436. 
7  Tout  li  doit  de  le  main  ywel  voir  ne  sont  mie,   GMuis.  I 
198. 

aspirasse,    des  Wortes   Sibilant   reimt   teils   mit   ss,   teils    mit  c, 
der  Infinitiv  hat  er  und  ier.  Die  Bedeutung  ist  außer  ,brauen' 
auch  »anrichten,  ins  Werk  setzen,  bereiten*. 
5  Mit  ü  ist  der  Diener  gemeint. 

7  qui  hon  (1.  son)  chien  veut  tuer,  la  raige  li  met  seure  (13.  Jahrh.), 
Leroux  I  109;  ebenso,  aber  mit  mette  (Cambridg.  Samml.), 
II  394;  Zacher  139;  Qui  le  chien  voeilt  ocirre,  tuer  et  mehai- 
gnier,  Le  rage  le  met  seure,  se  le  fiert  d'un  levier,  BSeb. 
^I  745;  (ZW*  le  Tcien  voelt  honnir.  Le  rage  lui  met  seure 
pour  lui  faire  morir,  eb.  XII  393;  Qui  le  Tcien  voelt  tuer, 
on  li  mait  sus  le  rage,  GMuis.  I  224. 

llB^Etwa  rest  zu  schreiben? 

7  noire  geline  pont  blanc  oef  (13.  Jahrh.),  Leroux  I  113;  {Cam- 
bridg. Samml.)  eb.  Il  392. 

I2O3  damoisél  im  Sinne  von  ,Herr,  Meister'  :  Moult  ert  sires  ei 
damoisiaus  De  toz  les  biens  que  terre  porte,  Barb.  u.  M.  IV 
256,  22;  Au  bon  conte...  Pria  li  rois  qu'il  se  déport  En 
ses  fores,  en  ses  castiaus;  De  tout  veut  qu'il  soit  damoisiaus, 
Jeh.  et  Bl.  6058;  Car  de  Flandres  jusq'a  Bordiaus  Est  li  rois 
souvrains  damoisiaus,  Mousk.  31042.  Das  Verbum  damoiseler 
im  Sinne  von  ,als  Herrn  behandeln*  ist  sonst  altfranzösisch 
nicht  bekannt;  vgl.  danceler  bei  Godefroy. 
7  Zacher  49;  privez  sires  noriz  foul,  Robert  91, •  privé  seignur 
fait  fol  garçun,  Meyer  S.  179;  l'an  dit  et  voirs  est  que  privez 
sires  fait  foie  mainie,  Phil.  Nov.  QT  28. 

I2I2  , flößt   seinem    reicheren  Nachbar  Besorgnis    ein*;    die   übrigen 

erdrückt  er. 

7  Das  Sprichwort   ist    schon    vielfach  belegt,    durch  Michel   bei 

Leroux  II  355,    durch  Gachet  unter   force,    durch  PMeyer  in 

der  Rev.  crit.  1868  II  138  und  319;  ich  füge  hinzu:  RCambr. 


6665;  Og.  Dan.  5541;  Gayd.  68;  BSeb.  IV  165  (mit  dem  Zu- 
satz et  ïi  leus  le  brebis);  Gir.  Ross.  216;  Elie  2384  (wonach 
Karl  Martel  der  Urheber  des  Dictums  wäre);  Cour.  Ren. 
1357;  Ren.  Nouv.  6012;  CPoit.  67;  Jub.  NRec.  Il  360;  HVal. 
592  (die  Bemerkung  dazu  Romania  XIX  68  A.  3  geht  etwas  zu 
weit);  Gil.  Tras.  15  b,  30b,  55  a.  Von  Sammlungen  ist  noch 
zu  erwähnen  Meyer  S.  173,  Prov.  rust.  23.  Bei  Leroux  I  56 
liest  man  c'est  la  fau  qui  paye  lez  prez  und  la  faulx  paie 
les  prez  mit  seltsamer  Neuerung. 
122^  ,wenn  er  irgend  davon  bezahlt,  so  braucht  er  hernach  nicht 
mehr  das  Ganze  zu  tilgen'. 

7  {15.  Jahrh.)  Leroux  II  309;  Zacher  147  (wo  se  quite  steht); 
lateinische  Predigt  bei  Hauréau  II  280;  Ehstl.  Klosterl.  23 
(wo  sent  omh'e  gelesen  ist),  qi  se  aquite,  ne  se  mécompte 
(Cambridg.  Samml.),  Leroux  II  394. 
12Sj  aparenter  ,als  Verwandten  behandeln':  Or  le  baisent  tuit  li 
voisin,  Or  Vaparentent  si  cousin,  Eracl.  2809;  N'i  (in  der 
heutigen  V^^elt)  vaut  riens  parenz  ne  parente,  Favre  parenz 
(1.  parent)  nus  n'aparente,  Ruteb.  I  226;  Fièrement  se  re- 
querent;  Vuns  Vautre  riaparente,  RAlix.  483,  9. 

3  Vielleicht  cuit. 

^  bone  journé  fait  qe  de  fol  se  délivre  (Cambridg.  Samml.), 
Leroux  II  387;  bon  jornal  fet,  que  u.  s.  w.,  Zacher  257;  bone 
jornee  fait  qui  dou  u.  s.  w.,  Robert  30;  mit  kleinen  Fehlern 
auch  in  lateinischer  Predigt  bei  Hauréau  IV  143. 
124j  enploite  ,Bemühung,  Bethätigung*  :  Ä  lui  (1.  li,  die  h.  Jung- 
frau) servir  a  riche  emploite,  GCoins.  300,  122;  Par  bien 
oeuvrer  te  feras  oir  De  Veritage  par  seoir  (1.  porseoir)  Ou 
ains  n  antra  mauvaise  emploite,  BCond.  261,  492;  Ic'il  ne  li 
aviegne  K'il  se  desvoit  (vom  Wege  des  Heiles)  par  povre 
emploite,  Rend.  M  197,  10,  Bei  Godefroy  nur  ganz  späte 
Belege. 

.^  A  soûl  son  oes  habe  ich  eigenmächtig  eingeführt  ;  mir  schien 
der  Ausdruck  dafür  unentbehrlich,  daß  die  begehrte  Thätig- 
keit  nur  dem  Begehrenden  Nutzen  verspreche. 

^  Mit  ce  ist  das  gemeint,  was  durch  des  Angerufenen  Bemühung 
gewonnen  werden  soll;  il  in  Z.  6  scheint  mir  der  Helfer. 

,  Zacher  32;   Meyer  S.  174;    Qui  ne  donne  ce  quiî  a  chier, 


152 

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Ne  prent  mie  çou  qu'il  désire.  Roi  de  Cambrai  in  Œuvr. 
de  Riiteb.  I  446;  Qui(l)  ne  doue  ce  que  chier  tient,  A  ce 
qu'il  aime,  a  poine  vient,  Méon  I  74,  1170;  Noti  capit  op- 
tatum,  qui  non  impendit  amatum,  Prov.  rust.  18. 

125g  , gedeiht   und  nimmt  zu'. 

r,  Der  Vers  ist  mir  unverständlich.  Das  letzte  "Wort  {otrans: 
aJians  in  den  Handschriften)  scheint  durch  Z.  6  erklärt  werden 
zu  sollen,  aber  ein  Verbum  otrer,  das  etwa  dem  lateinischen 
aiictorare  gleichzusetzen  wäre ,  kenne  ich  nicht.  Soll  man 
otrianz  schreiben  und  Et  tilgen?  otriant  als  Epitheton  Gottes 
ist  mir  auch  nicht  vorgekommen  ;  outranz  von  outrer  (ultr  .  .) 
paßt  nicht. 
^  mal  herbe  meus  crest  (Cambridg.  Samml.),  Leroux  II  391; 
male  herbe  croit,  Robert  61;  Penser  dois..  Que  male  herbe 
volentiers  croist,  VdlMort  246,  9;  male  herbe  croist  en  poi 
d'eure^  Jub.  NRec.  I  288;  On  dist  que  males  hierbes  en 
petit  d''eure(s)  croissent,  GMuis.  II  52;  Con  dit  que  mauvais 
arbre  (Var.  maulvaise  herbe)  croist  volentiers  assez.  Dit  Rob. 
D  138. 

126,  (15.  Jahrh.)  Leroux  II  294;  quant  fol  veit  tailler  qiiir,  si 
demande  correies  (Cambridg.  Samml.),  eb.  II  393;  quant  fox 
voit  taillier  cuir,  s.  d.  c,  in  lateinischer  Predigt  bei  Hauréau 
II  281. 

1277  Nur  den  ersten  Teil  des  Spruches  findet  man  bei  Leroux: 
vis  est  tenu  par  tout,  qui  riens  n'a  (13.  Jahrh.),  II  333;  qui 
rien  n'a,  rien  n'est  prisé  (15.  Jahrh.),  eb.  II  308;  vgl.  Floril. 
Gotting.   51. 

128i  orfanté  ,Entblößung,  Dürftigkeit'  wie  Str.  9. 

,  Vgl.   Mes  petit  (1.  pou)   donc,   qui  n'a   de  quoi,    GMetz   in 
Roraania  XXI  494,  608. 

V2%atraire  , ansammeln*:  Ke  vaut  quanqu' avarice  atrait?  Mors 
en  une  heuâ'e  tot  fortrait,  (Helinant)  VslMort  XXVII;  li  cai- 
tif  Doivent  vivre,  comment  qu'il  V  aient,  De  çou  que  li  prou- 
dôme  atr aient,  Guil.  d'A  63;  il  sout  tant  faire  Qu' il  sout  le 
son  atraire,  Ph.  Thaon  Comp.  556. 
7  qi  estoye  de  sun  diner,  meuz  li  est  de  (1.  a)  soun  soper 
{Cambridg.  Samml.),  Leroux  II  394;  qui  garde  de  son  disner, 
mieulx  luy  en  est  a  son  souper  (15.  Jahrh.),  eb,  II  299;  qui 


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estorne  (1.  estoie)  u.  s.  w.,  in  lateinischer  Predigt  bei  Hauréau 
IV  119;  qui  estive  (1.  estuie)  *de  son  dlcjner,  a  sa  marande 
U  pert,  Robert  7. 

130  "Wer  von  seinem  schlechten  Schuldner  nicht  Scheune  oder 
Turm  als  Pfand  hat,  weise  keine  Zahlungsanerbietungen  von 
dessen  Seite  zurück  (auch  die  geringsten  Teilbeträge  nicht)  ; 
wenn  er  (der  Schuldner)  weiteres  zum  Abtragen  der  Schuld 
nicht  hat,  so  soll  er  (der  Gläubiger)  jedes  beliebige  Stück 
Hausgerät  (an  Zahlung)  annehmen.  —  Da  nun  das  Sprichwort 
sagt,  vom  schlechten  Schuldner  bekomme  man  gar  nichts,  so 
wird  prendre  hier  von  einem  Erlangen  der  Zahlung  auf  dem 
Wege  gerichtlichen  Einschreitens  (im  Gegensatze  zu  freiwil- 
liger Teilzahlung)   zu  verstehn  sein. 

131  Die  Strophe  ist  vielleicht  mit  zu  großer  Kühnheit  von  mir 
behandelt.  Ich  verstehe:  die,  die  gütige  Herrn  haben,  loben 
diese  jederzeit  um  der  großen  Ausgaben  willen,  die  sie  etwa 
machen;  wenn  dagegen  jeder  sein  Weib  hat,  so  hält  er,  was 
sie  etwa  ausgiebt,  für  sehr  übel  angewandt  (weil  es  jetzt  aus 
der  eignen  Tasche  geht).  —  Die  Form  el  in  Z.  5  für  ele  kommt 
221  noch  vor;  semer  übertragen  auf  Ausstreuen,  Verbreiten 
von  Büchern,  Irrlehren  ist  nicht  selten,  also  auch  hier  nicht 
zu  beanstanden;  vgl.  Str.  2.  Das  Sprichwort  trat  schon  58 
in  einer  Handschrift  auf,  s.  (13.  Jahrh.)  Leroux  II  207  (die 
dort  citierte  Dichterstelle  findet  sich  bei  Barb.  u.  M.  I  129, 
516);  eb.  348;  (Cambridg.  SammL)  eb.  388;  Zacher  108  {de 
autre  cuir  u.  s.  w.);  Meyer  S.  172;  s.  E Voigt  zu  Fee.  rat.  I  271. 

132,  Hier  ist  von  wirklichem,   in    der   folgenden  Zeile  von   nur  in 
Aussicht  genommenem  Aufwände  die  Rede. 
^fournir  son  poindre  , seinen    Ritt   vollenden*,    also   ,bis   ans 

Ende  gehn*. 
,  Der  chaperon  als  das,  was  zu  einer  vollständigen  chape  mit- 
gehört, erscheint  auch  in  dem  Spruche  der  Cambridger  Samm- 
lung qi  fait  chape,  se  (d.h.  si)  fait  chaperoun,  Leroux  II 
^94  oder  in  Mes  tant  vous  vueiî  prier . .  Que  ne  donnés 
jamcs  cape  sans  caperon,  Gaufr.  276;  Se  il  sens  perte  s'en 
e.Hchape,  Senz  caperon  set  taillier  cape,  Rcn,  M  VI  486. 

l.'J3,  P'igürlich  wie  hier  auch  .S" or  n'est  chäuz  en  mal  (1.  maus) 
Tiens,  Moult  sera  bons  rectorï(ci)€ns,  Ren.  14187  (M  VI  483); 


Ï54 
■»»?>»?»»>»>>»»»»>SC«<C«<««««««<<<<- 


Si  VI  i  envoie  uns  siens  parcns  Ki  nest  pas  ore  en  maus 
loiens,  C'est  des  Ilîes  îi*rois  Brïens,  Ki  de  grant  joie  est 
ore  plains,  Ch.  II  esp.  3889;  ähnlich  .  .  roy  Urïen,  Qui  for- 
ment iert  en  grant  lien;  Si  anemi  si  près  le  tienent  Que 
chaucun  jor  assaillir  vienent .  .,  Claris  17891  (vgl.  dans  de 
mauvais  draps). 

133ßSO*  regarder  heilU  sonst  ,sich  umsehn',  hier  und  151  wohl 
,sich  einer  Sache  versehn',  s'y  attendre. 
~  en  petit  hure  dieu  lahoure  (Cambridg.  Samml.),  Leroux  II 
389;  (13.  Jahrh.  und  16.  Jahrh.)  eb.  I  14;  en  poi  de  oure 
dex  lahore,  Zacher  187;  En  petit  d'eure  diex  laheure,  Tels 
rit  au  main  qui  au  soir  pleure,  Barb.  u.  M.  III  397,  139; 
Car  diex  lahoure  en  petit  d'eure,  Méon  II  243,  234;  En 
petit  d'eure  diex  laheure;  Garir  puet,  s'en  nous  ne  demeure, 
La  plaie,  ja  n' iert  si  parfoyide,  Jub.  NRec.  I  288;  Mais  en 
pou  d'eure  dieus  labeur e,  Teis  rit  au  main  qui  au  soir 
pleure,  Men.  Reims  279;  Li  vilains  dist  que  diex  laheure, 
Quant  il  li  plaist,  en  moult  peu  d'eure,  FI.  u.  Bl.  1641;  Il 
est  hien  voirs  qu'en  petit  d'eure  Oevre  damedieu  et  laheure 
La  ou  il  li  plest  a  ouvrer,  Méon  II  360,  945  ;  Car  diex  la- 
heure en  poi  d'espasse,  Watr.  263,  1018;  E71  poi  d'ure  deu 
lahure,  ço  dit  li  mendiant,  Jord.  Fant.  1578. 

134^  Der  Spruch,  der  mir  sonst  nicht  vorgekommen  ist,  soll 
wohl  sagen  :  mancher  zeigt  unter  Umständen  das  zudringliche 
Gebahren  eines  Hundes  und  lebt  doch  sonst  wie  ein  Mensch 
und  will  als  solcher  angesehn  sein. 

135,  qui  va,  il  lescJie;  qui  repose,  il  sèche  {15.  Jahrh.),  Leroux  II 
312;  qui  vet,  lèche;  qui  set,  sèche,  Zacher  127;  L'en  dit 
pieça:  qui  va,  il  lèche,  Et  qui  toz  jor  s  se  siet,  il  sèche,  Barb. 
u.  M.  IV  216,  381;  Et  quant  il  fu  hors  de  la  porte,  Si  dist 
a  soi:  qui  siet,  il  sèche;  Et  puis  si  dist:  qui  va,  il  lèche, 
eb.  m  272,  260.    Vgl.  hier  Str.  256. 

IBQ^herne  hat  wie  nfz.  hernie  aspiriertes  h. 
,VgL  Str.  437- 

1377  Vgl.  zu  Fee.  rat.  I  171. 

1386  fover  hier  absolut  »betteln',  wie  sonst  rover  son  pain. 

139r  ,wenn  er  in  diesem  irdischen  Leben  verbleibt',   d.  h.  wenn  er 


155 


nicht   stirbt;    vgl.   un  veil  chanu  Qui  a  le  siede  maintenir 
Quatre  vinz  ans  ou  près  de  cent,  Besant  910. 

I4O7  a  longue  corde  tire,  qui  cVaultrui  mort  désire  (15.  Jahrh.), 
Leroux  II  164;  a  longe  corde  tire,  qui  autre  mort  désire 
(^Cambridg.  Samiîil.),  eb.  386;  longe  teile  tire,  qui  autre  mort 
désire.  Zacher  209. 

141^  Que  ist  adverbial. 

7  il  est  bien  larron,  qui  dérobe  un  larron,  Leroux  II  230;  Fors 
lerres  est  qu'a  larron  emhle,  Ruteb.  I  220;  Mais  bien  est 
l aires,  qu'a  leiron  Puet  enbler,  Joufr.  4312.  Überall  ist  zwie- 
fache Auffassung  zulässig:  ,es  giebt  wohl  einen  Dieb,  der  einen 
Dieb  bestiehlt'  oder  ,der  ist  ein  rechter  Dieb,  der  einen  Dieb 
zu  bestehlen  versteht*.  Die  Strophe  legt  die  erste  Deutung  näher. 

142,  S.  zu  105. 

143s  deservir  heißt  hier  , vergelten'.  Zu  den  von  Godefroy  beige- 
brachten Belegen  für  diesen  Sinn  füge  ich  hinzu  :  Se  je  ancor 
nel  vos  desserf.  Bien  me  porroiz  tenir  por  serf,  Athis  1227; 
Dame,  qui  vous  saroit  a  vo  valoir  siervir.  Que  vous  le  sariés 
bien  largement  desiervir.  Prière  Theoph.  in  Zts.  f.  rom.  Phil. 
I  251,  42  b;  Dame,  vous  nous  siervés  a  vo  coust  voirement. 
Mais  nous  le  desiervons  a  vous  moût  povrement,  eb.  44  b; 
La  pucele  avons  morte,  pour  voir  le  vous  disons.  —  Seignor, 
ce  dist  la  vielle,  bien  le  desservirons,  Berte  676;  se  tu  sers 
Un  haut  homme  pour  deservir  Ses  biens  fais,  et  pour  biau 
servir  Aies  sa  bonté  deservie,  .  .  Ton  biau  servir  deservir  a, 
Watr.  81,  105. 
-  Scheler  hat  zu  JCond.  II  237,  64,  wo  der  Spruch  begegnet, 
bereits  auf  eine  Stelle  in  Crestiens  Perceval  verwiesen,  wo  er 
wiederkehrt;  ich  habe  im  Jahrb.  f.  rom.  u.  engl.  Litt.  VIII 
351  drei  andre  hinzugefügt;  hier  verweise  ich  noch  auf  einige 
weitere:  Chr.  Ben.  13152;  SNic.  564;  Ren.  14158  (M  VI  458), 
15588  (M  IX  274);  Escan.  18360;  God.  Bouill.  159;  Chastoiem. 
IV  25;  Eust.  Moine  2076;  franz.  Chronik  in  Mon.  Germ.  hist. 
Scr.  XXVI  608,  4;  Joufr.  4286  (in  wunderlich  mißverstandenem 
Verse);  Lais  inéd.  I  665  (Romania  VIII  49);  Jub.  NRec.  II 
26;  vgl.  Meyer  S.  174.  An  die  Strophe  selbst  erinnert  on 
norrist  tel  et  fait  tot  bien  Que  mix  îi  vendroit  faire  un  chien, 
Guil,  Pal.  3641, 


156 
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144i  .Nutzen   ziehn  aus  einem  Bösewicht';    vgl.    Vous  avés  fait  de 
mi  vo  preu,  Ju  Ad.  loii. 
3  In  gleichem  Sinne  braucht  atrairc  Raoul:  cil  nest  pas  sages 

Ki  les  (die  Dürftigen)  atrart  ne  qui  lor  done,  Eles  377. 
(5  avoir  fait  d'à.  r.  ,mit  etwas  fertig  sein*. 
,  (13.  Jahrh.)  Leroux  I  109;  tant  doit  Ven  hlandïer  le  cliin  que 
Ven  soit  passé,  Zacher  36;  vgl.  Prov.  rust.  30. 

lé^T  entre  deux  vers  la  tierce  meure  (13.  Jahrh.),  Leroux  I  53; 
entre  deus  verds  la  tierce  est  mëur  (Cambridg.  Samml.),  eb. 
II  389  ;  entre  deus  verz  une  mehure ,  übersetzt  Si  pira  sint 
dura,  sint  intermixta  matura,  Zacher  16  und  ebenso,  nur  mit 
la  terce  statt  une,  148;  in  den  Prov.  rust.  6  liest  man  Tercia 
matura  fit  res  inter  duo  dura.  Mit  Hinweis  auf  dieses  Sprich- 
wort sagt  der  Dichter  des  Fablel  Dou  couvoitous  et  de  Ven- 
vious,  nachdem  er  die  Absicht  geäußert  hat  nach  viel  Er- 
dichtetem etwas  Wahres  zu  erzählen,  Mes  cil  qui  du  mestier(s) 
est  fers,  Doit  bien  par  droit  entre  deus  vers  Conter  de  la 
tierce  meure,  Barb.  u.  M.  I  92,  8,  und  in  ähnlichem  Zusammen- 
hang sagt  Gilles  li  Muisis,  nachdem  er  von  der  frommen  Dich- 
tung geredet  hat,  Et  se  dient  des  autres  dis.  Dont  on  laist 
souvent  les  mesdis,  A  le  fie  revient  telle  heure  (Entre  deus 
ver  des  une  meure)  Que  il  redïent  des  risées  Pour  eslaichier 
les  assanlees.  Sottes  cancans  et  sots  rondiaus,  I  90.  Es  scheint 
damit  auf  die  tröstliche  "Wahrnehmung  hingewiesen,  daß  zwischen 
viel  Unwillkommenem  auch  Erwünschtes  manchmal  mit  unter- 
läuft, unter  Unbrauchbarem  Nützliches  oder  noch  allgemeiner 
unter  Gleichartigem  Besonderes.  Hier  ist  der  Spruch  seltsam 
angewandt  auf  den,  der,  in  der  Regel  teilnahmlos,  auf  einmal 
thatkräftig  wird,  wenn  sein  Vorteil  in  Frage  kommt.  Zu  den 
weiblichen  Adjektiven  sind  eigentlich  Fruchtnamen  hinzu- 
zudenken. 

146,  Ici  fait  ce  qu'il  puet,  on  ne  luy  doit  plus  demander  (13.  Jahrh.), 
Leroux  II  298;  qi  fait  ceo  que  il  poet,  ne  se  feynt  und  qi 
tant  ad  fait  q'il  ne  put  mees,  Vem  le  deit  lessez  (1.  lesser)  en 
pees  (Cambridg.  Samml.),  eb.  394,  395;  Et  quant  li  hom  fait 
çou  qu'il  puet.  Vilains  est  qui  plus  li  demande,  BCond.  327, 
1723. 

147j  tour  , Abwendung  vom  graden,  kürzesten  Wege,  Umweg'. 


157 

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147,  qui  a  hesoing  de  feu,  avec  le  doigt  le  va  querre  (15.  Jahrh.), 
Leroux  II  288;  qi  ad  besoigne  de  fu,  as  ungles  se  (1.  le)  quert 
(Cambridg.  Samml.),  eb.  393;  qui  mester  a  dou  feu,  a  son 
doit  le  [va]  querre.  Zacher  253;  Tai  öi  dire  en  aucun  liu 
Que  cil  ki  a  mestier  dou  fu,  Le  quiert  au  doit  ens  el  fouier, 
Ferg.  Variante  zu  180,  14;  Car  on  seut  dire  en  reprovier  Que 
cil  qui  a  dou  feu  mestier,  Le  voist  a  son  doit  porcacicr, 
Jak.  d'Am.  (angeblich)  II  372;  Voz  avez  bien  öi  en  reprovier, 
Qui  dou  feu  a  et  besoing  et  mestier,  Que  a  son  doi  le  doit 
querre  an  fouier,  Gayd.  249;  öi  Tai  dire  sovent  en  reprou- 
vier,  Volentiers  quiert  der  feu  qui'n  a  mestier,  Auberi  in 
Romv.  233,  26;  qui  mestier  a  dél  feu,  a  son  doit  le  quiert, 
in  lateinischer  Predigt  bei  Hauréau  II  93  und  wieder  III  136. 

1487  söc/"  ^<^^  ^  2***  ^'^'^  ^^"^^  ^^  menton,  Zacher  114;  Söef  noe, 
biax  niés,  cui  mentons  est  tenuz,  Ch.  Sax.  II  58;  Et  chius 
noe  bien  aise,  on  le  m'a  dit  pièce  a,  Cui  on  tient  le  men- 
ton, chius  qui  boins  amis  a,  Est  souvens  soustenus,  BSeb. 
XXIV  352;  vgl.  Prov.  Rust.  2  und  EVoigt  dazu.  Die  Strophe 
hebt  aus  den  zahlreichen  Fällen,  wo  Geleistetes  weniger  das 
Werk  eigener  Kraft  als  fremder  Hülfe  ist,,  nur  den  einen 
heraus,  auf  welchen  das  Sprichwort  von  Fy  (s.  zu  131)  ebenso 
gut  paßt. 

149-2  Wegen  des  Gebrauches  von  tout  vgl.  II  n'avoient  de  toz  en- 
fanz  Que  ce  vallet  que  je  vous  di.  Mont.  Fabl.  I  48. 
4  Vgl.  144,- 

-  qui  n'a  qu'un  œil,  souvent  le  torche  (16.  Jahrh.),  Leroux  IT 
303;  qi  n'ad  qe  un  oyl,  sovent  le  terst  (Cambridg.  Samml.), 
eb.  394;  qui  na  que  un  oil,  sovent  le  doit  terdre,  Zacher 
128;  Qui  n'a  c'im  oeil,  souvent  le  tert,  Tr.  Dits  d'ara.  I  151 
(dazu  Anmerkung  in  Romania  XXII  64);  Anfang  einer  Legende 
der  Vies  des  anc.  pères  in  Jahrb.  f.  rom.  u.  engl.  Lit.  VII 
406;  Prov.  rust.  28. 

I5O7  h'i  8un  mal  aoit,  mal  se  venge,  Rou  III  2636;  Cil  venge  mal 
son  duel  qui  parmi  Va  doblé,  Doon  N  49.  Auf  die  Belege 
für  teu8  cuide  sa  honte  vengier  qui  Vacroist  trete  ich  hier 
nicht  ein. 


15« 
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152,  qui  mieux  ne  peut  faire,  o  sa  veille  se  dort  (15.  Jahrh.), 
Leroux  II  302;  qui  mieiz  ne  put,  0  sa  veille  se  dort,  Zacher 
159;  Meyer  S.  171;  Qui  miex  ne  puet,  si  n'a  pas  tort,  [S'Jadès 
o  sa  vielle  se  dort,  HAndeli  II  201;  vgl.  Je  ne  puis  fein 
besseres  Pferd  kaufen),  tu  m'as  dit  que  doneoi'  sont  mort. 
Je  sui  cil  qui  par  force  a  sa  vielle  se  dort,  Jub.  NRec.  II  26. 

153,  Das  Sprichwort,  das  mir  sonst  nicht  begegnet  ist,  scheint  sagen 
zu  sollen:  seinen  freundlichen  Gönner  erkennt  man  schon  an 
kleinen  Huldbeweisen. 

154-  Pieça  c'om  dit:  parent  parent;  Dolent  celui  qui  n'a  nïent, 
GCoins.  553,  509. 

155i  trouer  »feilschen*,   s.  Godefroy  und  Et  li  hostes  respont:  je 

n'en  voeil  ja  hroier,  BSeb.  VIII  191  ;  Trestout  ensi  fu  otroiié. 

Conques  n'i  ot  de  rien  hroiié,  Mousk.  21584;    Tu  n'en  dois 

hroier,  Quant  si  grant  loier  Presis  por  si  poi,  Marienl.  178. 

2  ,wann  er  sieht,  daß  er  bei  dem  Preis  bestehn,  ohne  Schaden 

das  Geschäft  abschließen  kann*. 
^  ,manch  einer  ist  unterwegs,  mancher  Konkurrent  n<ämlich,  der 
rasch  nach  dem  greift,  worum  jener  feilscht*,  broiier  ist  auch 
transitiv,  wie  diese  Stelle  zeigt. 
-  Die  handschriftliche  Lesart  verbessert  nach  bonne  est  la  maille 
qui  sauve  le  denier  (16.  Jahrh,),  Leroux  II  185;  Ä  le  fois 
uns  deniers  {1.  un  denier)  sauve  bien  boine  maille,  GMuis.  I 
321.  ,Ein  halber  Pfennig,  den  man  dran  giebt,  ist  nicht  ver- 
loren, wenn  man  damit  einen  ganzen  rettet,  in  Sicherheit 
bringt*. 

IbQ^gent  ohne  das  s  des  Nominativs,    wie  nicht  selten,    wenn  ein 
attributives  Adjektiv  auf  e  dicht  dabei  steht, 
j  Das  (mir   sonst   nicht   bekannte)  Sprichwort  besagt:    ,manches 
Geheimnis  kommt  an  den  Tag*. 

löl^pour  mal  »krankheitshalber*,  wenn  sie  im  heiligen  Lande  er- 
kranken. 
,  ,wer  anvertraut,  verlangt  zurück'.  Zacher  205  mit  der  Avunder- 
lichen  Wiedergabe  Conservare  volo  rem,  quae  mihi  praeci- 
pietur;  Ne  pereat,  timeo,  quia  ßr miter  expotietur  (1.  ex- 
poscetur). 

158  Der  kleine  Lehnsadel  mit  seiner  unruhigen  Streitsucht  wird 
durch  die  mächtigen  Fürsten  ihren  Zwecken  dienstbar  gemacht. 


159 

Er  ist  der  gute  Ochs,  dessen  Kraft  den  Karren  in  Bewegung 
bringt.  Bei  Leroux  liest  man  au  hon  heuf  es(t)meut  on  la 
char  (erklärt  au  hon  hœuf  on  remue  la  chair)  I  94,  wobei 
sich  kein  annehmbarer  Sinn  ergiebt.  le  als  weiblicher  Artikel 
ist  der  Handschrift  Fa  fremd.  Ist  mit  dem  hon  ,zahm'  ge- 
meint, und  erscheint  der  kleine  Adel  dem  Dichter  als  »guter 
Ochs*  erst,  nachdem  die  Fürsten  seine  Fehdelust  gedämpft 
haben? 

159  Wer  seinen  Gebieter,  Standesgenossen  oder  Herrn  liebt,  wird 
auch  dessen  Diener  freundlich  ehren,  so  daß  die  Liebe,  die 
man  dem  Herrn  entgegenbringt,  ein  Gewinn  auch  für  den 
Diener  wird;  vgl.  dazu  Str.  162. 

I6O1  Die  Form  inurail,  mit  s  murauz  ist  durch  manche  Stellen 
gesichert:  murail  im  Innern  des  Verses  Troie  16007,  En.  421, 
M  Fee  G  254;  muralz  (:  holz),  eb.  221,  mur  aus  (:  haus), 
Ch.  II  esp.  453,  muraus  {:  chaus  Kalk),  Lais  inéd.  II  363. 
7  Encore  pert  ü  hien  Äs  tes  quels  li  pos  fu,  Ju  Ad.  11;  hien 
pert  au[sj  tes  ques  li  pot' furent  (13.  Jahrh.),  Leroux  II  153; 
Ex  testa  qiialis  fuerit  dinoscitur  olla,  Fec.  rat.  I  233,  wozu 
EVoigt  die  zu  Horatius  Epist.  I  2,  69  stimmenden  Sprüche 
nicht  hätte  stellen  sollen. 

I6I1  ,haßt    sich    selbst*    d.  h.    thut,    was    ihm    selbst    zum    Schaden 
gereicht. 
4  contrefait  ist  ,mißgestaltet*,  desfait  »verunstaltet*. 
-  de  torte  huche  fait  Ven  droit  feu  (13.  Jahrh.),  hüche  tortue 
fait  hon  feu  (16.  Jahrh.),   Leroux  I  46;    de  tort  husche  fait 
on  dreit  feu  (Cambridg.  Samml.),  eb.  II  389. 

162,  qui  m'aime,   il  aime  mon  chien  (13.  und  15.  Jahrh.),   Leroux 

I  109;   qi  me  eyme,   eme  mon  chen,   (Cambridg.  Samml.)   eb. 

II  394 i  2^*  m'eime,  e  mun  chien,  Zacher  45;  qui  aime  moi, 
s'aime  mon  chien,  Robert  72;  qui  me  aime,  mon  chien  aime, 
in  lateinischer  Predigt  bei  Hauréau  II  96;  qui  moi  aime,  et 
mon  chien,  desgl.  eb.  IV  170;  Qui  m'aime,  si  aime  mon 
chien.  Contes  dév.  I  312.    S.  Str.  248. 

163,  Str.  55  lautet  die  Präsensform  im  Reime  coüe. 

7  qui  preste,  n'en  joit;  et  qui  ne  preste,  mal  oit  (13.  Jahrh.), 
Leroux  II  308.     Die  Verwendung  von   mal  öir  entsprechend 


i6o 

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der  des  lateinischen  iene,   male  audire  (laudari,  vituperarij 
ist  mir  sonst  nicht  bekannt. 

164g  ,so  wird  die  Sache  (das  Dienen)  übernommen'  oder  vielleicht 
,so  ist  die  Sache  (das  ganze  Verhältnis)  ausgemacht,  verabredet', 
e  ,heischt  jeder   seinen  Dienst',   was   sein  Dienst   an  Lohn  aus- 
macht, den  Gegenwert  seines  Dienstes;  so  ist  ja  auch  déserte 
Verdienst  (was  auch  deutsch  zweideutig)  und  Lohn. 

1667  tex  nuit  q\ii  ne  peut  aidier  (13.  Jahrh.),  Leroux  II  325;  teu 
puit  nuir  qi  ne  puit  eider  (Cambridg.  Samml.),  eb,  395;  tiel 
put  nure  que  ne  put  aider,  Zacher  185;  Mais  ce  dist  on  en 
reprovier:  Tex  puet  nuire,  ne  puet  aidier,  Thebes  II  S.  191, 
10690;  Teis  puet  nuire  Jce  il  ne  puet  aidier,  Bern.  LHs.  232,  3; 
Tiex  nuist  qui  ne  porroit  eidier,  Poire  3003;  Aucunes  fois 
tel  puet  bien  nuire  Qui  [a]  aidier  ne  se  puet  duire;  Bien 
puet  pou,  qui  ne  puet  blesier  (1.  blecier);  Tel  vint  (1.  nuit) 
qui  ne  puet  (1.  porroit)  aidier,  I  Ys.  II  452.  Anderwärts 
trifft  man  auf  den  Spruch,  der  das  Umgekehrte  sagt:  Car  tiex 
ne  puet  a  mon  cuidier  Nuhe  qui  moult  dien  puet  aidier, 
eb.  I  132  ;  Car  mainte  foiz  puet  despaichier  Tel  qui  ne  por- 
roit empaichier,  Lyon.  Ys.  1039  (aus  Nam  prodesse  potest, 
si  quis  obesse  nequit). 

166i  entrepris  , ertappt'. 

^,es  ist  eine  ausgemachte  Sache,  es  bleibt  dabei';  der  "Wein  ist 
der  noch  heute  so  genannte  vin  du  marché,  mit  dem  man 
den  Abschluß  des  Geschäftes  begießt;  vgl.  Ja  mais  n^i  jous- 
terai,  fais  en  est  li  marchiés,  Bast.  1765. 
7  S.  zu  74,  7.  Das  Sprichwort  belegt  aus  dem  13.  Jahrhundert 
Leroux  II  301. 

167i  ,sich  beklagt*  über  Mangel  an  vertraulichen  Mitteilungen. 

Die    zwei    ersten    Zeilen    der   Strophe    sind    schon  Str.  96  be- 
gegnet. 

I684  ,des  Narren  Sinn*  mit  der  Verwendung  des  possessiven  Ad- 
jektivs, von  der  Verm.  Beitr.  II  80  gehandelt  ist. 
7  qui  le  bien  voit  et  le  mal  prent,  fait  folie  a  bon  escient  (13. 
und  15.  Jahrh.),  Leroux  II  300;  ähnlich  qui... prent,  il  se 
folie  a  escient,  Prov.  des  philos.,  eb.  ;  qi  bien  veyt  e  maie 
aprent,  a  bon  droit  se  repent  (Cambridg.  Samml.)  eb.  393; 
qui  bien  voit  e  mal  prent,  male  goûte  li  [criet  VueilJ,  Zacher 


i6i 

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258;  CÜ  qui  mal  (vielleicht  Tnen?)  seit,  se  il  mal  creit,  Se 
mais  Ten  vient,  c'est  a  hon  dreit,  Troie  6093;  Qui  le  bien 
voit  et  le  mal  prent,  Il  se  foloie  a  escient,  Conseil  117;  Ven 
dit  auques  sovent  Que  cil  qui  bien  voit  et  mau  prent,  S'il 
s'en  repent,  c'est  a  hon  droit,  Ren.  6070  (M  XVI1216);  Cuis 
nais  (1.  dus  n'ait)  voir  de  sen  demie  Ki  lou  hien  voit  et  le 
mal  prent,  Bern.  LHs.  406^  2  ;  Et  cil  ait  moult  lou  euer  le- 
gier Ki  le  hien  voit  et  lou  mal  prant,  eb.  514,  4;  Car  on 
dist  ung  parler  en  pluseur  lieus  souvent.  Que  moult  est  ly 
lions  folz  et  nichez  ensement  Qui  puelt  avoir  le  bien  et  ain- 
chois  le  mal  prent,  HCap.  142;  Mult  (fet)  est  fol  ke  put  es- 
lire  a  ascient  se  prent  al  pis,  Débat  in  Romania  XIII  513, 
wozu  PMeyer  eine  weitere  Parallelstelle  beibringt;  Cil  qui 
bien  voit  et  le  mal  prent,  C'est  a  bon  droit  c'il  s'en  repent, 
geistliche  Dichtung  in  Bull.  d.  1.  Soc.  d.  A.  T.  1886,  54;  Ici  bien 
voit  et  mal  prent  a  bon  dreit  s'en  repent,  in  lateinischer 
Predigt  bei  Hauréau  II  283;  qui  le  bien  voit  et  le  mal  prent, 
il  se  déchoit  a  escient,  desgleichen;  qui  le  bien  voit  et  le 
mal  prent,  a  bon  droit  puis  s'en  repent,  Lat.  Landry  82; 
vgl.  Si  bona  cuncta  vides  et  détériora  tibi  des,  Tristis  Ti- 
resias  dempto  tibi  lumine  fias,  Prov.  rust.  49. 

I693  contre  wie  nfz.  vers. 

^  juper  kann  ebensowohl  von  voreiligem  Triumphgeschrei  (wie 
178)  wie  von  ängstlichem  Notruf  verstanden  werden;  zu  Gunsten 
letzterer  Auffassung  spricht  die  Variante  loing  est  de  Rome, 
qui  est  a  Pavie  lassé  (13.  Jahrb.),  Leroux  I  198. 

I7O2  Darf  man  für  pourrir  den  Sinn  ,verhätscheln*  annehmen? 
Mistral  kennt  pourri  un  enfant  =  gâter  un  enfant;  pourri 
de  la  fourtuno  =  favori  de  la  fortune. 
.  sire  gegen  die  Handschriften  mit  Rücksicht  auf  176,  4.  Da- 
zu sei  bemerkt,,  dal)  estre  sire  außer  ,Herr  sein*  auch  ,herr- 
lich,  in  Freuden  leben'  heißt:  Et  mes  sire  Yvains  est  plus 
sire  Qu'an  ne  porroit  conter  ne  dire,  Ch.  lyon  2051;  Mes 
or  eut  mes  sire  Yvains  sire,  eb.  2164;  qui  porroit  estre  si 
sire  Qu'il  eust  quanques  cuers  désire,  Çou  qu'onques  n'ot 
ne  cuens  ne  rois.  N'est  çou  riens  a  vérité  dire,  VdlMort 
114,  i;  weitere  Belege  in  Zupitzas  Archiv  85,  35^j,  wo  auch 
entsprechende  Bedeutung  von  f7rr???r  f'cr.oigt  is». 
I  oblcr,  Li  proverbe  au  vilain.  i  , 


I62 

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I7O7  Nichtinchoative  Formen  von  nourrir  sind  von  GParis ,  Ro- 
mania  X  42,  Risop,  Studien  z.  Gesch.  d.  franz.  Konjug.  auf 
-ir  S.  116  nachgewiesen;  hier  ist  noure  des  Reimes  wegen 
vorgezogen,  mal  norrisi  qui  n'asavoure  (13.  Jahrh.),  Leroux 
II  258.  Anders  ki  ne  norit,  n'asavore,  Zacher  19  und  aber- 
mals anders  qui  nourrist,  si  assaveure,  in  lateinischer  Predigt 
bei  Hauréau  II  155. 

171 3  Subjekt  ist  natürlich  der  Weise. 

-  Wenn  das  Sprichwort  zur  Strophe  passen  soll,  so  muß  man 
bei  dem,  was  nicht  verloren  gehn  kann,  hier  an  guten  Namen, 
Ansehn  denken.  Ganz  anders,  wenn,  wie  in  der  Cambridg. 
Samml.  Leroux  II  386  der  Hauptsatz  lautet  a  sëur  dort,  wo- 
zu man  Prov.  rust.  39  halten  mag,  oder  li  bons  povres,  a 
cui  on  ne  puet  riens  tolir  ne  embler,  est  mout  plus  assëur 
Jce  li  riches,  JTuim  132,  i. 

172  Das  Sprichwort,  das  224  wiederkehrt,  scheint  auf  alle  Fälle 
angewandt  zu  werden,  wo  aus  nicht  erst  neu  zu  beschaffen- 
dem Stoffe  etwas  Neues  hergestellt  wird,  wie  wenn  man  aus 
dem  Schöße  eines  alt  gewordenen  Sonntagsgewandes  einen 
neuen  Ärmel  macht,  de  la  terre  on  fait  le  fossé  (15.  Jahrh.), 
Leroux  I  58. 

17 S.2 puissance  (Hs.  p'ssance)  scheint  mir  nicht  annehmbar;  pri- 
vance  ,Vertrautheit,  Freundschaft'  besser  als  acointance,  die 
doch  ein  hon  de  conoissance  nicht  erst  gewinnen  kann. 
4  Subjekt  ist  der  Nachbar,  tenir  wie  sonst  tenir  près,  prochain. 
7  Vherhe  qu'on  cognoit,  on  la  doit  bien  lier  à  son  doigt 
(16.  Jahrh.),  Leroux  I  50,  wo  auch  ein  Beispiel  der  Anwen- 
dung des  Spruches  aus  den  Contes  d'Eutrapel  angeführt  ist; 
Verbe  que  Ten  conoit  doit  Ten  Vier  a  sun  oil.  Zacher  165. 

174i  i)e  Voiseler  sanlle  estre  cortois,  Og.  Dan.  m  53. 

7  meuz  vaut  mester  qe  espervier  (Cambridg.  Samml.),  Leroux 
II  391- 

175  Wenn  ich  tausend  Mark  in  Rom  aufwenden  kann,  so  ist  mir 
eine  Kirche  (Pfründe)  sicherer,  als  wenn  ich  sie  bereits  inne- 
gehabt hätte,  und  es  wäre  anerkannt,  daß  sie  zu  Unrecht  mir 
weggenommen  wäre. 
T  que  veut  le  roy  ce  veult  la  loy  (15.  Jahrh.),  Leroux  II  74; 
ou  vet  le  roi,  si  vet  la  loi,  Zacher  104;    Ço  Jce  reis  vont,  est 


leis,  ço  dïent  li  asquant  (summa  lex  régis  voluntas),  SThom. 
1629;  Mais  on  a  conté  maintes  fois:  U  viout  li  rois,  la  va 
li  lois,  Mousk.  27052;  Dicitur  vulgariter:  ut  rex  vult,  lex 
vaditj  Carmen  de  bello  Lewensi  871;  s.  EVoigt  zu  Fee.  rat. 
I  243. 
1765  ,er  säubert  ihm  die  Hand',  d.  h.  er  leert  sie,  läßt  nichts  drin. 
So  ist  monder  auch  im  Sinne  von  ,wegräumen,  entfernen*  von 
Rutebeuf  gebraucht:  Valmondois  est  de  valor  monde,  Bien 
en  est  la  valor  mondée,  I  87;  das  Adjektiv  monde  heißt 
öfter  , entblößt'  :  il  remest  (nach  Abtretung  seiner  Güter)  ausi 
monde  Com  la  verge  qui  est  pelée,  Barb.  u.  M.  IV  478,  182; 
de  tot  bien  sunt  monde,  Joufr.  582. 
7  Quar  d'un  proverbe  me  sovient  Que  Ven  dit:  tout  pert,  qui 
tout  tient,  Ruteb.  I  202.  Weit  häufiger  trifft  man,  was  hier 
A  giebt,  qui  tout  couvoite,  t.  p.,  worüber  zu  222  das  Nötige 
gesagt  ist. 

111  ^  fos  est  qui  prodome  atret  Antor  lui,  s'enor  ne  li  fet,  Ch. 
lyon  3883.  Subjekt  zu  veut  aidier  in  Z.  6  ist  der  Reiche. 
,  Schon  52  vorgekommen  und  mit  dem  Spruch  von  182  ziem- 
lich gleichbedeutend,  ne  set  le  saul  coment  est  au  mue  (1.  jeun), 
Cambridg.  Samml.  Leroux  II  392;  vgl.  Prov.  rust.  5;  Floril. 
Gotting.  93;  zu  Fee.  rat.  I  129. 

1787  beuf  lassé  va  souef  (15.  Jahrb.),  Leroux  I  94;  vgl.  A  tant  est 
venuz  Jouglez  lors,  Qui  set  moût  bien  com  las  bues  marge 
(==  marche),  GDole  1636,  wo  nichts  verderbt  ist.  . 

\1^^  de  si  haut  si  bas  (13.  Jahrb.),  Leroux  II  213;  de  tant  aut 
tant  bais,  Robert  26;  si  halt  si  bas,  Meyer  S.  178;  zahlreiche 
Belege  habe  ich  Verm.  Beitr.  I  217  Anm.  gesammelt,  hier 
sei  hinzugefügt  Voir  ce  dist  cil,  ne  menti  pas.  Qui  dist  ke 
de  si  haut  ci  bas  (so  zu  lesen),  Flor.  u.  Lir.  1282;  Voirement 
de  si  haut  si  bas,  Desoremès  le  puis  bien  dire,  GDole  3766; 
Or  puis  jou  dire:  diex,  de  si  haut  si  bas,  Ansëis  746.  S. 
auch  hier  Str.  219  und  vgl.  zu  Str.  21. 

18()7  a  petite  fontaine  boit  on  a  son  aise  (13.  Jahrh.),  Leroux  I 
48;  Li  vilains  dist,  et  si  a  droit,  Que  li  hom  plus  a  aise 
boit  A  la  petite  fontenicle  Souventes  fois,  quant  ele  est  biele, 
Qu  a  une  grande  ne  feroit,  Perc.  26560. 

11* 


i64 

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181^  inençonge  ist  in  der  alten  Sprache  kaum  als  Masculinum  er- 
weislich, auch  Que  ja  por  vos  avoirs  en  soit  (so  die  Hand- 
schrift) mençoinge  dit,  Aiol  5103  kann  neben  dem  sonst  gleich- 
lautenden Verse  5133  der  nächsten  Laisse,  wo  dite  steht,  männ- 
liches Geschlecht  nicht  beweisen;  so  ist  hier  tout  auf  das 
Subjekt  qui  zu  beziehen,  obgleich  toute  mit  dem  prädikativen 
Substantiv  verbunden  auch  durchaus  der  Übung  entsprechen 
würde.  —  Oder  soll  man  schreiben  Puis  ert  toute  mençonge? 
7  belle  promesse  fol  lie  (oder  lié),  16.  Jahrh.,  Leroux  n  179  ; 
de  bei  promes  est  li  fol  en  joy  (Cambridg.  Samml.),  eb.  II 
388;  de  bele  promesse  se  fet  fol  lié,  Zacher  246;  aus  Anlaß 
von  Bele  parole  fait  fol  lié,  Lyon.  Ys.  551,  sind  in  Zts.  f. 
rom.  Phil.  VI  421  Parallelstellen  beigebracht,  zu  denen  ich 
hier  noch  füge  Nenteins  un  fol  qui  va  en  lesse  Se  fet  lié 
de  hele  pramesse,  Clef  d'am.  732.  Mit  geringer  Abweichung 
promettre  sans  donner  ese  (?)  a  fol  contenter,  Leroux  II  285; 
promisse  saunz  doner  est  au  fol  confort  (Cambridg.  Samml.), 
eb.  393;  bel  promettre  e  nient  doner  fait  fol  conforter, 
Meyer  S.  172;  Et  pour  cela  dit  on:  promettre  sanz  donner 
Ne  vaut  rien,  se  ce  n'est  a  fol  reconforter,  Jub.  NRec.  I  4; 
Qui  sanz  donner  a  fol  promet.  De  noyent  en  joie  le  met. 
Mir.  ND  XXVII  681;  s.  EVoigt  zu  Fee.  rat.  I  592. 

182,  riches  ne  set  que  les  povres  sont  (?) ,  Leroux  II  315  ;  s.  zu 
Fee.  rat.  I  129  und  hier  zu  177. 

183,  Vgl.  ce  que  saint  Martin  ne  manjue,  se  manjue  sis  ânes 
(13.  Jahrh.),  Leroux  I  32;  auch  bei  Rolland,  Faune  popul.  de 
la  France  IV  241;  ebenda  Saint  Martin  fait  toujours  du 
foin  pour  son  âne.  In  den  Legenden  vom  heiligen  Martin 
finde  ich  nichts ,  w^as  zur  Deutung  des  Sprichworts  dienen 
könnte,  wie  denn  zwischen  dem  Heiligen  und  dem  Esel  mir 
keine  Beziehung  bekannt  ist,  außer  daß  dieser  jenes  Namen 
trägt.  Soll  der  Spruch  besagen:  was  der  Martinstag  (die 
Novemberfröste)  Freßbares  auf  der  Wiese  übrig  läßt,  schmeckt 
immer  noch  dem  Esel?  Aber  warum  heißt  es  ,sein  Esel', 
und  wie  erklärt  sich  die  Variante  ,Pilger'.^ 

184^  en  demandant  on  va  à  Rome  oder  quand  (doch  wohl  qui) 
langue  a,  à  Borne  va  (16.  Jahrh.),  Leroux  I  198;  qui  lange 
a,  a  Rome  vet,  Zacher  72;  vgl.  Prov.  rust.  44. 


165 


185,  bl'ais,  das  ich  bei  Godefroy  nicht  linde ,  obwohl  unter  bres 
darauf  verwiesen  wird,  ist  .Malz*,  s.  du  Cange-Henschel  unter 
brace  und  brassagium;  ferner  De  cèle  lioure  (nämlich  nach 
dem  Keimen  der  Gerste)  appelleras  Bres  (Glosse:  malt),  he 
blee  avant  nomeras,  Walt.  Bibl.  158;  Toraille  a  brais  sechier, 
Mont.  Fabl,  II  154. 

I865  ,er  giebt  dem  Jüngeren  Anteil  am  Schlechtesten*,  während  er 
das  "Wertvollere  für  sich  allein  behält.  ,auf  das  schlechteste* 
würde  au  noauz  heißen.  Die  Konstruktion  von  partir  (hier 
inchoativ,  s.  Risop  a.a.O.  iii)  ist  dieselbe,  wie  in  deus  me 
confonde,  Se  ja  de  ma  terre  li  part  Chastel  ne  vile  ne  essart, 
Ch.  lyon  4793;  L'uns  part  a  Vautre  lïement  sans  dangier 
Ce  d'armëure  dont  le  puet  aaisier,  Enf.  Og.  1048. 
7  qui  ainz  nest,  ainz  pest,  Zacher  174  (Qui  prius  est  natus, 
prius  est  in  gr aminé  pastus). 

187  Wer  seine  Schuldigkeit  thut,  der  soll  bei  seinem  Freunde, 
wo  dieser  sich  auch  befinden  möge,  allezeit  Beifall  (und  zwar 
auch  laut  geäußerten)  finden.  Wenn  jener  richtig  zu  handeln 
nicht  vermag  (also:  wenn  er  nicht  thut,  was  er  soll,  oder 
nach  Fa:  wenn  er  ihm  nicht  recht  gefallen  kann),  so  soll  er 
(der  Freund)  das  Gute  doch  von  ihm  sagen,  das  Schlimme 
verschweigen.  Kurz  :  man  ist  seinen  Freunden  schuldig  immer 
nur  günstig  über  sie  zu  sprechen.  —  So  wird  der  Spruch 
,ein  gutes  Wort  findet  eine  gute  Statt*  freilich  sonst  nicht 
verstanden,  sondern  eher:  freundliche  Rede  wird  freundlich 
aufgenommen. 
7  bonne  parole  bon  leu  tient  (13.  Jahrh.),  Leroux  II  185;  bone 
parole  tient  bon  lieu  (Cambridg.  Samml.),  eb.  387;  Zacher 
184;  JBone  parole  bon  liu  a,  Barb.  u.  M.  I  342,  2204  (wer 
die  h.  Jungfrau  zur  Fürsprecherin  hat,  braucht  nicht  bange 
zu  sein);  Bele  parole  boin  lieu  tient;  Celé  puet  mieus  tenir 
boin  lieu  Qui  est  dite  au  message  dieu  (dem  Bettler),  Que 
nus  autres  dis  ne  porroit  Cascuns  (1.  C aucuns)  alleurs  dire 
vau/rroit,  JJourn.  2828;  Bone  parrole  boen  leu  tient,  SAlex. 
R  I  (heilsame  Lehre  erwirbt  Gottes  Lohn);  eb.  13. 

188,  qui  aime  autruy  plus  que  soy,  au  molin  se  meurt  de  soif 
(16.  Jahrh.),  Leroux  II  290;  qi  plus  ayme  autre  de  soy,  au 
mohjn  fu  mort  de  styf  (Cambridg.  Samml.),  eb.  394;  7m  plus 


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aime  autre  ke  soi,  au  molin  muH  de  sei,  Zacher  25  ;  qui 
mieuz  aime  autri  que  sei,  au  molin  fu  mort  de  sei  mit 
witziger  Anwendung:  videtur  enim  quod  quis  alium  plus 
quam  se  amat,  qui  alios  admonitionibus  et  correctionihus 
pascit  et  se  ipsum  non  emendat,  in  lateinischer  Predigt  bei 
Hauréau  II  281;  vgl.  Floril.  Gotting.  58. 
1892  volage  ist  hier  , leichtsinnig*  überhaupt,  nicht  »flatterhaft*. 

3  déduit  estrange  ,Kurzweil  durch  andre'. 

7  ,auch  schönes  Gesanges  wird  man  überdrüssig',  de  hen  chanter 
se  ennoye  Vom  (Cambridg.  Samml.),  Leroux  II  388;  hiau 
chant  ennuie.  Zacher  29;  Por  ce  le  dient  mainte  gent:  Biaus 
chanters  anuie  sovent,  RBlois  in  Barb.  u.  M.  n  198,  454; 
Bien  voi  que  hiau  chanter  anuie,  Ren.  5466  (M  XVI  612); 
Que  heaus  chancier  (1.  chanters)  a  la  féie  Enuie  bien,  Joufr. 
3389;  L'en  dit  que  hiau  chanter  anuie,  Ruteb.  II  158;  dire 
ai  öi  Plusors  fois  Jce  biaus  chanters  (fehlt  eine  Silbe)  Anue, 
Fl.  u.  Lir.  12 19;  L'em  s'ennuie  de  bon  chaunter,  Rob.  de 
Gretham  in  Romania  XV  300,  112, •  in  breiter  Umschreibung: 
Parler,  chanter  sans  leu,  sans  tens  Est  a  plusors  anuis 
moût  grans.  Ja  n'iert  si  vaillans  ne  si  prous.  Ne  soit  tenus 
por  anious.  Qui  ne  set  mesure  garder  Et  de  chanter  et  de 
parler,  RBlois  Bd.  I  S.  IV;  Et  dist  Ven:  beau  chanter  ennuyé. 
Lied  gegen  .Hugue  Aubriot  in  Leroux,    Rec.  de    chants   hist. 

I  266;  vgl.  Prov.  rust.  47  und  ogni  bel  cantare  Sempre  rin- 
cresce,  quando  troppo  dura,  Orl.  innam.  33,  86.  S.  hier 
S.  226. 

l^O^avoir  regart  heißt,   wie  die  andern   »Besorgnis  haben'  bedeu- 
tenden Ausdrücke    (s.  Zts.  f.  rom.  Phil.  X  163)    auch  ,Grund 
zu   Besorgnis   haben,    zu    fürchten    haben';    gleiches    gilt   von 
criembre. 
7  d'un  larron  privé  ne  se  peut  on  garder  (16.  Jahrh.),  Leroux 

II  123;  Mais  on  dist:  de  privé  larron  Se  puet  nus  a  paines 
garder,  Ren,  Nouv.  1840;  dire  vos  voil  Que  Ven  se  gart  de 
petit  cil  Et  de  larron  qui  est  prové  (1.  privé,  wie  ich  schon 
Götting.  Gel.  Anz.  1877,  1613  vorgeschlagen  habe,  wo  deträison 
ne  se  puet  nus  garder  mehrfach  nachgewiesen  ist);  Li  privés 
lerre  est  li  plus  maus,  Joh.  Bouch.  195;  C'on  dist  pieça: 
plus   nuist  privez    Qu' estranges ,    bei   PMeyer,  Not.  s.  deux 


167 
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anc,  mscr.  frç.  in  Not.  et  Extr.  XXXIII  l,  39  Z.  106;  Et 
nule  chose  ne  vaut  pis  Que  fait  li  privés  anemis,  FI.  u.  Lir. 
1284;  Grans  péris  est  de  privé  träitour,  Lai  Rose  119. 

191 3  reclamé  ,in  Ruf  stehend'  (schon  viel  früher  als  bei  Palsgrave 
nachzuweisen)  :  Cil  qui  des  chevaliers  fu  sire  Et  qui  sor  toz 
fu  réclamez,  Ch.  lyon  2401  Var.;  de  la  mer  dusTces  a  Sens 
N'eut  nul  escuier  miex  amé  Ne  de  honte  plus  reclamé,  Jeh. 
et  Bl.  2162;  so  auch  das  Verbum  ,rühmen':  L'ami  set  el  (die 
treulose  Gattin)  bien  reclamer  Et  do  mari  sovent  clamer  (sich 
beklagen),  LMan.  1063  ;  N'onqes  mais  röine  n'ama  Son  signor 
tant,  ne  reclama,  Mousk.  27148. 
7  bien  a  sa  cort  close,  qui  si  voisin  aiment  (13.  Jahrh.),  Leroux 
II  180. 

1927  on  crie  toujours  le  loup  plus  grand  qu'il  n'est  (15.  Jahrh.), 
Leroux  I  117;  Ne  par  est  pas,  je  n'en  dout  mie,  Li  leus  si 
grant  comme  on  le  crie,  GCoins.  627,  447  ;  N'est  pas  si  grans 
com  on  le  crie  Li  leus,  Beaud.  169;  s.  auch  hier  Str.  257. 

1984  Weder  von  enorgoillir  noch  von  enorgoillier  (das  schon 
Godefroy  belegt,  übrigens  mit  Mißdeutung  der  Stelle  aus 
Aiol,  die  Foerster  richtig  erklärt  hatte)  kann  enorgueille  ein 
richtiger  Konjunktiv  sein;  man  wird  darin  einen  Indikativ  zu 
sehn  haben,  der  auch  in  dem  von  voloir  abhängigen  Satze 
denkbar  ist,  wenn  man  versteht:  ich  glaube  nicht,  daß  die 
(thatsächliche  I  Überhebung  des  Armen  Gottes  Willen  ent- 
spreche, Gott  wohl  gefalle. 

^  ,blicke  aus ,  fasse  Ziele  ins  Auge*  oder  ,urteile*  1  über  das, 
was  ihm  zustehn  magi.  Die  Lesart  von  FßH.  ist  freilich 
leichter  verständlich. 

7  Leroux  I  104;  qi  ne  ad  cheval  ayle  au  pic  Cambridg.  Samml.», 
eb.  II  394;  s.  E Voigt  zu  Fee.  rat.  I  599. 

194,  bouler  scheint  hier  ,verschwenden,  verschleudern*  zu  bedeuten, 
in  welchem  Sinne  ich  es  sonst  nicht  kenne.  Hätte  Gröber 
Substr.  unter  hurra  mit  der  Vermutung  recht,  daß  afz.  hole 
,Trug'  für  borle  stehe,  dann  könnte  das  bouler  unserer  Stelle 
mit  dem  bekannten  oder  vielmehr  noch  wenig  bekannten 
hiirlare  bei  Dante  Inf.  VII  30  eins  sein. 


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1 94g  cw/Zer  vom  Hunger,  vgl.  Lors  eut  tel  fain,  a  poi  Mil  n'est 
enflés,  Alise.  107;  de  faim  neirs  et  enflez,  Troie  26644;  Car 
pitié  ont  de  ceus  que  il  voient  enfler,  Ch.  Ant.  I  246. 
j  ou  vente  ou  pleut,  si  vet  qui  esiuet,  Leroux  II  277;  quant 
il  plus  plut,  erre  qui  estut.  Zacher  140  (Quando  pluit  mire, 
non  cessât  quem  decet  ire).  Das  Sprichwort  paßt  nur  zur 
zweiten  Hälfte  der  Strophe. 

195i  mesprison  heißt  auch  ,  Mißgeschick ,  erfahrene  Unbill'  :  Li 
autre  ont  assés  lais  et  hontes,  MaV  aventure  et  mesproismi, 
Ille  1567;  prendés  conroi  Que  je  conte  par  tel  raison  Que 
jou  nH  aie  mesproison,  Bari.  u.  Jos.  75,  3;  Quant  ot  fian- 
chie  prison.  Sa  gent  voient  le  mesprison,  Rieh.  3660. 
7  eschaudez  eaue  creint,  Zacher  61;  L'en  dit  qu'eschaudez  eve 
crient,  Ren.  15594  (M  IX  280);  C'on  dit:  eschaudez  eve 
crient,  Jub.  NRec.  II  146;  Qu' eschaudez  doit  iaue  douter. 
Rose  1794;  manchmal  mit  dem  Zusatz  chaude:  Eschaudez  est, 
chaude  yaue  crient,  GCoins.  547,  220;  Eschaudez  d'eaue 
chaude  crient.  Poire  525;  Bachaudez  il.  Q'ach.  =  Q'esch.) 
iaue  chaude  crient,  Beaud.  1183  (s.  Zupitzas  Archiv  88,  375 j; 
diese  Form  auch  (13.  Jahrh.)  Leroux  I  42;  auf  die  Katze  an- 
gewandt chat  eschaudez  iaue  creint  (13.  Jahrh. ,  Leroux  I  99; 
chaz  eschaudez  chaude  eaue  crient,  Köhler,  Ehstl.  Klosterl.  23. 

196i  nonper  »ungleich*,  indem  einer  hat,  was  dem  andern  abgeht. 
Doch  kenne  ich  das  Wort  sonst  nur  in  den  Bedeutungen 
jUngerade'  und  ,unvergleichlich*. 
7  pour  donner  et  pour  prendre  sont  mère  et  fille  bien  ensemble 
(15.  Jahrh.),  Leroux  II  284;  donanz  e  pernanz  fet  mères  et 
filles  amies.  Zacher  41  ;  Par  prendre  et  donner,  ce  me  semble, 
Sont  mère  et  fille  bien  ensemble.  Clef  d'am.  747;  Versa  vice 
dando  sunt  filia  [et]  mater  amicae,  bei  Hauréau  IV  180; 
Fec.  rat.  I  352;  Prov.  rust.  26. 

197i  Über  die  Konjugation  von  grondir,  grondre  s.  Risop  a.  a.  O. 
14  und  109. 
g  Von  der  Verwendung  von  mais  mit  Konjunktiv  im  Sinne  von 
,wofern  nur'  handeln  Foerster  zu  Aiol  3530,  Dubislav,  Über 
Satzbeiordnung  für  Satzunterordnung,  Halle  1888  S.  30. 
7  toutes  paroles  se  laissent  dire,  et  tout  pain  mengier  (13.  Jahrh.), 
Leroux  II  ^28. 


169 

1983  Der  Zusammenhang  zwischen  den  empfangenen  Schlägen  und 
dem  Scheren  ist  nicht  recht  klar;  die  Verbindung  tonduz 
come  foiis  ist  sehr  gewöhnlich,  und  bekannt  die  Stelle  Me- 
raugis  211,  wo  das  geschorene  Haar  als  Kennzeichen  des 
Narren  erscheint. 
7  miex  vaut  hons  taisirs  que  mauvais  parler  s  (13.  Jahrh.), 
Leroux  II  262;  meuz  avent  taire  qe  folie  dire  (Cambridg. 
Samml.),  eb.  391;  Mius^vient  a  Voume  taire  que  parler  estotie, 
RAlix.  432,  9;  Et  mieus  volt  bon  taisir  que  ne  fait  fol  parler, 
Destr.  de  Rome  154. 

Idd^  mui(e)  de  froment  a  denier,  gai(e)  qui  ne  Va,  Zacher  54; 
beuf  a  denier,  dolent  celui  qui  ne  Va,  Leroux  I  94. 

2OO7  a  tel  marché  tel  vente,  Meyer  S.  172;  a  tel  marchié  tel  vente 
(13.  Jahrh.),  Leroux  II  166;  C'est  costume  de  Grèce  (vielleicht 
guerre  wie  84,  5  Variante):  a  tel  marcié  tel  vente,  RAlix.  85, 
35;  Bien  sai  que  je  morrai,  puis  qu'a  diu  atalente;  Aussi 
fera  chascuns;  a  teil  marchiet  teil  vente,  RAlix.  Romania 
XI  240,  390;  eb.  224,  123;  de  tel  merchié  tel  vente,  Gir. 
Ross.  163;  de  t.  m.  t.  paye,  eb.  89;  de  tel  marchié  tel  vente, 
Ruteb.  I  303;  a  teil  merchiet  teil  vante,  Bern.  LHs.  170,  3. 
Vgl.  Ensinc  tout  jour  Varme  tormante  <der  Teufel);  De  tel 
merchié  U  rant  tel  vante,  Lyon.  Ys.  944;  De  mal  marchié 
maie  vençon,  LMan.  55;  de  tel  vente  tel  marchié,  Barb.  u. 
M.  IV  186,  168.  Eigentlich  wohl:  ,je  nach  den  Verkaufsver- 
hältnissen gestaltet  sich  der  Preis*;  dann  ,wie  die  Ursache, 
so  die  Wirkung;  wie  die  Umstände,  so  das  Ergebnis'. 

201ß  Über  ptroupt  s.  meine  Bemerkungen  in  Zupitzas  Archiv  Bd. 
86  S.  442  Anm.  und  Bd.  87  S.  277. 

202,  entre  deux  selles  chiet  on  (chiet  dos)  a  terre  (J3.  Jahrh.  1, 
Leroux  II  130;  entre  deus  seles  chet  dos  a  terre  (Cambridg. 
Samml.'i,  eb.  389;  Qui  sv/r  deus  selles  veut  seoir,  A  terre  se 
peut  (bien)  tost  veoir,  I  Ys.  II  50;  vgl.  Fee.  rat.  I  175  und 
KVoigt  dazu,     selles  sind  , Stühle*. 

203,  MuH  a  huer  le  ver  gant,  ki  sun  ami  chastie,  Rou  II  1341. 
2048  «ot  aßancier  hier  ,sein  Wort  geben'. 

.,  ne   Vi  aient    , verlaß    dich    nicht    darauf*,    vgl.   a  dien  m'en 
aient,  Gaufr.  9  ;   Tote  la  moitié  U  don/ra, ....  Sëuremcnt  s't 


puet   atendre,   Dolop.  127;    Car  se  garir  vos  an  doit  nus, 
A  moi  vos  an  pöez  atandre,  Clig.  3021;  hier  Str.  245. 

204,  qui  foi  ne  tient,  seirement  ne  garde  113.  Jahrh.),  Leroux  II  299. 

2063  ew  S^S  flours  .obenauf,  in  Herrlichkeit  und  Freuden,  auf  der 
Höhe  seines  Lebensganges';  vgl.  En  la  flur  de  sun  meülur 
pris,  MFce  G  69. 

2O63  Die  Zeile  ist  neben  der  ersten  herzlich  schwach. 
4  Vielleicht  détour  statt  de  tout  z;u  schreiben. 
7  Mais  joute  (?)  respandue  n'est  toute  recuelie,  BSeb.  XIII  333. 

2075, die  Sache,  eine  solche  Sache'. 

7  ohne  den  scherzhaften  Anhang:  De  tout  et  ptar  tout  est  me- 
sure (13.  Jahrh.),  Leroux  II  213. 

2O87  Ainz  si  houllans  euwe  ne  fu.  Se  longement  iert  loing  del  fu, 
K'elle  ne  redevenist  froide;  Car  si  caude  n'est,  ne  re froide, 
Oit  dire  Vavés  pieça,  BCond.  332,  1883;  Car  n'est  si  chaut 
qui  ne  refroit.    Roi    de  Cambrai   in  Œuvr.   de  Ruteb.  I  447. 

209i  entrepris  ,ratlos,   ohnmächtig,  bedrängt*. 

7  la  ou  chat  n'est  souris  i  révèle  (13.  Jahrh.),  Leroux  I  100; 
la  ou  n'i  ad  chat,  surriz  se  révèle  (Cambridg.  Samml.),  eb. 
390;  la  ou  n'a  chat,  sorit  se  révèlent.  Zacher  213;  hinqui 
ou  chat  n'est,  suris  i  balont,  Robert  60;  La  ou  chat  n'a, 
souris  révèle.  Roi  de  Cambrai  in  Œuvr.  de  Ruteb.  I  445: 
Lor  il  n'a  cat,  soris  revielle.  Rieh.  3630;  vgl.  Prov.  rust.  14, 
Fec.  rat.  I  35. 

210i_4  ,Wenn  ein  gemeiner  Mann  reich  ist  und  wenn  sein  Herr 
weniger  hat  (als  der  Untergebene)  und  auf  Gewinn  erpicht 
ist,    dann    sucht    er  (der  Herr)    fortwährend  Händel  mit  ihm'. 

7   S.     ZU     5I7. 

211j  jWenn  ein  armer  Teufel  über  einen  noch  ärmeren  Teufel  Ge- 
walt gewinnt*. 
7  Riis  vile  est,  credo,  cui  gens  asinaria  praedo,  Prov.  rust.  12, 
wozu  EVoigt    (wohl   nicht   mit  Recht)    auf  Ecclesiastes  X  16 
verweist:  vae  tibi  terra  cujus  rex  puer  est. 
212.2  Die  Lesart  von  A  würde  besagen  ,das  irgend  wer  mir  verschafft'. 
3  ,ich  habe  sie  zum  ersten  Mal,   ich   fange  an  sie  zu  besitzen'. 
7  de  nouvel  tout  m'est  hei  (13.  Jahrh.),  Leroux  II  212;  du  novel 
semble  bel,  et  de  veuz  entre  peez  (Cambridg.  Samml.),  eb.  388: 
de  novel  tot  est  bei,  de  vieut  entre  piez.  Zacher  256. 


213j  Daß  hait,  namentlich  in  älterer  Zeit,  auch  ,disposition,  humeur, 
caractère'  heiße,  wie  Godefroy  angiebt,  ist  für  mich  nicht 
völlig  sicher.  Es  bedeutet  sicher  ,Lustgefühl,  Wohlbefinden*, 
hier  vielleicht  mit  geringer  Modifikation  ,Kraftgefühl,  Selbst- 
bewußtsein'. 
5  Der  Sinn  des  Verses  ist  mir  unklar,  wie  er  zu  lesen  sei,  un- 
gewiß. Hat  man  das  sonst  allerdings  durchweg  von  male 
begleitete  voe  (aus  vota)  vor  sich,  mit  dem  sich  GParis  in 
Romania  11  loo,  X  41,  XVIII  154  beschäftigt  hat,  und  heißt 
parjurer  sa  voe  »leichtsinnig  sein  Geschick  verschwören*  d.  h. 
allerlei  Unheil  auf  sich  herabbeschwören  für  den  Fall,  daß 
man  etwas  nicht  ausführe,  wie  übermütig  Drohende  wohl 
thun?  Mit  s'avoe  weiß  ich  nichts  anzufangen. 
-  manaces  ne  sunt  launces  (Cambridg.  Samml.),  Leroux  II  391; 
der  Gedanke,  daß  Drohungen  nicht  ohne  weiteres  tödlich 
seien,  wie  ihn  der  Spruch  von  D  ausspricht,  begegnet  öfter: 
manechié  vivent,  Eust.  Moine  247,  2096;  Manechié  vivent,  ce 
dist  on,  Jeh.  et  Bl.  3407;  Mais  je  sai  bien  que  manechiés 
Vit  plus  que  mors  ne  fait  d'axés,  RViol.  214;  assez  Va  des 
maneciez  au  marchié,  Claris  24730;  de  maneches  vit  on 
moult  longement,  BSeb.  XXII  341. 

214,  Ne  puet  garder  milîor  cha(s)tel  Qui  son  cors  garde,  ne  plus 
bel,  FI.  u.  Lir.  II 69;  vgl.  Car  qui  garde  son  cors,  mie  ne 
se  fourvoie,  HCap.  208;  Bonne  garde  vaut  trop  d'avoir, 
Claris  14728. 

215  Vgl.  den  Anfang  von  Str.  205;  die  Flexionsfehler  in  der 
zweiten  Strophenhälfte  verraten  spätere  Entstehung.  Das 
Sprichwort  soll  wohl  sagen:  ,wie  ich  dich  sehe,  so  vermute 
ich  dich*  d.  h.  aus  der  Lage,  in  der  ich  dich  vorfinde,  schließe 
ich  auf  deinen  Wert;   vgl.  57. 

216,  ,wer  mit  großer  Zuversicht  zu  einer  Thorheit  zurückkehrt,  die 
ein  erstes  Mal  straflos  geblieben  ist*. 
7  tant  va  le  pot  au  puis  que  il  quasse  (13.  Jahrh.),  Leroux  I 
44;  tant  va  le  pot  a  Vetve  q'il  brise  (Cambridg.  Samml.),  eb. 
II  395  ;  tant  vet  le  pot  a  Veve  que  il  pece,  Zacher  135  ;  Tant 
[va]  li  poz  au  'puis  qu'il  brise,  GCoins.  462,  31;  Tant  vat 
li  poz  a  Viaue  qu'aucune  fois  il  brise,  Gir.  Ross.  209; 
Tant  va  pot  a  Veve  que  brise,  Ken.  13650  (M  VI  88);  Tant 


172 

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vet  le  pot  a  Viaue  qu'i  brise,  I  Ys.  II  468;  La  Jeanne  est 
tant  portée  que  depuis  est  hrisie,  BSeb.  IV  426;  Tant  va  li 
kanne  a  Viauwe  qu'il  le  convient  brisier,  eb.  VIII  116,  XXIII 
14; . .  qu'en  le  fin  est  brisans,  eb.  X  332; . .  qu'i  le  convient 
fröer,  XXIV  897;  tant  va  li  poz  a  Viaue  qu'il  brise,  in  la- 
teinischer Predigt  bei  Hauréau  IV  161  ;  tant  va  la  cruche  a 
Veaue  que  le  cul  y  demeure,  Lat.  Landry  S.  130.   S.  auch  231. 

2175  toit  ist  nicht  bloß  , Stall',  sondern  auch  menschliche  ,Wohnung'  : 
Mors!  Jacobins  et  Cor  délois  Va  preecier  dedens  lor  tois 
Qu'il  est  tos  jors  tans  de  bien  faire,  VdlMort  42,  2. 
7  Bei  Zacher  67  nur  in  Übersetzung  :  Vulva  trahit  corda  plus 
quam  fortissima  corda,  vgl.  Mais  li  eus  plus  que  corde  tire, 
Barb.  u.  M,  IV  204,  230;  Ahi,  plus  tire  eus  que  corde, 
GDole  5286.     S.  auch  221. 

2I87  a  tart  est  main  a  cul,  quant  le  pet  en  est  hors,  Zacher  132. 
S.  auch  232,  261. 

219,  S.  auch  179. 

22O2  *^o/s  heißt  wie  moissart  (das  Godefroy  irrig  für  eine  Neben- 
form des  ungefähr  gleichbedeutenden  musart  hält)  ,dumm, 
einfältig',  vgl.  L'engin  de  ferne  (so  die  Hds.)  tant  connois: 
Qui  trop  les  aime,  si  est  mois,  Amad.  5910. 
7  Court  baston  haste  grande  ânesse  citiert  Leroux  I  89  aus 
Baïf. 

22I4  Vielleicht  Que  ele  veut;  denn  die  Form  el  für  ele  scheint 
dem  Gedichte  fremd. 
^anel  (der  Hds.  ¥ß)  in  gleichem  Sinne  Ren.  Bd.  V  S.  180; 
Mont.  Fabl.  II  24,  II  138;  Ren.  1245  (M  III  491);  hier  Str. 
227,  6  Var. 
7  Das  Sprichwort,  das  ähnlichen  Sinn  hat  mit  dem  von  Str.  217 
und  darum  in  D  mit  diesem  vertauscht  erscheint,  begegnet 
noch  in  der  Veuve  von  Gautier  le  Long  Tr.  Belg.  I  241,  486; 
dort  liest  man  Pitiet  de  cul  trait  leus  (1.  lens)  de  chief,  was 
Scheler  nicht  hat  deuten  können,  lent  (diese  Form  auch 
Ren.  Nouv.  1977)  oder  lente  (in  dieser  Form  noch  neufran- 
zösisch) ist  ,Nisse*,  traire  lentes  de  chief  soll  eine  besonders 
mühsame,  nur  dem  beharrlichsten  Willen  gelingende  Arbeit 
bedeuten,  lendem  gab  zunächst  lent,  dem  um  des  weiblichen 
Geschlechtes  willen  das  e  angefügt  wurde. 


173 

222-2  estrous:  phisoiirs   der   einzige   ungenaue  Reim    dieser  Art  in 
dem  Gedichte. 

-  Vgl.  176.  qi  tut  coveyt,  tut  perde  (Cambridg.  Samml.),  Leroux 
II  395;  3'***  *o?if  convoite,  tout  pert  (13.  und  15.  Jahrb.),  eb. 
311  ;  qui  tot  covoite,  tot  pert,  Zacher  69  ;  Cil  qui  tot  covoite, 
tot  pert,  Ren.  1186  (M  III  432);  Voir  dist  li  livres  et  savoir: 
Qui  tot  covoite,  trestot  pert,  Ce  fos  je  hien  dire  en  apert; 
Tiex  cuide  avoir  tot  a  sa  part  Qui  del  tot  s'en  desoivre  et 
part;  Moult  est  honis  qui  tot  covoite,  Qar  son  gaain  pert 
et  le  jeté,  eb.  1439 1  (M  VI  681);  Bien  doit  avoir  mal  quil 
désert.  Et  qui  tot  covoite,  tot  pert,  Barb.  u.  M.  II  130,  86; 
Chast.  XVII  157;  Li  proverbes  dit  en  apert:  Cil  qui  tot  con- 
voite, tot  pert,  Oisel.  410;  Mont.  Fabl.  V  36;  Qui  tot  coveite, 
trestot  pert,  eb.  VI  41;  Ki  plus  coveite  que  sun  dreit.  Par 
li  mëismes  se  deceit;  Kar  ce  Ivil  a,  pert  il  suvent  JE  de  V autrui 
n'a  il  (1.  n'a  son)  talent,  MFce  II  79;  Tout  pei't  cil  qui 
V autrui  convoite,  I  Ys.  II  50;  Ki  plus  couvoite  k'il  ne  doit. 
Sa  couvoitisse  le  déçoit,  Mousk.  27055;  on  dit  en  proverbe: 
qui  tout  couvoite,  tout  pert,  Men.  Reims  466;  et  toz  jors 
dit  on:  qui  tout  covoite,  tout  pert,  Pb.  Nov.  QT  136.  Da- 
mit kann  man  zusammenfassen:  Qui  tout  viut,  et  tout  part 
(Var.  trestot  pert),  des  auquans  le  dist  on,  RAlix.  17,  9; 
gloz  veut  tot  et  pert  tot.  Zacher  70;  glout  a  tout  ou  il  pert 
tout,  Leroux  II  142.  Noch  weiter  liegt  ab:  on  le  dit  piec'a 
C'on  convoite  tel  chose  dont  il  sourt  grant  hontage,  Dit 
Rob.  D  1005. 
223^  vgl.  196,  7. 

7  S.  zu  39. 
2248  ^^^  unverständlich.     Ist  pas  a  escalier  =  nfz.  patin  d'e.,  die 
Trcppensohle,  auf  der  die  Treppe  lastet? 

^  ,er  fährt  über  seines  Lehnsmanns  Grundstücke*  (?). 

.^cnmar'ier  sonst  nicht  belegt;  Godefroy  kennt  amar'ler. 

7  S.  zu  172. 
225,  andouille   hier  gebraucht  wie  Barb.  u.  M.  IV  258,  91;  Ren. 
12425  (M  I  b  2663). 

3  S.  Str.  6. 

7  qui  hon  morsel  met  en  sa  bouche,  bonne  nouvele  ou  euer  îi 
toudie  (IV  f.»  ri.^    I  f.r..i.v  TT  -»Ol:  qui  bon  m.  m.  e.  s.  boche, 


174 
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hone  novele  envoie  a  son  euer,    in   lateinischer  Predigt   bei 
Hauréau  II  95. 

226i  bourdon  .Spaßmacher*,   wie  bourdeour;   beide  heißen  freilich 
auch  , Lügner*. 
,  S.  zu  Str.  189. 

2275  Vgl.  ce  fu  moult  grant  folage  Quant  dant  Renart ....  Vos 
(Hersent)  entra  onques  es  arçons,  Ren.  9754  (M  I  102);  con- 
munaus  est  as  garçons;  Trestuit  li  entrent  es  arçons,  eb. 
12858  (M  Ib  3086). 
7  Der  Spruch,  der  mir  sonst  nicht  vorgekommen  ist,  kann 
heißen:  ,über  einen  Widerwärtigen  trägt  ein  keineswegs  Schoner 
den  Sieg  davon',  d.  h.  es  bedarf  nicht  großer  Schönheit,  um 
einen  Unangenehmen  auszustechen,  oder:  ,ein  "Widerwärtiger 
siegt^  keineswegs  ein  Schöner*.  Beides  könnte  der  Geschichte 
von  Joconde  als  Moral  angehängt  werden. 

228   Im   Sprichwort  werden  petiz  und  granz  nicht   persönlich  zu 
nehmen  sein,  sondern  sächlich  wie  chauz  in  Str.  208. 

229i  gent  de  mestiers  scheint  die  Leute  von  ,gelehrten  Berufsarten* 
zu  bezeichnen;  s.  eil  de  mestier  sont  mout  grant  genz;  car 
cil  qui  ont  les  soverains  mestiers,  ce  sont  prestres  et  der  s, 
qui  ont  la  cure  des  âmes;  et  ont  grant  seignorie  aus  fait 
(1.  faiz)  dou  siècle  avocaz  et  mires  et  les  genz  de  touz  autres 
mestiers  ausis,  Phil.  Nov.  QT  213  (Hds.  B);  cels  qui  ont  bon 
euer  et  franc,  puet  Van  avoir  et  doit  por  bien,  ce  est  par 
biau  requerre  et  proier  cortoisement . .  ;  et  toz  cels  de  mestier 
covient  avoir  par  loier,  eb.  215. 
^tout  ce  qui  reluyt  n'est  pas  or  (15.  Jahrh.),  Leroux  I  54; 
n'est  pas  or  quantqe  reluist  (Cambridg.  Samml.),  eb.  II  392; 
N'est  pas  tout  or  quanqu'on  voit  luire,  Ruteb.  I  79;  N'est 
pas  tout  or  quanqu'il  reluit,  eb.  I  92;  I  206,  317;  II  177; 
Un  proverbe  dist  et  raconte  Que  tout  n'est  pas  or  c'om  voist 
luire,  eb.  I  261;  Car  n'est  mie  tout  or  qui  luist,  Roi  de 
Cambrai  in  Œuvr.  de  Ruteb.  I  446;  N'est  pas  tot  or  ice  qui 
luist,  Ren.  27949  (M  VII  159);  Mais  de  plusiours  est  li  re- 
.  cors  Que  ce  n'est  mie  trestous  ors  Quanqu'i  luist,  Ren. 
Nouv.  1690;  Qant  Tce  reluist  n'est  pas  fins  ors,  FI.  u.  Lir. 
41;  vgl.  EVoigt  zu  Fee.  rat.  I  121. 

230i  prent  ,zum  Weibe  nimmt*. 


175 
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23O3  doit  estre  ,ist  mit  Recht',  ,es  geschieht  ihm  recht,  wenn  er  ist'. 
231 1  a  gabelet  ,im  Scherz,   zum  Spaß'   (wie  a  gabelès,  Cour.  Ren. 
loi,   und   a  gas   sehr   oft)    bildet  den  Gegensatz   zu  a  certes 
,im  Ernst'. 
,  S.  zu  216. 

232i  lerres  der  (abgesehn  von  autres  und  povres  38.  273?  64?  und 
71?  138)  einzige  Fall,  wo  das  analogische  s  des  Nominativs 
gesichert  ist. 
-  Der  Spruch  von  Fß^  ist  schon  218  begegnet  und  kommt  261 
zum  dritten  Male  vor.  —  Vgl.  Conseil  arrière  valt  petit, 
Rou  III  7926;  après  le  fait  ne  vaut  souhait,  Leroux  II  174. 

2334  ^i^  erste  Person  des  Präs.  Ind.  mit  e  gebildet  ist  dem  ältesten 
Bestände  des  Gedichtes  fremd. 
(5  Auch  dies   ist  ein  Sprichwort.     Vgl.    Uns  cols  en  aigue  pert 
moult  pau,    CPoit.  5;    Cor  n'i  pert   ne    que  cops  en   eve, 
Ruteb.  I  322. 

234^  Der  Spruch  soll  wohl  sagen:  ,wer  sich  gut,  angemessen, 
schicklich  ausdrückt,  verletzt  damit  nicht,  zieht  sich  kein 
Übelwollen  damit  zu'. 

2302  Schreibe  Ne  doit  ja  tr. 

-Der  Flexionsfehler  wäre  beseitigt,  wenn  man  schriebe  Venir 
Ten  pueent  plait. 
,  Das  mir  nicht  bekannte  Sprichwort  paßt  wenig  zu  der  Strophe; 
eher  fügt  es  sich  dazu,  wenn  man  en  tilgt.  ,Eine  schlecht 
eingesalzene  Speckseite  ist  ein  Verderb  für  die  ganze  Fleisch- 
kammer'. 

2367  Der  Wortlaut  des  Str.  266  wiederkehrenden  Sprichworts  ist 
nicht  recht  sicher.  Hier  giebt  die  Hds.  perere,  dort  prière, 
perriere  .Steinbruch'  ist  zu  , Binsenland'  ohne  Zweifel  ein  guter 
Gegensatz,  vielleicht  ein  besserer  als  praiere  ,AViese',  weil  für 
den  Wert  eines  Steinbruchs  günstige  Lage  wohl  noch  mehr 
in  Betracht  kommt,  als  für  den  einer  Wiese:  aber  in  der 
Cambridger  Sammlung  steht  meuz  vaut  près  chéri  (?)  que 
lontcyn  pracrie,  Leroux  II  391,  und  bei  Zacher  157  liest  man 
mieiz  vaut  près  jonchier  que  loin  praer  mit  der  Übersetzung 
Diligo  plus  pratum  uicoso  (1.  juncoso)  gramine  plénum 
Juxta  me  ponitum,  quam  longius  utile  fenum. 


176 
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237  Die  Strophe  aus  lauter  fünfsilbigen  Versen  gehört  sicher  nicht 
zum  alten  Bestände  des  Gedichtes;  ihre  zweite  Hälfte  ist 
dazu  recht  ungeschickt.  Das  Sprichwort  ,der  heiße  Fladen 
zeigt  sich  an,  macht  sich  bemerklich  (durch  den  Rauch)'  ist 
mir  sonst  nicht  begegnet. 

238i  Wahrscheinlich  zu  schreiben  pour  pendre  ,\venn's  ums  Hängen 
ginge,   ums   Leben  nicht*;   ains  me  lairoie  pendre,   Anchois 
soie  jou  traînée,  Que  je  soie  ja  s'espousee,  CPoit.  42. 
7  S.  zu  131. 

239i  gage  ist  hier  ein  beliebiges  Stück  beweglichen  Eigentums,  das 
allenfalls  einmal  als  Pfand  verwendet  werden  könnte. 

2  Der  ungenaue  Reim  ist  der  einzige  dieser  Art  im  Gedichte. 

3  gat  von  gaber. 

24O7  Das  Sprichwort  wiederholt  sich  in  Str.  263.  quant  Ten  plus 
enmut  (1.  remuet)  Vordure,  cele  (1.  e  ele)  plus  put,  Zacher 
191;  Gar  tant  con  plus  muet  on  la  merde,  Plus  put,  sou- 
vent dire  Töeis,  JCond.  H  13,  414;  Plus  muet  on  le  fiens, 
[et]  plus  pust,  Méon  I  332,  456;  vgl.  Prov,  rust.  69  mit 
E  Voigts  Anmerkung  dazu,  Fee.  rat.  I  113. 

241    ,ein  Thor,  wer  sich  vornimmt  einen  verdorbenen  Jüngling  zu 
reuiger  Umkehr  zu  bringen'. 
7  Fast  gleichlautend  in  Str.  271.     qi  a  fumer  lute,  a  deuz  près 
(1.  pars)  se  conehie  (Cambridg.  .Samml.),  Leroux  II  394. 

242,  bouzon  ,Bolzen';  Tum  trunçon  fet  Vautre  vendre.  Zacher  130 
(Frust(r)a  vendentur  mala,  si  bona  consocientur),  wonach 
zu  vervollständigen  ist  Vun  tronçon  fait  Vautre  bei  Leroux 
II  258;  ung  quartier  fait  Vaultre  vendre  (15.  Jahrh.),  eb.  108. 
Dies  alles  macht  die  Form  des  Spruches  mit  bouzon  stark 
verdächtig. 

2^3^  festu  , einen  etwa  daran  klebenden  Halm'? 

244^  S.  zu  87. 

2463  S-  zu  204,  5. 

4 , sobald    das  Geschenk   auch  nur    ein  bißchen  auf   sich  warten 
läßt,   ist  es  besser,    alle  Hoffnung  aufzugeben;    dann  sind  die 
Knauser  im  Festhalten  weitherziger  als  im  Herausgeben'. 
7  S.  zu  Str.  48. 

246i  Öfter  als  vom  Pfahl  ist  von  der  Rute  die  Rede ,  die  man 
selbst    gebrochen   habe    und   mit    der   man   gezüchtigt   werde  : 


177 

La  verge  dont  il  sont  hatu,  Ont  bien  a  lor  deus  mains 
cueillie,  Perc.  14106;  Je  cuit,  tu  as  tele  verge  coilli,  Dont  tu 
seras  et  batus  et  laidis,  MGar.  199  ;  Maintes  fois  ai  oi  conter 
en  reprovant  Que  mains  hom  Tcelt  la  verge  dont  on  le  bat 
avant,  Venus  165  b;  maint  homme  oinst  (1.  cuilt?)  la  verge 
dont  il  mëismes  est  batu  (Cambridg.  Samml.),  Leroux  II  391; 
teu  cuilt  u.  s.  w.,  eb.  395. 

2465  Subjekt  ist  wohl  das  Weib. 
,  S.  zu  Str.  78. 

247,  Vgl.  oign(i)  lo  vilain,  il  te  chïera  en  la  main,  Robert  24 
und  gleichlautend  eb.  65  ;  vom  Undank  des  vilain  ist  sonst 
noch  öfter  die  Rede  :  oigne  le  villain,  il  te  poindra;  faites 
bien  le  vilain,  et  il  vous  fera  mal,  Leroux  II  81;  82. 

248g  errance  ist  hier  nicht  das  mit  errare  zusammenhängende  Wort, 
welches  ,Irrtum,  Ungewißheit,  Sorge'  bedeutet,  sondern  das 
von  errer  (*iter-are)  abgeleitete;  metre  en  errance  ist  daher 
,in  Gang,  auf  den  Weg  bringen*;  das  gleiche,  seltene  Wort 
in  Car  il  vivroit  en  bone  errance,  Fragment  in  Escan.  S.  XXV. 
,  S.  zu  162. 

251i  esploitier  ,betreiben,  fördern*  ;  vgl.  or  esploitiez  Ma  besoigne 
et  si  la  coitiez  Qu'il  n'i  ait  fors  de  Vespouser,  Barb.  u.  M. 
I  180,  481;  Bien  a  cil  nostre  ovre  avanciee  Qui  Va  ocis,  et 
espleitiee,  Troie  16538;  Se  vous  poés  mon  afaire  esploitier, 
RCambr.  7462;  Mais  pur  Voevre  espleitier  les  vers  abrigerum, 
Rou  n  3. 

252,  desuz  bon  seignur  prent  hume  grant  colee,  übersetzt:  Dantur 
ob  ingénies  dominos  colaphi  venientes  (ich  denke  veementes), 
Meyer  S.  178.  Den  französischen  Spruch  möchte  man  etwa 
verstehen  , einem  guten  Herrn  zuliebe  nimmt  man  gern  einen 
tüchtigen  Hieb  hin*;  der  lateinische  Vers  scheint  eher  zu 
sagen:  Quidquid  délirant  reges,  plectuntur  Achivi.  Aber 
keins  von  beiden  paßt  recht  zu  der  Strophe.  In  der  bei 
Meyer  gegebenen  ï'orm  kann  der  französische  Spruch  allen- 
falls auch  bedeuten:  ,auch  unter  einem  guten  Herrn  trägt 
man  einen  tüchtigen  Hieb  davon  (durch  Schuld  derer,  die 
zwischen  dem  Herrn  und  dem  Untergebenen  stehn)*,  und  das 
verträgt  sich  mit  der  Strophe;  wie  aber  die  Form  der  Hds. 
H  sich  mit  jener  vereinigen  lasse,  sehe  ich  nicht. 
Tobler,  Li  proverbe  au  vilain.  IQ 


178 
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253a  »wenn  er  (der  Herr)  ihn  kennt  und  auf  die  Probe  stellt,  und 
er  (der  Herr)  habe  ihn  gern  um  sich*. 
4  qui  mit  se   zu  vertauschen    mag    man   sich   versucht    fühlen; 

doch  ist  die  Anakoluthie  nicht  unerträglich. 
,  qui  bien  est,  ne  se  remue  (vielleicht  remueve  oder  remut?), 
Leroux  II  292;  Quar  je  ai  maintes  foiz  öi  En  un  proverbe 
que  Ven  trueve:  Qui  bien  est,  qu'il  ne  se  remueve,  Barb.  u. 
M.  IV  181,  184;  Vous  savez  bien  c'on  dit  en  reprouvier  sou- 
vent: Qui  est  bien,  ne  se  mueve,  Jub.  NRec.  I  2;  fox  est 
CÜ  qui  bien  esta.  S'il  se  remue  et  il  lonc  va  Seur  espérance 
d'avoir  mieus,  Cour.  Ren.  377;  L'on  dit:  qui  bien  est,  ne 
se  muet  (Indik.),  bei  Jeanroy,  Orig.  XXVHI  50;  auch  in  la- 
teinischer Predigt  bei  Hauréau  II  283. 

2557  Vgl.  Qu'on  soloit  dire  en  reprovier:  Mar  vit  li  om  son  avie 
prier,  Mousk.  17019. 

256,  S.  zu  135. 

2577  S.  zu  192. 

258i  ami  ist  hier  ,Verwandter'.  Zur  Konstruktion  von  descovrir 
vgl.  tu  a  foi  m'an  eideras  Ne  ja  ne  m' an  descoverras,  Clig. 
5518;  Ja  nel  descovera  de  son  consoil,  Aiol  3853;  par  vous 
n'iere  descouvers  De  mon  consel,  Amad.  2784. 

4  lui  ,sich  selbst'. 

5  jwenn  er  ihn  so  nah  angeht*,  daß  die  Schande  des  Übelthäters 
eine  Schande  auch  für  ihn,  den  Geschädigten,  mit  sich  bringt. 

^  qui  coupe  son  nez,  défigure  son  visage,  Leroux  II  294;  qi 
son  neez  coupe,  enledist  sa  face  (Cambridg.  Samml.),  eb.  395  ; 
Cil  qui  tranche  son  nés,  il  ver  gonge  sa  fache,  Elie  1565; 
Mult  eslaidist  sa  face,  qui  sen  nés  fait  trencier,  RAlix.  20, 
36  ;  Car  qui  cope  son  nés,  sa  face  est  despechie,  Bast.  4094  ; 
L'en  seult  dire  et  voirs  est  sens  faille  Que  trop  est  fox  qui 
son  nez  taille;  Sa  face  a  tous  j ors  deshonore.  Rose  17469; 
Et  cil  cunchie  sa  baulevre  Ki  son(t)  nés  trence,  Mousk.  9289. 

259,  Nahe  steht  mieux  vault  savoir  que  penser,  Leroux  II  264, 
wo  penser  mit  dem  cuidier  von  Z.  4  gleichbedeutend  ist. 

26O7S.  zu  100. 

261,  S.  zu  218. 

262  Die  Strophe  erinnert  an  den  Schwank,  den  sich  Markolf  mit 
Salomon  erlaubt:   die  autem  transeunte  et  hora  cene  adve- 


179 

niente  rex  sedit  ad  cenam  cum  maximo  apparatu  suorum, 
et  Marcoïphus  sedens  cum  aliis  inclusit  très  mures  in  mani- 
cam  tu/nice  sue.  Fuerat  enim  in  curia  régis  Sdlomonis 
cattus  ita  nutritus,  ut  omni  nocte  rege  cenante  teneret  can- 
delam  duobus  pedibus,  coram  universis  cenantibus  stans  et 
duobus  pedibus  lucernam  tenens.  Cum  jam  bene  omnes  Gê- 
nassent, Marcuïphus  emisit  unum  de  muribus,  quem  cum  cattus 
conspexisset  et  post  illum  ire  voluisset,  nutu  régis  est  retenta 
(1.  -us);  dumque  de  secundo  mure  factum  fuisset  similiter, 
Marcoïphus  emisit  tertium  mv/rem,  quem  cum  cattus  con- 
spexisset, ultra  non  tenens  candelam  (sed)  eandem  rejecit  et 
post  murem  currens  illum  apprehendit.  Hoc  Marcoïphus 
videns  dixit  ad  regem:  ecce,  rex,  coram  te  probavi  plus  va- 
îere  naturam  quam  nutrituram,  Sal.  et  Marc.  62  v<*  (Druck 
ohne  Ort  iind  Jahr).  In  der  Zeitschr.  f.  deutsch.  Altert.  IX 
83  findet  man  die  nämliche  Geschichte  in  Hans  Vindlers 
,Blunie  der  Tugend'  erzählt;  ebenda  VIII  376  ein  friesisches 
Sprichwort  übersetzt:  ,Natur  geht  über  die  Lehre,  sagte  Sa- 
lomons  Katze;  da  warf  sie  das  Licht  weg,  als  eine  Maus 
über  die  Diele  lief*. 

^G^T  nature  passe  nurture  (Cambridg.  Samml.),  Leroux  II  392; 
meulz  vaut  nature  que  nurreture,  Meyer  S.  171;  PujT  ceo 
melz  valt  nature  que  ne  fait  nureture,  Ph.  Thaon  Best. 
S.  109;  Nature  sormonte  et  trespasse  Tout  ce  he  norreture 
amasse,  Dolop.  49;  Nature  passe  nourreture,  JCond.  II  265, 
116;  Nature  met  norreture  en  oubli,  Mätzn.  Afz.  L.  XLIV 
31;  Salemons  dit  que  ja  por  noureture  Ne  changera  nule 
riens  sa  nature,  Tr.  Belg.  II  21,  29  ;  Trop  est  fort  chose  que 
nature;  Qu'el  passe  n'éis  norreture,  Rose  14983;  bei  Robert 
53  findet  man  den  Gedanken  nur  in  lateinischen  Formen: 
Quod  nattera  dedit,  tollere  nemo  potest  u.  dgl. 

263^  coup  ,Hahnrei*;   sofrant  »geduldig*  heißt  auch  für  sich  allein 
schon  ,Hahnrei'  :  Hui  verrez  les  gelos,  Les  sofranz  e  les  cous, 
Cor  274  ;  ebenso  prov.  sufren. 
,  S.  zu  240. 

2^^ poutre  hier  natürlich  weiblich;  Godcfroy  hat  für  das  Wort 
nur  weit  jüngere  Belege. 

2603  »darum,  daß  er  dabei  nur  wenig  gewinnt*. 

12* 


i8o 
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265^  Soll  man  Par  statt  Car  schreiben? 

266j  roion  ,Furche'  (nfz.  rayon),  von  roie  {nfz.  raie). 

,  S.  zu  236. 
2674  Der  Flexionsfehler  ist   beseitigt ,   wenn   man   en   est  mit  s'en 
fait  vertauscht. 
,  Man  wird  erinnert  an  ce  qui  vient  de  la  flute,  s'en  retourne 
au  tambour,   Leroux  II  190,    doch   ist   der  Unterschied  deut- 
lich erkennbar. 
268  Im   Brot    gebliebene    Spreu    verursachte    einem  Bauer    Zahn- 
schmerzen;  die  Schlaflosigkeit,   die  für  ihn  die  Folge  davon 
war,  hatte  das  Gute,  daß  er  sein  Vieh  rettete  (das  ihm  sonst 
gestohlen  worden  wäre).     Die  Geschichte  ist  mir  anderswoher 
nicht  bekannt. 
,  meuz  vaut  paile  en  dent  qe  nient  (Cambridg.  Samml.),  Leroux 
II  391;   meuU  voit  paille  en  dent  que  nient    (Da  paleam 
denti,  plus  quam  nichil  hec  fit  edenti.    Sit  denti  palea;  plus 
nichilo  fit  ea),  Meyer  170.    Die  Geschichte  der  Strophe  scheint 
willkürlich  ersonnen  zur  Erläuterung  des  Sprichworts,  das  je- 
doch einen  ganz  andern  Siim  hat,  als  sich  aus  der  Erzählung 
ergeben  könnte. 
269^  Der  Flexionsfehler  wird  kaum  zu  heben  sein. 

,  Besser   als   das   schon   zu  Str.  71   verwendete  Sprichwort  (mit 
dem  Zusätze  cornier  ,Ecke  bildend')  könnte  das  von  Str.  220 
hier  wiederholt  werden. 
270   Der   hier   von   der  Krähe    gemeldete  Zug   ist   mir  sonst  nicht 

begegnet. 
271i  Ä  bouche  de  four  A  si  grant  chdlour,  Ja  n'i  croistra  herbe, 
Ce  dist  Sdlemons.    Ja  cul  de  putain  Au  soir  ne  au  main 
Ne  sera  sans  merde,  Marcoul  li  respont,  Méon  I  431,  107, 
mit  dem  nämlichen  ungenauen  Reim,  wie    in   unsrer  Strophe. 
^trou  für  trop  zu  schreiben? 
,  S.  zu  241. 
2724  Za  vieille,  nämlich  chaucemente,  ist   auch  zu  Z.  5  als  Objekt 

hinzuzudenken. 
2783  Sonst  ist  suen  durch  den  Reim  gesichert  (30,  77,  149). 

,  Das  Sprichwort,    das  an  das  von  Str.  57  erinnert,   ist  dunkel 
und  wird  durch  die  Strophe  nicht  verständlicher. 
274^  il  n'avrapas  bonne  part  de  ses  nopces,  qui  n'y  est,  Leroux II 234. 


275^  bien  pert  s'aïleluye,  qui  a  dos  de  Jmef  la  chante  (13.  Jahrh.), 
Leroux  I  94  ;  il  perd  sa  alleluya  qe  a  cul  de  hoef  le  chaunt 
(Cambridg.  Samml.),  eb.  II  390;  por  neent  chante  Ven  àUe- 
luia  au  cul  de  hoef,  Zacher  83;  vgl.  Quar  cil  pert  moult 
tien  Vauléluie  Qui  por  un  noiseus  le  deluie,  Barb.  u.  M.  III 
381,  29. 

2767  S.  zu  212. 

271  ^tele  nur  hier. 

,  Vgl.  bei  Méon  I  432,  116. 

2787  S.  zu  46. 

2792  recuevre  hier  wohl  von  recovrir  ,zudecken'. 

e  Vielleicht  tant   corne  on  le  set   »insoweit  als  man  es  erfährt*. 
,  Vielleicht  mit  Reim  ne  se  doit  pas  trop  adoler. 

280  Die  Strophe,  die  in  D  dem  Ganzen  zur  Einleitung  dient,  eignet 
sich  dazu  ihrem  Inhalt  nach  ganz  wohl,  wird  aber  durch  die 
abweichende  Reimordnung  mehr  als  verdächtig. 


I82 

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Alphabetische  Zusammenstellung 

der  im  Texte  und  in  den  Varianten  begegnenden 

Sprichwörter. 


De  'petit  aguillon  point  Von  (chace  Von)  (bien)  grant  as- 
nesse  220  Buens  est  U  deus  qui  en  présent  {qui  apres  s.  Leroux 
n  183)  aide  48  Vente  et  pluet  (V.  0  plueve),  va  oui  estuet 
(pluet  a  oui  est  oes)  194  Vil  a  s'alleluie,  qui  au  cul  dou 
buef  la  chante  275  De  ce  qu'on  ne  puet  amender,  ne  se  doit 
Von  pas  trop  doloir  279  Qui  moi  aime,  mon  chien  (Qui  m'aime, 
si  aime  m.  ch.)  162  248  A  bien  amer  a  face  pert  86  Qui 
mieuz  aime  autrui  de  soi,  au  molin  fu  morz  de  soi  188  Par 
petit  pertruis  voit  on  son  ami  153  N'est  amis,  qui  rien  ne 
lait  25  Mieuz  vaut  amis  en  voie  que  deniers  en  corroie  68 
Plus  apareilliee  chose  remaint  7  Qui  s^aquite  ne  s'enconbre 
122  Gui  li  a  s  71  es  (Vasnesse)  est,  a  la  coue  li  court  (si  li  court 
a  la  coue,  sel  tiegnepar  l.  c.)  47  Dolente  (est)  la  vile  qu'a  s  ni  er  s 
proie  (pourvoit)  211  Qui  bien  aient,  ne  souratent  (ne  se  re- 
pent)  1  A  tart  prent,  qui  en  autrui  bourse  (q.  a  V autrui)  s'atent 
103  Qui  (a)  autel  (Qui  a  tel)  sert,  d'autel  (de  tel)  doit  vivre 
(d'autel  vive)  73  Cui  (Quant)  avient  (vient)  une  (Gui  aventure 
avient),  n' avient  (ne  vient)  soûle  31  35  Ferne  avère  trois  foiz 
sele  109  A  sëur  fiert,  qui  n'a  que  perdre  171  Vis  est  qui 
nient  n'a,  et  plus  vis  qui  ne  puet  127  Tout  se  fait  lié  (Touz 
est  liez),  qui  auques  a  52   Tant  as,  tant  vaus,  et  je  tant  Vain  86 

Bacons  mal  salez  en  charnier  enpire  235  Au  besoing 
voit  on  qui  amis  est  (qui  est  a.,  v.  on  son  ami)  72  De  bien  fait 
col  frait  143  De  celui  me  lo  qui  bien  me  fait  97  Ou  (La  ou) 
chiet  boise,  si  sourt  (la  muet)  noise  15  Teus  cuide  boivre 
sou/r  les  coustes  (s.  les  coutiaus)  d'aucun  (b.  le  coutel  son  con- 
paignon),  qui  boit  sa  chape  atout  le  chaperon  99  Teus  cuide 
boivre  autrui  sourcot,  qui  paie  souvent  tout  Vescot^99    A  bon 


i83 

droit  h  oit  (la)  merde,  qui  en  son  puis  (poing)  la  cJiie  230  A 
sëur  boit,  qui  son  lit  voit  56  Bontez  autre  requiert  (et  colee 
sa  per)  39  223  Qui  hon  morsel  met  en  sa  bouche,  bone  novele 
envoie  a  son  (au)  euer  225  Li  u/ns  b ou zons  fait  Vautre  vendre 
242  Qui  brais  a  en  cuve,  ne  doit  blasmer  autrui  cervoise  185 
Las  bues  souef  marche  178  Au  bon  buef  esmuet  on  le  char 
158  Ja  de  buisot  (de  buisart)  ne  ferez  (ne  fera  on)  (bon  pre- 
nant) esprevier  41 

Li  bon  celeour  vainquent  (Li  bon  sofrere  vaint  partout) 
55  Malement  cèlera  autrui,  qui  soi  m'éisme  ne  puet  celer  167 
Teus  chace  le  dain  et  ui  et  demain  qui  puis  le  pert  tout  34 
(Cil)  qui  dous  (d.  choses)  chace,  (et)  nule  n'en  (ne)  prent  34 
Vuide  chanbre  fait  foie  dame  57  Biaus  chanters  enuie  189 
226  Et  par  pluie  et  par  bel  (Et  par  bel  [bel  tens]  et  par  lait 
[lait  tens])  doit  Von  porter  sa  chape  13  44  Mal  fait  la  chape, 
qui  ne  fait  le  chaperon  132  Ou  chat  (chaz)  n'a,  souriz  (i)  ré- 
vèlent (révèle)  209  Li  chaz  set  bien  (Asez,  Bien  set  [lij  chaz) 
cui  barbe  il  lèche  4  A  courte(s)  chance  (s)  longue(s)  lasniere(s) 
82  N'est  si  chauz  qui  ne  refroit  208  Desouz  chemise  blanche 
a  mainte  brune  hanche  277  Sages  hon  ne  chiet  ou  (en)  pont 
28  Cheval  (A  ch.)  doné  ne  doit  on  (on  pas)  en  bouche  garder 
(g.  en  la  b.)  92  Ne  faut  (pas)  dou  tout,  qui  a  (qui  ou)  cheval 
monte  (fiert  1.  siet?)  62  Qui  n'a  cheval,  voist  (si  voist)  a  pié 
193  Ne  sont  pas  tuit  chevalier,  qui  (cil  qui)  a  (sour)  cheval 
montent  (vont)  201  Cui  (A  cui)  li  chiés  deut,  tuit  U  menbre 
li  falent  (li  duelent)  (Qui  le  chief  a  enfer,  tuit  li  m.  li  duelent) 
36  Chiens  en  cuisine  son  per  n'i  (ne)  désire  10  Li  chiens  se 
lieve  de  (son)  souef  dormir  et  va  au  bourc  colee  recoillir  61  Qui 
son  chien  veut  tuer  (Qui  het  son  chien),  la  rage  li  met  sus  (m. 
soure)  118  Tant  doit  on  le  chien  blandir  que  on  ait  la  voie 
passée  144  Tant  grate  chievre  que  mal  gist  61  Qui  (au)  matin 
prent  (reçoit)  la  colee,  toute  jour  (tout  le  jour)  la  conporte  ßa 
porte)  50  Qui  comande,  si  demande  157  Plus  sont  (est)  de 
conperes  que  (q.  ne  sont)  d'amis  19  Dou  pain  a  mon  con- 
pere  grant  pièce  a  mon  filluel  58  D' autrui  prou  (belet)  s'esjot, 
qui  le  con  sa  feme  (dame)  voit  18  Conseuz  a  rieremain  n'est 
prouz  232  Teus  conseuz  avant  revient  156  Fous  est  (Nest  hon), 
qui  conseil  ne  croit  24    De  povre  conseil  mauvais  jugement  30 


i84 
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Qui  ne  conte  et  prent  (Q.  conte  ne  pr.),  (il)  ne  set  qu'il  (que) 
despent  151  Bon  chatel  garde,  qui  son  cors  garde  214  En  la 
coue  (coife)  gist  (est)  li  enconhriers  105  142  Qui  tout  cou- 
voite,  tout  pert  176  222  Mal  est  coverz  (se  cuevre),  cui  li 
eus  pert  2  De  mains  se  crieve  on  Vueil  (m.  crieve  on  son  ueil) 
que  d'un  chevron  (chevron  cornier,  d^un  tinel)  71  269  Qui  cuir 
voit  taillier  (Quant  fous  v.  t.  c),  corroie(s)  demande  126  D'autrui 
cuir  larges  corroies  (large  corroie)  58  131  148  238  Plus  tire 
eus  que  corde  217  221    Pitiez  de  cul  trait  lentes  de  chief  221 

Plus  (Con  plus,  Tant  plus)  a  li  deahles,  (et)  plus  couvoite 
(veut)  20  Mui  de  froment  a  denier  (M.  de  hle  a  d.),  dolent 
celui  qui  ne  Va  199  Qui  deniers  a  (a  deniers)  en  bourse,  si 
a  vin  en  pot  69  Dou  hon  détour  prent  on  avaine,  et  dou 
mauvais  ne  ce  ne  quoi  130  Pour  nient  argue,  cui  dieus 
n'aiue  38  En  pou  d'oure  dieus  laboure  133  Cui  dieus  veut 
aidier,  nus  ne  li  puet  (ne  li  puet  nus  hon)  nuire  38  Tuit  dit 
se  laissent  dire  (dire  et  tuit  pain  mangier)  197  Qui  dit  bien, 
ne  dit  mal  234  Tuit  li  doi  de  vostre  main  (d.  la  m.)  ne  sont 
pas  oni  116  Ce  que  (Que)  sire  donc  et  sers  ploure,  ce  sont 
lermes  perdues  106  Qui  ne  donc  que  (d.  ce  qu'il)  aime,  ne  prent 
que  désire  124  Qui  n'a  que  don  er,  plus  est  durs  que  piere  128 
Enviz  me  donroit  Vuef,  qui  le  festu  en  lèche  243  Que  vient 
legier  ement,  soit  do  né  largement  267  Donant  et  prenant  sont 
fille  et  mère  bien  (s.  fil  et  mère)  (Mères  et  filles  donanz  et  pre- 
nanz  sont  amies)  196  Qui  tout  me  donc,  tout  me  viee  (me  tout, 
me  nie)  30  Qui  petit  me  donc,  il  (cil)  veut  que  je  vive  17 
Tant  con  dure,   tant  aiue  114 

Teus  s'enbat  corne  chiens  qui  vit  corne  hon  (Qui  s'emb.  c. 
ch.  [c.  soz]  si  vit  [si  vait]  c.  h.)  134  Enuious  vaint  ne  mie 
(nïent)  biaus  (bel)  227  Qui  fol  envoie  a  la  mer  (e.  en  m.),  n'i 
a  ne  poisson  (n'avra  p.)  ne  el  100  260  Qui  fol  envoie,  fol 
(e.,  folie)  atent  100  L'erbe  qu'on  conoist  doit  on  mètre  (Hier) 
a  son  ueil  173  Maie  erbe  croist  asez  (cr.  touz  tens)  125  Es- 
chaudez  iaue  (i.  boulant)  crient  195  Qui  une  foiz  es  cor  che, 
dous  foiz  ne  tont  (n.  t.  d.  f)  75  Qui  espant  sa  goûte,  ne  la 
requeut  toute  206  Atart  ferme  on  l'e stable,  quant  li  chevaus 
est  perduz  (Quant  l.  ch.  e.  p.  femblez],  si  [donc]  ferme  Ton  [f. 
fous]  l'e.)  49     Qui  a   estront  luite,   de  toutes  parz  enbrace  la 


185 

merde  (l,  conciliiez  s'en  imrt)  241  271  Qui  estuie  de  son  disner, 
mieuz  Ven  est  a  son  souper  129 

Qui  maintes  fist,  maintes  fera  166  Qui  a  mestier  (Q.  m.  a) 
dou  feu,  a  son  doile  quiert  147  Flaons  chauz  s'ensaigne  237 
Qui  foi  ne  tient,  ne  (non  fait  il)  serement  204  Tel  foi,  tel 
cheneviere  80  De  fol  et  d'enfant  (d'ivre)  se  doit  on  garder  110 
Dtitre  fo  l  et  sage  a  grant  devise  251  II  fait  moût  hone  journée 
(Bone  j.  [Bon  journel]  fait),  qui  de  fol  se  délivre  123  De  fol 
folie  et  de  cuir  corroie  85  Le  pain  au  fol  manjue  on  avant  77 
Moût  remaint  de  ce  que  fous  (li  f.)  pense  37  A  petite  fontaine 
hoit  œi  souef  (on  bien  aise)  180  La  force  paist  le  pre  121 
Ou  force  vient,  justice  prent  101  Mieuz  vaut  hone  fuie  (fuite) 
que  mauvaise  atente  64 

Petiz  gaainz  est  hiaus,  quant  il  vient  souvent  265  De 
hone(s)  gar  de  (s)  ne  fu  (f.  il)  onques  trop  89  Qui  est  garniz, 
n'est  desconfiz  28  Con  (Que)  plus  gicle,  plus  estraint  76  Noire 
geline  pont  hlans  uès  (blanc  uef)  119 

De  si  haut  si  bas  179  219  (Cil)  qui  (Q.  plus)  haut  monte 
(bee),  de  (de  plus)  haut  chiet  (qu'il  ne  doit,  sa  convoitise  le  déçoit) 
21    Plus  dure  honte  que  soufraite  22 

Irous  (Iriez)  n'a  conseil  137  Buer  (Bon)  jeune  le  jour, 
qui  la  nuit  (q.  au  vespre)  est  saous  84  Mieuz  vaut  près  jon- 
chiere  que  loing  (q.  lointaine)  perriere  236  266  Qui  juenes 
saintist,  vieuz  enrage  32  Dejuene  saintel  (papelart)  vieil  deable32 

Torte  laigne  (busche)  fait  droit  feu  161  Qui  lait  n'a, 
megue  manjust  272  Qui  langue  a,  a  Bome  va  184  Ja  ne 
verrez  si  large  con  celui  qui  rien  n'a  112  II  est  bien  1ère 
(Moût  est  l.),  qui  a  larron  enble  141  Ce  cuide  li  1ère  que 
tuit  soient  si  frère  23  C&n  plus  main  lieve  li  malëurez,  plus 
a  lonc  jour  270  Con  veut  li  rois,  si  va  la  lois  (Si  vont  les 
lois  corne  li  seignour  vuelent)  175  Moût  est  loing  de  Bome, 
qui  a  Paris  jupe  169  Qui  de  loing  garde  (l.  se  pourvoit),  de 
près  s'csjôist  (p.  jot)  78  246  De  longues  (De  lointaines)  terres 
longues  noveles  91  Li  lous  n'est  2)as  (mie)  si  granz  corne  on 
le  crie  (con  l'en  Vescrie)  192  257  Buer  escrie  (chace)  le  lou, 
qui  sa  jjroie  rescout  (r.  s.  p)  13  96 

M  a  aille  n'est  perdue  qui  sauve  denier  155  Touz  tens  n'iert 
j'/ff  fnirrt  mie)  danz  Gerouz  (m.  Gillous)  maire  90   N'est  touz 


186 
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maus,  qui  aide  39  Trop  puet  on  manecier  213  Manecié 
vivent  et  decolé  muèrent  213  A  tel  marchié  tel  vente  200  Que 
ne  manjue  sainz  Martins,  si  manjue  ses  pèlerins  (M.,  ce  font 
si  orne)  183  Oigniez  a  mastin  le  cul,  il  vous  chïera  en  la 
paume  247  Ja  de  Vome  mauvais  ne  fera  on  proudome  41 
Menaces  ne  sont  pas  lances 213  Tel  la  menez,  tella  prenez 273 
Ainz  ment  li  lion  qu'il  muire  139  Quant  (Con)  plus  remuet 
(esmuet)  on  la  merde,  et  ele  plus  put  240  263  Mieuz  vaut 
(Mieudres  est)  mestiers  que  espreviers  (q.  chiens  ne  e.)  174 
Mesure  dure  (Chose  ou  a  mesure  plus  longuement  dure)  9  De 
tout  est  mesure,  fors  de  sa  ferne  hatre  207  Tierce  mie  poste 
set  3  Mieuz  vaut  miens  que  nostres  79  (A)  enviz  (A  paine) 
muert,  qui  apris  ne  Va  16  Longue  corroie  tire,  qui  la  mort 
son  voisin  désire  (auch  mit  Umstellung  der  Sätze)  140  Encontre 
(Contre)  mort  nul  (m.  n'a)  resort  105  Toutes  oures  ne  sont 
moures  83  Sages  hon  prent  mouton  en  lieu  de  venoison280 
Qui  bien  est,  ne  se  mueve  253 

Qui  ainz  naissent,  ainz  paissent  (naist .  .paist)  186  Mieuz 
vaut  nature  que  nourreture  262  Qui  son  nés  coupe,  sa  face 
desenoure  258  Mal  est  hailliz,  qui  a  ses  noces  n'est  274  Souef 
noe,  cui  on  tient  le  menton  (tient  par  le  m.)  148  Mal  noure, 
qui  n'asavouâ'e  170  De  novel  tout  est  (m'est)  hel  et  de  viez 
entre  piez  212  276  Quarante  bien  vestu  ne  despoiïleroient  un 
nu  (Home  nu  ne  puet  on  despoillier)  107  Petite  nue  a  grant 
hrai  31     Teus  puet  nuire  qui  ne  puet  aidier  165 

Mal  oure  pour  autrui  (De  maie  oure  naist),  qui  soi  ohlie 
(Pour  nïent  prie  [Mal  eure]  qui  s' ohlie)  60  De  put  uef  (lin) 
put  oisel  14  N'est  mie  tout  ors  quanqu'il  luist  (ors  que  l.) 
229  Ja  dui  orgoillous  ne  chevaucheront  bien  un  asne  65 
Asez  otrie,  qui  se  taist  (qui  mot  ne  sone,  q.  m.  ne  dit)  6  Qui 
a  (a  droite)  oure  veut  mangier,  a  (ainz)  oure  doit  apareillier  27 

De  quoi  (Cui)  donra  p  ai  âge,  qui  rien  ne  porte?  108  Mieuz 
vaut  paille  en  dent  que  nïent  268  Fous  est,  qui  court  a 
meillour  pain  (q.  m.  p.  quiert)  que  de  froment  54  Pains  chauz 
n'a  que  trois  (dous)  quartiers  (et  li  durs  en  a  quatre)  66  De 
mainte(s)  se  pourpense,  qui  pain  n'a  74  Qui  pain  a  (Q.  a  p.) 
et  santé,  riches  est  (il  e.  r.),  si  nel  set  (Moût  est  riches  et  nel  set, 
qui  a  pain  et  santé)  102    Parent  parent;  dolent  celui  qui  n'a 


i87 

nient  154  Petite  parole  fait  grant  tençon  (p.  esmuet  grant 
brait)  (De  pou  de  parole  vient  granz  noise)  29  31  De  bêle  pa- 
role (pramesse)  se  fait  fous  tout  lié  181  Bone  parole  bon 
lieu  a  187  A  mol  (mal)  pastour  (li)  lous  chie  laine  26  De 
viez  peehié  novele  honte  29  Chose  perdue  cent  sous  (.cf.)  vaut 
63  De  nient  se  corrouce,  qui  nient  ne  pert  233  Qui  petit 
a  et  petit  pert,  de  grant  (de  petit)  se  deut  45  71  Trop  puet 
Von  garder  le  péri  er  son  aiuel  255  Toutes  voies  p  esche,  qui 
auctme  chose  (q.  rien  ne)  prent  95  Tart  (A  tart)  main  (met  m., 
est  mains)  a(u)  cul,  quant  (li)  pez  est  hors  218  232  261  Mieuz 
vaut  bons  petiz  que  granz  mauvais  228  Tel  pié  baise  (p.  tert) 
on  qu'on  voudroit  qui  fust  coupez  (v.  avoir  coupé)  88  Piere 
volage  (P.  volanz)  n'aqueut  (ne  queut)  mousse  (ne  puet  coillir  m) 
93  Viez  plaie  cuit  (nuist),  et  viez  dete  aide  29  A  petite  pluie 
chiet  granz  venz  67  Qui  mieuz  ne  puet,  a  sa  vieille  se  dort  152 
Qui  fait  ce  qu'il  puet  (fait  que  p.),  on  ne  li  doit  riens  deman- 
der (p.,  toutes  ses  [les]  lois  acomplist)  146  A  petit  porcel  done 
dieus  bone  pasnaie  (racine)  8  Tant  va  li  poz  a  Viaue  qiCil  (se) 
brise  (le  col)  216  231  Qu'api'ent  poulains  en  dentëure,  tenir 
le  veut  tant  corne  il  dure  115  Povres  hon  fait  povre  plait  86 
De  bel  prameteour  mauvais  paieour  250  Ja  ne  verrez  pree- 
cheour  qui  en  la  fm  ne  demantl64  Au  premier  (premerain) 
coup  ne  chiet  pas  (mie)  li  chaisnes  5  Qui  avant  (Q.  premiers, 
Q.  primes)  prent,  ne  s'en  (ne  se)  repent  53  II  se  sont  maint 
orne,  qui  lour  preste,  si  lour  done  239  Qui  preste,  ne  jot; 
qui  ne  preste,  mal  ot  163  Privez  mal  achate  87  244  Privez 
sire  fait  fol  vassal  120  Ja  (Ja  mais)  ne  verrez  si  mauvais  {si 
mal)  larron  con  le  privé  190  Qui  fait  son  prou,  ne  cuit  sa 
main  (son  doi)  11     Qui  a  proudome  parole,  si  se  repose  249 

Qui  petit  refuse,  grant  masse  ne  doit  prendre  25  Ne  set 
li  riches  qu'est  (r.  cornent  il  est)  au  povre  182  Mome  ne  fu 
pas  faite  toute  en  un  jour  98  Vieuz  roncins  fait  juene  poutre 
poire  264  Qui  ne  rueve,  ne  prent  86  Dolent  celui  qui  rueve 
(Mar  fu  nez  qui  prie)  138  Adès  brait  la  pire  ruée  dou  char 
(La  p.  r.  d.  ch.  se  fait  touz  jowrz  öir,  La  p.  r.  d.  di.  brait  touz 
jourzj  33 

Ja  ne  verrez  si  grant  folie  con  de  sage  orne  85  Qui  ains 
saut  qu'il  ne  doit  (ne  doie),    ainz  chiet  qu'il  ne  voudroit  (n. 


i88 
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vueille)  111  Au  colon  saoul  cerises  arriéres  3  Ne  set  li  s  a  ou  s 
corne  (que,  qu'il)  est  (c.  estait)  au  fameülous  (au  jeun)  52  177 
Mieuz  vaut  savoir  que  soz  paroir  259  Qui  bien  set  et  le  mal 
prent,  fous  est  tresnäivement  168  Mauvais  (Mal)  partir  fait  a 
(son,  au)  seignour  (a  gueule)  51  210  En  T amour  dou  sei- 
gnour  gaaigne  li  serjanz  159  Pour  Ion  seignour  grosse  colee 
252  Entre  dous  sel  es  (d.  arçons)  chiet  eus  (li  c.)  a  terre  202 
Qui  si  et,  il  sèche;  qui  va,  il  lecfie  (Qui  va,  lèche;  qui  siet,  sèche) 
135  256  Pour  (Par)  soufraite  de  proudome  asiet  on  (si  met 
Von)  fol  (le  fol,  bric)  en  chaiere  (en  banc)  46  278 

Mieuz  vaut  bons  ta  ires  (taisirs)  que  fous  parlers  (q.  trop 
p.)  198  Mieuz  vaut  tendre  que  ronpre  94  Mainz  hon  jeté  a 
ses  piez  ce  qu'il  tient  a  ses  mains  (Fous  est  qui  ce  qu'il  tient 
jeté  a  s.  p.)  59  Mieuz  ain  un  (vaut  uns)  ,tien'  que  dous  (dui) 
,tu  Vavras'  48  245  Qui  tout  tient,  tout  pert  176  Selonc  le 
tens  la  tenprëure  81  De  mëisme  la  terre  fait  on  le  fossé  172 
224    II  pert  bien  (Bien  pert)   aus  tez,   quel  li  pot  furent  160 

Mieuz  vaut  uès  donez  que  ues  mangiez  113  Qui  n'a  qu'un 
ueil,  souvent  le  tert  (tuert)  149  (Ce)  que  euz  ne  voit,  euer  s  ne 
deut  40    L'uevre  se  prueve  111 

Vendre  que  vendre,  doner  que  doner  87  Mal  (Mauvaise- 
ment)  venge  sa  honte,  qui  l'acroist  150  Tel  te  voi,  tel  t'espoir 
215  Tel  le  veez,  tel  le  menez  57  Buer  (Bon)  a  son  verjant, 
qui  (q.  en)  chastie  son  enfant  203  Entre  dous  verz  la  tierce 
meure  145  Au  vespre  (soir)  loe  on  le  (le  biau)  jour  et  au  matin 
son  oste  12  Veve  dame  n'a  ami  205  Tantes  viles  tantes  guises 
51  Ce  fait  vins  que  ne  fait  iaue  (q.  i.  ne  puet)  136  Plus  a 
de  parole(s)  en  un  mui  de  vin  qu'il  n'a  en  cent  charretées  de 
froment  (en  un  sestier  de  v.  que  en  un  mui  dHaue  [de  froment]) 
43  Voie  batue  n'aqueut  erbe  93  Bien  a  sa  court  close,  cui  si 
voisin  aiment  (cui  ses  voisins  aime)  191  Ce  que  voisins  set, 
ce  sevent  tuit  96  Mal  fait  tencier  a  son  voisin  96  Voisins 
tout  set  96  Qui  a  mal  voisin,  si  a  mal  matin  104  Qui  le 
damage  son  voisi7i  désire,  le  suen  aproche  (s.  aproisme)  117 
Petit  (Pou)  est  s'éurs  de  sa  maison,  qui  la  son  voisin  voit  ar- 
doir  42    De  vuide  main  vuide  priiere  (vaine  pramesse)  70 


Druck  von  Pöschel  &  Trepte  in  Leipzig. 


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MAY251988 


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6450 
P6 
1895 
C.l 
ROBA